Schatten des Schweigens, Notwendigkeit des Erinnerns
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2354-4 (ISBN)
Die deutsche Erinnerungskultur zum Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg ist bis heute einem stetigen Veränderungsprozess unterworfen. Die komplexen und belasteten Erinnerungswelten der Kriegskinder sind Teil dieses Prozesses, der durch eine Kultur des Schweigens und Verdrängens geprägt ist. Knapp 70 Jahre nach Kriegsende besteht ein großes interdisziplinäres Interesse an den Erinnerungen der letzten lebenden Zeitzeugen. Die Autorin stellt die Ergebnisse ihrer breit angelegten wissenschaftlichen Untersuchung zum Schicksal von Kriegskindern des Zweiten Weltkrieges vor. Auf der Grundlage von Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen skizziert Christa Müller komplexe Erinnerungswelten, deren vielschichtige Auswirkungen sich bis in die Gegenwart hinein als unverarbeitete innerpsychische Repräsentanzen aufzeigen lassen. Durch die Darstellung persönlicher Positionierungen wendet sich die Autorin gegen eine abstrahierende Herangehensweise an die nationalsozialistische Vergangenheit und vermeidet undifferenzierte Täter-Opfer-Dichotomien.
InhaltVorwort »Kriegskindheit« im historischen Kontext - Hintergründe und FragestellungenErlebniswelten der Kriegskinder - ForschungsaspekteLangzeitfolgen der Kriegskindheit Kriegskinder auf der Couch Die Generation der entfremdeten Eigenbeziehung Erlebniswelten »Kriegskindheit«: Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und NachkriegszeitKriegskinder im Forschungsinterview Forschungsweg und zeitlicher Ablauf Auswahl der Untersuchungspersonen nach dem Prinzip des »Theoretical Samplings« Soziodemografische Merkmale der Interviewteilnehmer Inhalte und Aufbau des narrativen halbstrukturierten Interviews Interviewdurchführung Erste Eindrücke aus den InterviewsAuswertung der Interviews Untersuchung der Eingangssequenzen - Inhaltliche Textanalyse Inhaltliche Strukturierung und Auswertung der Interviewtexte Diskussion der Ergebnisse Kindheitserfahrungen im Nationalsozialismus und ihre VerarbeitungKindheit im Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen Kindheitserfahrungen in der Nachkriegszeit und deren FolgenZusammenfassung der Ergebnisse: Die belastende Wiederkehr der Kriegskindheit im weiteren Leben und im AlterUnvergessliche Erinnerungen und Bilder Leerstellen der Kommunikation: Verschlossene Erinnerungs- und Erlebniswelten Abwesenheit oder Verlust des Vaters Belastende Mutterrepräsentanzen Selbstbild: Transgenerationale Identifikationskonflikte Bild der Kriegszeit: Der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf die Kindheitsentwicklung NS-Themen und Holocaust: »Die Krypta im Ich« Bild der Nachkriegszeit: Im subjektiven Erleben der Kriegskinder die schwierigste ZeitResümee Literatur
»Dieses Buch hat, auch wenn es sich auf eine mittlerweile fast drei Generationen zurückliegende Zeit bezieht, inzwischen durch die aktuellen Kriege und Fluchtbewegungen eine unerwartete Aktualität bekommen.« Gertrud Hardtmann, Kinderanalyse 24, Heft 4/2016 »Eine etwas sperrige qualitative Untersuchung zu den lebenslangen psychischen Belastungen von Zweit-Weltkriegskindern zeigt, dass Traumata in der Entstehungszeit aufgearbeitet gehörten. Die jahrzehntelangen 'dunklen Stellen' konnten teilweise erst dank der Erinnerungskultur der 1990er Jahre ans Licht gebracht werden.« Kurt Witterstätter, Socialnet.de am 23. September 2014
Erscheint lt. Verlag | 13.8.2014 |
---|---|
Reihe/Serie | Forschung psychosozial |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 560 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► 20. Jahrhundert bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
Schlagworte | 2. Weltkrieg • 2. Weltkrieg / Zweiter Weltkrieg • Erinnerungskultur • Kindheit • Nachkriegszeit • Nachkriegszeit (nach dem 2. Weltkrieg) • Nationalsozialismus • Nationalsozialismus (Ideologie) • Psychoanalyse • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-8379-2354-1 / 3837923541 |
ISBN-13 | 978-3-8379-2354-4 / 9783837923544 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich