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Lebendig bis in den Tod (eBook)

Fragmente aus dem Nachlaß. Zweisprachige Ausgabe
eBook Download: PDF
2024 | 1. Auflage
138 Seiten
Felix Meiner Verlag
978-3-7873-1985-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lebendig bis in den Tod -  Paul Ricoeur
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In diesen nachgelassenen fragmentarischen Texten widmet sich Ric?ur, der Großmeister einer hermeneutisch angelegten Phänomenologie des Lebens, der Grenzfrage nach dem Tod und der Bedeutung der unausweichlichen Sterblichkeit des Einzelnen für das Leben derer, die ihr entgegensehen, und derer, die durch den Verlust eines Nahestehenden von ihr getroffen werden. Bis zum Ende leben. Überleben. Im Anderen. Dies ist das letzte große Thema, welches Ric?ur beschäftigt hat. Die in dieser Ausgabe erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegten Fragmente aus dem Nachlass sind weniger eine Auseinandersetzung mit dem Tod als mit dem Leben und Überleben. Es ist das große Trauma des 20. Jahrhunderts, jener, die die Vernichtungslager überlebt haben und die Jorge Semprun in seinem Buch »Schreiben oder Leben«, mit dem Ric?ur sich auseinandersetzt, als Wiedergänger bezeichnet, weder tot noch lebend, jene, die scheinbar ihren eigenen Tod überlebt, sich selbst überlebt haben. Aber es steht auch für ein ganz persönliches Trauma, nämlich den Tod seiner Frau Simone, dessen Etappen Catherine Goldenstein im Nachwort skizziert. Der Gedanke der Trauer oder Trauerarbeit wird inspiriert von dieser Verlusterfahrung, dem Verlust eines geliebten Menschen. Beide Traumata halten einander dabei die Waage. Gegen den anonymen Massentod, dem kein Sinn mehr abzuringen ist, für den es keine wirkliche Trauerarbeit gibt, stellt sich der Verlust eines geliebten, einem nahe­stehenden Menschen. Das Bindeglied zwischen beiden stellt die Vorstellungs- oder Einbildungskraft dar. Sie ermöglicht eine Antizipation, eine Vergegenwärtigung sowie eine Anstelle-von-Substitution. Es ist die Antizipation des eigenen Todes in der Vergegenwärtigung der anderen Toten, an deren Stelle wir uns projizieren.

Paul Ric?ur kommt 1913 in Valence zur Welt und wächst nach dem frühen Tod der Eltern bei Pflegeeltern in der Bretagne auf. Er studiert an der Sorbonne Philosophie, wird aber 1939 eingezogen und beginnt in der Kriegsgefangenschaft Deutsch zu lernen und die deutsche Philosophie zu studieren. Nach Kriegsende erhält er eine Professur an der Sorbonne, wechselt aber 1966 an die Reformuniversität Nanterre. Die frühe Auseinandersetzung mit Husserl, Heidegger, Jaspers und Marcel behält durch Annäherung und Gegensatz prägenden Einfluß auf sein Lebenswerk.Ric?urs auf drei Teile hin angelegtes Werk Philosophie de la volonté will in einem ersten Teil eine Anthropologie bieten, die sich um die Frage nach 'mythischer Unschuld und empirischer Schuld' des Menschen bewegt. Das Werk bleibt jedoch unvollendet. In den 60er Jahren beginnt in De l'interprétation Ric?urs Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse Freuds und dem Strukturalismus, die er in seine eigene philosophische Hermeneutik integriert. Als Ric?ur 1970 als Nachfolger Paul Tillichs an der Universität in Chicago eine weitere Professur erhält, wird das Phänomen der Sprache in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen immer mehr zum wesentlichen Objekt der Betrachtung. Er entwickelt eine allgemeine Hermeneutik, die u.a. durch die amerikanische analytische Philosophie beeinflußt ist. Diese auf den resultativen Aspekt von Sprache bei der Formung von Wirklichkeit zielende Beschäftigung mündet in die Arbeit La métaphore vive von 1975.Paul Ric?ur stirbt im Alter von 92 Jahren in Paris.
Erscheint lt. Verlag 10.7.2024
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek
Übersetzer Alexander Chucholowski
Vorwort Olivier Abel
Verlagsort Hamburg
Sprache französisch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Fortleben nach dem Tode • Hermeneutik • Phänomenologie • Sterblichkeit • Tod
ISBN-10 3-7873-1985-9 / 3787319859
ISBN-13 978-3-7873-1985-5 / 9783787319855
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