Der jüdische Mai '68 (eBook)

Pierre Goldman, Daniel Cohn-Bendit und André Glucksmann im Nachkriegsfrankreich

Sebastian Voigt (Autor)

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2016 | 2. Auflage
384 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-37049-1 (ISBN)

Infos

Drei jüdische Aktivisten spielten im Umfeld des Pariser Mai eine wichtige Rolle: Daniel Cohn-Bendit, der als Person das Ereignis symbolisiert, Pierre Goldman, der bis zu seiner Ermordung im Jahr 1979 die Ikone der radikalen Linken war, und André Glucksmann, vormals der maoistischen Strömung zugeneigt, der Mitte der 1970er Jahre die antitotalitäre Denkrichtung der »Neuen Philosophen« mitbegründete. Sebastian Voigt zeichnet die Lebenswege dieser drei Protagonisten der radikalen Linken im Nachkriegsfrankreich nach und rückt ihre politischen Biografien in einen gedächtnisgeschichtlichen Zusammenhang. Hierzu öffnet er den Blick zurück auf die Elterngeneration und nimmt deren in der Zwischenkriegszeit liegende Erfahrungsgeschichte in den Fokus. Eine solche Rückschau in die Vorgeschichte führt von Frankreich aus in die Lebenswelten der als Immigranten und Flüchtlinge aus Deutschland, Polen und dem Habsburgerreich kommenden Juden. Kommunismus, Zionismus und antifaschistisches Engagement der Elterngeneration bilden dabei ebenso wie der bewaffnete Widerstand gegen die deutsche Besatzung die gedächtnispolitische Folie, vor der die Ereignisse des Mai '68 in neuem Licht erscheinen.

Dr. Sebastian Voigt ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München.

Inhalt

Cover 1
Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 8
Vorwort 8
Einleitung 10
1. Gefangen in der Zeit. Pierre Goldmans radikales Leben 25
1.1 Von Ost nach West. Die Familiengeschichte 36
1.2 Zum Lebensweg 50
1.3 Der Prozess 65
1.4 Pierre Goldmans Erinnerungen 77
1.5 Erinnerungen an Pierre Goldman 92
1.6 Der Revisionsprozess 96
1.7 Zurück in Freiheit. Vom journalistischen Schreiben zum grotesken Roman 100
1.8 Verstellte Wahrnehmung 116
1.9 Von 1789 nach Drancy 131
2. Biografische Verzweigungen. Daniel Cohn-Bendit zwischen Frankreich und Deutschland 136
2.1 Kind der Freiheit und Paria. Zur Familiengeschichte 141
2.2 Von Südfrankreich nach Deutschland. Wege zurück ins Nachkriegsdeutschland 158
2.3 Ernest Jouhy. Erfahrungen eines deutsch-jüdischen Kommunisten 164
2.4 An der Odenwaldschule 178
2.5 Vom Staatenlosen zum Akteur des Mai ’68. Rückkehr nach Frankreich 184
2.6 Hannah Arendt im Exil. Erfahrung und Reflexion 202
2.7 Erneutes Exil. Daniel Cohn-Bendit nach dem Mai ’68 217
3. Habsburger Erfahrungen. André Glucksmann als antitotalitärer Denker 228
3.1 Von Wien über Jerusalem nach Frankreich. Lebensstationen der Familie 237
3.2 Kindheit im Untergrund. Über Spionage, Widerstand und das Überleben im besetzten Frankreich 259
3.3 Eine Rückkehr nach Wien und eine Entscheidung für Frankreich 268
3.4 Zwischen allen Stühlen. Zum Lebensweg Raymond Arons 281
3.5 Von der »unauffindbaren Revolution« 1968 zum maoistischen Engagement 287
3.6 Der »Gulag-Effekt«. Zur Rezeption Solschenizyns in Frankreich 297
3.7 Die »Neuen Philosophen« und die Veränderung des intellektuellen Klimas in den späten 1970er Jahren 306
3.8 Der Nihilismus und die Notwendigkeit des Widerstands 315
Schluss 322
Abkürzungen 333
Quellen und Literatur 334
Archivquellen 334
Archive für Zeitungen und Zeitschriften 335
Gedruckte Quellen und Literatur 335
Filme 373
Register 374
Personenregister 374
Sach- und Ortsregister 377

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 10.10.2016
• Reihe/Serie: Schriften des Simon-Dubnow-Instituts
• Reihe/Serie: Schriften des Simon-Dubnow-Instituts.
• Reihe/Serie: Schriften des Simon-Dubnow-Instituts.
• Zusatzinfo: mit 7 Abb.
• Verlagsort: Göttingen
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte
• Schlagworte: 1968 • Frankreich /Geschichte • Jüdische Geschichte • Protest • Zeitgeschichte
• ISBN-10: 3-647-37049-5 / 3647370495
• ISBN-13: 978-3-647-37049-1 / 9783647370491