Lyrik (eBook)

Skizze einer systematischen Theorie

Klaus W. Hempfer (Autor)

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2014
91 Seiten
Franz Steiner Verlag
978-3-515-10679-5 (ISBN)

Infos

Entgegen der gängigen Auffassung, dass sich 'Lyrik' nur historisch bestimmen lässt, entwickelt Klaus W. Hempfer in diesem Band eine systematische Lyriktheorie. Hierfür ist der Prototypenbegriff, wie er in den neueren Kognitionswissenschaften im Unterschied zum traditionellen Klassenbegriff entwickelt wurde, grundlegend. Anhand konkreter Textbeispiele von der frühgriechischen Lieddichtung bis zur 'dunklen' Lyrik der Moderne zeigt der Autor, dass sich prototypisch lyrische Texte durch eine spezifische Äußerungsstruktur von prototypisch narrativen und prototypisch dramatischen, für die theatrale Aufführung bestimmten Texten unterscheiden lassen. Diese Äußerungsstruktur wird im Anschluss an aktuelle Performativitäts- und Fiktionstheorien als 'Performativitätsfiktion' bestimmt und in eingehender Auseinandersetzung mit anderen, insbesondere narratologischen Versuchen der Fundierung einer systematischen Lyriktheorie entwickelt. Ausführlich diskutiert Hempfer auch die Probleme, die die vorgeschlagene Neukonzeptualisierung aufwirft.

Der Band richtet sich an Studierende und Lehrende aller literaturwissenschaftlichen Fächer von der Klassischen Philologie bis zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft.

Klaus W. Hempfer, geb. 1942, war nach Promotion und Habilitation an der LMU München von 1977 bis 2011 Professor für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin. Seine Arbeiten, die sich vom Mittelalter bis zum nouveau nouveau roman erstrecken, verbinden konkrete historische Untersuchungen mit einer grundsätzlichen Reflexion der theoretischen Fundierung einer Wissenschaft von der Literatur. Historisch sind seine Schwerpunkte die italienische und französische Literatur der Renaissance, die französische Literatur des 18. Jahrhunderts und die Lyrik des 19. Jahrhunderts, systematisch gilt sein besonderes Interesse der Gattungs- und Intertextualitätstheorie sowie der Performativitäts- und Fiktionstheorie.

Inhalt

INHALTSVERZEICHNIS 8
VORWORT 10
1 METHODISCHE GRUNDLAGEN AKTUELLER LYRIKTHEORIEN 12
1.1 DAS REDEKRITERIUM 14
1.2 LYRIK UND NARRATOLOGIE 19
1.3 FAMILIENÄHNLICHKEITEN UND DIE THEORIE DER PROTOTYPEN 24
2 DER LYRISCHE PROTOTYP ALS PERFORMATIVITÄTSFIKTION 33
2.1 SAPPHO, CATULL UND DIE PROTOTYPISCH LYRISCHE ÄUßERUNGSSTRUKTUR 33
2.2 PETRARCA: „SOLO E PENSOSO“ 38
2.3 GOETHE: „ERWACHE FRIEDERICKE“ 42
2.4 RIMBAUD: „PLATES BANDES D’AMARANTES“ 45
3 PROBLEME UND LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN 49
3.1 TENDENZEN DER DIALOGISIERUNG 49
3.2 TENDENZEN ZUR NARRATIVISIERUNG 54
3.3 ENTSUBJEKTIVIERUNG 61
4 DAS PROBLEM DER ‚AUFFÜHRUNGSSITUATION‘ ODER PERFORMANZ VS. PERFORMATIVITÄT 64
5 SCHLUSS: DAS PROTOTYPISCH LYRISCHE ALS INTERPRETATIVES KONSTRUKT 71
BIBLIOGRAFIE 74
ANHANG: ÜBERSETZUNG DER GEDICHTE UND LÄNGEREN TEXTAUSSCHNITTE 86
INDEX NOMINUM 92

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 12.8.2014
• Reihe/Serie: Text und Kontext
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Romanistik
• Schlagworte: Literaturwissenschaft • Lyrik • Romanistik • Sprachwissenschaft
• ISBN-10: 3-515-10679-0 / 3515106790
• ISBN-13: 978-3-515-10679-5 / 9783515106795