Dialogische Traumatherapie (Leben Lernen, Bd. 256)
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-89131-7 (ISBN)
Traumatherapie kann nicht nur aus »Techniken« bestehen. Dreh- und Angelpunkt der Verarbeitung einer Traumatisierung ist die Wiederherstellung von Vertrauen in die Welt und die Menschen. Darauf baut das neue Manual zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung seine Interventionen auf. Die Manualform des Buches gewährleistet ein sicheres Arbeiten durch alle Phasen in der Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Traumatherapie kann nicht nur aus »Techniken« bestehen. Dreh- und Angelpunkt der Verarbeitung einer Traumatisierung ist die Wiederherstellung von Vertrauen in die Welt und die Menschen. Darauf baut das neue Manual zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung seine Interventionen auf. Die Manualform des Buches gewährleistet ein sicheres Arbeiten durch alle Phasen in der Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Menschen reagieren auf traumatische Erfahrungen mit radikalem Rückzug. Einsamkeit und Leere scheinen für die meisten erträglicher zu sein als Kontakte zu anderen Menschen und der Welt. Diese, aus langer Praxiserfahrung mit Traumapatienten gewonnene Erfahrung führte zum Grundprinzip des hier vorgestellten Behandlungsansatzes: Das Hauptziel der Therapie besteht darin, wieder sichtbar und berührbar zu werden - den Kontakt wieder aufzubauen und die verlorengegangene Beziehungsfähigkeit und Lebendigkeit wiederzuerlangen. Entscheidend für das Gelingen ist, dass der Therapeut/die Therapeutin eine konsequent dialogische Haltung einnimmt und eine heilende »Ich-Du-Beziehung« herstellen kann. Die dafür geeigneten Interventionen, wie Rollenspiel, Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsübungen, Wiederaufbau des Selbstgefühls und der Bindung zu anderen werden anwendungsbezogen dargestellt. Die Manualform des Buches gewährleistet ein sicheres Arbeiten durch alle Phasen in der Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung.
Willi Butollo, Prof. Dr., ist em. Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Angststörungen, Trauma, Verhaltens- und Gestalttherapie.
Regina Karl, Dr. phil., Diplom-Psychologin, ist Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Vorwort 9
Prolog 13
1. Grundprinzipien der Dialogischen Traumatherapie 18 1.1 Notwendigkeit einer Humanistischen Traumatherapie 21
1.2 Dialogische Exposition und Gestalttherapie 27
1.3 Das Therapiekonzept: Dialogische Exposition in der Traumatherapie 30
2. Posttraumatische Anpassung 35 2.1 Posttraumatische Belastungsstörung 36
2.1.1 Diagnostische Kriterien 36
2.1.2 Verlauf 38
2.1.3 Begleitende Störungsbilder 39
2.1.4 Epidemiologie 40
2.1.5 Diagnostik der PTBS 41
2.2 Entstehung der PTBS aus humanistischer Sicht / dialogischer Sicht 42
2.3 Dialogische Haltung 44
3. Behandlungsablauf 47 3.1 Zu Beginn der Traumatherapie 47
3.2 Kriterien und Ausschlusskriterien für eine Traumatherapie 53
3.3 Therapeutisches Verhalten 56
3.4 Ablauf und Einteilung der Sitzungen 59
3.5 Die traumatische Erfahrung erzählen - Narrative Konfrontation 62
4. Therapeutische Schwerpunkte 65
4.1 Fokus 1: Umgang mit Symptomen unter besonderer Berücksichtigung ihrer interaktionellen Aspekte
(Symptomorientierung) 66
4.2 Fokus 2: Aktivierung von Ressourcen 68
4.3 Fokus 3: Kontakt- und Beziehungsgestaltung 69
5. Aufbau der Therapie 71
6. Phase I: Sicherheit 74 6.1 Aktivierung von Sicherheit / Differenzierung von Sicherheitsaspekten 78
6.2 Kontaktaufnahme mit Sicherheit gebenden prätraumatischen Selbstanteilen 83
6.2.1 Aktivierung bestehender Ressourcen 83
6.2.2 Zugehörigkeit: Aktivierung sozialer Ressourcen bzw. unterstützender Beziehungen 86
6.3 Arbeit an den Intrusionen 89
6.4 Generierung von Sicherheit 95
7. Phase II: Innere Stabilität - »Selbst-Sicherheit«97 7.1 Arbeit an Gefühlen - abseits vom Zentrum der traumatischen Erfahrung 99
7.2 Wichtige Gefühle - nicht nur in der Traumatherapie 112
7.2.1 Traumatische Angst 113
7.2.2 Trauer 116
7.2.3 Schuld 119
7.2.4 Scham 126
7.2.5 Ohnmacht, Ärger, Wut und Aggression 128
7.2.6 Ekel 130
7.3 Die Rolle der Kognitionen (Arbeit an inneren Dialogen) 130
7.4 Selbstwahrnehmung und Beziehungen 132
7.5 Interpersonelle Verteidigung der eigenen Bedürfnisse 134
8. Phase III: Konfrontation 141
8.1 Objektorientierte Exposition (Situative Exposition) 144
8.1.1 Aktive Kontrolle der Vorstellung 144
8.1.2 Weitere Themen der objektorientierten Konfrontation 151
8.1.3 Vorbereitung auf die Dialogische Exposition 152
8.2 Dialogische Exposition: Interaktionelle Konfrontation mit der Aggressorrepräsentanz 154
8.2.1 Dialogische Exposition 155
8.2.2 Dialog zwischen Selbst und Objektrepräsentanz 161
8.2.3 Konfrontation mit eigenen aggressiven Anteilen 172
8.3 Transfer in den Alltag 173
8.4 Schwierigkeiten in der Dialogischen Exposition 173
8.4.1 Vermeidungsverhalten 174
8.4.2 Aktivierung von Bildern oder Beziehungen. 175
8.4.3 Rationale Argumentation 177
8.4.4 Reaktualisierung, emotionale Überflutung 178
9. Phase IV: Integration 179 9.1 Annehmen der traumatischen Erfahrung und damit Annehmen der Veränderung 181
9.2 Identifikation isolierter entfremdeter Selbstanteile 184
9.3 Integration von aggressiven Anteilen 186
9.4 Trauer und posttraumatische Reifung 187
9.5 Desensibilisierung als bedrohlich erlebte Gefühle 189
10. Therapeutische Arbeitsprinzipien 191 10.1 Symptome der PTBS 191
10.2 Übungen der Dialogischen Traumatherapie 203
10.2.1 Awareness (Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsübungen) 204
10.2.2 Methoden der Selbst- und Bindungsunterstützung 206
10.2.3 Arbeiten mit und an Emoti
»Das Praxishandbuch ist äußerst anwendungsorientiert und enthält viele, sehr hilfreiche Übungen. PsychotherapeutInnen wird somit ein sicheres Behandeln in allen Phasen ermöglicht. Die "Dialogische Traumatherapie" möchte über eine reine Symptomreduktion hinausgehen und setzt Bausteine der kognitiven Verhaltenstherapie in einen humanistischen, konkret gestalttherapeutischen, Rahmen.« DeGPT-Newsletter, 7 /2014
»Das Praxishandbuch ist äußerst anwendungsorientiert und enthält viele, sehr hilfreiche Übungen. PsychotherapeutInnen wird somit ein sicheres Behandeln in allen Phasen ermöglicht. Die "Dialogische Traumatherapie" möchte über eine reine Symptomreduktion hinausgehen und setzt Bausteine der kognitiven Verhaltenstherapie in einen humanistischen, konkret gestalttherapeutischen, Rahmen.«
DeGPT-Newsletter, 7 /2014
Vorwort
»Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehen wie vor dem Eingang zur Hölle.«
Franz Kafka in einem Brief an Oskar Pollak, 8. 11. 1903: Dieses Buch ist das Ergebnis von drei Jahrzehnten Entwicklungsarbeit in Richtung einer integrativen, dialogischen Traumatherapie. Es vertieft u. a. die in den folgenden Büchern des Erstautors entwickelten Positionen einer humanistisch fundierten Traumatherapie: »Leben nach dem Trauma. Kreativität und Destruktion posttraumatischer Bewältigung« sowie »Trauma, Selbst und Therapie«. Es bietet vor allem aber eine erhebliche Ausarbeitung und Präzisierung der praktischen Anleitungen für therapeutisches Vorgehen, die in früheren Arbeiten noch nicht so detailliert ausgeführt werden konnten.
Es ist kein Manual im üblichen Sinne geworden, in dem jeder Therapieschritt explizit festgelegt wird und das keine Abweichung vom vorgegebenen Prozedere erlaubt. Es ist eher eine Veranschaulichung und auch Begründung von Arbeitsheuristiken für spezifische Therapiesituationen, eher lose geordnet in vier Therapiephasen. Wesentlich ist dabei der rote Faden eines allmählichen Überganges von hoch strukturierter verhaltenstherapeutischer Arbeit an der Symptomreduktion über die den humanistischen Verfahren innewohnenden Prinzipien des Gewahrseins (»Awareness«), der Ressourcenorientierung, der Selbstakzeptanz und -verantwortung. Gewissermaßen alles durchdringend ist das Ziel der Wiederherstellung der Kontakt- und Dialogfähigkeit von Menschen, die sich, erst einmal durchaus zu ihrem eigenen Schutz, von der Welt und den Menschen zurückziehen mussten.
Selbst wenn nach einer so konzipierten Traumatherapie keine substanzielle Verbesserung im Bereich der Traumasymptome erzielt würde - was aber in der Praxis ohnehin nie geschieht - aber die Dialogfähigkeit und Bereitschaft des betroffenen Menschen wieder hergestellt werden konnte, hätte sich die Therapie gelohnt.
Warum also bedurfte es eines weiteren Therapiemanuals? Um die Traumatherapien aus ihrer Fixierung auf die sogenannten Leitsymptome der PTBS und aus der Gefangenschaft zu befreien, die sich durch die ausschließliche Bewertung der Qualität der Traumatherapien an der Reduktion dieser Symptome ergibt.
Außerdem wollten wir den Versuch machen, einen grundsätzlich humanistischen Therapieansatz, der ja ganz erheblich auch von Intuition und Kreativität der Therapeutinnen lebt, so zu präzisieren, dass diese wichtigen Aspekte neben den rein technischen Hilfsmitteln spezifiziert und damit auch entmystifiziert werden. Das gilt in besonderer Weise auch für die zwischenmenschlichen Prozesse innerhalb einer Therapie, die Therapeut-Patient-Beziehung, die minutiös freigelegt und so fassbarer werden kann.
Basis dieser Arbeit in den Jahren der Therapieentwicklung, die den Jahren der empirischen Evaluation vorausgegangen ist, war die Traumaambulanz am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Department Psychologie der LMU. Sie hat eine lange Tradition im Bereich der Entwicklung von Therapien zur Behandlung von Angststörungen, woraus sich Mitte der 80er Jahre der Schwerpunkt Traumaforschung / Traumatherapien, verknüpft mit einer zehnjährigen Präsenz des Teams in Bosnien ergab (1993 - 2003).
Zum Sprachgebrauch: Obwohl bei unseren Therapeuten und bei unseren Patienten die Mehrzahl Frauen sind, haben wir zugunsten der besseren Lesbarkeit uns für die männliche Form entschieden, aber an einigen Stellen nicht konsequent durchgehalten. In der Regel sind jedoch beide Geschle
Erscheint lt. Verlag | 24.8.2012 |
---|---|
Reihe/Serie | Leben lernen ; 256 |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 210 mm |
Gewicht | 346 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie |
Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Traumatherapie | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Affektregulation • Akutstation • Akuttraumatisiert • Aufmerksamkeitsübungen • Beziehungsgestaltung • Dialogische Traumatherapie • Fritz Perls • Gestalttherapie • Gestalt-Therapie • Imagination • Integrative Traumatherapie • Interaktionelle Traumatherapie • Klinische Psychologie • Krise • Luise Reddemann • Mehrphasige Integrative Traumatherapie • MITT • Posttraumatische Belastungsstörung • Psychiatrie • Psychologie • Psychologische Beratung • Psychosomatische Medizin • Psychotherapie • Psychotraumatologie • PTB • PTBS • Ressource • Ressourcenerweiterung • Seelische Krise • Selbstakzeptanz • Selbstfürsorge • Selbstgefühl • Selbstwert • Trauma • Traumafolgestörung • Traumatherapie • Traumatisierung • Wahrnehmungsübungen |
ISBN-10 | 3-608-89131-5 / 3608891315 |
ISBN-13 | 978-3-608-89131-7 / 9783608891317 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich