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Servus alienus heres

Die Erbeinsetzung fremder Sklaven im klassischen römischen Recht
Buch | Hardcover
XIV, 348 Seiten
2012 | 1 Auflage 2013
Böhlau Köln (Verlag)
978-3-412-20992-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Servus alienus heres - Wolfram Buchwitz
CHF 89,95 inkl. MwSt
Das römische Erbrecht kennt nicht nur die Erbeinsetzung von freien Personen, sondern auch von Sklaven. Besonders vielschichtig stellt sich dabei die Einsetzung fremder Sklaven dar. In diesem Falle wird der Sklave zwar Erbe, doch fällt das Vermögen an seinen Herrn. Aus dieser Aufspaltung von Erbenstellung und Vermögenserwerb ergeben sich zahlreiche Fragestellungen, die in der vorliegenden Monographie erstmals im Zusammenhang untersucht werden. Die Darstellung umfasst nicht nur die erbrechtliche Problematik, sondern auch die soziale Situation des zum Erben eingesetzten fremden Sklaven. Dabei zeigt sich, dass Sklaven, obwohl sie nicht rechtsfähig waren, dennoch von der Erbeinsetzung profitieren konnten. Das Buch deckt aber auch die weiteren Ursachen und die Strategien der erbrechtlichen Vermögensnachfolge auf, welche diesem - auffallend häufigen - Phänomen der römischen Rechts- und Sozialordnung zugrunde lagen.

Wolfram Buchwitz ist Ordinarius für Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Historische Rechtsvergleichung und Zivilprozessrecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Richter am Oberlandesgericht Frankfurt.

Einführung
ERSTER TEIL
DAS ERBRECHT FREMDER SKLAVEN
Kapitel 1: Grundlagen der Erbeinsetzung fremder Sklaven
1. Erbeinsetzung und Erbenstellung fremder Sklaven
1.1 Erbeinsetzung fremder und eigener Sklaven
1.2 Zeitlicher Rahmen
1.3 Erbenstellung des Sklaven
2. Außervermögensrechtliche Aspekte der Erbenstellung
2.1 Ehrerweisung gegenüber dem Sklaven
2.2 Dienste und Nachlass der Freigelassenen
2.3 Ergebnis
3. Erbfähigkeit
3.1 Testamenti factio
3.2 Capacitas
3.3 Ergebnis
4. Erbantritt
4.1 Kenntnis
4.2 Benachrichtigung des Herrn und Erteilung des iussum
4.3 Antritt durch den Sklaven
4.4 Zwangsausübung
4.5 Ergebnis
5. Erbschaftserwerb
5.1 Rechtsgrund des Erbschaftserwerbs
5.2 Die Frage des Durchgangserwerbs
6. Erwerb der bonorum possessio
6.1 Erwerb vor Bedingungseintritt
6.2 Antragsbefugnis
6.3 Erwerbswille
6.4 Ausschlagung
6.5 Konsequenzen für die Gesamtsituation des erbenden Sklaven
7. Ergebnis
Kapitel 2: Freilassung oder Veräußerung des eingesetzten Sklaven
1. Erbanfall und Erbschaftserwerb
2. Freilassung des Sklaven
3. Veräußerung des Sklaven
3.1 Erbfähigkeit des Neueigentümers
3.2 Iussum des Neueigentümers
3.3 Die Rechtsregel ambulat cum dominio
4. Fristanrechnung
5. Verzahnung von Erbrecht und Kaufrecht
5.1 Kaufrechtliche Haftung bei Erbeinsetzung durch Dritte
5.2 Kaufrechtliche Haftung bei Erbeinsetzung durch den Käufer
5.3 Überlagerung oder Verzahnung?
6. Ergebnis
Kapitel 3: Gemeinsame Erbeinsetzung von Herrn und Sklaven
1. Erbantritt
2. Erbschaftserwerb durch Herrn und Sklaven
3. Ergebnis
Kapitel 4: Einsetzung des Sklaven auf mehrere Erbteile
1. Rechtslage beim Freien
2. Rechtfertigung der Regel semel adeundum
3. Rechtslage beim Sklaven
3.1 Antritt der Erbteile.
3.2 Erwerb der Erbteile
3.2.1 Die Lösung von Cujaz
3.2.2 Die Lösung von Mühlenbruch
Exkurs: Erbschaftserwerb bei Antritt eines Miterben
3.2.3 Getrennter Erwerb beider Erbteile
4. Ergebnis
Kapitel 5: Einsetzung eines gemeinschaftlichen Sklaven
1. Einsetzung durch einen Dritten
1.1 Erbfähigkeit, Erbantritt, Erbschaftserwerb
1.2 Ausfall eines Miteigentümers: Erwerb durch die Übrigen
1.3 Rechtsgrund des Erwerbs der Miteigentümer
1.4 Ausfall eines Miteigentümers: Erwerb durch den
Ersatzerben
1.5 Ergebnis
2. Einsetzung durch einen Miteigentümer
2.1 Ohne Freiheitserteilung
2.1.1 Der Sklave ist Alleinerbe
2.1.2 Der Sklave ist Miterbe
2.2 Mit Freiheitserteilung
2.2.1 Der Sklave ist Alleinerbe
2.2.2 Der Sklave ist Miterbe
2.3 Ergebnis
2.4 Sonderfälle
2.4.1 Irrtum bei Einsetzung
2.4.2 Umfassende Wirksamkeit der Einsetzung mit Freiheitserteilung
3. Parallele beim Vermächtnis
3.1 Der Grundsatz nach spätklassischem Recht
3.2 Der Meinungsstreit im frühklassischen Recht
3.2.1 Das Sachproblem
3.2.2 Die Juristen
3.2.3 Die Ansicht des Sabinus
3.3 Die Rolle von Julian und Paulus
3.4 Ergebnis
4. Auswirkungen der Veräußerung oder Freilassung
4.1 Veräußerung oder Freilassung ohne Ersatzerben
4.2 Problem der Ersatzerbschaft
Kapitel 6: Vermächtnisse zugunsten von Herrn und Sklaven
1. Grundsätze und getrennter Erwerb
2. Sonderfälle beim Sklavenerwerb
2.1 Die Problematik bei Paulus 12 quaest. D. 35,2,21,1
Exkurs: Freilassungsfideikommisse
2.2 Ein Freilassungslegat in D. 35,2,21,1
2.3 Geldvermächtnis an einen zur Freilassung vermachten
Sklaven
3. Ergebnis
ZWEITER TEIL
GRÜNDE FÜR DIE ERBEINSETZUNG:

BEGÜNSTIGUNG DES SKLAVEN
Kapitel 7: Vermögenserwerb des freigelassenen Sklaven
1. Erwerb durch bedingte Erbeinsetzung
2. Erwerb durch Fideikommiss
3. Erwerb durch Kombination
Kapitel 8: Vermögenserwerb des Sklaven
1. Bedeutung der Person des Sklaven
1.1 Vermächtnis einer eigenen Sache
1.2 Vermächtnis eines Wegerechts
1.3 Alimentslegat
2. Bedeutung des Willens des Erblassers zur Begünstigung
bestimmter freier Personen
2.1 Einsetzung eines Dotalsklaven
2.2 Einsetzung eines zu restituierenden Sklaven
3. Bedeutung des Willens des Erblassers zur Begünstigung
des Sklaven selbst
3.1 Auslegung des Testaments
3.2 Vermögenserwerb des Sklaven bei Erbunwürdigkeit
des Herrn
3.3 Vermögenserwerb des Sklaven bei Schenkung von
Todes wegen
4. Umsetzung des Vermögenserwerbs: Erwerb für das
peculium
5. Ergebnis
Kapitel 9: Persönliche Beziehungen und die Rolle des Sklaven
in der römischen Gesellschaft
1. Einflussnahme auf den Herrn
2. Freundschaftliche Bindungen
3. Familiäre Bindungen
4. Standesbindungen
5. Ergebnis
DRITTER TEIL
GRÜNDE FÜR DIE ERBEINSETZUNG:

BEGÜNSTIGUNG DES HERRN
Kapitel 10: Vermögenserwerb des Herrn
Kapitel 11: Umgehung von Erbeinsetzungsverboten
1. Bedeutung der Erbeinsetzung von postumi alieni
2. Unterschiede zwischen zivilem und prätorischem Erbrecht
3. Ergebnis
Kapitel 12: Flexibilisierung des Erbantritts
1. Der unmündige dominus
1.1 Erwerb der hereditas
1.2 Erwerb der bonorum possessio
1.3 Die Bedeutung der Einsetzung des servus
2. Der stumme dominus
3. Der geisteskranke dominus
3.1 Erwerb der hereditas
3.2 Erwerb der bonorum possessio
3.3 Ergebnis
4. Erbeinsetzung des Sklaven bei Abwesenheit des Herrn
4.1 Ist Pollex Erbe?
4.2 Stellvertretung beim Erbantritt
5. Zusammenfassung
Kapitel 13: Gesetzesumgehung
1. Ältere Gesetze; Erbschaftssteuer
2. Lex Iulia et Papia
2.1 Beschränkungen der Testierfreiheit
2.2 Umgehung durch Verkauf des eingesetzten Sklaven
2.3 Umgehung durch Freilassung des eingesetzten
Sklaven
2.4 Umgehung durch Einsetzung eines servus communis
3. Zusammenfassung
Kapitel 14: Übertragung von Erbschaften
1. Bestimmung des Erben durch einen Dritten
1.1 Rechtliche Grenzen
1.2 Erweiterung durch Erbeinsetzung eines Sklaven
2. Übertragung der Delation von Todes wegen
3. Vertrag über den Nachlass eines lebenden Dritten
4. Liquiditätsverschaffung
5. Zusammenfassung
Schlusswort
Literatur
Sachregister
Quellenregister

Erscheint lt. Verlag 3.9.2012
Reihe/Serie Forschungen zum Römischen Recht ; Band 056
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 168 x 240 mm
Gewicht 702 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Schlagworte Erbeinsetzung • Erbeinsetzung im römischen Recht • Erbrecht • Erbrecht (ErbR) • Rechtsgeschichte • Römisches Recht • Sklaverei
ISBN-10 3-412-20992-9 / 3412209929
ISBN-13 978-3-412-20992-6 / 9783412209926
Zustand Neuware
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