Leib, Raum, Person
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-94253-8 (ISBN)
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Menschen sind Personen, biologisch, physiologisch und kognitiv einander gleich. Zu unverwechselbaren Individuen werden sie durch die unmittelbare Selbstvertrautheit mit ihrem Leib. Ein überzeugender Entwurf, der die Trennung von Geist und Körper, wie wir sie seit Descartes kennen, überwindet.
Er brauche seinen Körper nur, äußerte Thomas Edison einmal, um sein Gehirn herumzutragen. Den Menschen in Geist und Körper, in Leib und Seele zu trennen, ist seit Descartes üblich geworden. Nur dem Bewußtsein wird zugestanden, mit unserer Umwelt Kontakt aufzunehmen und den menschlichen Körper wie ein Pferd zu reiten oder wie ein Auto zu steuern. Durch die medizinischen Technologien, die die menschliche Natur verfügbar machen, ist das Verhältnis zum Leib grundsätzlich in Frage gestellt.
Es gilt den Zusammenhang wieder zu entdecken, daß "der Leib ist in der Welt wie das Herz im Organismus." (Merleau-Ponty). Der Leib ist ein empfindlicher "Resonanzkörper", durch den Menschen fühlend an der Welt teilnehmen. Neueste Forschungen zeigen, daß Menschen sich immer im "Dialog" mit der Welt befinden, lange bevor sie sich ihrer selbst als Personen bewußt werden.
Unter Einbeziehung zahlreicher neurologischer, psychopathologischer und entwicklungspsychologischer Forschungen entwirft Thomas Fuchs eine breitgefächerte Phänomenologie unseres leiblichen und räumlichen Erlebens.
Thomas Fuchs, geb. 1958, studierte Medizin, Geschichte und Philosophie in München. Er promovierte 1989 in Medizingeschichte. Nach Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie seit 1997 Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. 1999 Habilitation in Psychiatrie und Promotion in Philosophie. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Anthropologie, Psychopathologie und Medizinethik.
Einleitung: Das Problem des Leibes
Zur Aktualität der Leibphänomenologie
Leibliche Räumlichkeit als ursprüngliche Partizipation
Zur phänomenologischen Methode
Kapitel 1: Die dualistische Ausgangslage
1. Der Leib bei Descartes
2. Die Verborgenheit des Leibes
Kapitel 2: Leibphänomenologische Entwürfe im 20. Jahrhundert
1. Von der transzendentalen zur Leibphänomenologie
2. Max Scheler (1874-1928)
3. Erwin Straus (1891-1975)
4. Maurice Merleau-Ponty (1908-1961)
5. Hermann Schmitz ( 1928)
Kapitel 3: Der Leib
1. Der Grundcharakter leiblichen Existierens
2. Die absolute Räumlichkeit des Leibes
3. Phänomenologie des Leibraums
4. Leibraum und Umraum
5. Die Polarität von Leib und Körper
6. Das Leib-Seele- als Leib-Körper-Problem
Kapitel 4: Der Richtungsraum
1. Philosophische Raumkonzeptionen
2. Die leibliche Herkunft des Raumbegriffs
3. Die leibliche Grundschicht des Raumes
4. Die Wahrnehmung
5. Der Richtungsraum
6. Orientierter Richtungsraum
7. Motorik und Handlung als Erweiterung des Leibes
8. Habituation
9.Trieb und Begehren
Kapitel 5: Der Stimmungsraum
1. Struktur des Stimmungsraums
2. Ausdruckscharaktere und Leiblichkeit
3. Exkurs: Der onto- und phylogenetische Primat des Stimmungsraums
4. Atmosphären und Stimmungen
5. Gefühle
Sprache | deutsch |
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Gewicht | 710 g |
Einbandart | Kunststoff |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Anthropologie • Phänomenologie |
ISBN-10 | 3-608-94253-X / 360894253X |
ISBN-13 | 978-3-608-94253-8 / 9783608942538 |
Zustand | Neuware |
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