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Philosophie ohne Eigenschaften

Eine Anleitung zum Nicht-Wissen
Buch | Softcover
166 Seiten
1999
ein-FACH-verlag
978-3-928089-24-1 (ISBN)
CHF 22,10 inkl. MwSt
Die 'Philosophie ohne Eigenschaften' des spanischen Philosophen Rubert de Ventos versteht sich als "Annäherung, die ihren Ausgangspunkt in alltäglichen Situationen nimmt, in denen sich jeder wiederekennen kann."
Deshalb ist sie keine theoretische Einführung in die Philosophie, sondern weiht uns in deren praktische Funktionsweisen ein. 'Philosophie ohne Eigenschaften' zeigt die Anforderungen und Belohnungen, die sie liefern kann. Sie zeigt aber auch, was wir ignorieren müssen, um uns von ihr aufklären zu lassen.
Durch die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Bezüge, die immer wieder hergestellt werden, zeigt Rubert de Ventos, wie die Philosophie in die Verantwortung auch zu jetzt drängenden Fragen zu nehmen ist.
Die Philosophie ohne Eigenschaften des spanischen Philosophen Rubert de Ventos deckt das Unbehagen an einer Welt auf, die sich uns vorgefertigt präsentiert. Dennoch ist der Titel keine Anleitung zur Verweigerung von Wissensaneignung. Ventos thematisiert die eigene Ohnmacht gegenüber festen Interpretationen.
Die Philosophie ohne Eigenschaften ist eine Übersetzung des spansichen Textes Por qué filosofía. Darin stellt Ventos anschaulich und lebendig dar, wo die Grenzen des Wissens liegen, wodurch man lernt, die Dinge neu zu sehen.

Xavier Rubert de Ventos, Professor für Ästhetik an der Universität Barcelona, wurde 1939 in Barcelona geboren und studierte Jura und Philosophie in Spanien und den Vereinigten Staaten. Seit 1964 lehrte er an den Universitäten von Cincinnati, Mexiko und Caracas, später in Harvard und Berkeley. Er ist Gründungsmitglied des New York Institute for the Humanities. Nicht nur philosophisch, sondern zugleich gesellschaftlich engagiert, hat der Katalane auch zu politischen Themen öffentlich Stellung bezogen. So wurde er 1984 ins spanische Parlament gewählt und gehörte ab 1986 dem Europäischen Parlament an, dessen Ehrenmitglied er heute ist. Anläßlich der Olympischen Spiele in Barcelona im Jahr 1992 wurde er mit der Gestaltung der Feierlichkeiten betraut. Nachdem bereits zahlreiche seiner Bücher ins Englische übersetzt wurden, ist "Philosophie ohne Eigenschaften" der erste Titel, der in deutscher Sprache erscheint.

Aus dem Inhalt:
Teil I: Wozu Philosophie?Nescire aude!Von unseren Wahrnehmungen und Vorstellungen,Von unserer Sprache und ihren Wendungen,Von Moral und Philosophie;Teil II: Philosophie als Beschreibung, Rausch des Sinnes?Die Philosophie: knochenhart oder weich wie Brei?Die Theorie: zwischen Kritik und Ansteckung?Das Spiel: zwischen Grausamkeit und Masochismus?Die Erfahrung: ein neuer Konformismus?Theorie und Ich; Teil III: Ethik ohne Eigenschaften, Schicksal und Moral, Das Akzeptieren des Todes: von Epikur zu Thomas Mann und Josep Pla, Die Regulierung des Todes: von der natürlichen zur kulturellen Auslese, Die künstliche Befruchtung: drei Trugschlüsse, Die Perversion der Prinzipien, Die Frau: vom "guten Wilden" zum schlechten Kirchendiener, Die Tiere: geben, ohne zu nehmen, Die Minderheiten: Juden, Prostituierte und illegale Einwanderer; Teil IV: Politik ohne Eigenschaften, Ohne Liebe, Ohne Funktion, Ohne Staat, Ohne Revolution, Ohne Illusionen, Ohne Wahrheit

Ich wachte auf und suchte um mich herum ein nicht zur Nachricht verarbeitetes Ereignis, eine nicht institutionalisierte Leistung, eine nicht professionalisierte Praxis, eine Theorie, die noch nicht kompakt und kompliziert zur Ideologie überhöht war. Ich begann meine Suche, doch überall machte man mir ein X für ein U vor: Ich bat um ein Buch, und man gab mir ein Werk; ich brauchte eine Methode, und man lehrte mich eine Methodik; ich suchte einen Gegenstand, und man bot mir ein Design; ich wollte ein Land und fand mich in einem Staat wieder; ich wünschte mir eine Frau, aber man sagte mir, das seien Angelegenheiten meiner Libido.

Die Politik und der Sex, der Handel und die Information, alles erschien in zunehmendem Maße sublim und kulturell, durchtränkt mit Wert, zum Symbol erhoben. Die Objekte, auf die ich stieß, existierten nur als Vehikel des Sinnes, den sie vermitteln sollten. Wohin ich mich auch begab, stets begegnete mir etwas, das schon im voraus auf mich zugeschnitten war; etwas, das an meine Wahrnehmung und meine Erwartungen angepasst war. Und dann verspürte ich dieses sonderbare Unbehagen, wie die Übelkeit, die ein zerlaufenes Nahrungsmittel hervorruft, ein Babybrei, der uns lauwarm und körnig die Speiseröhre hinunterläuft. Ein Unbehagen, das sich mit der Sehnsucht nach Erzeugnissen einer anderen Zeit, solchen, die man noch kauen und verdauen musste vermischte.

Reihe/Serie Lebendige Phiolosophie ; 2
Übersetzer Alexander Fidora
Sprache deutsch
Original-Titel Per què filosofia?
Maße 210 x 130 mm
Gewicht 194 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Schlagworte HC/Sachbücher/Philosophie, Religion/Philosophie/Allgemeines, Nachschlagewerke • Philosophie • Philosophie; Einführung (pop.) • Philosophische Einführung • prima philosophia • Wissen • Wissenschaft
ISBN-10 3-928089-24-2 / 3928089242
ISBN-13 978-3-928089-24-1 / 9783928089241
Zustand Neuware
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