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„Das höchste Ehrgeizideal war, für die Freiheit gehängt zu werden“

Russische Revolutionärinnen

(Autor)

Buch | Softcover
103 Seiten
2009
Verlag Edition AV
978-3-86841-013-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

„Das höchste Ehrgeizideal war, für die Freiheit gehängt zu werden“ - Birgit Schmidt
CHF 16,50 inkl. MwSt
Die Gruppe „[.] ‚Narodnaja Wolja' (Volkswille) schuf eine straff organisierte Geheimgesellschaft mit einem Exekutivkomitee an der Spitze. Jedes Komiteemitglied war verpflichtet, wie Vera Figner in ihren Erinnerungen schreibt, alle Geistes- und Seelenkräfte der revolutionären Sache hinzugeben, um ihretwillen alle Familienbande, Sympathien, Liebe und Freundschaft aufzugeben; wenn nötig, das Leben zu opfern; nichts zu besitzen, das nicht gleichzeitig der Organisation gehörte; seinem individuellen Willen zu entsagen und ihn den Mehrheitsbeschlüssen der Organisation unterzuordnen; alle Angelegenheiten, Pläne und Absichten der Organisation geheim zu halten.
Die Gruppe [...] Narodnaja Wolja' (Volkswille) schuf eine straff organisierte Geheimgesellschaft mit einem Exekutivkomitee an der Spitze. Jedes Komiteemitglied war verpflichtet, wie Vera Figner in ihren Erinnerungen schreibt, alle Geistes- und Seelenkräfte der revolutionären Sache hinzugeben, um ihretwillen alle Familienbande, Sympathien, Liebe und Freundschaft aufzugeben; wenn nötig, das Leben zu opfern; nichts zu besitzen, das nicht gleichzeitig der Organisation gehörte; seinem individuellen Willen zu entsagen und ihn den Mehrheitsbeschlüssen der Organisation unterzuordnen; alle Angelegenheiten, Pläne und Absichten der Organisation geheim zu halten.

Birgit Schmidt, geb. 1969, studierte Musikwissenschaft und Romanistik in Würzburg. Ein Jahr ihrer Ausbildung verbrachte sie als DAAD-Stipendiatin an der Universität La Sapienza in Rom; während dieser Zeit bereitete sie durch Studien an der Biblioteca Apostolica Vaticana ihre Abschlussarbeit über die Bedeutung des Prologs in der frühen italienischen Oper vor und setzte sich dabei mit dem Einfluss des Papsthofes, der Barberini und Giulio Rospigliosis auf die Entwicklung der römischen Oper auseinander. Das Zentrum ihres Schaffens bildet die italienische Musikgeschichte. 2008 wurde sie mit einer Arbeit über das Werk Giuseppe Verdis ebenfalls in Würzburg promoviert (Untersuchungen zum Verhältnis von 'introduzione¿, 'dramatischem Auftakt¿ und 'Exposition¿ in den Opern Giuseppe Verdis, Schneider, Tutzing 2009). Neben verschiedenen redaktionellen Tätigkeiten gab sie die deutsche Übersetzung von Peter Allsops Studie über Leben und Werk Arcangelo Corellis heraus (Arcangelo Corelli und seine Zeit, Laaber 2009); dabei fand sie ein weiteres Mal Gelegenheit, sich in das barocke Musikleben Roms zu vertiefen.

"Aufgrund der revolutionären Lage in Russland - Nadja Strasser hatte die Oktoberrevolution in ihrem Buch nicht mehr verarbeiten können - war diese Behauptung tatsächlich nicht aus der Luft gegriffen. Rus-sische Frauen waren gegen Mitte und Ende des vorletzten, zu Beginn des letzten Jahrhunderts revolutionärer als andere, emanzipierter. Sie waren wissbegieriger: Die ersten Frauen, die an den liberalen Schweizer Universitäten studierten, kamen aus Russland. Sie waren weitgereister: Insbesondere die Jüdinnen unter ihnen kamen auf der Suche nach besseren und gewaltfreien Lebensverhältnissen in die USA, nach Kanada und nach Argentinien. Und niemand hatte die Revolte und den Tod romantischer verklären können als diejenigen jungen Russinnen, die unter sich um das Recht gelost hatten, ein Attentat begehen zu dürfen. So heißt es in einem der zahlreichen Bücher, die über die russischen Sozialrevolutionäre verfasst worden sind: Die Gruppe "[...]'Narodnaja Wolja (Volkswille) schuf eine straff organisierte Geheimgesellschaft mit einem Exekutivkomitee an der Spitze. Jedes Komiteemitglied war verpflichtet, wie Vera Figner in ihren Erinne-rungen schreibt, alle Geistes- und Seelenkräfte der revolutionären Sache hinzugeben, um ihretwillen alle Familienbande, Sympathien, Liebe und Freundschaft aufzugeben; wenn nötig, das Leben zu opfern; nichts zu besitzen, das nicht gleichzeitig der Organisation gehörte; seinem individuellen Willen zu entsagen und ihn den Mehrheitsbeschlüssen der Organisation unterzuordnen; alle Angelegenheiten, Pläne und Absichten der Organisation geheim zu halten."
Das war ein hartes Programm. Es brachte Vera Figner, die zu allem bereit war, mehr als zwanzig Jahre Kerkerhaft ein ..."

Erscheint lt. Verlag 20.7.2009
Reihe/Serie Widerständige Frauen ; 8
Verlagsort Lich
Sprache deutsch
Maße 135 x 210 mm
Gewicht 155 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Neuzeit bis 1918
Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeine Geschichte
Schlagworte Anarchist / Anarchistin • Anarchisten/-innen • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Geschichte/Neuzeit bis 1918 • Narodnaja Wolja • Revolutionärin • Russland • Russland, Geschichte; Biografien • Widerständige Frauen • Widerständige Frauen, Narodnaja Wolja, Russland
ISBN-10 3-86841-013-9 / 3868410139
ISBN-13 978-3-86841-013-6 / 9783868410136
Zustand Neuware
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