Grundlinien einer Philosophie der Technik
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-2762-1 (ISBN)
Damit ist gemeint, dass der Mensch »unbewusst Form, Funktionsbeziehung und Normalverhältnis seiner leiblichen Gliederung auf die Werke seiner Hand überträgt und dass er dieser ihrer analogen Beziehungen zu ihm selbst erst hinterher sich bewusst wird«.
Kapp leitet die Erfindung der technischen Dinge also aus dem Vorbild des menschlichen Organismus, vor allem aber aus der menschlichen Hand ab, die gleichsam als ein natürliches Werkzeug Form und Zweck aller mechanischen Werkzeuge bestimme.
Die bis ins 19. Jahrhundert vorherrschende cartesianische Metaphorik des Organischen als eines bloß Mechanischen wird bei Kapp also geradezu umgedreht. Kapp wurde damit nicht nur zum Begründer der Technikphilosophie, sondern übte darüber hinaus großen Einfluss auf die Kultur- und Medientheorie aus, der weit ins 20. Jahrhundert hineinreicht.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich Kapps Anspruch keineswegs auf einen begrenzten Bereich des menschlichen Aktionsraums beschränkt, sondern neben techniktheoretischen auch geschichtsphilosophische und vor allem epistemologische Überlegungen einschließt, wie der programmatische Untertitel seines Werkes nahelegt.
Trotz seiner Bedeutung als erstes genuin technikphilosophisches Werk der Moderne wurde Kapps Abhandlung bis dato nie wieder aufgelegt und erscheint erst jetzt in einer neuen Ausgabe.
Die ausführliche Einleitung der Herausgeber zeichnet Kapps Argumentationsschritte nach und verortet den Text in der aktuellen technikphilosophischen und medientheoretischen Diskussion.
Leander Scholz, geb. 1969, ist Schriftsteller und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg 'Medien und kulturelle Kommunikation' der Universität zu Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Gelehrtenkommunikation der Frühen Neuzeit, Philosophie der Aufklärung, Technik- und Medientheorie.
Harun Maye ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft der Universität Köln.
Ernst Kapp war nicht der erste Autor, der überhaupt über die Technik nachdachte, aber er war der erste, der es in systematischer Form tat, und es gab wohl Autoren, auf die er sich stützen konnte, aber niemanden, mit dem er sich auseinanderzusetzen hatte. Und weil er nicht allein ein umfassend klassisch gebildeter Mann, sondern auch in der Welt herumgekommen war - eine Weile hatte er in den Südstaaten der USA gelebt -, finden sich in diesem Buch die verschiedensten Gebiete in interessanter, oft überraschender Weise zusammengeführt. Wer würde zum Beispiel denken, dass in einer Philosophie der Technik auch die Sprache, die Handschrift oder der Staat diskutiert werden? Kapps "Grundlinien einer Philosophie der Technik" sind so in ihrer thematischen Vielfalt ein Grundlagenwerk der philosophischen Anthropologie und überhaupt ein höchst anregendes Buch. [...] So ist diese Ausgabe uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert. Buchinformationen.de, Stefan Diebitz.
Ernst Kapp war nicht der erste Autor, der überhaupt über die Technik nachdachte, aber er war der erste, der es in systematischer Form tat, und es gab wohl Autoren, auf die er sich stützen konnte, aber niemanden, mit dem er sich auseinanderzusetzen hatte. Und weil er nicht allein ein umfassend klassisch gebildeter Mann, sondern auch in der Welt herumgekommen war – eine Weile hatte er in den Südstaaten der USA gelebt –, finden sich in diesem Buch die verschiedensten Gebiete in interessanter, oft überraschender Weise zusammengeführt. Wer würde zum Beispiel denken, dass in einer Philosophie der Technik auch die Sprache, die Handschrift oder der Staat diskutiert werden? Kapps „Grundlinien einer Philosophie der Technik“ sind so in ihrer thematischen Vielfalt ein Grundlagenwerk der philosophischen Anthropologie und überhaupt ein höchst anregendes Buch. [...] So ist diese Ausgabe uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert.
Buchinformationen.de, Stefan Diebitz.
"Lesenswerte Einleitung", Technikgeschichte Bd 83 (2016), Susanna Alpsancar, 06.05.2016
Erscheint lt. Verlag | 19.6.2015 |
---|---|
Reihe/Serie | Philosophische Bibliothek ; 675 |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 122 x 190 mm |
Gewicht | 357 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit | |
Schlagworte | Medientheorie • Moderne • Philosophie der Technik • Technikphilosophie • Techniktheorie |
ISBN-10 | 3-7873-2762-2 / 3787327622 |
ISBN-13 | 978-3-7873-2762-1 / 9783787327621 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich