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Sisyphos im Maschinenraum

eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie

(Autor)

Buch | Hardcover
297 Seiten
2025 | 1. Auflage
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-82330-5 (ISBN)
CHF 44,75 inkl. MwSt
  • "Menschen sind für die Fabrikarbeit unzureichend konstruiert." Der Ingenieur John Diebold über die Zukunft der Automobilindustrie, 1954
  • Eine Geschichte der Schattenseiten des Verhältnisses von Mensch und Maschine in der Moderne
  • Erzählt in einer Fülle von packenden Storys: von Automaten in frühen Industriefabriken bis zur künstlichen Intelligenz von heute
  • Der Glaube an die Überlegenheit der Technik ist eine Illusion
  • In Wahrheit sind Mensch und Maschine in eine nicht enden wollende Sisyphusarbeit der Mängelbeseitigung verstrickt

Das menschliche Verhältnis zur Technik ist von einer bedenklichen Schieflage geprägt: Menschen erscheinen als Mängelwesen, die unnötige Fehler machen und Dummheiten begehen, während ihre Maschinen und Technologien als Überwinder ihrer Schwächen gefeiert werden. Martina Heßler erzählt die beeindruckende Geschichte dieses wirkmächtigen Gedankens, in dem sich die menschliche Fehlbarkeit hartnäckig mit technologischer Perfektion verbindet.

Von Automaten in frühen Fabriken über Sicherheitsgurte, Lügendetektoren und nette Roboter bis zu Computern als Präsidentschaftskandidaten und zur Cyborg-Reparatur: Die Geschichte der technologischen Überwindung menschlicher Fehler ist eine Geschichte des Technikchauvinismus, in der wir Menschen mehr und mehr einem modernen Sisyphos ähneln – im selbst gebauten Maschinenraum unentwegt mit der Beseitigung von Fehlern und Defekten beschäftigt. Derzeit verspricht künstliche Intelligenz, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und menschliche Grenzen zu sprengen. Wie Martina Heßler eindrucksvoll darlegt, wird aber bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert versucht, fehlerhafte Menschen mit überlegenen Maschinen einzuhegen, zu ersetzen und zu übertreffen. Das Bild einer perfekten Maschine, die alle denkbaren Probleme lösen kann, hat seither den gesellschaftlichen Fortschritt maßgeblich geprägt. Es wird Zeit, diese unzeitgemäße Illusion zu verabschieden.

Martina Hessler ist Historikerin und seit 2019 Professorin für Technikgeschichte an der TU Darmstadt. Sie arbeitet zur Kulturgeschichte der Technik, zur Ding- und Designgeschichte, zu Wachstums- und Schrumpfungsperspektiven in Industrie- und Autostädten im 20. Jahrhundert sowie zur Geschichte und Gegenwart des Mensch-Maschinen-Verhältnisses.

Einleitung:
Eine besondere Form der menschlichen Fehlbarkeit


1. Der im Vergleich zur Technik fehlerhafte Mensch
Lesarten menschlicher und maschineller Unvollkommenheiten

Die Überlegenheit der Technik | Die Minderwertigkeit des Menschen: Günther Anders und die «Faulty Construction» |Mängel, Sünden, Irrtümer: Menschliche Unvollkommenheiten

2. Obsessionen der mechanischen Moderne
Das Ideal der Maschine und fehlerhafte Menschen seit dem frühen 19. Jahrhundert

Mechanische Maschinen: Der fehlerhafte Mensch in der Fabrik |Geistige Automaten: Entscheidungsmaschinen statt fehlerhafter Menschen | Der fehlerhafte Mensch im Automobil | Soziale Maschinen: Der fehlerhafte Mensch und seine zuverlässigen Gefährten | Moralische Maschinen: Der fehlerhafte Mensch am Lügendetektor | Die Obsession der Moderne und die perfekte mechanische Maschine

3. Sisyphos im Maschinenraum
Die Tücken des fehlerhaften Menschen im 20. Jahrhundert

Endlose Steigerung: Die Droge der Maschinisierung | Anwälte menschlicher Kläger: Die Human Factors-Forschung in den 1950erJahren und ein neuer Blick auf Fehler

4. Computerbugs, irrtümliche KI und kaputte Superhumans
Fehlerhafte Maschinen von den 1970er Jahren bis heute

Ein neues Zeitalter technologischer Fehler | Irren ist maschinell: Künstlich fehlerhafte Intelligenz | Alltägliche Cyborgs: Biologischer Schrott und reparierte Körper

Schluss

Doch keine Welt ohne Fehler


Literatur
Anmerkungen
Register

„Sehr verständlich und unterhaltsam geschrieben. Wirklich empfehlenswert.“
Deutschlandfunk Kultur, Thomas Gross

„Lesenswerte Geistesgeschichte … Die technikchauvinistische Vorstellung, dass der Mensch im Vergleich zur Maschine defizitär ist … gewinnt, wie aktuell in den USA zu sehen ist, auch politisch an Einfluss.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hannah Schmidt-Ott

„Heßler … erforscht, seit wann der Mensch als ‚letzter Bug im System‘ gilt – und warum weder Technikverherrlichung noch Technikverdammung weiterhelfen.“
Philosophie Magazin, Jutta Person

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 139 x 217 mm
Gewicht 473 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Technikgeschichte
Technik
Schlagworte Automaten • Cyborg • Fabriken • Fehlbarkeit • Fehler • Fortschritt • Human-Factor-Forschung • Industrie • Ingenieur • Künstliche Intelligenz • Lügendetektoren • Maschine • Mensch • Perfektion • Roboter • Sicherheitsgurte • Technik • Technikchauvinismus • Technologie
ISBN-10 3-406-82330-0 / 3406823300
ISBN-13 978-3-406-82330-5 / 9783406823305
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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