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Alkoholabhängigkeit erkennen und behandeln

Mit literarischen Beispielen - Reprint der Ausgabe von 2001
Buch | Softcover
382 Seiten
2014 | 3. Reprint der Ausgabe von 2001
Psychiatrie Verlag
978-3-88414-617-0 (ISBN)
CHF 69,95 inkl. MwSt
Die Autoren führen in die medizinischen, sozialen und psychologischen Grundlagen der Alkoholabhängigkeit ein, plädieren für klare und realistische Ziele in der Arbeit mit Suchtkranken und stellen die wesentlichen Behandlungsangebote vor. Einen Königsweg in die Abstinenz haben auch sie nicht gefunden, aber vielfältige und niederschwellige "Schleichwege", die auch in den Vorstufen der Sucht begangen werden können. Dieses Fachbuch bietet nicht nur für Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen, Pflegepersonal, Psychologen und Fachärzte Anregungen und Hilfestellungen für das Erkennen und den Umgang mit der Alkoholabhängigkeit, sondern auch für Ärzte im Allgemeinkrankenhaus und in den Hausarztpraxen, die in vielfältiger Weise mit Abhängigen zu tun haben und oft deren erste und letzte Anlaufstelle sind. Kruse, Körkel & Schmalz haben - statt Fallbeispiele aus ihrer Praxis - für jedes Kapitel passende Literaturbeispiele ausfindig gemacht und illustrieren so nicht nur die Erscheinungsformen der Abhängigkeit, sondern eröffnen auch einen ungewöhnlichen Zugang zum Verständnis süchtigen Verhaltens.

Dr. med.Gunther Kruse, Jg. 1948, war Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Hannover-Langenhagen. Er hatte einen Lehrauftrag an der Medizinischen Hochschule Hannover und war Leiter der Langeooger Psychotherapiewoche. Er ist Redaktionsmitglied der Sozialpsychiatrischen Informationen. Seine Arbeitsschwerpunkte waren Sozialpsychiatrie, Sucht, Forensik.

Joachim Körkel ist Professor für Psychologie an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg. Körkel hat mit seinen Büchern wesentlich zum Fall des Abstinenzparadigmas in der Suchtbehandlung beigetragen. Sein Vorstoß zum Kontrollierten Trinken hat ähnlich provozierend auf die Suchthilfe gewirkt. Hinter beiden Projekten steht das Plädoyer für eine zieloffene Suchtbehandlung, die die Wünsche und Bedürfnisse der Abhängigen ernst nimmt und berücksichtigt.

Ulla Schmalz, Jg. 1951, ist ausgebildete Krankenschwester und arbeitete viele Jahre im Sozialpsychiatrischen Dienst in Düsseldorf, später im LKH auf einer Suchtstation. Seit 1997 ist sie Leiterin des Modellprojekts »Hotel für psychisch kranke Obdachlose« in Köln.

Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 10
Vorwort 12
EINFÜHRUNG: TRINKSITTEN UND KONSUMMUSTER
Ein Alkoholnebel liegt über der Weltliteratur 16
Alkoholdarstellungen in der Bibel 19
Zeitgenössische Konsummuster 24
Kulturelle Prägung der Konsummuster 26
Konsummuster und Trinksitten im Spiegel der Geschichte 27
1 ALKOHOLABHÄNGIGKEIT MEDIZINISCH BETRACHTET
1. 1 Diagnose und Diagnosehindernisse 34
1. 1. 2 Ärzte und Abhängigkeit 34
1. 1. 3 Definition der Alkoholabhängigkeit 35
1. 1. 4 Diagnostik 35
1. 1. 4. 1 Intoxikation 37
1. 1. 4. 2 Diagnostik der Alkoholabhängigkeit 41
1. 1. 4. 3 Diagnostik des »schädlichen Alkoholgebrauchs« bzw. »Alkoholmissbrauchs« 45
1. 1. 4. 4 Gesprächsführung in der Alkoholismusdiagnostik 48
1. 1. 4. 5 Labordiagnostik 51
1. 1. 4. 6 Fragebogendiagnostik 52
1. 1. 4. 7 Diagnostik psychiatrisch-neurologischer Begleiterscheinungen 57
1. 2 Somatische Folgeerkrankungen 62
1. 2. 1 Äußere Anzeichen übermäßigen Alkoholkonsums 63
1. 2. 2 Innere Medizin 63
1. 2. 3 Geburtshilfe 66
1. 2. 4 Neurologie 66
1. 2. 5 Fazit 68
1. 3 Typologien und Phasen der Alkoholabhängigkeit 69
1. 3. 1 Alkoholismus-Typologien 69
1. 3. 1. 1 Jellinek 69 1. 3. 1. 2 Cloninger 71
1. 3. 1. 3 Weitere Personen-Typologien 73
1. 3. 2 Phasen der Alkoholabhängigkeit 73
1. 3. 2. 1 Anfangsphase (Prodromalphase) 73
1. 3. 2. 2 Kritische Phase 75
1. 3. 2. 3 Chronische Phase 79
1. 3. 3 Fazit 84
2 ALKOHOLABHÄNGIGKEIT SOZIOLOGISCH UND PSYCHOLOGISCH BETRACHTET
2. 1 Epidemiologie 86
2. 1. 1 Prävalenz 86
2. 1. 1 . 1 Abstinenz 86
2. 1. 1 . 2 Riskanter und schädlicher Konsum 87
2. 1. 1 . 3 Behandelte Prävalenz 90
2. 1. 2 Wirtschaftsfaktor Alkohol 91
2. 1. 3 Alkoholverbrauch in Deutschland im historischen und internationalen Vergleich 91
2. 1. 4 Geschlechtsspezifische Einstellung gegenüber Alkohol 95
2. 1. 5 Fazit 95
2. 2 Alkoholpolitik 96
2. 2. 1 Public Health 96
2. 2. 1. 1 Europäische Charta Alkohol 98
2. 2. 1. 2 Aktionsplan Alkohol der Bundesländer und der DHS 99
2. 2. 1. 3 Maßnahmen zur Angebots- und Nachfragereduzierung 100
2. 2. 2 Fazit 102
2. 3 Soziale Faktoren 106
2. 3. 1 Soziale Aspekte der Alkoholismusdefinition 106
2. 3. 2 Soziale Epidemiologie 108
2. 3. 3 Soziale Faktoren der Ätiologie 110
2. 3. 4 Sozialer Bias der Behandlungsbedingungen 112
2. 3. 5 Soziale Einflüsse auf Behandlungseffekte 113
2. 3. 6 Soziale Auswirkungen des Alkohlkonsums 115
2. 3. 7 Fazit 115
2. 4 Alkohol und Familie 116
2. 4. 1 Die Sichtweise der Angehörigen 116
2. 4. 1. 1 Vorurteile und Stigmatisierungen 116
2. 4. 1. 2 Die Verstrickung der Partner 120
2. 4. 1. 3 Die Phasen der Co-Abhängigkeit 123
2. 4. 1. 4 Unausgesprochene Regeln 127
2. 4. 1. 5 Hilfebedarf der Partner 130
2. 4. 2 Die Belastung der Kinder 133
2. 4. 2. 1 Rollenmuster der Kinder 134
2. 4. 2. 2 Hilfebedarf der Kinder 137
2. 4. 3 Forschung und Forschungslücken Michael Klein 139
2. 4. 3. 1 Partner von Alkoholkranken 141
2. 4. 3. 2 Kinder von Alkoholkranken 151
2. 4. 4 Fazit 158
2. 5 Modelle und Theorien der Alkoholismusentwicklung 159
2. 5. 1 Individuum 160
2. 5. 1. 1 Der psychoanalytische Ansatz 161
2. 5. 1. 2 Der verhaltenstheoretische Ansatz 164
2. 5. 1. 3 Der systemisch-familientherapeutische Ansatz 165
2. 5. 1. 4 Der lösungsorientierte Ansatz 167
2. 5. 1. 5 Neurobiologische und genetische Erklärungsansätze 168
2. 5. 2 Soziales Umfeld 170
2. 5. 3 Substanz 171
2. 5. 4 Und nun? 171
2. 6 Motivation und Motivationsförderung 175
2. 6. 1 Motivation – ein alltagssprachlicher Phantombegriff 175
2. 6. 2 Motivation – wissenschaftlich betrachtet 176
2. 6. 3 Motivation als interaktioneller Prozess 179
2. 6. 4 Motivierende Beratung 182
2. 6. 4. 1 MI, Phase 1: Aufbau von Veränderungsmotivation 182
2. 6. 4. 2 MI, Phase 2: Festlegung von Veränderungszielen 186
2. 6. 4. 3 MI, Phase 3: Festlegung des allgemeinen Veränderungsweges 187
2. 6. 4. 4 MI, Phase 4: Konkretisierung des ausgewählten Weges 188
2. 6. 5 Motivationsförderung während der Alkoholismusbehandlung 189
2. 6. 5. 1 Motivationsförderung während der Entgiftungsbehandlung 189
2. 6. 5. 2 Motivationsförderung bei chronisch mehrfach geschädigten Alkoholabhängigen (CMA) 192
2. 6. 5. 3 Motivationsförderung in Beratung, Therapie und Nachsorge 193
2. 6. 6 Acht generelle Empfehlungen zur Motivationsförderung 194
3 BEHANDLUNGSANGEBOTE UND BEHANDLUNGSFRAGEN
3. 1 Ziele in der Suchtbehandlung 198
3. 1. 1 Abstinenz – Das Ziel der Ziele 198
3. 1. 2 Was ist »falsch« an der Abstinenz? 201
3.1.2.1 Wünschbarkeit und Erreichbarkeit des Abstinenzziels 201
3. 1. 3 Fazit 209
3. 2 Behandlungsformen und Behandlungsinhalte 210
3. 2. 1 Der »Königsweg« 210
3. 2. 2 Ambulante Behandlungsangebote und -einrichtungen 212
3. 2. 2. 1 Suchtberatungsstellen 212
3. 2. 2. 2 Institutsambulanzen 216
3. 2. 2. 3 Hausärzte und Nervenärzte 216
3. 2. 2. 4 Früh- und Kurzinterventionen 219
3. 2. 2. 5 Medikamente zur Aufrechterhaltung der Abstinenz 220
3. 2. 2. 6 Selbsthilfegruppen 222
3. 2. 2. 7 Betriebliche Suchtkrankenhilfe 226
3. 2. 3 Stationäre Behandlungsangebote 228
3. 2. 3. 1 Entgiftungsstationen 228
3. 2. 3. 2 Suchtfachkliniken und vollstationäre Entwöhnungs -stationen 230
3. 2. 3. 3 Exkurs: Entwöhnungstourismus kontra gemeindenahe Behandlung 232
3. 2. 3. 4 Soziotherapeutische Einrichtungen 235
3. 2. 3. 5 Teilstationäre Einrichtungen 236
3. 2. 3. 6 Flankierende Einrichtungen 238
3. 2. 4 Behandlungsbedarf versus Behandlungsrealität 239
3. 3 Kontrolliertes Trinken 245
3. 3. 1 Kontrolliertes, normales, moderates und soziales Trinken 245
3. 3. 1. 1 Kontrolliertes Trinken 246
3. 3. 1. 2 Normales Trinken 248
3. 3. 1. 3 Moderates Trinken 248
3. 3. 1. 4 Soziales Trinken 250
3. 3. 2 Zugangswege zum kontrollierten Trinken 251
3. 3. 3 Bestandteile von Programmen zum kontrollierten Trinken 252
3. 3. 3. 1 Zielentscheidung: Abstinenz oder kontrolliertes Trinken 253
3. 3. 3. 2 Selbstbeobachtung des Trinkverhaltens 253
3. 3. 3. 3 Erwerb von Grundinformationen über Alkohol 254
3. 3. 3. 4 Einschalten einer Abstinenzphase 254
3. 3. 3. 5 Festlegung der persönlichen Trinkobergrenze 254
3. 3. 3. 6 Festlegung von Strategien zur Konsumbegrenzung 254
3. 3. 3. 7 Aufbau und Einsatz eines Verstärkersystems 255
3. 3. 3. 8 Entwicklung von Alternativen zum Trinken 255
3. 3. 4 Zentrale Forschungsergebnisse zum kontrollierten Trinken 255
3. 3. 4. 1 Der Ausgangspunkt: Die Studie von Sobell & Sobell 255
3. 3. 4. 2 Neuere Forschungsbefunde 256
3. 3. 4. 3 Forschungsfazit 261
3. 3. 5 Zielgruppen für kontrolliertes Trinken 261
3. 3. 5. 1 Problemtrinker 261
3. 3. 5. 2 Schwer Alkoholabhängige 263
3. 3. 5. 3 Mehrfach geschädigte chronisch Alkoholabhängige 265
3. 3. 6 Abschließende Überlegungen 266
3. 4 Sucht und Psychiatrie 269
3. 4. 1 Der Weg in die Klinik 269
3. 4. 1. 1 Die ungeliebten Patienten und ihre Behandler 270
3. 4. 1. 2 Das Aufnahmegespräch 271
3. 4. 1. 3 Einsatz ehrenamtlicher Helfer und Stärkung der Selbsthilfe 272
3. 4. 1. 4 Stationäres Setting: Durchmischung versus Spezialisierung 273
3. 4. 1. 5 Der Weg aus der Klinik 274
3. 4. 1. 6 Multiprofessionelles Team 274
3. 4. 2 Teamarbeit jenseits der Verklärung 275
3. 4. 2. 1 Strapazen 275 3. 4. 2. 2 Therapeutische Gemeinschaft 278
3. 4. 2. 3 Aktuelle Praxis 278
3. 4. 2. 4 Stationsalltag 279
3. 4. 3 Was bleibt? 281
3. 4. 3. 1 Supervision 281
3. 4. 3. 2 Verantwortung übernehmen 282
3. 4. 3. 3 Heimliche Leitung 282
3. 5 Behandlungsevaluation und Rückfall 284
3. 5. 1 Ergebnisse von Alkoholismusbehandlung: Überblick 284
3. 5. 1. 1 Konsumreduktion und Abstinenz 284
3. 5. 1. 2 Arbeitsfähigkeit 285
3. 5. 1. 3 Lebensverhältnisse 286
3. 5. 2 Rückfall 287
3. 5. 2. 1 Rückfalldefinitionen und -varianten 288
3. 5. 2. 2 Rückfallmodelle und -theorien 289
3. 5. 2. 3 Rückfallhäufigkeiten 292
3. 5. 2. 4 Rückfallzeitpunkt 295
3. 5. 2. 5 Rückfallverläufe 296
3. 5. 2. 6 Rückfallvorläufer und Rückfallursachen 298
3. 5. 2. 7 Psychosoziale Rückfallprävention 301
3. 5. 2. 8 Rückfälle als Belastung für Behandler 302
3. 5. 3 Empfehlungen für den Umgang mit Alkoholrückfällen 303
3. 5. 3. 1 Stationärer Bereich 303
3. 5. 3. 2 Allgemeine Überlegungen für die ambulante und stationäre Arbeit 315
3. 6 Rechtliche Aspekte Mitarbeit: Jürgen Fleck 322
3. 6. 1 Strafrecht 322
3. 6. 1. 1 § 20: Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen 322
3. 6. 1. 2 § 21: Verminderte Schuldfähigkeit 322
3. 6. 2 Maßregeln der Sicherung und Besserung 323
3. 6. 2. 1 § 64: Unterbringung in einer Entziehungsanstalt 324
3. 6. 3 Verkehrsrecht 325
3. 6. 4 Zivilrecht 326
3. 6. 4. 1 Betreuungsrecht 326
3. 6. 4. 2 Unterbringung nach dem Gesetz für psychisch Kranke (PsychKG) 327
3. 6. 4. 3 Geschäftsfähigkeit 328
3. 6. 4. 4 Eherecht und Unterhalt 328
3. 6. 5 Sozialrecht (Rente, Kuren, Arbeitsrecht) 329
3. 6. 5. 1 Gesetzliche Krankenversicherung 329
3. 6. 5. 2 Gesetzliche Rentenversicherung 330
3. 6. 5. 3 Arbeitsrecht 330
3. 6. 5. 4 Sozialhilferecht 332
3. 6. 6 Fazit 332
3. 7 Weitere Problemfelder 333
3. 7. 1 Komorbidität (Doppeldiagnosen) 333
3. 7. 1. 1 Epidemiologie 333
3. 7. 1. 2 Psychose und Alkohol 334
3. 7. 1. 3 Obdachlosigkeit und Alkohol 336
3. 7. 1. 4 Depression und Alkohol 338
3. 7. 1. 5 Persönlichkeitsstörungen und Alkohol 338
3. 7. 2 Altersalkoholismus 339
3. 7. 3 Frauenalkoholismus 341
3. 7. 4 Jugendalkoholismus 342
3. 7. 5 Fazit 343
ANHANG
Belletristische Literatur 346
Fachliteratur 349
Register 376
Autorenangaben 380

Erscheint lt. Verlag 26.3.2014
Reihe/Serie Fachwissen
Zusatzinfo PDF-Datei
Sprache deutsch
Maße 168 x 240 mm
Gewicht 762 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Klinische Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Suchtkrankheiten
Schlagworte Abstinenz • Alkoholabhängigkeit • Alkoholismus • Alkoholismus / Alkoholabhängigkeit • Rückfall • Suchtbehandlung
ISBN-10 3-88414-617-3 / 3884146173
ISBN-13 978-3-88414-617-0 / 9783884146170
Zustand Neuware
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