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Alteuropa – Vormoderne – Neue Zeit.

Epochen und Dynamiken der europäischen Geschichte (1200–1800).
Buch | Softcover
341 Seiten
2012
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-13867-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alteuropa – Vormoderne – Neue Zeit. -
CHF 83,85 inkl. MwSt
Der Begriff »Alteuropa« scheint aus der Mode gekommen zu sein. Auch wenn er viel benutzt wird, herrscht doch kaum Konsens über seinen Gehalt. Eine Diskussion darüber anzustoßen und gleichzeitig Heinz Schilling zum 70. Geburtstag zu ehren, ist Ziel des Sammelbandes. Denn die Fragen, auf die der Begriff »Alteuropa« einmal zielte, sind nach wie vor zentral: Was ist spezifisch an der europäischen Geschichte des (späten) Mittelalters und der Frühen Neuzeit, und was ist daran europäisch? Wie verhält es sich mit dem Bruch zwischen Alteuropa und »Moderne«?
Der Begriff "Alteuropa", der vor einigen Jahrzehnten eine große Strahlkraft für Historikerinnen und Historiker der Vormoderne besessen hat, scheint aus der Mode gekommen zu sein. Auch wenn der Begriff viel benutzt wird, herrscht doch kaum Konsens über seinen Gehalt. Eine Diskussion darüber anzustoßen und gleichzeitig Heinz Schilling zum 70. Geburtstag zu ehren, ist Ziel des Sammelbandes. Dies liegt erstens nahe, weil eine substantielle Diskussion zum Konzept "Alteuropa" aber auch zu den Phänomenen aussteht, auf die es abzielt, und zweitens, weil Heinz Schilling sich mit seinen das Spätmittelalter, die Reformation und das konfessionelle Zeitalter umfassenden Forschungen immer als Alteuropa-Historiker verstanden hat und versteht. Die Fragen, auf die der Begriff "Alteuropa" einmal zielte, sind nicht etwa verschwunden, sondern betreffen nach wie vor zentral die historische Interpretation und Bewertung der europäischen Geschichte, und zwar in zeitlicher wie räumlicher Hinsicht: Was ist spezifisch an der europäischen Geschichte des (späten) Mittelalters und der Frühen Neuzeit, und was ist daran europäisch? Wie verhält es sich mit dem Bruch zwischen Alteuropa/Vormoderne/Früher Neuzeit und "Moderne"? Wie sinnvoll ist die in Forschung und Lehre nach wie vor einschlägige Epochenunterteilung Mittelalter vs. (Frühe) Neuzeit? Was ergibt sich daraus für die trotz vielfältiger Relativierungen erstaunlich vitale Epochenschwelle 1500?

Christian Jaser ist seit 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-geförderten Projekt »Der mittelalterliche Zweikampf als agonale Praktik zwischen Recht, Ritual und Leibesübung« (Technische Universität Dresden). Vorherige Stationen: 2003 Wissenschaflicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II (Humboldt-Universität Berlin); 2003–2007 Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs »Codierung von Gewalt im medialen Wandel« (Humboldt-Universität Berlin; 2007–2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit (Humboldt-Universität Berlin). Internationale Forschungsaufenthalte: 2005 Deutsches Historisches Institut Paris, 2008 Deutsches Historisches Institut Rom, 2011 École des hautes études en sciences sociales (Marseille), 2012 Deutsches Historisches Institut Rom. Wichtigste Veröffentlichung: »Ecclesia maledicens. Rituelle und zeremonielle Exkommunikationsformen im Mittelalter« (erscheint vorauss. 2012). Ute Lotz-Heumann ist Professorin für Geschichte an der Division for Late Medieval and Reformation Studies der University of Arizona in Tucson und Inhaberin des nach Heiko A. Oberman benannten Lehrstuhls. Ihre wichtigsten Veröffentlichungen sind: »Die doppelte Konfessionalisierung in Irland: Konflikt und Koexistenz im 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts« (2000), »Reformation und konfessionelles Zeitalter« (2001, zus. mit S. Ehrenpreis) und »Säkularisierungen in der Frühen Neuzeit: Methodische Probleme und empirische Fallstudien« (2008, zus. mit M. Pohlig, V. Isaiasz, R. Schilling, H. Bock und S. Ehrenpreis). Sie ist Mitherausgeberin mehrerer Sammelbände. Ihre Habilitationsschrift (Humboldt-Universität, Berlin, 2010) beschäftigt sich mit den Kurorten des 18. Jahrhunderts als Begegnungsstätten zwischen Bürgertum und Adel. Sie arbeitet derzeit an einer Monographie über die religiösen und säkularen Interpretationen von heilendem Wasser im 16. und 17. Jahrhundert. Matthias Pohlig ist Juniorprofessor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Seine wichtigsten Veröffentlichungen sind »Zwischen Gelehrsamkeit und konfessioneller Identitätsstiftung: Lutherische Kirchen- und Universalgeschichtsschreibung 1546–1617« (2007) und »Säkularisierungen im frühneuzeitlichen Europa. Methodische Probleme und empirische Fallstudien« (2008, gemeinsam mit U. Lotz-Heumann, V. Isaiasz, R. Schilling, H. Bock und S. Ehrenpreis). Er hat Aufsätze zur frühneuzeitlichen Historiographie, zur Apokalyptik und zur Geschichtstheorie veröffentlicht und arbeitet derzeit an einem Buch über den Herzog von Marlborough im Spanischen Erbfolgekrieg.

Christian Jaser, Ute Lotz-Heumann und Matthias Pohlig
Alteuropa – Vormoderne – Neue Zeit. Leistungen und Grenzen alternativer Periodisierungskonzepte für die europäische Geschichte

Das Profil Alteuropas. Historiographiegeschichtliche und methodische Perspektiven

Gerd Schwerhoff
Alteuropa – Ein unverzichtbarer Anachronismus

Barbara Stollberg-Rilinger
Das Alteuropa-Konzept in der »Zeitschrift für historische Forschung«

Thomas Kaufmann
Die Einheit Europas zwischen Vormoderne und Moderne. Einige unsystematische kirchenhistorische Überlegungen

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Lieber »Tausend Jahre Verlegenheit«? Die deutsche und französische Mittelalterforschung zwischen »Alteuropa«, »long moyen âge« und »vieille Europe«

Thomas A. Brady Jr.
Lost Reformations? From World-Historical Event to One Process among Many

Stefan Ehrenpreis
The Story We Have Lost. Peter Lasletts gesellschaftsgeschichtliche Interpretation des vorindustriellen Europa

Alteuropäische Lektüren. Religions-, Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte

Volker Leppin
Religiöse Transformation im alten Europa. Zum historischen Ort der Reformation

Olaf Mörke
Die Zügelung des Partikularen. Politisch-normative Kohärenzstiftung vs. Pluralisierungsdruck in der Niederländischen Republik

Robert von Friedeburg
Von den »Neuen Monarchen« zur »Neuen Monarchie«. Ein neuer Ansatz zur vergleichenden Sozial-, Politik- und Ideengeschichte Europas im 17. Jahrhundert zwischen »alteuropäischer« und »frühneuzeitlicher« Forschungsperspektive

Willem Frijhoff
The University as an Institution of Early Modern Europe. Critical Reflections on its Self-Evidence

Kaspar von Greyerz
Wie dominant und kohärent ist der »alteuropäische« Aristotelismus?

Johannes Burkhardt
Die Modernität der Altökonomik. Entwicklungspotential und Aktualität der alteuropäischen Hauslehre

Lars Behrisch
Alteuropa, Statistik und Moderne

Ruth Slenczka
»Alteuropa« als Kunstepoche? Ein Versuch am Beispiel alteuropäischer Grabmonumente

Wolfgang Reinhard
Alteuropa und neue Welten. Periodisierungsprobleme im Lichte einer Geschichte der europäischen Expansion

Alteuropa und die Sattelzeit. Phänomene des Übergangs zur Moderne

Matthias Pohlig
Individuum und Sattelzeit. Oder: Napoleon und der Triumph des Willens

Ute Lotz-Heumann
Alteuropa im 19. Jahrhundert? Hexenglaube und Gewalt gegen Hexen zwischen Früher Neuzeit und Moderne

Ruth Schilling
Galens langer Schatten. Wissenschaftlicher Umbruch und medizinische Praxis zwischen 18. und 19. Jahrhundert

Jan-Friedrich Missfelder
Der ferne Klang. Kann man Alteuropa hören?

Holger Th. Gräf
Das Alte Europa in der Neuen Welt. Zur Perseveranz alteuropäischer Strukturen in Nordamerika

Erscheint lt. Verlag 11.7.2012
Reihe/Serie Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte ; 46
Zusatzinfo 4 Abb.; 341 S., 4 schw.-w. Abb., 4 schw.-w. Fotos
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 464 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geisteswissenschaften Geschichte Geschichtstheorie / Historik
Schlagworte Alteuropa • Epochendiskussion • Europa, Geschichte • Frühe Neuzeit • Zeitschrift/Magazin
ISBN-10 3-428-13867-8 / 3428138678
ISBN-13 978-3-428-13867-8 / 9783428138678
Zustand Neuware
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