Kaví im Rgveda
Dichtung, Ritual und Schöpfung im frühvedischen Denken
Seiten
2011
|
1., Aufl.
Shaker (Verlag)
978-3-8440-0121-1 (ISBN)
Shaker (Verlag)
978-3-8440-0121-1 (ISBN)
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Der Rgveda (RV), eine Sammlung von 1028 Hymnen verschiedener Verfasser an diverse Götter, bildet den ältesten überlieferten Text des indischen Subkontinents (1500 — 1200 v. Chr.?) und ist innerhalb der indischen Geistesgeschichte von fundamentaler Bedeutung. Zu den nach wie vor ungelösten Problemen dieses Textes zählt die semantische Bestimmung zentraler Begriffe wie kav¡-. Während kav¡- im klassischen Sanskrit die Bedeutung „Dichter“ besitzt, verwenden die Hymnendichter des RV diesen Begriff zur Bezeichnung von Göttern und Ritualdichtern. Da es sich bei dem RV selbst um Dichtung handelt, gewinnt die Untersuchung von kav¡- einen besonderen Charakter; sie gibt Auskunft über das Selbstbild der vedischen Dichter.
Da sich der RV hinsichtlich seiner Sprache und seiner Weltanschauung von anderen vedischen und indogermanischen Texten unterscheidet, ist ausschließlich dieser Textkorpus als Grundlage der Bedeutungsbestimmung von kav¡- gewählt worden. Sämtliche Belegstellen von kav¡- sowie die damit verbundenen Komposita und Ableitungen im RV wurden demgemäß einer Untersuchung unterzogen. Als Ergebnis lassen sich die Belege im Wesentlichen in drei Gruppen ordnen. Der zentrale Aspekt der Tätigkeit eines kav¡- besteht im Erkennen und Schaffen von kosmisch-rituellen Strukturen. Dabei übt ein kav¡- diese Tätigkeit in Form von Dichtung aus. Als weitere Kontexte sind das Verfassen von Dichtung und andere Tätigkeiten im Ritual sowie ganz allgemein die Zuschreibung von ungewöhnlichem Wissen an kav¡-s zu nennen. Diese Aspekte können als Bedeutungsentwicklungen aus dem semantischen Kern des Begriffs kav¡- verstanden werden.
Innerhalb des RV werden neben kav¡- auch Begriffe wie rsi-, vedhás-, brahmán-, kàru-, vàghát- und rebhá- in Verbindung mit Dichtung gebraucht. Durch einen Vergleich ihrer Kontexte ergibt sich, dass unter diesen Begriffen kav¡- einerseits einen sehr geringen Bezug zu individuellen Aspekten einzelner Dichter aufweist (im Gegensatz zu ¿ùi- und brahmán-), andererseits jedoch für die größte Anzahl einzelner Götter verwendet wird. Insgesamt deuten die Vielzahl der Begriffe, die in Verbindung mit Dichtung gebraucht werden, und die Kontexte, innerhalb derer diese Begriffe auftreten, auf ein Verständnis von Dichtung, das für den RV spezifisch ist: Dichtung erscheint in enger Verbindung mit Ritual und Kosmologie. Die Begriffe, durch die diese Verbindung wiedergegeben wird, bilden ein eigenes semantisches Feld. Für die Übersetzung von kav¡- ergibt sich die daraus, dass in den Zielsprachen, in denen dieses semantische Feld nicht vorhanden ist, keine adäquaten Termini existieren.
Da sich der RV hinsichtlich seiner Sprache und seiner Weltanschauung von anderen vedischen und indogermanischen Texten unterscheidet, ist ausschließlich dieser Textkorpus als Grundlage der Bedeutungsbestimmung von kav¡- gewählt worden. Sämtliche Belegstellen von kav¡- sowie die damit verbundenen Komposita und Ableitungen im RV wurden demgemäß einer Untersuchung unterzogen. Als Ergebnis lassen sich die Belege im Wesentlichen in drei Gruppen ordnen. Der zentrale Aspekt der Tätigkeit eines kav¡- besteht im Erkennen und Schaffen von kosmisch-rituellen Strukturen. Dabei übt ein kav¡- diese Tätigkeit in Form von Dichtung aus. Als weitere Kontexte sind das Verfassen von Dichtung und andere Tätigkeiten im Ritual sowie ganz allgemein die Zuschreibung von ungewöhnlichem Wissen an kav¡-s zu nennen. Diese Aspekte können als Bedeutungsentwicklungen aus dem semantischen Kern des Begriffs kav¡- verstanden werden.
Innerhalb des RV werden neben kav¡- auch Begriffe wie rsi-, vedhás-, brahmán-, kàru-, vàghát- und rebhá- in Verbindung mit Dichtung gebraucht. Durch einen Vergleich ihrer Kontexte ergibt sich, dass unter diesen Begriffen kav¡- einerseits einen sehr geringen Bezug zu individuellen Aspekten einzelner Dichter aufweist (im Gegensatz zu ¿ùi- und brahmán-), andererseits jedoch für die größte Anzahl einzelner Götter verwendet wird. Insgesamt deuten die Vielzahl der Begriffe, die in Verbindung mit Dichtung gebraucht werden, und die Kontexte, innerhalb derer diese Begriffe auftreten, auf ein Verständnis von Dichtung, das für den RV spezifisch ist: Dichtung erscheint in enger Verbindung mit Ritual und Kosmologie. Die Begriffe, durch die diese Verbindung wiedergegeben wird, bilden ein eigenes semantisches Feld. Für die Übersetzung von kav¡- ergibt sich die daraus, dass in den Zielsprachen, in denen dieses semantische Feld nicht vorhanden ist, keine adäquaten Termini existieren.
Reihe/Serie | Berichte aus der Orientalistik |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 573 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte |
Schlagworte | Indologie • Kaví • Rigveda • vedisch • Vedistik |
ISBN-10 | 3-8440-0121-2 / 3844001212 |
ISBN-13 | 978-3-8440-0121-1 / 9783844001211 |
Zustand | Neuware |
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