Menschenopfer, Kannibalismus und Opferkult (eBook)
GRIN Verlag
978-3-638-22011-8 (ISBN)
jeher und global leitmotivisch durch Literatur, Kunst und mündliche Überlieferungen ziehen.
Auch in der heutigen Zeit hat dieses Thema nichts von seiner einstigen Brisanz eingebüßt. Die
Spannung aus Ekel und Faszination, die von diesem Thema ausgeht, zog nicht nur seit jeher
Wissenschaftler in ihren Bann, sondern inspirierte auch Künstler, Autoren und Regisseure bis in die
Gegenwart. (Man denke nur an den Psychothriller „Das Schweigen der Lämmer“, der mit dem
Tabubruch, der Darstellung von kulinarischem Kannibalismus bei einem Intellektuellen, eine neue Ära
der subtilen Grausamkeit in der filmerischen Darstellung einläutete und die Leitfigur Hannibal Lecter
zur Kultfigur erhob.) Doch Kannibalismus und Menschenopfer sind nicht nur archaische Phänomene;
bis in die heutige Zeit werden sie praktiziert (man denke nur an den aufsehenserregenden Fall von
Rotenburg)1 und als verleumderisches Element eingesetzt (z.B. in der nationalsozialistischen
Propagandazeitschrift „Der Stürmer“ gegen die Juden), wenngleich sich Faktoren wie
gesellschaftliche Akzeptanz, Häufigkeit und Art der Vorkommnisse sowie Motive verschoben haben. Menschenopferungen sind aus allen Erdteilen überliefert, die Tötungsrituale wiederholen sich in allen
Kulturen und reichen vom ertränken oder enthaupten, erdrosseln, erstechen, erhängen bis zum
verbrennen.
Sie lassen sich nach der Art des Opfers kategorisieren in Bittopfer, Sühneopfer, Kriegsopfer,
Ahnenverehrung, Bauopfer und Kannibalismus.
Endzweck aller Formen von religiös/kulturell motiviertem Menschenopfer ist die Wiederherstellung
beziehungsweise Aufrechterhaltung des Wohlergehens einer Gemeinschaft durch Aufrechterhaltung
der Weltordnung. Im Laufe der Menschheitsgeschichte kam es zu einer verstärkten Vermischung
von religiösen Motiven mit profanen Motiven beim Menschenopfer. So wurden zum Beispiel im
alten Rom bevorzugt Strafgefangene und Kriegsgefangene geopfert und somit Rechtsprechung und
Kultopfer verknüpft.2 3 Dem Kult des Menschenopfers liegt die Vorstellung von Göttern zugrunde, die Opfer verlangen oder
sogar darauf angewiesen sind, um fortzubestehen. [...]
1 www.m-ww.de/kontrovers/kannibalismus.html?: 08.06.2003
2 Kuhner, Hans-Peter, S. 19
3 Rind, Michael M., S. 62
Erscheint lt. Verlag | 12.11.2003 |
---|---|
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Volkskunde | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | festes_ • Festes/ • hohe • Input • Kannibalismus • Kulturgeschichte • Menschenopfer • Nahrungsaufnahme • Opferkult • veranstaltungstitel • Zeit |
ISBN-10 | 3-638-22011-7 / 3638220117 |
ISBN-13 | 978-3-638-22011-8 / 9783638220118 |
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