Hungern im Überfluss - Essstörungen in der ambulanten Psychotherapie (Leben Lernen, Bd. 247)
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-89121-8 (ISBN)
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Das Buch versteht sich als Leitfaden für die ambulante Betreuung und Behandlung essgestörter PatientInnen. In elf Beiträgen entfalten die fachlich bestens ausgewiesenen AutorInnen ein facettenreiches Spektrum der Störungsbilder und Behandlungsmöglichkeiten.
» ... Schlicht brillant ... ein Muss für alle, die sich in irgendeiner Weise mit dem Thema "Essstörungen" befassen ... «
Judith Lengwiler, punktum., März 2013
Die dargestellten psychotherapeutischen Ansätze
reichen von tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapie über die Verhaltenstherapie hin zu Interventionen der systemischen Familientherapie und der Hypnotherapie. Ein ausführliches Kapitel ist den Fragen von Anamnese und Differenzialdiagnostik gewidmet.
Oft sind der Hausarzt oder der Gynäkologe die ersten Anlaufstellen für essgestörte PatientInnen und ihre Eltern. Deshalb geben über die somatischen Symptome und deren Behandlung ein Hausarzt und ein Gynäkologe Auskunft. Zur umfassenden Betreuung gehören ausserdem die kompetente Ernährungsberatung sowie ein sicheres Hintergrundwissen, wann eine stationäre Therapie unausweichlich ist und nach welchen Kriterien eine geeignete Klinik ausgewählt wird. Den Abschluss des Buches bildet ein Beitrag zur frühkindlichen Fütterstörung, welcher Bezüge zu einer möglichen späteren Essstörung erhellt.
- Erstes Buch zum Thema für die ambulante Psychotherapie
- Elf Experten schildern ihre Erfahrungen aus elf Perspektiven
Dieses Buch richtet sich an:
- Alle, die mit essgestörten PatientInnen arbeiten: Psychotherapeutisch arbeitende Psychologen, ÄrztInnen und Sozialpädagogen
- somatisch arbeitende ÄrztInnen: Hausärzte, Kinderärzte, Internisten, Gynäkologen
Katherina Giesemann, Dr. med., Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, arbeitet in eigener Praxis in München; Schwerpunkt: Essstörungen.
Einleitung (Katherina Giesemann) 7
I. Psychotherapeutische Ansätze 11
Psychodynamische Psychotherapie bei
psychogenen Essstörungen 13
Katherina Giesemann
Autonomieentwicklung und Essstörung 51
Christiane von Metzler
Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung der Essstörung 67
Andreas Schnebel und Eva Wunderer
Wenn Familie Suppenkaspar zur Therapie ginge 90
Claudia Starke, unter Mitarbeit von Thomas Hess
Techniken aus der Hypnotherapie und aus dem EMDR zur Modifizierung des Körper-Selbstbildes 117
Hellmuth Schukall
I. Anamnese und Differenzialdiagnosik 127
Anamnese, Befund und Diagnose bei Essstörungen - differenzialdiagnostische Aspekte 129
Annette Imann-Steinhauer
III. Ärztliche Versorgung und Beratung 157
Essstörungen in der hausärztlichen Praxis 159
Joachim Strüngmann
Gynäkologische und sexualmedizinische Aspekte
bei Essstörungen 190
Gerhard Haselbacher
Von der ambulanten zur stationären Behandlung 211
Elisabeth Rauh
Ernährungstherapie 226
Vera Baumer
Fütterstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter 244
Margret Ziegler
Anhang: Klinisch-diagnostische Leitlinien aus dem ICD-10 268
Die Autoren 270
Einleitung
Katherina Giesemann
Durch die langjährige psychotherapeutische Arbeit mit essgestörten Patientinnen wurde mir deutlich, wie notwendig die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten und -ansätze sind. Nur diese Vielfalt ermöglicht es uns, den betroffenen Menschen adäquat und individuell zu helfen. Der Austausch über konkrete Behandlungsmöglichkeiten ist deshalb wichtig und bereichert die eigene Arbeit. Es sind keineswegs nur Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, die Essstörungen behandeln, sondern auch Hausärzte, Internisten, Gynäkologen, Kinderärzte und Dermatologen - um nur einige der somatischen Fachdisziplinen zu nennen. Außerdem kommen Pädagogen und viele andere Berufsgruppen, die mit Jugendlichen arbeiten, mit den Symptomen und Auswirkungen von gestörtem Essverhalten in Berührung. Das Buch ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, den Erfahrungsaustausch zwischen den Behandelnden anzuregen und zu verbessern, um so essgestörten Patientinnen noch effektivere Unterstützung bieten zu können. Es versteht sich als Arbeitsbuch von ambulant arbeitenden Ärzten, Psychologen, und Sozialpädagogen für ambulant tätige Kollegen und Kolleginnen, die in der Praxis auf verschiedene Weise psychogenen Essstörungen begegnen. Die Autoren gewähren Einblick in ihre »Werkstatt« und zeigen an konkreten Fallbeispielen, wie sie psychogene Essstörungen therapieren. Die Betrachtung der Erkrankung aus verschiedenen Perspektiven ist als Anregung und Ergänzung in der ambulanten Therapiearbeit gedacht und soll helfen, das Verständnis für die Abläufe und die Komplexität der Symptomatik zu erweitern.
Im ersten Teil des Buches werden fünf verschiedene ambulante psychotherapeutische Behandlungsansätze und -verläufe geschildert.
Das erste Kapitel (Katherina Giesemann) beschreibt die Behandlungstechnik der psychodynamischen Psychotherapieverfahren. Ausführlich wird das Erstgespräch, die Einleitungsphase sowie Behand lungsprobleme bei Patientinnen mit Essstörungen und einer Borderline- oder narzisstischen Persönlichkeitsstruktur behandelt. Die Not wendigkeit der biografischen Anamnese ebenso wie die Verwendung von Essprotokollen wird dabei nicht nur unter diagnostischen Gesichtspunkten gesehen, sondern als Teil des therapeutischen Prozesses. Es folgt die Vorstellung einer niederfrequenten analytischen Langzeitpsychotherapie bei einer Patientin mit gering integriertem Strukturniveau. Bei dieser Behandlungsvignette, verfasst von Christiane von Metzler, wird die Bedeutung längerfristiger psychotherapeutischer Begleitung und des flexiblen Umgangs mit dem therapeutischen Setting deutlich.
Im dritten Kapitel stellen Andreas Schnebel und Eva Wunderer verhaltenstherapeutische Interventionsmöglichkeiten vor. Diese beschränken sich längst nicht mehr nur auf die Veränderungen des Essverhaltens, sondern beziehen den Lebenskontext, die Ressourcen und vor allen Dingen die gedanklichen Prozesse von Patient und Therapeut mit ein.
Claudia Starke beschäftigt sich in ihrem Kapitel mit der systemischen Familientherapie. Die bekannte Geschichte »Der Suppenkaspar« liefert den »roten Faden« für den möglichen Ablauf einer Essstörung und die Interventionen im Rahmen einer familientherapeutischen Behandlung.
Das letzte Kapitel des ersten Buchabschnittes beschreibt die Behandlung einer atypischen Essstörung. Hellmuth Schuckall zeigt, wie passive und aktive hypnotherapeutische Imaginationen und die Absorbtionstechnik des EMDR (Traumatherapie) zur positiven Modifizierung des Körper-Selbstbildes beitragen können.
Insgesamt zeigen die fünf hier angeführten psychotherapeutischen Behandlungsbeispiele einen Ausschnitt der vielfältigen ambulanten Behandlungsmöglichkeiten.
Im zweiten Teil des Buches werden die Anamnese, der psychische Befund und differentialdiagnostische Überlegungen bei Essstörungen schulenübergreifend behandelt. Frau Annette Imann-S
Erscheint lt. Verlag | 20.4.2012 |
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Reihe/Serie | Leben lernen ; 247 |
Sprache | deutsch |
Maße | 136 x 210 mm |
Gewicht | 372 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychosomatik | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Absorptionstechnik • Aggression • Angst • Bulimie • Entwicklungspsychologie • Ernährungsberatung • Essstörung • Essstörungen • Familiendynamik • Familientherapeutische Intervention • Familientherapie • Kindertherapie • Körper • Körpergefühl • Körpersprache • Körpertherapie • Krankenkasse • Magersucht • Psychoanalyse • Psychodynamische Therapie • Psychologie • Psychologische Beratung • Psychosomatische Medizin • Psychotherapie • Ressource • Sozialpädagogik • Sucht • Tiefenpsychologie • Verhaltenstraining • Zwang • Zwangsstörung |
ISBN-10 | 3-608-89121-8 / 3608891218 |
ISBN-13 | 978-3-608-89121-8 / 9783608891218 |
Zustand | Neuware |
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