Koranforschung – eine politische Philologie?
Bibel, Koran und Islamentstehung im Spiegel spätantiker Textpolitik und moderner Philologie
Seiten
2014
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-033491-3 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-033491-3 (ISBN)
Der Koran ist noch immer nicht Teil des europäischen Wissenskanons, obwohl er in biblischer Tradition steht.
Seine kritische Lektüre setzt seine Einbettung in die spätantike Kultur voraus, in die er sich theologisch innovativ einbrachte.
Sie erfordert gleichzeitig eine Neureflektion unserer modernen Philologien. Der Blick muss frei werden für die Textpolitik des Koran, die den Prozess der Islamentstehung am ehesten erkennbar macht.
Der Koran ist noch immer nicht Teil des europäischen Wissenskanons, obwohl er tief in der biblischen Tradition verwurzelt ist.
Er gilt weithin noch als exklusiv islamischer Text. Die kritische Bewertung seiner Beziehung zur Bibel und damit zur europäischen Tradition setzt seine Einbettung in die – auch für das spätere Europa formative – spätantike Kultur voraus, in die er sich theologisch innovativ einbrachte.
Die großen Fragen der Zeit wurden nicht nur von Rabbinen und Kirchenvätern, sondern auch von der koranischen Gemeinde debattiert –, ihre besonderen Antworten verdienen daher als Beiträge zu einer neuen, sich intensiv in die laufenden Religionsdebatten einbringenden Theologie Beachtung.
Die sich dabei abzeichnende Fokussierung des gesprochenen Wortes als der maßgeblichen Manifestation Gottes in der Welt kann nicht außerhalb des besonderen kulturellen Umfelds gesehen werden, in dem lokale Dichtung der arabischen Hochsprache bereits eine besondere Aura verliehen hatte.
Der neue Blick auf den Koran erfordert jedoch gleichzeitig eine kritische Neureflektion unserer modernen – nie ganz unpolitischen – Philologien.
Der Blick muss frei werden für die Textpolitik des Koran, die den Prozess der Islamentstehung am ehesten erkennbar macht.
Seine kritische Lektüre setzt seine Einbettung in die spätantike Kultur voraus, in die er sich theologisch innovativ einbrachte.
Sie erfordert gleichzeitig eine Neureflektion unserer modernen Philologien. Der Blick muss frei werden für die Textpolitik des Koran, die den Prozess der Islamentstehung am ehesten erkennbar macht.
Der Koran ist noch immer nicht Teil des europäischen Wissenskanons, obwohl er tief in der biblischen Tradition verwurzelt ist.
Er gilt weithin noch als exklusiv islamischer Text. Die kritische Bewertung seiner Beziehung zur Bibel und damit zur europäischen Tradition setzt seine Einbettung in die – auch für das spätere Europa formative – spätantike Kultur voraus, in die er sich theologisch innovativ einbrachte.
Die großen Fragen der Zeit wurden nicht nur von Rabbinen und Kirchenvätern, sondern auch von der koranischen Gemeinde debattiert –, ihre besonderen Antworten verdienen daher als Beiträge zu einer neuen, sich intensiv in die laufenden Religionsdebatten einbringenden Theologie Beachtung.
Die sich dabei abzeichnende Fokussierung des gesprochenen Wortes als der maßgeblichen Manifestation Gottes in der Welt kann nicht außerhalb des besonderen kulturellen Umfelds gesehen werden, in dem lokale Dichtung der arabischen Hochsprache bereits eine besondere Aura verliehen hatte.
Der neue Blick auf den Koran erfordert jedoch gleichzeitig eine kritische Neureflektion unserer modernen – nie ganz unpolitischen – Philologien.
Der Blick muss frei werden für die Textpolitik des Koran, die den Prozess der Islamentstehung am ehesten erkennbar macht.
Prof. Dr. Angelika Neuwirth ist Senior-Professorin für Arabistik am Seminar für Semitistik und Arabistik des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin.
"Es ist eine ebenso spannende wie anregende Lektüre, die das vorliegende Buch bietet, und zugleich eine höchst lesenswerte Einführung in der Problematik der Textgeschichte des Korans, deren Illustration nicht zuletzt das beigegebene Bildmaterial dient, das die wichtigen Befunde auch visuell nahebringt."
Elo Süld in: JUDAICA 1/2016
Erscheint lt. Verlag | 16.6.2014 |
---|---|
Reihe/Serie | Litterae et Theologia ; 4 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 216 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Altertum / Antike |
Religion / Theologie ► Christentum ► Exegese | |
Religion / Theologie ► Christentum ► Kirchengeschichte | |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Islam | |
Schlagworte | Bible interpretation • Corpus Coranicum • Corpus Coranicum; bible interpretation; Late Antiquity; philology • Islambild • Islam, Geschichte • Koran • Koranforschung • Late Antiquity • Philologie • Philology • Spätantike • Textpolitik |
ISBN-10 | 3-11-033491-7 / 3110334917 |
ISBN-13 | 978-3-11-033491-3 / 9783110334913 |
Zustand | Neuware |
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