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Kalte Heimat

Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945 - Aktualisierte Ausgabe

(Autor)

Buch | Softcover
432 Seiten
2009 | 8. Auflage
Pantheon (Verlag)
978-3-570-55101-1 (ISBN)
CHF 25,20 inkl. MwSt
lt;b>Nicht willkommen. Die Vertriebenen nach 1945 in Deutschland

Mit diesem Buch erschüttert Andreas Kossert den Mythos von der rundum geglückten Integration der Vertriebenen nach 1945. Erstmals erhalten wir ein wirklichkeitsgetreues Bild von ihrer Ankunft in der Bundesrepublik - dem Land, das ihnen zur neuen, kalten Heimat wurde. Wir erfahren von ihrem Kampf um den schwierigen Neuanfang und von den Lebensumständen der Menschen im »Wirtschaftswunderland«.

Aktualisierte Ausgabe

Ausstattung: mit Abbildungen

Andreas Kossert, geboren 1970, studierte Geschichte, Slawistik und Politik. Der promovierte Historiker arbeitete am Deutschen Historischen Institut in Warschau und lebt seit 2010 als Historiker und Autor in Berlin. Auf seine historischen Darstellungen Masurens (2001) und Ostpreußens (2005) erhielt er begeisterte Reaktionen. Zuletzt erschienen von ihm der Bestseller »Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945« (2008), »Ostpreußen. Geschichte einer historischen Landschaft« (2014) sowie »Flucht - Eine Menschheitsgeschichte« (2020). Für seine Arbeit wurden ihm der Georg Dehio-Buchpreis 2008, der NDR Kultur Sachbuchpreis 2020 und der Preis für »Das politische Buch« 2021 der Friedrich-Ebert-Stiftung verliehen.

»Ein wichtiges, ja wegweisendes Buch. So einfühlsam und verständnisvoll sind die bedrückenden Erfahrungen, welche die Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland machen mussten, noch nie erzählt worden.« Die Zeit

»Ein wichtiges, ja wegweisendes Buch. So einfühlsam und verständnisvoll sind die bedrückenden Erfahrungen, welche die Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland machen mussten, noch nie erzählt worden.«

»Das Buch bietet einen reichen und anregenden Blick auf die Nachkriegsgeschichte und -politik.«

»Kossert liefert eine umfassende Darstellung der Eingliederungsgeschichte nach 1945, in der es ihm auf eindrucksvolle Weise gelingt, den politischen Überblick mit alltagsorientierten Naheinstellungen zu kombinieren.«

»Kosserts kaum zu überbietende Sachkenntnis ist angesichts des sehr heiklen Themas die beste Empfehlung.«

»Andreas Kossert hat ein in jeder Hinsicht mutiges und engagiertes Buch geschrieben.«

»Endlich ist diese verworrene und traurige Geschichte der Menschen dokumentiert, die nach 1945 von ihren eigenen Landsleuten ausgegrenzt wurden.«

Am 29. Mai 1999 bekannte Bundesinnenminister Otto Schily auf einer Veranstaltung des Bundes der Vertriebenen (BdV): "Die politische Linke hat in der Vergangenheit, das läßt sich leider nicht bestreiten, zeitweise über die Vertreibungsverbrechen, über das millionenfache Leid, das den Vertriebenen zugefügt wurde, hinweggesehen, sei es aus Desinteresse, sei es aus Ängstlichkeit vor dem Vorwurf, als Revanchist gescholten zu werden, oder sei es in dem Irrglauben, durch Verschweigen und Verdrängen eher den Weg zu einem Ausgleich mit unseren Nachbarn im Osten zu erreichen. Dieses Verhalten war Ausdruck von Mutlosigkeit und Zaghaftigkeit."Das war eine späte Einsicht. Viele der 14 Millionen Deutschen, die nach dem Krieg ihre Heimat verloren, hat sie nicht mehr erreicht. Damals kamen bis zu 2 Millionen Menschen bei Flucht und Vertreibung um, Deutschland verlor ein Viertel seines Territoriums. Abgesehen von der Vertreibung und Ermordung der europäischen Juden hat nichts, was auf die NS-Wahnherrschaft zurückzuführen ist, der deutschen Gesellschaft so schwere Wunden geschlagen und das Land so versehrt. Doch die meisten Deutschen wollten das nicht sehen, nicht hören, nicht wissen. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Krieges hat Günter Grass in der Novelle Im Krebsgang betroffen bekannt: "Niemals, sagt er, hätte man über so viel Leid, nur weil die eigene Schuld übermächtig und bekennende Reue in all den Jahren vordringlich gewesen sei, schweigen, das gemiedene Thema den Rechtsgestrickten überlassen dürfen. Dieses Versäumnis sei bodenlos." Daß mit dem Osten nicht nur die Vertriebenen, sondern alle Deutschen viel verloren hatten, dieses Bewußtsein schwand bald nach dem Krieg.Schon der materielle Wert der deutschen Ostgebiete läßt sich kaum bemessen. Schlimmer jedoch wiegt der kulturelle Verlust. Es ist schwer, das Geschehen in angemessene Worte zu fassen und "Pseudologiken, Abstraktionen sowie eine Rhetorik der Zwangsläufigkeit" zu vermeiden. "Die Geschichtsschreibung zur Vertreibung ist aus vielen Gründen besonders anfällig für Rechthaberei und Moralisieren, für politische Instrumentalisierung", denn alle sind Betroffene, jeder hat seine eigene Wahrheit. Obwohl äußerlich kein Unterschied mehr feststellbar sei, so Karl Schlögel, bestehe nach wie vor eine "mentale Kluft zwischen Deutschen, die ihre Heimat verloren", und denen, die dieses Schicksal nicht erlitten haben.In Millionen deutschen Wohnzimmern wurde nach dem Krieg geweint um den Verlust der Heimat. Man muß diese Trauer und diesen Schmerz benennen, das gehört zur geistigen Hygiene, sagt Rüdiger Safranski: "Es gibt eine deutsche Neurose. Alles, was deutsches Schicksal ist, steht unter Verdacht, das sitzt tief. Deutsche Vergangenheit hat die Vergangenheit des deutschen Großverbrechens zu sein, basta."14 Millionen Deutsche waren nach 1945 ohne Heimat. Im allgemeinen Chaos des Zusammenbruchs trafen sie in den Besatzungszonen ein, und die Behörden wußten nicht, wie und wo sie diese Massen unterbringen und verwaltungsmäßig einordnen sollten. Vor 1953 findet man für die Heimatlosen Bezeichnungen aller Art. Man sprach von Aussiedlern und Vertriebenen, von Flüchtlingen, Ostvertriebenen, Heimatvertriebenen, Ausgewiesenen und Heimatverwiesenen. 1947 setzte sich dann allmählich "Vertriebene" - expellees - durch, auch weil die amerikanische Besatzungsmacht das anordnete. Der Begriff sollte zum Ausdruck bringen, daß die Vertreibung endgültig war und keine Hoffnung auf Rückkehr bestand. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde das Wort "Vertriebener" in der Regel dem Begriff "Flüchtling" vorgezogen.Flüchtling oder Vertriebener? Unterschiedliche Wahrnehmungen lassen erkennen, daß es eine gemeinsame Geschichte aller Vertriebenen nicht gibt; zu verschieden sind deren Schicksale und Erfahrungen. Hier sollen dennoch alle der Einfachheit halber als "Vertriebene" bezeichnet werden. Im Bundesvertriebenengesetz (BVFG) ist das Wort "Flücht

Erscheint lt. Verlag 9.11.2009
Zusatzinfo mit Abbildungen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 137 x 215 mm
Gewicht 538 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte 2. Weltkrieg • Buch • Bücher • Bundesrepublik Deutschland (1949-1990); Politik/Zeitgeschichte • Geschichte • Nachkriegsjahre • Nachkriegsjahre, Nationalsozialismus, Vertreibung & Flucht • Nationalsozialismus • Vertreibung & Flucht • Vertreibung & Flucht • Vertriebene • Weltkrieg
ISBN-10 3-570-55101-6 / 3570551016
ISBN-13 978-3-570-55101-1 / 9783570551011
Zustand Neuware
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