Flow. Das Geheimnis des Glücks (eBook)
464 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-11003-6 (ISBN)
Mihaly Csikszentmihalyi (sprich: Tschik Sent Mihaji) wurde 1934 als Sohn einer ungarischen Familie in Italien geboren.Er war Gastprofessor in Italien, Brasilien, Finnland und Kanada. Csikszentmihalyi war zuletzt Direktor des Quality of Life Center und Professor für Unternehmensführung an der Claremont Graduate University in Kalifornien.Er wurde weltweit bekannt, als er erstmals das Flow-Phänomen beschrieb, und gilt als führender Glücksforscher. Mihaly Csikszentmihalyi ist im Oktober 2021 im Alter von 87 Jahren gestorben.Flowbezeichnet einen Zustand des Glücksgefühls, in den Menschen geraten, wenn sie gänzlich in einer Beschäftigung »aufgehen«. Entgegen ersten Erwartungen erreichen wir diesen Zustand nahezu euphorischer Stimmung meistens nicht beim Nichtstun oder im Urlaub, sondern wenn wir uns intensiv der Arbeit oder einer schwierigen Aufgabe widmen.
Mihaly Csikszentmihalyi (sprich: Tschik Sent Mihaji) wurde 1934 als Sohn einer ungarischen Familie in Italien geboren. Er war Gastprofessor in Italien, Brasilien, Finnland und Kanada. Csikszentmihalyi war zuletzt Direktor des Quality of Life Center und Professor für Unternehmensführung an der Claremont Graduate University in Kalifornien. Er wurde weltweit bekannt, als er erstmals das Flow-Phänomen beschrieb, und gilt als führender Glücksforscher. Mihaly Csikszentmihalyi ist im Oktober 2021 im Alter von 87 Jahren gestorben. Flow bezeichnet einen Zustand des Glücksgefühls, in den Menschen geraten, wenn sie gänzlich in einer Beschäftigung »aufgehen«. Entgegen ersten Erwartungen erreichen wir diesen Zustand nahezu euphorischer Stimmung meistens nicht beim Nichtstun oder im Urlaub, sondern wenn wir uns intensiv der Arbeit oder einer schwierigen Aufgabe widmen.
I. Glück - ein Überblick Einführung Vor zweitausenddreihundert Jahren kam Aristoteles zu der Schlußfolgerung , daß der Mensch vor allem Glück sucht. Glück wird um seiner selbst willen angestrebt, während jedes andere Ziel - Gesundheit, Schönheit, Geld oder Macht - nur geschätzt wird, weil man erwartet, daß es glücklich machen wird. Seit Aristoteles' Zeiten hat sich vieles verändert. Unser Verständnis von der Welt der Sterne und Atome hat sich stärker erweitert, als wir uns das je hätten vorstellen können. Die Götter der Griechen waren, verglichen mit der heutigen Menschheit und der von ihr innegehaltenen Macht, hilflose Kinder. Aber in diesem wichtigsten Bereich hat sich in den vergangenen Jahrhunderten nur sehr wenig geändert. Was Glück ist, begreifen wir nicht besser als Aristoteles, und was das Lernen angeht, wie man diesen gesegneten Zustand erreicht, so könnte man behaupten, wir hätten überhaupt keine Fortschritte gemacht, obwohl wir heute gesünder sind und älter werden, obwohl selbst die Ärmsten unter uns heute von materiellem Luxus umgeben sind, von dem man vor nur wenigen Jahrzehnten nicht einmal träumte (im Palast des Sonnenkönigs gab es nur wenige Badezimmer, und kein römischer Kaiser konnte seinen Fernseher anstellen, wenn er sich langweilte). Ttrotz der ungeheuren wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir auf Knopfdruck abrufen können, verfestigt sich bei vielen Menschen der Eindruck, sie hätten ihr Leben verschwendet und ihre Jahre nicht erfüllt von Glück, sondern voller Unsicherheit und Langeweile verbracht. Liegt es daran, daß es Schicksal des Menschen ist, unerfüllt zu bleiben und immer mehr zu wollen, als man haben kann? Oder ist das alles beherrschende Leiden, das selbst die kostbarsten Augenblicke versauert, die Folge davon, daß wir am falschen Ort nach dem Glück suchen? Absicht dieses Buches ist es, mit den Methoden der modernen Psychologie der uralten Frage nachzugehen: Wann fühlen sich Menschen am glücklichsten? Wenn wir darauf eine Antwort finden, könnten wir vielleicht irgendwann fähig sein, unser Leben so zu gestalten, daß das Glück eine größere Rolle darin spielt. Fünfundzwanzig Jahre vor dem Niederschreiben dieser Zeilen machte ich eine Entdeckung, doch ich habe die gesamte seitdem verstrichene Zeit gebraucht, um das zu bemerken. Vielleicht ist es irreführend, es eine »Entdeckung« zu nennen, denn der Mensch ist sich seit Anbeginn der Zeit dessen bewußt . Dennoch ist das Wort angemessen, denn meine Entdeckung war zwar an sich wohlbekannt, doch war sie von den entsprechenden Gelehrten, in diesem Fall den Psychologen, noch nicht beschrieben und theoretisch erklärt worden. So verbrachte ich das folgende Vierteljahrhundert damit, dieses flüchtige Phänomen zu untersuchen. Was ich »entdeckte«, war, daß Glück nicht etwas ist, das einfach geschieht. Es ist keine Folge von angenehmen Zufällen. Es ist nichts, was man mit Geld kaufen oder mit Macht bestimmen kann. Es hängt nicht von äußeren Ereignissen ab, sondern eher davon, wie wir diese deuten - Glück ist vielmehr ein Zustand, für den man bereit sein muß , den jeder einzelne kultivieren und für sich verteidigen muß . Menschen, die lernen, ihre inneren Erfahrungen zu steuern, können ihre Lebensqualität bestimmen; dies kommt dem, was wir Glück nennen, wohl am allernächsten. Doch wir können das Glück nicht erreichen, indem wir bewußt danach suchen. »Frage dich, ob du glücklich bist«, schrieb J.S. Mill , »und du hörst auf, es zu sein .« Glück finden wir, wenn wir vollständig eins sind mit jeder Einzelheit unseres Lebens, gleich, ob gut oder schlecht, nicht, indem wir direkt danach suchen. Viktor Frankl , der österreichische Psychologe, faßte es im Vorwort seines Buches Der Mensch auf der Suche nach Sinn zusammen: »Peile keinen Erfolg an -je mehr du es darauf anlegst und ihn zum Ziel erklärst, umso mehr wirst du ihn verfehlen. Denn Erfolg kann wie Glück nicht verfolgt werden; er muß erfolgen ... als unbeabsichtigte Nebenwirkung, wenn sich ein Mensch einer Sache widmet, die größer ist als er selbst .« Wie können wir also dieses flüchtige Ziel erreichen, das nicht auf direktem Weg verfolgt werden kann? Ein Vierteljahrhundert Forschung hat mich überzeugt, daß es einen Weg gibt. Es ist ein gewundener Pfad, der bei der Kontrolle über den Inhalt des eigenen Bewußtseins seinen Ausgang nimmt. Unsere Wahrnehmung ist das Ergebnis vieler Kräfte, die Erfahrungen prägen, von denen eine jede Einfluß darauf hat, ob man sich gut oder schlecht fühlt. Die meisten dieser Kräfte können nicht kontrolliert werden. Man kann nicht viel an seinem Aussehen, Temperament und der allgemeinen Konstitution ändern. Man kann nicht entscheiden - zumindest bislang nicht -, wie groß oder wie klug man wird. Man kann sich weder die Eltern noch Zeit und Ort seiner Geburt aussuchen, und es liegt weder in Ihrer Macht noch in meiner zu entscheiden, ob es einen Krieg geben wird oder ob wir eine Wirtschaftskrise bekommen. Die Anweisungen in unseren Genen, die Schwerkraft, der Pollengehalt der Luft, die historische Epoche, in die wir hineingeboren wurden - diese und unzählig viele andere Bedingungen bestimmen, was wir sehen, fühlen und tun. Es überrascht daher nicht, wenn häufig geglaubt wird, das Schicksal würde vornehmlich von äußeren Kräften bestimmt. Doch jeder hat schon erlebt, daß man, statt von anonymen Kräften herumgestoßen zu werden, sich in Kontrolle der eigenen Handlungen, als Herr des eigenen Schicksals fühlt. Bei diesen seltenen Gelegenheiten spürt man ein Gefühl von Hochstimmung, von tiefer Freude, das lange anhält und zu einem Maßstab dafür wird, wie das Leben aussehen sollte. Und genau das ist es, was ich mit optimaler Erfahrung meine. Es ist das, was ein Segler auf richtigem Kurs fühlt, wenn der Wind sein Haar peitscht und sein Boot wie ein junges Pferd durch die Wellen prescht - Segel, Kiel, Wind und Meer summen in Harmonie, die in den Adern des Mannes am Steuer vibriert. Es ist das, was der Maler fühlt, wenn die Farben auf der Leinwand eine magnetische Spannung zueinander aufbauen, und etwas Neues, ein lebendiges Wesen, nimmt vor den Augen seines erstaunten Schöpfers Gestalt an. Es ist das Gefühl eines Vaters, wenn sein Kind zum ersten Mal auf sein Lächeln reagiert. Solche Ereignisse finden jedoch nicht nur statt, wenn die äußeren Bedingungen günstig sind: Menschen, die Konzentrationslager überlebten oder fast tödliche Gefahren überstanden, erinnern sich häufig, daß sie mitten in ihrem Leiden ungewöhnlich intensive Freude bei einem schlichten Ereignis erlebten, wie beim Singen eines Vogels im Wald, der Lösung einer schweren Aufgabe oder wenn sie eine Brotkruste mit einem Freund teilten.
Erscheint lt. Verlag | 15.5.2017 |
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Übersetzer | Annette Charpentier |
Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Schlagworte | Aktivität • Alltagshilfe • Arbeit • Aufmerksamkeit • Beispiel • Bewusstsein • Beziehungen • Billig • Csikszentmihalyi • eBook • E-Book • Eltern • Energie • Entwicklung • Entwicklungspsychologie • Erfahrung • Erfolg • Evolution • Fähigkeit • Frauen • Freude • Gedanken • Gefühl • Geist • Geschichte • Gesellschaft • Gesundheit • Glück • Gott • günstig • Ideenreichtung • Information • Inspiration • Intuition • Kinder • Kontrolle • Konzentration • Kreativität • Kultivieren • Leben • Lebenshilfe • Lebensqualität • Liebe • Macht • Mann • Meditation • Mensch • Menschen • Menschheit • Musik • Ordnung • Phantasie • Philosophie • Psychologie • Psychology • Ratgeber • Resilienz • Sinn • Spiele • Taschenbuch • University • Wahrnehmung • Welt • Zeit • Ziel • Ziele • Zukunft |
ISBN-10 | 3-608-11003-8 / 3608110038 |
ISBN-13 | 978-3-608-11003-6 / 9783608110036 |
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