Kognitive Aktivierung mit SimA-P (eBook)
VIII, 432 Seiten
Springer Wien (Verlag)
978-3-211-79904-8 (ISBN)
Mit Gedächtnistraining können Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen ihre kognitiven Leistungen erhalten und fördern. Dieser praxiserprobte Leitfaden für Übungen zur kognitiven Aktivierung stellt neben einem kurzen einführenden Teil insgesamt 24 Stundeneinheiten vor. Konkrete Ablaufpläne und Arbeitsmaterialien für die Gruppenarbeit erleichtern die Umsetzung. Der Leitfaden richtet sich an alle, die beruflich oder ehrenamtlich im Bereich der Alltagshilfe tätig sind. Die mitgelieferte CD-ROM enthält Kopiervorlagen.
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 6
Abkürzungsverzeichnis 7
Einführung 8
I Theoretische Grundlagen 12
1.1 Ziele der kognitiven Aktivierung 13
1.2 Gedächtnis ist nichts Einheitliches 14
1.3 Physiologische und pathologische Veränderungen im Alter 18
1.4 Demenzielle Verläufe 21
1.5 Konsequenzen für die Kognitive Aktivierung 22
1.6 Ergebnisse der SimA®-P-Studie 24
II Hinweise zur Durchführung 28
2.1 Allgemeine Erklärungen zum Aufbau 29
2.2 Aufbau und Ablauf der Therapieeinheiten 30
2.3 Organisatorische Hinweise 31
2.4 Besondere Aufgaben des Gruppenleiters 32
2.5 Tipps aus der Praxis für die Praxis 33
III Darstellung der Therapieeinheiten 35
Therapieeinheit 1 36
Therapieeinheit 2 52
Therapieeinheit 3 69
Therapieeinheit 4 87
Therapieeinheit 5 104
Therapieeinheit 6 119
Therapieeinheit 7 142
Therapieeinheit 8 161
Therapieeinheit 9 178
Therapieeinheit 10 192
Therapieeinheit 11 212
Therapieeinheit 12 228
Therapieeinheit 13 241
Therapieeinheit 14 255
Therapieeinheit 15 270
Therapieeinheit 16 283
Therapieeinheit 17 297
Therapieeinheit 18 314
Therapieeinheit 19 323
Therapieeinheit 20 335
Therapieeinheit 21 348
Therapieeinheit 22 363
Therapieeinheit 23 378
Therapieeinheit 24 391
Literaturempfehlungen für weitere Übungen 408
SimA®-Akademie e.V. 409
Literatur 410
Übungsverzeichnis 414
I Theoretische Grundlagen (S. 5-7)
1.1 Ziele der kognitiven Aktivierung
Der Alterungsprozess ist u. a. durch Veränderungen in der geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen gekennzeichnet. Zu diesen so genannten „kognitiven“ Funktionen, die von einem altersabhängigen Abbau betroffen sind, gehören u. a. Aufmerksamkeit und Konzentration, die Geschwindigkeit, mit der das Gehirn Informationen aufnimmt und verarbeitet, sowie einige spezifische Gedächtnisleistungen im engeren Sinne. Entgegen weit verbreiteter Annahmen kommt es jedoch nicht zu einem generellen Abbau von Hirnfunktionen, da andere Hirnleistungsbereiche auch im Alter weitgehend erhalten bleiben (vgl. Kap. 1.2.).
Kognitive Leistungen als Voraussetzung für Selbständigkeit
Auch wenn nicht alle Hirnfunktionen altersbedingten Veränderungen unterliegen, haben die oben genannten Leistungsverluste jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Selbständigkeit und das selbstbestimmte Leben eines Menschen. So setzt die für die Alltagsbewältigung grundlegende zeitliche, örtliche und personelle Orientierung intakte Gedächtnisleistungen voraus (Lehr 2003).
Den Alltag planen und organisieren, Termine einhalten, Überweisungen tätigen, einkaufen und mit Geld umgehen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, den Tag zeitlich strukturieren ist nur mit Einschränkungen oder überhaupt nicht möglich, wenn die genannten kognitiven Leistungen deutlich eingeschränkt sind. Nicht zuletzt leidet auch die Lebensqualität eines Menschen, wenn er Einbußen seiner kognitiven Leistungsfähigkeit erlebt. Die Identität eines Menschen, sein Selbsterleben, ist stark davon abhängig, dass er die wesentlichen Informationen zu seiner eigenen Person aus dem Langzeitgedächtnis abrufen kann.
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen weisen meist ausgeprägtere kognitive Einbußen auf als selbständig im eigenen Haushalt lebende alte Menschen. Ein besonderes Problem stellt dabei die Multimorbidität dar, welche sich darin äußert, dass mit zunehmendem Alter gleichzeitig nebeneinander mehrere, meist chronische Erkrankungen und funktionelle Beeinträchtigungen bestehen können. Nachlassende kognitive Leistungen verstärken dabei deren Auswirkungen auf die Selbständigkeit. So haben Demenzpatienten beispielsweise ein dreifach erhöhtes Sturzrisiko (Buchner and Larson 1987).
Erhaltung und Förderung kognitiver Fähigkeiten durch Aktivierung
Die Erhaltung und Förderung kognitiver Fähigkeiten, insbesondere von Gedächtnisleistungen, ist das Ziel des vorliegenden kognitiven Aktivierungsprogramms. Seine Inhalte sind theoriengeleitet an wissenschaftlichen Vorstellungen über allgemeine kognitive Leistungen und spezifische Gedächtnisfunktionen orientiert. Das Programm soll gezielt zur Unterstützung von Heimbewohnern beitragen, um die praktische Bewältigung der Aufgaben des täglichen Lebens zu erleichtern. Einen grundlegenden Pfeiler stellen Übungen spezifischer kognitiver Grundfunktionen wie Konzentration und Aufmerksamkeit sowie der Informationsverarbei tungsgeschwindigkeit dar. Eine zweite Säule der Therapie wird durch Übungen zur Verbesserung der Speicherung in das Langzeitgedächtnis sowie durch Abruf von Inhalten aus demselben gebildet. Seine Inhalte sind eng an die Anforderungen des Alltags von Bewohnern der stationären Altenhilfe angelehnt.
Wissenschaftliche Untersuchungen (vgl. z.B. Oswald et al. 2002) bei gesunden älteren Menschen konnten zeigen, dass die kognitive Leistungsfähigkeit und damit gleichsam auch die Selbständigkeit im Alter durch regelmäßige kognitive Aktivierung über mehrere Jahre hinweg auf einem höheren Niveau gehalten werden kann. Bei Personen der gleichen Altersgruppe, die nicht regelmäßig geübt hatten, kam es zu einem früheren Eintritt von Pflegebedürftigkeit und Demenz. Der größte Effekt war dort zu beobachten, wo spezifische kognitive Übungen mit ebenfalls spezifischen psychomotorischen Übungen kombiniert wurden.
1.2 Gedächtnis ist nichts Einheitliches
Noch vor wenigen Jahrzehnten ging man von der irrigen Meinung aus, dass der Mensch über „ein Gedächtnis“ verfügt und dieses spätestens ab dem 50. Lebensjahr nachlässt, d.h. altert. Diese Annahme gilt es zunächst grundlegend zu revidieren.
Erscheint lt. Verlag | 29.9.2009 |
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Mitarbeit |
Sonstige Mitarbeit: C. Fricke, A. Gaffron, T. Gunzelmann, P. Jaensch, S. Kasparek, U. Knöpfler, B. Süß, M. Wachter |
Zusatzinfo | VIII, 432 S. Mit zahlr. Abb.. |
Verlagsort | Vienna |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Klinische Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Neurologie | |
Medizin / Pharmazie ► Pflege | |
Medizin / Pharmazie ► Physiotherapie / Ergotherapie | |
Schlagworte | Aktivierung • Altenheime • Altenpflege • Alter • Demenz • Förderung • Gedächtnis • Gedächtnistraining • Gruppenarbeit • Kognition • Kognitive Aktivierung • Pflege • Pflegeeinrichtungen • Pflegeheim • Psychomotorik • SimA • Übungen |
ISBN-10 | 3-211-79904-4 / 3211799044 |
ISBN-13 | 978-3-211-79904-8 / 9783211799048 |
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