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Aristoteles' Bestimmung der Substanz als logos (eBook)

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2016 | 1. Auflage
146 Seiten
Felix Meiner Verlag
978-3-7873-2882-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aristoteles' Bestimmung der Substanz als logos -  Sebastian Florian Weiner
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Aristoteles bestimmt Form, Substanz und Ursache als »logos«. Wie ist das zu verstehen? In seiner gängigen Bedeutung meint »logos« eine sprachliche Äußerung oder ihren Inhalt, und auch bei Aristoteles ist ein »logos« in aller Regel etwas, das ausgesagt wird. Wie kann etwas Ausgesagtes Substanz und Ursache sein? In der vorliegenden, konzisen Untersuchung geht es um die Klärung dieser in der Literatur bisher weitgehend vernachlässigten oder nicht zufriedenstellend beantworteten Frage.  Der Autor gelangt zu der Auffassung, dass die Substanz bei Aristoteles, die er ganz selbstverständlich als »logos« bestimmt, lediglich das von einer Sache ausgesagte Definiens ist. Aristoteles' Ontologie wird damit in ein neues Licht gerückt, weil sich zeigt, dass die für uns heute geläufige Trennung von Sprache und Welt auf Aristoteles' Ontologie nur bedingt anwendbar ist. Im Gegensatz zu bestimmten aktuellen philosophischen Strömungen, die auf vielfältige Weise verhandeln, was es in der Welt gibt, wird daran erinnert, dass Aristoteles seine Antwort hierauf allein an der natürlichen Sprache ausrichtete. Aus diesem Grund ist die aristotelische Substanz logos.

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 7
Kapitel 1 / Aristoteles' Bestimmung der Form und Substanz als logos 11
Kapitel 2 / Eingrenzung des fraglichen logos 15
Kapitel 3 / Problemaufriss: Ist der logos un Met. Zeta ein Hybrid? 21
3.1 Eine vermeintliche Mehrdeutigkeit: logos meint sowohl das Definiens als auch das Definiendum 21
3.2 Eine harmlose Mehrdeutigkeit: logos meint sowohl den sprachlichen Ausdruck als auch den Aussageinhalt 25
Kapitel 4 / Eine grundsätzliche Schwierigkeit: der ontologische Status des Ausgesagten 27
4.1 Bei Aristoteles sind Prädikate Seinsweisen 27
4.2 Form und Materie entsprechen Prädikat und logischem Subjekt 30
4.3 Die katêgoria unterläuft die Unterscheidung von Sprache und Welt 32
Kapitel 5 / Mit logos kann nicht die konstitutive Struktur des Gegenstands gemeint sein 35
5.1 Die Struktur ist nicht Essenz und daher auch nicht der gesuchte logos 35
5.2 Auch die Anordnung der Teile ist nicht der gesuchte logos 37
5.3 Nicht die Struktur bestimmt das Sein, sondern das Definiens 39
5.4 Der gesuchte logos ist keine Harmonie oder Anordnung 41
Kapitel 6 / Aristoteles' Auseinandersetzung mit Empedokles' logos 45
6.1 Empedokles' Mischungsverhältnisse als logoi 45
6.2 Der logos als Bedingung für natürliche Entstehung 48
Kapitel 7 / Weshalb bestimmt Aristoteles die Form als logos? 51
7.1 Der merkwürdige Ausdruck, die Form sei kata logon abgetrennt 51
7.2 Morrisons Kritik an Aristoteles' Ausdruck chôriston kata logon 53
7.3 Klärungsversuche des aristotelischen Ausdrucks chôriston 55
7.4 Lösungsvorschlag: Die Essenz ist nicht an die Materie gebunden 57
7.5 Die folgenreiche Homonymie von Essenz und Konkretem 61
7.6 Wo befindet sich die von der Materie abgetrennte Form? 64
Kapitel 8 / Aristoteles' Rede vom logos der Essenz und der Form 67
8.1 Aristoteles' Bestimmung der Form als Essenz in der Metaphysik entspricht nicht den Vorgaben aus der Topik 67
8.2 In Met. Zeta 4 ist die Essenz sowohl Ausgesagtes als auch Vorliegendes 69
8.3 Der logos tou eidous ist der definitorische Ausdruck, der die Form angibt 72
8.4 Substanz als logos ist materiefrei und hat keine Entstehung 75
Kapitel 9 / Materiegebundene Form und materiegebundener logos 79
9.1 Aristoteles unterscheidet zwei Arten von Form: die materielose und die materigebunde 81
9.2 Materialgebundene Formen sind keine individuellen Formen, sondern solches wie die Stupsigkeit der Nase 83
9.3 Entstehende und veränderliche Formen 85
9.4 So genannte logi enhyloi sind Definitionen, die die Materie miteinbeziehen 86
Kapitel 10 / Fazit und Problemausweitung 89
10.1 Die Substanz ist eine ausgesagte Seinsweise, nämlich diejenige, die von einer Sache aufgrund ihrer selbst ausgesagt wird somit ist die Substanz der Aussageinhalt des Definiens
10.2 Substanz als Seins- und Entstehungsursache 90
Kapitel 11 / Die Vereinigung von Seinsursache und Entstehungsursache bei Aristoteles 93
11.1 Die Unterscheidung beider Ursachen 93
11.2 Die vermeintliche Konfusion beider Ursachen 94
11.3 Aristoteles' Kritik an der Ursachenlehre des Phaidon 95
11.4 Aristoteles' Essenz versus Empedokles' Mischung 98
11.5 Der Zweck als Seins und Entstehungsursache in Zeta 17 100
11.6 Der Zweck als primäre Ursache 106
Kapitel 12 / Unzureichende Begründungen dafür, dass die Forma Ursache ist 111
12.1 Erklärungsversuche zur Frage, weshalb die Form Entstehungsprinzip ist 112
12.2 Physik I 7, 190b17 - 23 erklärt nicht, weshalb die Form Entstehungsprinzip ist 113
12.3 Auch Physik II 7, 198a14 - 18 erklärt nicht, weshalb die Form Naturprinzip ist 116
12.4 Argumentiert Aristotles in Physik II 1 dafür, dass die Form Natur ist? 118
12.5 Die Gleichsetzung von physis und ousia 120
12.6 Das erste Argument für die Form als Naturprinzip (193a28-b5) 121
12.7 Natur und Entstehungsprinzip 125
12.8 Die Übernahme des Formprinzips von Empedokles 125
12.9 Das zweite Argument für die Form als Naturprinzip (193b8 - 12) 127
12.10 Das dritte Argument für die Form als Naturprinzip (193b12 - 18) 128
Kapitel 13 / Die Angabe des Zwecks als Definiens 131
13.1 Aristoteles' Vorgehen in Physik II 131
13.2 Der Naturforscher hat primär den Zweck in den Blick zu nehmen 135
Kapitel 14 / Weshalb die aristotelische Form logos sein muss 137
Literaturverzeichnis 143

Erscheint lt. Verlag 3.8.2016
Reihe/Serie Paradeigmata
Paradeigmata
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie Altertum / Antike
Schlagworte Antike Philosophie • Aristoteles • Metaphysik • Ontologie
ISBN-10 3-7873-2882-3 / 3787328823
ISBN-13 978-3-7873-2882-6 / 9783787328826
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