KrimiBestenliste: Die 10 besten Krimis im Mai 2022
Weitere KrimiBestenlisten
Rund 1500 neue Kriminalromane erscheinen pro Jahr im deutschen Sprachraum. Orientierung bietet die KrimiBestenliste, die im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus 19 Spezialist_innen für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt wird.
Die Jury meint: K. 1973 wird die betuchte Arztfamilie Aosawa bei einem Familienfest durch Cyanid ausgerottet. 17 Tote, eine Überlebende: die zwölfjährige blinde Hisako. Wenn etwas Unfassbares passiert, brauchen die Menschen Antworten. Doch gibt sie der gesichtslose Erzähler? Zettel, ein Gedicht, Zeugenaussagen – das Rätsel bleibt und fasziniert.
Die Jury meint:
Tel Aviv. Zwar ist Avi Avraham befördert worden, will aber noch lieber Fälle von nationaler Bedeutung bearbeiten. Stattdessen hat er es mit einer renitenten Großmutter zu tun und mit einem verschwundenen Hotelgast. Avi wäre nicht der gefinkelte Bulle, würde er nicht im Kleinkram große Zusammenhänge entdecken. Toll.
Die Jury meint:
Kiruna. Die Erz
Stadt Schwedens wird verlegt; Staatsanwältin Martinsson im Clinch mit Vorgesetzten. Dabei bietet sich endlich die Chance, verzwickte Familienprobleme zu lösen, zwei Morde aufzuklären, einen lokalen Drahtzieher und russische Mafiosi dingfest zu machen. Boxen kommt auch nicht zu kurz. Superschwedin.
Thriller. Der neue Thriller der Bestsellerautorin – ausgezeichnet als bester schwedischer Krimi des Jahres
von Åsa Larsson
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2022
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C. Bertelsmann Verlag
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Die Jury meint:
Wiesbaden. 24 Fälle sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Die Ermittlungen offenbaren ein tief gespanntes Netzwerk, gleichzeitig gibt es Mordanschläge auf die Täter. Aber wer ist hier Täter, wer ist Opfer? Verstörend: Kommissar und Familienvater Ben Neven kämpft selbst mit pädophilen Neigungen. Krimi ohne Sicherheitsnetz.
Die Jury meint:
Wien. Auf einem Mistplatz tauchen in einer Sperrmüllwanne ein menschliches Knie und dann weitere Leichenteile auf. Nur das Herz ist unauffindbar. Die Kripo glaubt an eine Beziehungstat. Aber Ex-Kollege und Neu-Müllmann Brenner ist sich da nicht so sicher. Gewohnt beiläufig. Gewohnt komisch. Gewohnt gut.
Die Jury meint: Camoha, Kleine Antillen. Digger ist schlau, liest Stimmen und dank Forensik ausbildung auch Leichen, ideal für das neue CID. Er, sein Mentor Chilman, Miss K. Stanislaus und andere suchen Verschwundene, Männer wie Frauen, die Opfer der Machowelt wurden. Satirische, antitouristische, wortwitzige Entdeckung.
Die Jury meint:
London/Edinburgh. Üble Familiengeschichte wie aus Dickens‘ Feder, aber aus
weiblicher Perspektive. Margaret Penny sucht im Aushilfsjob Verwandte von einsam Verstorbenen und buddelt dabei (man ahnt es schnell) über ein Jahrhundert ihres eigenen desaströsen Stammbaums aus; Besuch der alten Dame inklusive.
Die Jury meint:
Leipzig, Lyon, Paris. Faschos bringen tattrige Linke um. So könnte man schnoddern, wäre das Sujet dieser Parallelaktion eines Franzosen und eines Deutschen nicht mit realer Wut, Ernst und blutigen Tatbeständen unterfüttert. Superschnelles, heftiges Bravourstück. Manchette grüßt aus dem Noir Himmel.
Die Jury meint:
Rosebud, South Dakota. Virgil Wounded Horse ist „Vollstrecker“. Da, wo Tribal Police und Feds nicht hinlangen, übt er schlagkräftig Gerechtigkeit. Als Neffe Nathan unter Drogenverdacht gerät, muss er nicht nur den Jungen aus dem Knast holen, sondern Kartellen die Stirn bieten. Authentische, knüppelharte Realität.
Die Jury meint: Obderwede, Hannover. Olivia ist Überlebende einer Geiselnahme mit mehr als 20 Toten. Im leeren Bungalow ihres demenzkranken Vaters will sie Ruhe finden. Aber ihre ganz physischen Dämonen aus Social Media und Heimatdorf ruhen nie. Zwei Morde, eine Risikoschwangerschaft. Herzfrequenz, Atmung, Seelenzustand am Limit.