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Steuerrecht in Nonprofit-Organisationen (eBook)

(Autor)

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2008 | 2008
XIX, 221 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-9569-8 (ISBN)

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Steuerrecht in Nonprofit-Organisationen - Ursula Augsten
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Für Non-Profit-Organisationen stellt sich vermehrt die Frage, wie ihr Unternehmen steuerlich optimiert gestaltet werden kann. Das Werk ist ein Leitfaden mit vielen Mustern, Checklisten und Beispielen für die Beraterpraxis.

Steuerberaterin Ursula Augsten ist Partnerin bei RP Richter & Partner in Stuttgart.

Steuerberaterin Ursula Augsten ist Partnerin bei RP Richter & Partner in Stuttgart.

Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Abkürzungsverzeichnis 15
Literaturverzeichnis 18
§ 1 Gemeinnützigkeitsrechtliche Rahmenbedingungen 21
A. Wesensmerkmale 21
I. Ausschließlichkeit 21
II. Unmittelbarkeit 22
1. Abgrenzungen 23
2. Zulässige Tätigkeiten 24
Preisverleihungen 24
Stipendienvergabe 24
3. Ausnahmen von der Unmittelbarkeit 25
Dachverbände 25
Hilfspersonen 26
Spendensammelvereine 28
III. Selbstlosigkeit 28
1. Selbstlosigkeit und Annehmlichkeiten 29
2. Angemessenheit von Aufwendungen für die Verwaltung und Spendenwerbung 30
3. Steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe und Selbstlosigkeit 31
4. Keine eigene Vermögensmehrung 32
IV. Förderung der Allgemeinheit 32
V. Verbot der Förderung politischer Parteien 35
B. Mittelverwendung 35
I. Verlustausgleich 36
II. Wandel von Zweckbetrieben 39
III. Zeitnahe Verwendung 39
IV. Rücklagenbildung 40
1. Freie Rücklage nach § 58 Nr. 7a AO 40
2. Rücklage zur Erhaltung der Beteiligungsquote 42
Grundsätze 42
Korrespondenzwirkung der Rücklagen nach § 58 Nr. 7a und 7b AO 43
3. Projekt- oder Zweckerfüllungsrücklage 44
4. Rücklage nach § 58 Nr. 12 AO 45
5. Betriebsmittelrücklage 46
6. Rücklage im steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb 46
7. Rücklage für die Vermögensverwaltung 46
8. Rückstellungen im weiteren Sinne 47
9. Form der Rücklagen 47
V. Mittelverwendungsrechnung 47
C. Formvorschriften für die Gemeinnützigkeit 48
I. Formelle Satzungsmäßigkeit 49
II. Tatsächliche Geschäftsführung 50
D. Für die Gemeinnützigkeit unschädliche Tätigkeiten 51
I. Förderung anderer Körperschaften 51
1. Förderkörperschaft 51
2. Teilweise Mittelweitergabe 52
II. Überlassung von Arbeitskräften 53
III. Überlassung von Räumen 54
IV. Ausnahmevorschrift § 58 Nr. 5 AO 55
1. Grundsätze 55
2. Weitere Rahmenbedingungen 55
Einkommen 55
Angehörige 56
Angemessenheit 56
3. Sonstiges 56
V. Rücklagenbildung (vgl. Kapitel § 1 B. IV.) 56
VI. Gesellige Zusammenkünfte 56
VII. Förderung des bezahlten Sports 57
VIII. Besondere Ausnahmeregelung für Stiftungen 58
IX. Darlehensvergabe 58
1. Darlehen aus zeitnah zu verwendenden Mitteln 58
2. Darlehen aus nicht zeitnah zu verwendenden Mitteln 58
X. Sonderfälle 59
§ 2 Steuerbegünstigte Zwecke 60
A. Gemeinnützige Zwecke 61
I. Wissenschaft und Forschung 61
II. Die Förderung der Religion 61
III. Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege 61
IV. Jugend- und Altenhilfe 62
V. Förderung von Kunst und Kultur 62
VI. Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege 63
VII. Förderung der Erziehung, Volksberufsbildung einschließlich der Studentenhilfe 63
VIII. Naturschutz etc. 63
IX. Wohlfahrtswesens 64
X. Hilfe für politisch, rassisch oder religiös Verfolgte, Flüchtlinge, Aussiedler, Spätaussiedler, Kriegsopfer, Kriegshinterbliebene, Kriegsbeschädigte und Kriegsgefangene, Zivilbeschädigte und Behinderte sowie Hilfe für Opfer von Straftaten 64
XI. Internationale Gesinnung der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens 64
XII. Förderung des Tierschutzes 64
XIII. Förderung der Entwicklungszusammenarbeit 65
XIV. Verbraucherberatung und Verbraucherschutz 65
XV. Fürsorge für Strafgefangene und ehemalige Strafgefangene 65
XVI. Gleichberechtigung von Frau und Mann 66
XVII. Schutz von Ehe und Familie 66
XVIII. Kriminalprävention 66
XIX. Sport 66
XX. Heimatpflege und Heimatkunde 66
XXI. Freizeitzwecke ( Tierzucht, Pflanzenzucht, Kleingärtnerei) 67
XXII. Demokratisches Staatswesens und bürgerschaftliches Engagement 68
XXIII. Bürgerschaftliches Engagement 68
B. Mildtätige Zwecke (§ 53 AO) 68
I. Wirtschaftliche Hilfsbedürftigkeit 68
II. Persönliche Hilfsbedürftigkeit 70
C. Kirchliche Zwecke 70
§ 3 Spendenabzug 71
A. Definition des Spendenbegriffs 71
I. Ausgaben/Zuwendungen 71
II. Unentgeltlichkeit 72
III. Freiwilligkeit der Leistung 72
IV. Begünstigter Spendenempfänger 74
B. Förderungswürdige Zwecke 74
C. Spendenverwendung 75
D. Abgrenzungen 75
I. Mitgliedsbeiträge 75
II. Betriebsausgaben 76
III. Verdeckte Gewinnausschüttung 77
E. Zuwendungsbestätigungen (Spendenbescheinigungen) 78
I. Generelles zur Spendenbescheinigung 78
1. Mitgliedsbeiträge 79
2. Verzicht auf Erstattung von Aufwendungen 79
3. Sachspende 79
4. Haftungshinweis 79
II. Sammelbestätigungen. 79
III. Besondere Zuwendungsbestätigungen bei Stiftungen 80
IV. Vereinfachter Zuwendungsnachweis 81
1. Linderung der Not in Katastrophenfällen 81
2. Sogenannte 100 EUR Regelung 81
V. Besondere Aufzeichnungspflichten 82
F. Spendenarten 82
I. Geldspende 82
II. Sachspende 83
1. Spende aus dem Privatvermögen des Spenders 83
2. Spenden aus dem Betriebsvermögen 84
III. Nutzungen und Leistungen 86
IV. Auslagenersatz bzw. Aufwandsersatz 86
V. Arbeitslohnspenden 89
G. Spendenabzug 90
I. Normaler Spendenabzug 90
1. Spendenhöchstbetrag bei Zuwendungen zur Förderung kirchlicher, religiöser oder als besonders förderungswürdig gemeinnützig anerkannter Zwecke (Rechtslage bis 2006) 90
2. Besonderer Spendenabzug 91
3. Gesetzliche Neuregelung (ab 1.1.2007) 92
II. Großspendenregelung 92
1. Regelung bis 31.12.2006 92
2. Gesetzliche Neuregelung ab 1.1.2007 93
III. Sonderausgabenabzug für Stiftungen 94
1. Rechtslage bis 2006 94
2. Rechtslage 2007 95
IV. Erhöhte Spendenabzugsmöglichkeit bei Stiftungen 95
1. Rechtslage bis 31.12.2006 95
2. Änderungen in der Rechtslage ab 1.1.2007 97
H. Spendenverwendung im Ausland 99
I. Verwendung von Spenden nach derzeitiger Rechtslage 99
1. Mittelweitergabe ins Ausland 99
2. Unmittelbare Verwirklichung im Ausland 100
3. Einschaltung einer Hilfsperson zur Umsetzung steuerbegünstigter Projekte im Ausland 101
II. Neuere Rechtsprechung 101
I. Haftung 102
I. Vertrauensschutz 102
II. Haftungstatbestand 102
1. Ausstellerhaftung 102
2. Haftung des Veranlassers 103
3. Gesetzliche Neuregelung 103
§ 4 Sphärentheorie 104
A. Ideeller Bereich 104
I. Spenden 105
II. Mitgliedsbeiträge 105
III. Zuschüsse 106
IV. Schenkungen, Erbschaften, Vermächtnisse 106
B. Vermögensverwaltung 106
I. Kapitalvermögen 107
II. Vermietung und Verpachtung 108
III. Beteiligungen an Kapitalgesellschaften 108
IV. Verpachtung eines steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs 109
V. Verpachtung von Werberechten 109
C. Zweckbetrieb 110
I. Zweckbetriebskatalog 111
1. Einrichtungen der Wohlfahrtspflege 111
2. Krankenhäuser (§ 67 AO) 114
3. Sportliche Veranstaltungen (§ 67a AO) 116
Erteilung von Wettkampfgenehmigungen oder Sportlerausweisen 118
Sportreisen 118
Ablösezahlungen 118
Besonderheit Spielgemeinschaften 119
II. Einzelne Zweckbetriebe i.S.d. § 68 AO 119
1. Altenheime 119
2. Kindergärten § 68 Nr. 1b AO 119
3. Selbstversorgungseinrichtungen § 68 Nr. 2 AO 120
4. Werkstätten für Behinderte (§ 68 Nr. 3 AO) 121
5. Einrichtungen der Fürsorge für Blinde und Körperbehinderte ( § 68 Nr. 4 AO) 122
6. Integrationsunternehmen 122
7. Lotterien und Ausspielungen 123
8. Kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen ( § 68 Nr. 7 AO) 123
9. Volkshochschule (§ 68 Nr. 8 AO) 124
Eigene Veranstaltungen und Lehrgänge 124
Veranstaltungen und Lehrgänge anderer Veranstalter 124
Gemeinsame Veranstaltungen 124
10. Forschungstätigkeiten (§ 68 Nr. 9 AO) 125
Finanzierungsvoraussetzungen 126
Ausschluß von Zweckbetrieben 126
Forschungseinrichtung i.S.d. Gesetzes 127
Öffentlich-rechtliche Forschungseinrichtung d) 128
III. Generalnorm Zweckbetriebe (Zweckbetriebe nach § 65 AO) 130
1. Der Zweckbetrieb muss steuerbegünstigten satzungsgemäßen Zwecken dienen 130
2. Zweckbetriebsnotwendigkeit 131
3. Wettbewerbsklausel 132
IV. Einzelne Zweckbetriebe 133
1. Altkleidersammlung 133
2. Automatenverkauf 133
3. Angelkartenverkauf 133
4. Bäder 133
5. Beschäftigungsgesellschaften 134
6. Betreuungsvereine 134
7. Betreuungszüge 134
8. Behindertenfahrdienste 135
9. Dialysevereine 135
10. Flugrettungsdienste 135
11. Fachkongresse 135
12. Freiwilligenagenturen 135
13. Jugendreisen 136
14. Karnevalssitzungen 136
15. Mensa und Cafeteriabetriebe 136
16. Musikschulen 136
17. Urheberrechtsverwertung 136
18. Wettkampfgenehmigungen 136
19. Wohlfahrtsbriefmarken 137
20. Zeitschriften 137
D. Steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 137
I. Grundsätze 137
II. Einzelne steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe 138
1. Altkleider-Containersammlung 138
2. Altkleidersammlungen 139
3. Altmaterialverwertung 139
4. Bewirtung 139
5. Drittewelt-Laden 139
6. Gesellige Veranstaltungen 139
7. Kantinen und Kasinos 139
8. Krankenhausapotheken und Wäschereien 139
9. Pferdepension 140
10. Sponsoring 140
Tätigkeiten außerhalb des steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs 140
Steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 140
11. Standmieten 141
12. Totalisationsbetriebe von Pferdesportvereinen 141
13. Überlassung von Sportanlagen 141
14. Verwaltungsdienstleistungen für andere Organisationen 141
15. Zentrale Gehaltsabrechnungs- und Beschaffungsstellen 141
§ 5 Besteuerungsverfahren 142
A. Körperschaftsteuer 142
I. Unbeschränkte Steuerpflicht 142
II. Steuerbefreiungen 142
1. Verfahren 142
2. Verwaltungsakte 143
Vorläufige Gemeinnützigkeitsbescheinigung 143
Freistellungsbescheid 143
Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid 144
3. Besteuerungsfreigrenze 144
4. Zusammenfassen der steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe 145
5. Gewinnermittlung 145
6. Sonderregelungen 147
Sammlung von Altmaterial 147
Pauschalbesteuerung für bestimmte Bereiche 147
7. Steuerfestsetzung 148
B. Gewerbesteuer 148
C. Kapitalertragsteuer, Zinsabschlagsteuer 148
D. Umsatzsteuer 149
I. Kleinunternehmerregelung 149
II. Einzelne Steuerbefreiungsvorschriften 150
1. Umsatzsteuerbefreiung nach § 4 Nr. 9 UStG 150
2. Umsatzsteuerbefreiung für Vermietung und Verpachtung 150
3. Krankenhausumsätze 151
4. Wohlfahrtseinrichtungen 151
5. Umsatzsteuerbefreiung für Theater, Orchester, Museen etc. 152
6. Schul-und Bildungszweck dienende Leistungen 154
7. Kursgebühren und andere Teilnehmergebühren 154
8. Befreiungen im Jugendbereich 155
III. Regelsteuersatz und ermäßigter Steuersatz 155
1. Grundanwendungsbereich 156
2. Zweckbetriebe, die nicht in erster Linie der Erzielung zusätzlicher Einnahmen dienen 156
3. Zweckbetriebe, mit denen nicht selbst steuerbegünstigte Zwecke verwirklicht werden 158
4. Einzelfälle 158
IV. Leistungen bei Zusammenschlüssen 160
V. Vorsteuerabzug 161
1. Grundsätze 161
2. Anwendung Seeling-Urteil 161
E. Vorsteuerpauschalierung 162
F. Lohnsteuer 163
I. Arbeitnehmer des Vereins 163
1. Vorliegen der Arbeitnehmereigenschaft 163
2. Ehrenamtliche Tätigkeit 163
II. Steuerbefreiungen 164
1. Besonderheit des § 3 Nr. 26 EStG 164
2. Neue Regelung des § 3 Nr. 26a EStG 166
3. Sonstiges 166
G. Sonstige Steuern 166
H. Zusammenfassendes Fallbeispiel Vereine 167
§ 6 Rechtsformvergleich 170
A. Grundzüge 170
I. Stiftung 170
II. Gemeinnützige GmbH 170
III. Verein 171
B. Gründung 171
I. Stiftung 171
II. Gemeinnützige GmbH 171
III. Verein 171
C. Organe 171
I. Stiftung 171
II. Gemeinnützige GmbH 172
III. Verein 172
D. Kapitalmäßige Voraussetzungen 172
I. Stiftung 172
II. Gemeinnützige GmbH 172
III. Verein 173
E. Laufende Besteuerung 173
F. Schematischer Vergleich 173
§ 7 Ausgliederung 177
A. Rechtliche Rahmenbedingungen 177
B. Steuerliche Rahmenbedingungen 177
I. Ausgliederungsvorgang aus steuerlicher Sicht 177
1. Möglichkeit des Buchwertansatzes 177
2. Teilbetriebsvoraussetzung 179
3. Entstehung einbringungsgeborener Anteile 179
C. Qualifikation der Beteiligung bei der gemeinnützigen Mutter 180
I. Beteiligung an einer gemeinnützigen Körperschaft 180
1. Grundsätzliche Regelung 180
2. Sonderfall: gemeinnützige Betriebsaufspaltung 180
II. Beteiligung an steuerpflichtigen Tochterkapitalgesellschaften 181
1. Einfluss des Gesellschafter auf die laufende Geschäftstätigkeit der GmbH 182
2. Einflussnahme über einen Aufsichtsrat/Beirat 182
3. Betriebsaufspaltung 182
4. Vorliegen von Organschaftsverhältnissen 183
D. Finanzierung der Beteiligung 184
E. Begründung einer umsatzsteuerlichen Organschaft 184
I. Organträger und Organgesellschaft 185
1. Organträger 185
2. Organgesellschaft 185
II. Eingliederungsvoraussetzungen 185
1. Finanzielle Eingliederung 185
2. Organisatorische Eingliederung 185
3. Wirtschaftliche Eingliederung 186
F. Verlagerung von Zweckbetrieben auf steuerpflichtige Kapitalgesellschaften 186
Anhang 188
Stichwortverzeichnis 231

§ 1 Gemeinnützigkeitsrechtliche Rahmenbedingungen (S. 21)

Das steuerliche Gemeinnützigkeitsrecht ist in der Abgabenordnung (AO) als Steuerrahmengesetz geregelt. Die §§ 51 – 68 AO stellen hierin den Abschnitt steuerbegünstigte Zwecke dar. Aufgrund der Besonderheiten eines steuerlichen Rahmengesetzes hat der Abschnitt steuerbegünstigte Zwecke Auswirkungen für zahlreiche Steuerarten. Anwendbar so z.B. auf die Körperschaftsteuerbefreiung, auf die Gewerbesteuerbefreiung oder auch auf die Anwendung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes auf bestimmte Leistungen der gemeinnützigen Organisationen. Weitere Anwendungsfragen sind im sog. Anwendungserlass zur Abgabenordnung (AEAO) geregelt.

Eine Besonderheit besteht darin, dass das Gemeinnützigkeitsrecht nur von Körperschaften in Anspruch genommen werden kann. Unter Körperschaften sind hierbei Körperschaften i.S.d. Körperschaftsteuergesetzes zu verstehen. Also all die Gebilde, die nach § 1 Abs. 1 KStG der Körperschaftsteuer unterliegen. Dies sind in erster Linie:

die GmbH

die Stiftung

der Verein

Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften des öffentlichen Rechts

die Genossenschaft

Zum Vorliegen der Gemeinnützigkeit bestimmt § 52 Abs. 1 Satz 1 AO, dass eine Körperschaft dann gemeinnützige Zwecke verfolgt, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. Hierbei ist es ausreichend, wenn sich die Förderung auf eines der dort genannten grundsätzlich gleichrangigen Gebiete beschränkt.

A. Wesensmerkmale

Wesentliche Elemente der Gemeinnützigkeit sind:

die Förderung der Allgemeinheit

die Unmittelbarkeit

die Selbstlosigkeit

die Ausschließlichkeit

I. Ausschließlichkeit

Der Grundsatz der Ausschließlichkeit ist eine der Grundvoraussetzungen der Gemeinnützigkeit. Ausschließlichkeit ist nach der gesetzlichen Bestimmung des § 56 AO dann gegeben, wenn eine Körperschaft nur ihre steuerbegünstigten satzungsmäßigen Zwecke verfolgt. Dies bewirkt, dass das Streben und Wirken einer steuerbegünstigten Körperschaft darauf ausgerichtet sein muss, ihre steuerbegünstigten Zwecke zu erreichen.

Eine Mitverfolgung nicht steuerbegünstigter Zwecke (z.B. der Geselligkeit) wäre für die Gemeinnützigkeit der Körperschaft schädlich. So dürfen neben den steuerbegünstigten Zwecken nicht auch nicht steuerbegünstigte Tätigkeiten verfolgt werden oder in der Satzung festgelegt werden (BFH v. 20.12.1978, BStBl 1979 II S. 496). So darf bspw. die Pflege der Geselligkeit nur ein dem begünstigten Hauptzweck (z.B. Förderung der Wohlfahrtspflege) untergeordneter Nebenzweck sein. Nehmen die Geselligkeitsveranstaltungen einen Umfang ein, der nicht mehr nur als von untergeordneter Bedeutung gewertet werden kann, so wäre der Grundsatz der Ausschließlichkeit verletzt (AEAO Nr. 12 zu § 52 AO).

So hat der BFH im Urteil vom 11.03.1999 (BStBl 1999 II S. 331) entschieden, dass Hinweise in der Satzung auf die Pflege vereinsinterner Geselligkeit nur dann unbedenklich sind, wenn es sich um einen satzungsmäßigen Nebenzweck handelt, dem auch nur tatsächlich untergeordnete Bedeutung zukommt.

In dem Zusammenhang ist auch das Urteil des BFH vom 18.12.2002 (BStBl 2003 II S. 384) zu würdigen. Die Steuervergünstigung wegen Verfolgung gemeinnütziger Zwecke wird nicht schon dadurch ausgeschlossen, dass die Satzung der Körperschaft das Unterhalten eines Nichtzweckbetriebs zulässt. Allerdings ist es nicht dahingehend zu verstehen, dass nicht steuerbegünstigte Zwecke als Satzungszweck verankert werden dürfen. Das Unterhalten solcher Tätigkeiten kann deshalb nur gemeinnützigkeitsunschädlich im Rahmen der Konkretisierung der Verwirklichung der Satzungszwecke in die Satzung aufgenommen werden (s.a. Märkle/Alber, „Der Verein im Zivil- und Steuerrecht" 11. Auflage S. 178).

Erscheint lt. Verlag 23.1.2008
Zusatzinfo XIX, 221 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Steuern / Steuerrecht Allgemeines / Lexika
Wirtschaft
Schlagworte Besteuerung • Besteuerungsverfahren • Gemeinnützigkeit • Gewerbesteuer • Krankenhaus • non-profit • Nonprofit • Non Profit Organisation • Non-Profit-Organisation • Nonprofit-Organisationen • Non-Profit-Organisationen • NPO • Steuerpflicht • Steuerpflichtiger • Steuerrecht • Stiftung • Umsatzsteuer • Umsatzsteuer;
ISBN-10 3-8349-9569-X / 383499569X
ISBN-13 978-3-8349-9569-8 / 9783834995698
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