Im Schatten von Hitlers Heimat
Reiseführer durch die braune Topographie von Oberösterreich
Seiten
Hitler hatte große Pläne für seinen Heimatgau: Industrialisierung im Dienste der Kriegswirtschaft und auf Kosten Zehntausender KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, ein judenfreies Land für Nazibonzen und Linz als neue Kulturmetropole. In Sichtweite des KZ-Krematoriums von Mauthausen, in dem mehr als 100 000 Menschen aus 30 Nationen ermordet wurden, rauchten bei Linz die Hochöfen der Hermann Göring-Werke, der späteren VOEST. Im Salzkammergut ließen sich die Familien von Joseph Goebbels, Ernst Kaltenbrunner oder August Eigruber in enteigneten Villen nieder. Auf der anderen Seite leisteten Regimegegner in organisierten Gruppen im Salzkammergut, im Mühlviertel und den Industriestädten Widerstand. Doch die Verdienste der mutigen Männer und Frauen gerieten im Nachkriegsösterreich schnell in Vergessenheit ebenso wie die NS-Zeit bis jetzt, als neonazistische Vorfälle in Ebensee, Mauthausen und anderen Orten die Vergangenheit wieder sichtbar machten.
Das vielfältige und prachtvolle Bundesland zwischen Dachsteingebirge im Süden, Böhmerwald im Norden, Innviertel im Westen und der Ennsmündung im Osten war Hitlers Heimat. Der verstoßene Dichter Carl Zuckmayer nannte das Innviertel Hitlers Bruthecke und rückblickend mutet es unheimlich an, wie eng in Oberösterreich die Schicksale von NS-Verbrechern wie Eichmann oder Kaltenbrunner mit jenen der Vertriebenen, der KZ-Häftlinge in Mauthausen und seinen Nebenlagern oder der Widerstandskämpfer verbunden sind.
Das vielfältige und prachtvolle Bundesland zwischen Dachsteingebirge im Süden, Böhmerwald im Norden, Innviertel im Westen und der Ennsmündung im Osten war Hitlers Heimat. Der verstoßene Dichter Carl Zuckmayer nannte das Innviertel Hitlers Bruthecke und rückblickend mutet es unheimlich an, wie eng in Oberösterreich die Schicksale von NS-Verbrechern wie Eichmann oder Kaltenbrunner mit jenen der Vertriebenen, der KZ-Häftlinge in Mauthausen und seinen Nebenlagern oder der Widerstandskämpfer verbunden sind.
Susanne Rolinek, Dr., geboren 1969 in Salzburg, Historikerin, Ausstellungskuratorin und Universitätslektorin. Provenienzforscherin im Museum der Moderne Salzburg. Publikationen zu Kultur- und Zeitgeschichte sowie NS-Raubkunst.Gerald Lehner, geboren 1963 in Bad Gastein. ORF-Redakteur, Filmemacher, Autor, Alpinist und Bergrettungsmann. Arbeiten für internationale Magazine und Zeitschriften. Christian Strasser, geboren 1964 in Salzburg, seit 1994 Abteilungsleiter bei den Salzburger Nachrichten. Publikationen zu Kultur- und Zeitgeschichte.
Erscheint lt. Verlag | 19.11.2010 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 190 mm |
Gewicht | 505 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► 20. Jahrhundert bis 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
Schlagworte | Erinnerungsorte • Nationalsozialismus • Oberösterreich • Oberösterreich, Geschichte; Führer • Verbrechen • Weltkrieg • Widerstand |
ISBN-10 | 3-7076-0315-6 / 3707603156 |
ISBN-13 | 978-3-7076-0315-6 / 9783707603156 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
die Musik und das Leben im Zeitalter der Weltkriege
Buch | Hardcover (2024)
Klett-Cotta (Verlag)
CHF 44,75
Geschichte, Menschen, Vermächtnis
Buch | Softcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 16,80