Warum Krieg?
Wie erleben die Betroffenen den Nahostkonflikt? In insgesamt 18 Gesprächen mit je fünf Israelis und Palästinensern geht Anas Nashef dieser Frage unter psychologischer Perspektive nach. Er gibt denjenigen eine Stimme, die in der rational-politischen Friedensdiskussion bisher nicht zu Wort gekommen sind, und belegt, dass die Bemühungen der Politik um die Lösung rationaler Konfliktherde an den individuellen wie kollektiven Bedingungen der betroffenen Menschen vorbeigehen. Daher erweisen sie sich als prinzipiell nicht ausreichend für eine Friedenslösung des Nahostkonflikts. Es wird herausgearbeitet, wie die Betroffenen je unterschiedlich mit ihren lebens- und kollektivgeschichtlichen Erinnerungen umgehen und - selbst unter traumatisierenden Bedingungen - Kompromissbildungen finden, die ihre Beschädigungen wie ihre weiterbestehenden Hoffnungen in erschütternder Weise deutlich machen. Es wird klar, dass alle Friedenbemühungen, die diese Bedingungen der Subjekte nicht berücksichtigen, zum Scheitern verurteilt sind. Die Analyse verdeutlicht unterschiedliche Typen individueller Lösungsstrategien und arbeitet Vorschläge für zukünftige Konfliktlösungsstrategien heraus, in denen die Erinnerungen und Handlungsmöglichkeiten der betroffenen Menschen Anerkennung finden und als unverzichtbarer Bestandteil neben den politischen Bemühungen zum Tragen kommen können.
Dr. Anas Nashef ist nach seinem Studium der Psychologie in Bremen promoviert worden. Seit 2009 ist er stellvertretender Leiter des Autismus-Therapiezentrums in Bremerhaven und seit 2010 Mitarbeiter einer privaten Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
This book investigates the psychological causes that stalemate the longstanding peace negotiations in the Middle East Conflict. The author has conducted 18 interviews with five Israelis and Palestinians respectively and so for the first time gives voice to those individuals who for decades have suffered under almost unbearable hardships. In his analysis he shows that official peace negotiations centered exlusively on solving rational and political issues cannot lead to any durable solutions, as they do not take into account the suffering and the hopes of the peoples concerned. An understanding and recognition of their individual and collective memories, as well as their potential to change and their hopes for improved general living conditions must be seen as equally important to peace negotiations as those endeavours conducted on the political level. The investigation characterizes different kinds of typical compromise formations achieved by the subjects concerned - even under potentially traumatizing conditions. It proposes psychosocial strategies for future peace efforts that take into account their memories and potentialities. Thus, the author conclusively advocates that only if such strategies find equal recognition alongside political endeavours can there be hope to surmount the stalemate of peace initiatives in the Middle East Conflict.
Erscheint lt. Verlag | 19.1.2011 |
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Mitarbeit |
Ausgewählt von: Anas Nashef |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 163 x 245 mm |
Gewicht | 775 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Israel • Krieg • Nahostkonflikt • Nahostkonflikt / Nahostkrieg • Psychoanalyse • Sozialpsychologie |
ISBN-10 | 3-89971-683-3 / 3899716833 |
ISBN-13 | 978-3-89971-683-2 / 9783899716832 |
Zustand | Neuware |
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