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Heideggers Kritik der abendländischen Logik und Metaphysik.

Ein kritischer Dialog. Aus dem Italienischen übersetzt und hrsg. von Christian Göbel. Mit einem Geleitwort von Friedrich-Wilhelm von Herrmann.

Christian Göbel (Herausgeber)

(Autor)

Buch | Softcover
107 Seiten
2015
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14511-9 (ISBN)
CHF 83,85 inkl. MwSt
»Heideggers Seinsfrage als Frage nach der Wahrheit des Seins im Unterschied zur metaphysischen Seinsfrage als Frage nach der Seiendheit des Seienden führt in eine eigene denkerische Grundstellung, die Heidegger selber einmal ›die andere Metaphysik‹ genannt hat. Aber auch diese ›andere Metaphysik‹ bringt die Geschichte der metaphysischen Philosophien nicht etwa als einen ›Irrtum‹ zum Verschwinden. Insofern haben wir neben der Grundstellung in der Frage nach der Wahrheit des Seins weiterhin die denkerische Möglichkeit, die Auslegung der großen Metaphysiken zu vollziehen. In diesem Sinne möchte das Buch von Leonardo Messinese gelesen und durchdacht werden. Der italienische Philosoph bietet darin eine denkerische Auseinandersetzung sowohl mit Heideggers Kritik an der metaphysischen Ansetzung des Bezuges der Logik zur Metaphysik als auch mit dessen Kritik an der metaphysischen Frageweise nach Gott.« (Friedrich-Wilhelm v. Herrmann)
Für Martin Heidegger besteht ein enger innerer Zusammenhang zwischen der abendländischen Metaphysik und ihrer Logik. Er selbst hingegen hat sein ganzes Denken darauf ausgerichtet, die 'Wahrheit des Seins' vom Schicksal einer auf der Grundlage der Logik konstruierten Metaphysik zu trennen. Der erste Teil des vorliegenden Buches nimmt einige besonders signifikante Texte in den Blick und bietet eine Auseinandersetzung mit Heideggers Denken über die Logik und ihre enge Beziehung zur Grundgestalt der Metaphysik. Der zweite Teil schließt hier an, indem er die wichtigsten der von Heidegger vorgebrachten Gründe dafür diskutiert, warum die abendländische Metaphysik die Wahrheit des Seins nicht habe aufzeigen können und warum sie die Gottesfrage falsch gestellt - und somit schon gar nicht gelöst - habe. Generell fokussiert die Auseinandersetzung mit Heidegger auf die immer wieder betonte Identifikation von Philosophie und Phänomenologie sowie auf das Verbergende der Logik.

Prof. Dr. Leonardo Messinese ist Ordinarius für die Geschichte der Philosophie der Neuzeit und Direktor des Sonderforschungsbereichs »Ritorno della metafisica e pensiero post-metafisico« (Wiederkehr der Metaphysik und postmetaphysisches Denken) an der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom sowie Schriftleiter der internationalen philosophischen Zeitschrift »Aquinas«. Messinese ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen zur Philosophie der Neuzeit und Gegenwart. Zu Heidegger liegt von ihm bereits der Band »Heidegger e la filosofia dell'epoca moderna« vor. Zuletzt erschienen u.a.: »Il paradiso della verità«; »Metafisica«; »Stanze della metafisica«; »Né laico, né cattolico. Severino, la Chiesa, la filosofia«. Bei Duncker & Humblot erschien 2007 in deutscher Übersetzung »Die Gottesfrage in der Philosophie der Neuzeit«. Prof. Dr. Dr. Christan Göbel studierte in Paderborn, München, Cambridge, Rom und Leiden und promovierte in Philosophie und Theologie. Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten in Rom, Boston und Sonada (Indien) lehrt er seit 2008 Philosophie am Assumption College in Worcester, MA (USA). Göbel ist zudem seit 2014 Research Associate am Von-Hügel-Institute, St. Edmund's College, Cambridge University (UK). Zahlreiche Buch- und Aufsatzpublikationen zu Philosophie und Theologie. Bei Duncker & Humblot erschien 2007 der von ihm übersetzte und herausgegebene Band Leonardo Messineses, »Die Gottesfrage in der Philosophie der Neuzeit«.

1. Wahrheit des Seins und Logik

I. Der Logos des Ursprungs und die Logik des metaphysischen Denkens: Heidegger und Heraklit: Erste Hinweise zur Annäherung an Heideggers Heraklit-Interpretation – Ein Blick auf ausgewählte Studien zu Heideggers Deutung der frühen griechischen Philosophen – Die Heraklit-Auslegung in der Vorlesung von 1926 – Heraklit-Bezüge als Indikatoren für Heideggers neuen philosophischen Ansatz – Die Heraklit-Auslegung in der Vorlesung Einführung in die Metaphysik (1935) – Die Heraklit-Auslegung in Heideggers Schrift Logos (1951) – Schluss
II. Die philosophische Logik und die Frage der ›theoretischen Wahrheit‹: Bedeutung und Problematik einer philosophischen Logik – Eine Relecture Cassirers: Kant und die ursprüngliche Struktur des Wissens – Allgemeine und transzendentale Logik bei Kant – Kant, Heidegger und das objektivierende Denken – Heidegger und der apophantische Logos – Apophantische Logik und Aussagen- oder Satzlogik – Philosophische Logik und theoretische Wahrheit – Das theoretische Entdecken und die Wahrheit

2. Wahrheit des Seins und Metaphysik

I. Heideggers Wesensfrage an die Metaphysik und ihre Konsequenzen: Einleitende Bemerkungen zur Krise der Metaphysik im Denken der Gegenwart – Zum ›theologischen‹ Charakter der Metaphysik. Vorüberlegungen zu Heideggers Position – Die Frage nach dem ›Grund‹ in Heideggers Phänomenologie und in der Metaphysik – Heideggers Frage ›Was ist Metaphysik‹? – Was ist Metaphysik? Eine Orientierungshilfe
II. Die Kritik an der onto-theo-logischen Metaphysik zwischen phänomenologischer Philosophie und christlichem Glauben: Einführung – Die Frage nach Gott und die Notwendigkeit zur Aufgabe der Metaphysik – Glaube und Philosophie. Sinn eines ›methodischen Atheismus‹ – Glaube, Theologie, Philosophie – Die Theologie des letzten Gottes und das Sein zum Tode – Schlussbemerkungen

Literatur- und Personenverzeichnis

"Ein weiterer Band des italienischen Meisterdenkers Leonardo Messinese ist dank Christian Göbel auf Deutsch erschienen, und wieder einmal geht es in einer konzisen und dichten Abhandlung um den spekulativen Kernpunkt von Philosophie und Theologie - diesmal in kritischer Auseinandersetzung mit Martin Heidegger. [...] Diese kurze und vielschichtige, vor allem differenzierte Analyse Heideggers und das gleichzeitige Weiterdenken dieses streitbaren Philosophen wird die philosophische wie theologische Aufmerksamkeit für diesen Denker neu beleben. Der Vorschlag Messineses, Heidegger in kritischer Wendung - d.h. über Heidegger hinaus- zum Ausgangspunkt einer positiven Ontotheologie nach Nietzsche zu nehmen, charakterisiert den Autor als wirklichen Vordenker in der derzeitigen Krise des metaphysischen Denkens und macht diesen Band zu einem vielleicht diskutablen, sicherlich aber nicht zu übergehenden Referenzpunkt der derzeitigen Debatte." Prof. Dr. Markus Krienke, in: Theologie und Philosophie, Band 93, Heft 3/2018

»Ein weiterer Band des italienischen Meisterdenkers Leonardo Messinese ist dank Christian Göbel auf Deutsch erschienen, und wieder einmal geht es in einer konzisen und dichten Abhandlung um den spekulativen Kernpunkt von Philosophie und Theologie – diesmal in kritischer Auseinandersetzung mit Martin Heidegger. […] Diese kurze und vielschichtige, vor allem differenzierte Analyse Heideggers und das gleichzeitige Weiterdenken dieses streitbaren Philosophen wird die philosophische wie theologische Aufmerksamkeit für diesen Denker neu beleben. Der Vorschlag Messineses, Heidegger in kritischer Wendung – d.h. über Heidegger hinaus- zum Ausgangspunkt einer positiven Ontotheologie nach Nietzsche zu nehmen, charakterisiert den Autor als wirklichen Vordenker in der derzeitigen Krise des metaphysischen Denkens und macht diesen Band zu einem vielleicht diskutablen, sicherlich aber nicht zu übergehenden Referenzpunkt der derzeitigen Debatte.« Prof. Dr. Markus Krienke, in: Theologie und Philosophie, Band 93, Heft 3/2018

Erscheint lt. Verlag 11.3.2015
Reihe/Serie Philosophische Schriften ; 88
Einführung Friedrich-Wilhelm von Herrmann
Übersetzer Christian Göbel
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 198 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Philosophie Sprachphilosophie
Schlagworte Martin Heidegger • Metaphysik und Logik • (Philosophische) Gottesfrage
ISBN-10 3-428-14511-9 / 3428145119
ISBN-13 978-3-428-14511-9 / 9783428145119
Zustand Neuware
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