Spielen und Philosophieren zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit
Seiten
2016
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-23014-5 (ISBN)
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-23014-5 (ISBN)
Die komplexe philosophische Auseinandersetzung mit dem Spielen in Mittelalter und Renaissance
Die philosophische Geschichte des Spielens nach der Antike lässt man in der Regel mit Friedrich Schillers von Kant inspirierten Briefen "Über die ästhetische Erziehung des Menschen" beginnen, ohne die ihnen vorausgehende Vielfalt philosophischer Auseinandersetzung mit ludischen Praktiken näher zu betrachten. Vorliegende Studie versteht sich als erster Beitrag zur Erschließung dieser bislang vernachlässigten spielphilosophischen Ansätze zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit. Sie nimmt insbesondere das Verhältnis von Spielen und Philosophieren in den Blick, das schon bei scholastischen Autoren im Zentrum ludischer Reflexionen stand. So etablierten Gelehrte wie Albertus Magnus oder Thomas von Aquin bereits im 13. Jahrhundert eine strenge Trennung zwischen dem als Rekreation konzipierten Spielen und dem Ernst des Philosophierens, indem sie ludische Erholung mit Rückgriff auf Aristoteles zum notwendigen Gegenstück der Kontemplation erklärten. Die Arbeit zeigt, wie Philosophen zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit im Zuge vielfältiger epistemischer Transformationen das Verhältnis von philosophia und ludus komplementär oder alternativ zu diesem einflussreichen aristotelischen Deutungsschema bestimmten. Unter diesen heterogenen Ansätzen finden sich ein allegorisches Globusspiel des Nikolaus von Kues, die erste philosophischen Therapie übermäßiger Spielleidenschaft und eine naturphilosophische Beschreibung des Tennisspiels am rinascimentalen Hof von Ferrara.
Die philosophische Geschichte des Spielens nach der Antike lässt man in der Regel mit Friedrich Schillers von Kant inspirierten Briefen "Über die ästhetische Erziehung des Menschen" beginnen, ohne die ihnen vorausgehende Vielfalt philosophischer Auseinandersetzung mit ludischen Praktiken näher zu betrachten. Vorliegende Studie versteht sich als erster Beitrag zur Erschließung dieser bislang vernachlässigten spielphilosophischen Ansätze zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit. Sie nimmt insbesondere das Verhältnis von Spielen und Philosophieren in den Blick, das schon bei scholastischen Autoren im Zentrum ludischer Reflexionen stand. So etablierten Gelehrte wie Albertus Magnus oder Thomas von Aquin bereits im 13. Jahrhundert eine strenge Trennung zwischen dem als Rekreation konzipierten Spielen und dem Ernst des Philosophierens, indem sie ludische Erholung mit Rückgriff auf Aristoteles zum notwendigen Gegenstück der Kontemplation erklärten. Die Arbeit zeigt, wie Philosophen zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit im Zuge vielfältiger epistemischer Transformationen das Verhältnis von philosophia und ludus komplementär oder alternativ zu diesem einflussreichen aristotelischen Deutungsschema bestimmten. Unter diesen heterogenen Ansätzen finden sich ein allegorisches Globusspiel des Nikolaus von Kues, die erste philosophischen Therapie übermäßiger Spielleidenschaft und eine naturphilosophische Beschreibung des Tennisspiels am rinascimentalen Hof von Ferrara.
Dr. Andreas Hermann Fischer hat Philosophie, Italianistik, Mediävistik und Germanistik an der Universität München studiert. Nach Forschungsaufenthalten am Deutschen Historischen Institut Rom (2013 und 2014) und am Deutschen Historischen Institut Paris (2013) promovierte er.
Erscheinungsdatum | 20.04.2016 |
---|---|
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 237 mm |
Gewicht | 614 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie des Mittelalters |
Schlagworte | Aquin • Aquin, Thomas von • Aristoteles • Erasmus von Rotterdam • Frühe Neuzeit • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit • Frühneuzeit • Mittelalter • Paris • Philosophie • Rom • Spätmittelalter • Spiel • Thomas von |
ISBN-10 | 3-525-23014-1 / 3525230141 |
ISBN-13 | 978-3-525-23014-5 / 9783525230145 |
Zustand | Neuware |
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