Gods: Alle Bände der Romantasy-Reihe in einer E-Box! (eBook)
826 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60497-9 (ISBN)
Alia Cruz lebt in Oberhausen. Lange Zeit hat die Autorin als Tierheilpraktikerin und Tierpsychologin gearbeitet. Seit 2016 widmet sie sich hauptsächlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Daneben hat sie auch ihr zweites Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als Journalistin im Galoppsport. Da Pferderennen ihre Leidenschaft sind, reist sie auch gerne zu großen Renntagen außerhalb Deutschlands. Aber dabei darf das Lesen nie zu kurz kommen.
Alia Cruz lebt in Oberhausen. Lange Zeit hat die Autorin als Tierheilpraktikerin und Tierpsychologin gearbeitet. Seit 2016 widmet sie sich hauptsächlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Daneben hat sie auch ihr zweites Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet als Journalistin im Galoppsport. Da Pferderennen ihre Leidenschaft sind, reist sie auch gerne zu großen Renntagen außerhalb Deutschlands. Aber dabei darf das Lesen nie zu kurz kommen.
2
Als Isabel zu Hause ankam, saßen ihre vier Geschwister bereits am Tisch vor ihrem Abendessen. Es war allein schon an ihrem unterschiedlichen Aussehen erkennbar, dass sie keine Blutsverwandten sein konnten, dennoch wurden sie von den Inselbewohnern »die göttlichen Geschwister« genannt.
Im Grunde fühlte es sich auch so an, schließlich war sie mit ihnen aufgewachsen. Da war Brigitte, der sie sich am nächsten fühlte. Sie war sanft, ruhig und immer hilfsbereit, nicht so wie Liliana. Bei Liliana hatte Isabel oft das Gefühl, sie wolle selbst gern einmal in der Arena zum Kampf antreten. Sie argumentierte gern mit ihren Fäusten.
Dann waren da noch die beiden Jungen, Dian und Harry. Die Leiterin ihres Hauses scherzte oft, dass die beiden zu viel mit Frauen zusammen seien. Ja, Isabel musste zugeben, dass beide vom Verhalten her ein wenig weiblich waren. Dian, dessen Haut etwas dunkler war als die der anderen, hatte lange schwarze Haare und liebte es, diese zu pflegen. Harry interessierte sich für die neuesten Stoffe und war immer perfekt gekleidet. Er hatte sich schon als kleiner Junge nie schmutzig gemacht. Doch Isabel liebte die beiden und es war ihr egal, dass sie sich nicht benahmen, wie man es für angehende Männer für schicklich hielt. Harry liebte Bücher, so wie Isabel auch, und sie konnten bis tief in die Nacht über die Dinge, die sie lasen, diskutieren.
Oft hatten sie sich Gedanken gemacht, ob ihre Namen etwas zu bedeuten hatten. Der blinde Mann hatte sie aufgezählt. Aber alles Nachschlagen in den Werken der großen Bibliothek von Atlantis hatte sie nicht weitergebracht.
»Warst du wieder im Tempel?«, flüsterte Harry.
Isabel nickte nur, weil die Leiterin mit ihrem Teller Suppe und etwas Brot hereinkam. Mit ihrem verkniffenen Gesicht und den zu Schlitzen verengten Augen zeigte Lady Grisham ihr Missfallen darüber, dass Isabel sich wieder davongestohlen hatte.
Es war ihr egal. Es war den Aufseherinnen, Lehrern und der Leiterin verboten, ihnen Schaden zuzufügen. Das Schlimmste war eine Verbannung zum Küchendienst.
Als Lady Grisham wieder gegangen war, sah Liliana Isabel herausfordernd an. »Du bringst uns noch alle in Schwierigkeiten. Ich habe keine Lust, wegen dir den nächsten Kampf zu verpassen.« Sie strich durch ihre langen blonden Haare und formte sie zu einem kunstvollen Knoten. Liliana war wunderschön, das musste Isabel ihr lassen. Ihre Augen waren unglaublich, ein helles Blau, das der Himmel nicht schöner hätte darstellen können. Ihre Haut war makellos und schimmerte wie helle Seide. Vor allem war sie stark und hatte einen schlanken, muskulösen Körper. Egal, wie viel sportliche Ertüchtigung Isabel sich antat, ihr Hintern blieb immer dick und ihre Beine kräftig. Kraft hatte sie selbst auch, aber neben Liliana kam sie sich plump vor.
Brigitte empfand das nicht anders. Auch sie kämpfte mit ihrer Figur. Sie war unglücklich über ihre breiten Hüften und den kleinen Bauch, dabei war sie als Kind furchtbar dünn gewesen.
Am Ende war es egal. Für wen mussten sie denn schön sein? Sie würden nie die Gelegenheit bekommen, sich zu verlieben. Stattdessen … Schon allein beim Gedanken daran verkrampfte sich Isabels Magen.
Erst jetzt bemerkte sie, dass Liliana genau über dieses Thema redete. »Ich habe gehört, zum ersten Mal seit fünf Jahren hat es einer geschafft, zwei Kämpfe zu gewinnen. Sollte er in einer Woche auch den dritten Kampf überstehen, wird Gericht gehalten, wem von uns dreien er versprochen wird. Ich bin so gespannt.«
»Aber dann muss er trotzdem noch zwei weitere Kämpfe gewinnen«, warf Dian ein.
Liliana schien geradezu erpicht darauf, einen dieser Kämpfer abzubekommen. Isabel schaute zu Brigitte, die sich ebenso unwohl bei dem Gedanken fühlte. Ihre grünen Augen verloren jedes Mal den Glanz, wenn die Sprache auf dieses Thema kam.
»Wie kannst du dich darüber freuen, wenn andere in unserem Alter sich gegenseitig töten sollen, um einen von uns als Trophäe zu bekommen? Das ist doch unmenschlich.« Isabel konnte sich einfach nicht zurückhalten.
Liliana lachte laut auf. »Wir sind Kinder der Götter, das ist doch wohl das Mindeste, was man erwarten kann.«
Isabel sah in die Runde. Harry und Dian sahen sich betreten an, schwiegen aber. Brigitte schaute angestrengt auf ihren mittlerweile leeren Teller.
»Ach ja, dann sag mir doch, was dich so besonders macht. Kannst du Blitze vom Himmel regnen lassen? Kannst du eine Ebbe zur Flut werden lassen? Kannst du irgendetwas Außergewöhnliches?«
Liliana stand auf und stieß dabei ihr Wasserglas um. »Ich werde meine Kräfte schon noch bekommen. Denkt daran, was der blinde Mann gesagt hat. Wir sind dazu auserkoren, die Menschen zu retten. Ihnen den Glauben wiederzugeben. Ich bin die Erste von uns, die 18 wird. Ich denke, es ist offensichtlich, dass dies das magische Datum sein wird.«
Das hatte Liliana immer geglaubt. Sobald sie alle ins Erwachsenenalter eintraten, würden auch ihre göttlichen Kräfte freigesetzt.
Isabel schwieg. Es machte keinen Sinn, mit ihrer Schwester darüber zu diskutieren. Außerdem rauschte diese nun wütend aus dem Raum.
Leise fragte Isabel in die Runde: »Glaubt ihr das etwa auch?«
Dian schüttelte zaghaft den Kopf und Harry zuckte mit den Schultern. Es war Brigitte, die als Einzige die Frage beantwortete. »Wir können es nicht wissen, nur abwarten können wir. Fakt ist, dass dieser Mann, der uns hergebracht hat, zu Stein wurde. Das ist schon außergewöhnlich, das musst du zugeben.«
Isabel hatte gehofft, dass zumindest Brigitte ihr beipflichten würde. »Aber wer sagt denn, dass er uns hergebracht hat? Vielleicht waren wir schon immer auf dieser Insel und waren Waisen.«
Harry griff über den Tisch und nahm ihre Hand. »Ich weiß, du willst nichts Besonderes sein, aber denk doch mal daran, dass niemand diese Insel verlassen kann. Schiffe werden nach ein paar Meilen zerschmettert. Nie ist jemand von außen auf die Insel gekommen. Und dann ist plötzlich ein Mann da, der uns in einem Bündel dabeihat und zu Stein wird. Du musst schon zugeben, dass wir vielleicht doch außergewöhnlich sind.«
Isabel war der Appetit vergangen. Sie stand auf. »Ihr glaubt das doch nur, weil man euch das seit über 15 Jahren einredet.«
»Isabel!«
Es war ihr egal, dass Harry hinter ihr herrief. Sie musste hier raus. Ihr fiel nur ein Ort ein, an dem sie sich wohlfühlte und sich wieder beruhigen konnte.
Ungesehen schaffte sie es, das Haus zu verlassen, aber selbst wenn sie jemand erwischt hätte, es wäre ihr egal gewesen. Küchendienst und Hausarrest waren ihr schon immer egal gewesen, sie brauchte die Zeit für sich. Die Zeit in der Natur, nur dort fühlte sie sich frei.
Während sie durch den kleinen Wald lief, dachte sie an das Gespräch am Tisch. Liliana hatte etwas nicht bedacht. Ihre Geburtsdaten waren von den Inselbewohnern festgelegt worden und beruhten auf Schätzungen. Dian und Harry würden ihren 18. Geburtstag erst in einem Jahr feiern. Die drei Mädchen hatte man etwas älter eingeschätzt und so würde Brigitte offiziell in drei Monaten in das Erwachsenenalter eintreten, Isabel selbst in zwei Monaten und Liliana in drei Tagen.
Was, wenn sie alle schon längst 18 waren? Dann lag Liliana mit ihrer Theorie völlig falsch. Sie wären normale Menschen ohne göttliche Kräfte. Drei Tage würde Isabel noch warten müssen und dann konnte sie der Welt beweisen, dass sie recht hatte. Sie zweifelte keinen Moment daran, dass rein gar nichts passieren würde. Liliana würde Liliana bleiben, so wie sie jetzt war.
Isabel atmete tief ein und aus, sie mochte die Gerüche des kleinen Waldes. Angst hatte sie keine, außer ein paar Kaninchen, Rehen oder Füchsen konnte ihr niemand begegnen. Auf der Nordseite der Insel gab es angeblich gefährliche Raubtiere, dort, wo es kälter war. Ein paar Wölfe und Bären sollten dort leben, aber gesehen hatte sie niemand in den letzten Jahren.
Die Menschen besiedelten die Mitte der Insel von West nach Ost, dort war das Klima am angenehmsten. Warme Sommer mit einem ausgedehnten Frühling, ein kurzer windiger Herbst und ein noch kürzerer milder Winter. Im Süden lebte niemand, dort gab es nur Wüste und Hitze.
Sie trat aus dem Wald heraus und konnte schon von Weitem das Plätschern des kleinen Wasserfalls hören. Dieser Ort zog sie genauso magisch an wie der Tempel des Poseidon. Umgeben von bunt blühenden Sträuchern lag ein glitzernder See. Die Blumen schienen nie zu verblühen. Auf einer Seite ragte ein silberner Felsen empor, von dem der Wasserfall herunterrauschte.
Isabel zog ihre Sandalen aus und genoss die Weichheit des Untergrundes. Sorgfältig achtete sie darauf, nicht auf die Blumen zu treten.
Das Rauschen des Wasserfalls beruhigte ihre aufgewühlten Gedanken. Die Einsamkeit tat ihr Übriges. Mittlerweile wurde es dunkel. Sie würde niemandem begegnen, denn sobald die Sonne unterging, herrschte auf Atlantis Ausgangssperre, das war schon immer so gewesen. Die Jugendlichen durften ihre Lager ohnehin nicht verlassen.
Das Gras unter ihren Füßen liebkoste sie wie ein flauschiger Teppich. Zum Ufer des Sees hin wurde der Boden steiniger, dennoch lief sie barfuß weiter. Sie wollte die Natur spüren, mit jeder Faser ihres Körpers.
Isabel hob den Blick. Der See war klar und wenn die Nacht hereinbrach, reflektierte er das Licht des Mondes und wurde zu einem unendlichen Meer aus Silber. In freudiger Erwartung auf das Schauspiel lächelte sie, doch im nächsten Moment blieb ihr die Luft weg und sie stolperte fast über ihre eigenen Füße.
Das konnte nicht sein! Noch nie in all den Jahren war sie jemandem an dieser Stelle begegnet. Doch da stand ein junger Mann mitten im See. Er hatte...
Erscheint lt. Verlag | 3.1.2019 |
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Reihe/Serie | Gods | Gods |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre | |
Schlagworte | Ann-Kathrin-Wolf • Arena • Aurelia-L.-Night • Auserwählte • Bittersweet • Bundle • Dana-Müller-Braun • Die Nacht der Lilie • E-Box • Elfenblüte • Elya • Essenz der Götter • Fabula-Magicae • Fantasy • Fantasy-Abenteuer • Flüstern der Zeit • Frauenroman • für Frauen • Für Junge Erwachsene • Geschichte • Götter • Göttersagen • Göttlich verdammt • griechische Götter • griechische Mythologie • Impress • impressbundle • impress ebooks • Internat • Jugenbuch • Jugendbuch • Jugendbücher • Kampf • Kim Kestner • Kunst • Last Chance • Lea-Melcher • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane für Junge Erwachsene • Märchenherz • Martina Riemer • My-Dead-Sisters-Love-Story • Nicole-Alfa • Night School • Pan • Paranormale-Fantasyromane • Paranormal-Romance • Partnerwahl • Percy Jackson • Prinzessin-der-Elfen • Rick Riordan • Roman • Romance • Romantasy • Romantik • romantisch • romantische-Fantasyromane • romantische Literatur • Romanze • Royal • SAJ • Sandra Regnier • School of Night • Schuber • Shapeshifter • Übersinnlich • Übersinnliche Liebesromane • Übersinnliches • Urban-Fantasyromane • Wahl • Wellen der Zeit • Young Adult • zeitgenössisch • Zeitgenössische-Fantasyromane • zeitlos • Zeitrausch • Zeitreise • Zeitreise Roman |
ISBN-10 | 3-646-60497-2 / 3646604972 |
ISBN-13 | 978-3-646-60497-9 / 9783646604979 |
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