Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Kategorien. Hermeneutik oder vom sprachlichen Ausdruck (De interpretatione)

Organon Band 2. Beigegeben sind Porphyrios: Einführung in die Kategorien des Aristoteles (Isagoge), Pseudo-Aristoteles: Einteilungen (Divisiones), Pseudo-Platon: Begriffsbestimmungen (Definitiones). Zweisprachige Ausgabe

(Autor)

Hans Günter Zekl (Herausgeber)

Buch | Hardcover
LXXVIII, 338 Seiten
1998 | Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Auflage von 1998
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1594-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kategorien. Hermeneutik oder vom sprachlichen Ausdruck (De interpretatione) -  Aristoteles
CHF 67,20 inkl. MwSt
  • Versand in 5-8 Wochen
  • Versandkostenfrei
  • Auch auf Rechnung
  • Artikel merken
Die kleinen Aristotelischen Schriften »Categoriae« und »De interpretatione« bildeten in der von Boethius erstellten versio Latina zusammen mit der »Isagoge« des Porphyrios, die diesem Band darum ebenfalls beigeben ist, die später so genannte »Logica vetus«, die bis ins 12. Jahrhundert kanonische und meistverbreitete Textsammlung zur Einleitung in die Philosophie überhaupt. Von zentraler Bedeutung für die Ausformung und Entwicklung der Logik und Metaphysik im abendländischen Denken war vor allem die von Platons Ideenlehre abweichende Begründung der Kategorienlehre, zu der Aristoteles infolge seiner Grundüberzeugung von der Mannigfaltigkeit des Seienden gelangte. Damit entwickelt Aristoteles erstmals eine Lehre von den Begriffen als Ausdrucksformen differenzierter Bedeutungen und gibt dann mit der Tafel der 10 Kategorien eine ontologische Einteilung der verschiedenen Bedeutungen, unter denen sachliche Ausagen über einzelne Dinge getroffen werden können. Die Frage nach dem Sein der Dinge stellt sich für Aristoteles nicht mehr unter dem Platonischen Aspekt der Teilhabe an der Idee sondern im Horizont der Reflexion auf die Sprache. Dieser Ansatz wird fortgeführt in der »Hermeneutik« (De interpretatione), einer Untersuchung über die Regeln der Bildung von Sätzen und der Verknüpfung von Sätzen zu Urteilen.

Neben den griechisch-deutsch wiedergegebenen beiden Texten von Aristoteles sind die »Isagoge« des Porphyrius sowie die erstmals ins Deutsche übertragenen »Divisiones« (Pseudo-Aristoteles) und »Definitiones« (Pseudo-Platon) ergänzend, aber nur in deutscher Übersetzung in den Band aufgenommen, um den Hintergrund aufzuzeigen, vor dem die Bedeutung der »Logica vetus« zu sehen ist. Die kleinen Aristotelischen Schriften »Categoriae« und »De interpretatione« bildeten in der von Boethius erstellten versio Latina zusammen mit der »Isagoge« des Porphyrios, die diesem Band darum ebenfalls beigeben ist, die später so genannte »Logica vetus«, die bis ins 12. Jahrhundert kanonische und meistverbreitete Textsammlung zur Einleitung in die Philosophie überhaupt. Von zentraler Bedeutung für die Ausformung und Entwicklung der Logik und Metaphysik im abendländischen Denken war vor allem die von Platons Ideenlehre abweichende Begründung der Kategorienlehre, zu der Aristoteles infolge seiner Grundüberzeugung von der Mannigfaltigkeit des Seienden gelangte. Damit entwickelt Aristoteles erstmals eine Lehre von den Begriffen als Ausdrucksformen differenzierter Bedeutungen und gibt dann mit der Tafel der 10 Kategorien eine ontologische Einteilung der verschiedenen Bedeutungen, unter denen sachliche Ausagen über einzelne Dinge getroffen werden können. Die Frage nach dem Sein der Dinge stellt sich für Aristoteles nicht mehr unter dem Platonischen Aspekt der Teilhabe an der Idee sondern im Horizont der Reflexion auf die Sprache. Dieser Ansatz wird fortgeführt in der »Hermeneutik« (De interpretatione), einer Untersuchung über die Regeln der Bildung von Sätzen und der Verknüpfung von Sätzen zu Urteilen.

Neben den griechisch-deutsch wiedergegebenen beiden Texten von Aristoteles sind die »Isagoge« des Porphyrius sowie die erstmals ins Deutsche übertragenen »Divisiones« (Pseudo-Aristoteles) und »Definitiones« (Pseudo-Platon) ergänzend, aber nur in deutscher Übersetzung in den Band aufgenommen, um den Hintergrund aufzuzeigen, vor dem die Bedeutung der »Logica vetus« zu sehen ist.

Aristoteles wird 384 v. Chr. in Stagira (Thrakien) geboren und tritt mit 17 Jahren in die Akademie Platons in Athen ein. In den 20 Jahren, die er an der Seite Platons bleibt, entwickelt er immer stärker eigenständige Positionen, die von denen seines Lehrmeisters abweichen. Es folgt eine Zeit der Trennung von der Akademie, in der Aristoteles eine Familie gründet und für 8 Jahre der Erzieher des jungen Alexander des Großen wird. Nach dessen Thronbesteigung kehrt Aristoteles nach Athen zurück und gründet seine eigene Schule, das Lykeion. Dort hält er Vorlesungen und verfaßt die zahlreich überlieferten Manuskripte. Nach Alexanders Tod, erheben sich die Athener gegen die Makedonische Herrschaft, und Aristoteles flieht vor einer Anklage wegen Hochverrats nach Chalkis. Dort stirbt er ein Jahr später im Alter von 62 Jahren. Die Schriften des neben Sokrates und Platon berühmtesten antiken Philosophen zeigen die Entwicklung eines Konzepts von Einzelwissenschaften als eigenständige Disziplinen. Die Frage nach der Grundlage allen Seins ist in der „Ersten Philosophie“, d.h. der Metaphysik jedoch allen anderen Wissenschaften vorgeordnet. Die Rezeption und Wirkung seiner Schriften reicht von der islamischen Welt der Spätantike bis zur einer Wiederbelebung seit dem europäischen Mittelalter. Aristoteles’ Lehre, daß die Form eines Gegenstands das organisierende Prinzip seiner Materie sei, kann als Vorläufer einer Theorie des genetischen Codes gelesen werden.

Hans Günter Zekl (* 22. Januar 1939; † 15. April 2016 in Korbach) war ein deutscher Klassischer Philologe, Philosophiehistoriker, Übersetzer und Gymnasiallehrer. Nach dem Studium der Klassischen Philologie und Philosophie in Marburg und München wurde Zekl 1968 mit einer Dissertation über Platons Dialog Parmenides an der Universität Marburg promoviert. Ab 1972 unterrichtete er Latein und Ethik an einem Gymnasium. Darüber hinaus arbeitete er als Herausgeber, Übersetzer und Interpret philosophischer Texte der griechischen und römischen Antike sowie der frühen Neuzeit, wiederholt in Zusammenarbeit mit dem Marburger Kant-Forscher Klaus Reich (Platon: Timaios; Aristoteles: Organon, Physik, Metaphysik; Cicero; Diogenes Laertios; Porphyrios; Proklos; Martianus Capella; Nicolaus Copernicus; Petrus Ramus; Rudolph Goclenius, von dem er drei akademische Festreden wieder aufgefunden hat; René Descartes). Im Jahr 1990 legte er eine umfangreiche Untersuchung zur aristotelischen Lehre vom Raum vor.

Erscheint lt. Verlag 1.1.1998
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 493
Co-Autor Hans Günter Zekl
Übersetzer Hans Günter Zekl
Vorwort Hans Günter Zekl
Sprache deutsch; Greek, Ancient (to 1453)
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 355 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie Altertum / Antike
Schlagworte Altgriechisch; Zweisprachige Lektüre • Antike Philosophie • Categoriae • HC/Philosophie/Antike • Hermeneutik • Ideenlehre • Kategorien • Logik • Metaphysik
ISBN-10 3-7873-1594-2 / 3787315942
ISBN-13 978-3-7873-1594-9 / 9783787315949
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Barbara Zehnpfennig

Buch | Softcover (2024)
Junius Verlag
CHF 22,25

von Malte Hossenfelder

Buch | Softcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 26,90
mit Sokrates, Seneca, Platon & Co. im Gespräch

von Christoph Quarch

Buch | Hardcover (2023)
FinanzBuch Verlag
CHF 25,20