Culpa Mía - Meine Schuld (eBook)
512 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-31869-7 (ISBN)
Weil ihre Mutter wieder geheiratet hat, muss Noah nach Kalifornien ziehen und ihr ganzes Leben hinter sich lassen. Sie hasst alles dort: die protzige Villa, den stinkreichen Stiefvater und ganz besonders ihren neuen Stiefbruder Nicholas. Der sieht aus wie ein junger Gott, ist unglaublich arrogant und macht ihr das Leben zur Hölle. Bald entdeckt Noah, dass er ein geheimes Doppelleben führt, von dem sein Vater keine Ahnung hat: Gangs, illegale Autorennen und wilde Partys. Sie ist fest entschlossen, sich von Nick fernzuhalten, doch das gelingt ihr immer weniger, Stiefbruder hin oder her ...
»Culpa mía - Meine Schuld«, Wattpad- und TikTok-Sensation mit erfolgreicher Amazon-Verfilmung, ist eine unwiderstehliche Enemies-to-Lovers-Romance über fatale verbotene Liebe und der Auftakt der Weltbestsellertrilogie »Culpables«, für alle Fans von Colleen Hoover, Anna Todd und Beth Reekles.
Die Culpa-Mía-Trilogie:
Culpa Mía - Meine Schuld (Band 1)
Culpa Tuya - Deine Schuld (Band 2)
Culpa Nuestra - Unsere Schuld (Band 3)
Die aus Buenos Aires stammende Bestsellerautorin Mercedes Ron landete mit ihrem Debüt »Culpa Mía« einen Welterfolg, der auf TikTok viral ging, mittlerweile in 17 Ländern erschienen ist und mit der Verfilmung auf Amazon weltweit Rekorde brach. Die Trilogie erschien zunächst auf Wattpad, wo sie millionenfach gelesen wurde. Von der »Culpa Mía«-Reihe haben sich allein in Spanien bereits mehr als 2 Millionen Bücher verkauft. Alle Bände der Reihe »Culpa Mía« und »Culpa Tuya« stürmten die SPIEGEL-Bestsellerliste. Band eins und drei sind USA-Today-Bestseller und Band zwei schaffte es auf die obersten Plätze der New-York-Times-Bestsellerliste.
1
NOAH
Während ich die Scheibe im neuen Auto meiner Mutter hoch und runter fahren ließ, musste ich die ganze Zeit daran denken, was für ein höllisches Jahr vor mir lag. Ich fragte mich immer wieder, warum wir unser Zuhause in Kanada verlassen und das halbe Land durchquert hatten, um nach Kalifornien zu ziehen. Drei Monate waren seit dem Tag vergangen, an dem mich die Schreckensnachricht ereilt hatte, die mein ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte. Ich hatte jede Nacht geweint, ich hatte gejammert und getobt wie ein kleines Kind, dabei war ich schon siebzehn.
Aber was sollte ich tun? Ich war noch nicht volljährig, bis zu meinem achtzehnten Geburtstag waren es noch elf Monate, drei Wochen und zwei Tage. Dann könnte ich endlich aufs College gehen, weg von meiner Mutter, die nur an sich dachte, weg von den Leuten, mit denen ich fortan mein Leben teilen sollte, zwei Menschen, die ich nicht kannte, und zu allem Überfluss auch noch Männern.
»Kannst du damit aufhören? Das nervt«, sagte meine Mutter und ließ den Motor an.
»Mich nervt auch vieles, was du machst, und ich muss es auch ertragen«, erwiderte ich patzig. Sie seufzte nur, wie immer. Mehr war von ihr nicht zu erwarten.
Wie konnte sie mich einfach so zwingen? Spielten meine Gefühle denn gar keine Rolle? »Doch, natürlich«, hatte sie geantwortet, als wir abreisten.
Vor sechs Jahren hatten meine Eltern sich getrennt und das Ganze hatte in einer Katastrophe geendet. Die Scheidung war absolut traumatisch für mich, aber inzwischen war ich einigermaßen darüber weg, oder zumindest auf dem besten Weg dahin.
Doch seitdem hatte ich Probleme mit Veränderungen, mir unbekannte Menschen machten mir Angst. Ich bin nicht schüchtern, aber meine Privatsphäre ist mir wichtig, und die Tatsache, dass ich jetzt vierundzwanzig Stunden am Tag mit zwei mehr oder weniger fremden Menschen verbringen sollte, erzeugte in mir eine Panik, dass ich am liebsten ausgestiegen wäre und mich übergeben hätte.
»Warum kann ich nicht zurück«, fragte ich in der Hoffnung, sie umzustimmen zu können. »Ich bin kein Kind mehr, ich kann auf mich selbst aufpassen … Außerdem gehe ich nächstes Jahr zum College und da werde ich auch auf mich gestellt sein, das ist doch das Gleiche«, argumentierte ich. Vielleicht konnte ich sie zur Vernunft bringen. Sie musste einfach einsehen, dass ich recht hatte.
»Ich möchte dein letztes Schuljahr nicht verpassen und die Zeit mit dir noch genießen, bevor du zum Studium wegziehst. Noah, ich habe es dir schon hundertmal gesagt, ich will, dass du Teil der neuen Familie wirst, du bist meine Tochter. Gütiger Gott! Glaubst du wirklich, ich lasse dich ohne einen Erwachsenen in einem anderen Land zurück?«, erwiderte sie und gestikulierte dabei mit der rechten Hand, ohne den Blick von der Straße abzuwenden.
Meine Mutter kapierte einfach nicht, wie hart das Ganze für mich war. Sie begann mit ihrem frisch angetrauten Ehemann ein neues Leben, aber was war mit mir?
»Du verstehst es nicht, Mom. Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass es auch für mich das letzte Schuljahr ist? Dass ich all meine Freundinnen zurücklasse, meinen Freund, meine Arbeit, meine Mannschaft? Mein ganzes Leben, Mom!«, schrie ich und kämpfte mit den Tränen. Die Situation machte mich fertig. Ich weine nie, wirklich nie in Gegenwart von anderen. Weinen ist was für Schwächlinge, für Leute, die ihre Gefühle nicht unter Kontrolle haben. Und es gibt Menschen wie mich, die in ihrem Leben schon so viel geweint haben, dass sie fest entschlossen sind, keine einzige Träne mehr zu vergießen.
Ich musste daran zurückdenken, wie alles begonnen hatte. Ich bereute, dass ich meine Mutter damals nicht zu der Kreuzfahrt auf die Fidschi-Inseln begleitet hatte. Denn dort, auf einem Schiff im südlichen Pazifik, hatte sie den ach so tollen William Leister kennengelernt.
Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich auf der Stelle Ja sagen, als meine Mutter Mitte April mit zwei Tickets für die Ferien vor mir stand. Es war ein Geschenk ihrer besten Freundin Alicia. Die Ärmste hatte sich bei einem Autounfall mehrere Knochenbrüche zugezogen. Logischerweise konnte sie die Reise mit ihrem Mann nicht antreten und schenkte meiner Mutter die Tickets. Aber damals war einfach eine Menge los gewesen: Ich steckte mitten in den Abschlussklausuren, zudem war die Volleyballsaison im vollen Gange. Meine Mannschaft stand endlich auf Platz eins, nachdem sie über Jahre den zweiten Platz für sich gepachtet zu haben schien: Das war einer der größten Glücksmomente meines Lebens. Doch jetzt, wo ich die Folgen meiner Absage zu spüren bekam, würde ich ohne Zögern den Pokal zurückgeben und die Mannschaft verlassen, und es wäre mir auch egal, ob ich in Literatur und Spanisch durchfiel. Hauptsache, die Hochzeit käme nicht zustande.
Eine Hochzeit auf einem Schiff! Meine Mutter war komplett irre! Außerdem hatte sie mir nichts davon gesagt, ich erfuhr es erst bei ihrer Rückkehr. Sie erzählte es so unaufgeregt, als wäre es das Normalste von der Welt, mitten auf dem Ozean einen Millionär zu ehelichen … Das Ganze war absolut surreal und dann noch der Umzug nach Kalifornien. In die Vereinigten Staaten! In ein anderes Land! Meine Mutter stammte zwar aus Texas und mein Vater aus Colorado, aber ich wurde in Kanada geboren, und es gefiel mir dort sehr, alles war mir vertraut …
»Noah, du weißt, dass ich nur das Beste für dich will«, holte mich meine Mutter in die Wirklichkeit zurück. »Du weißt, was ich durchgemacht habe, was wir durchgemacht haben, und endlich habe ich einen guten Mann gefunden, der mich liebt und respektiert. Ich war lange nicht mehr so glücklich. Ich brauche ihn, und ich weiß, du wirst ihn mögen. Außerdem kann er dir eine Zukunft bieten, die für uns allein unerreichbar wäre. Du kannst auf eine Elite-Uni gehen, Noah.«
»Da will ich gar nicht hin, erst recht nicht, wenn ein Fremder dafür zahlt«, gab ich zurück, und ich erschauderte bei dem Gedanken, dass ich in einem Monat in eine piekfeine Schule mit lauter reichen Kindern gehen würde.
»Er ist kein Fremder, er ist mein Mann, du solltest dich langsam daran gewöhnen«, fuhr sie mir über den Mund.
»Daran werde ich mich nie gewöhnen«, antwortete ich und schaute auf die Straße.
Meine Mutter seufzte wieder, und es wäre mir am liebsten gewesen, wenn das Gespräch an dieser Stelle beendet gewesen wäre, ich hatte keine Lust, weiterzureden.
»Ich verstehe, dass du deine Freunde und Dan vermissen wirst, Noah, aber sieh es doch mal von der positiven Seite: Du bekommst einen Bruder!«, sagte sie schwärmerisch.
Ich warf ihr einen müden Blick zu.
»Jetzt rede die Sache doch nicht schön.«
»Aber er wird dir gefallen: Nick ist ein Schatz«, sagte sie und lächelte dabei die Straße an. »Ein reifer, verantwortungsvoller Junge, der es bestimmt gar nicht abwarten kann, dir seine Freunde vorzustellen und dir die Stadt zu zeigen. Immer wenn ich ihn gesehen habe, saß er in seinem Zimmer und hat gelernt oder gelesen, vielleicht habt ihr ja in puncto Bücher denselben Geschmack.«
»Na, klar … er steht bestimmt auf Jane Austen«, erwiderte ich und verdrehte die Augen. »Wie alt war er doch gleich?« Ich wusste es bereits, meine Mutter hatte über nichts anderes gesprochen als über Will und seinen Sprössling. Und ich empfand es als Witz, dass er nicht mal die Zeit gefunden hatte, uns zu besuchen. Zu einer neuen Familie ziehen zu müssen, die man vorher nicht ein einziges Mal gesehen hat, setzte dem Ganzen wirklich die Krone auf.
»Er ist ein wenig älter als du, aber du bist reifer als die Mädchen in deinem Alter. Ihr werdet euch sicher wunderbar verstehen.«
Reif, aha. Jetzt wollte sie sich wohl einschmeicheln. Ich überlegte, ob das tatsächlich auf mich zutraf, aber reif hin oder her, ich bezweifelte, dass ein junger Mann von Anfang zwanzig Lust hatte, mir die Stadt zu zeigen oder mir seine Freunde vorzustellen. Außerdem: als ob ich irgendein Interesse daran hätte.
»Wir sind gleich da«, sagte meine Mutter kurz darauf.
Ich betrachtete die hohen Palmen und die Straßen zwischen den beeindruckenden Villen. Jedes Haus war mindestens so groß wie ein halber Block. Manche waren im englischen oder viktorianischen Stil gehalten, andere waren sehr modern mit viel Glas und riesigen Gärten. Ich wurde gefühlt immer kleiner auf meinem Sitz, als ich feststellte, dass die Häuser in der Straße immer größer wurden, je weiter wir fuhren.
Schließlich standen wir vor einem drei Meter hohen Tor. Meine Mutter holte wie selbstverständlich ein kleines Gerät aus dem Handschuhfach, drückte auf den Knopf und die Flügel öffneten sich. Wir fuhren einen leicht abschüssigen, von Beeten und Grünflächen gesäumten Weg entlang und die hohen Kiefern verströmten einen angenehmen Duft nach Sommer und Meer.
»Das Haus liegt tiefer als die anderen. Deshalb haben wir einen fantastischen Blick auf den Strand«, sagte meine Mutter und strahlte. Sie war nicht wiederzuerkennen. Merkte sie nicht, dass das alles eine Nummer zu groß für uns war?
Doch ich kam nicht dazu, meine Zweifel laut auszusprechen, denn wir erreichten unser Ziel. Mir kam nur ein »Wow!« über die Lippen.
Die Villa war weiß und hatte ein hohes sandfarbenes Dach; sie hatte mehrere Stockwerke, aber wie viele genau, das war bei all den vielen Fenstern und Terrassen schwer zu sagen. Vor uns lag eine beeindruckende Veranda, auf der die ersten Lichter brannten – es war inzwischen schon nach sieben – und dem Ort etwas Magisches verliehen. Die Sonne würde bald untergehen und...
Erscheint lt. Verlag | 10.2.2024 |
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Reihe/Serie | Die Culpa-Mía-Trilogie | Die Culpa-Mía-Trilogie |
Übersetzer | Sabine Giersberg, Ursula Bachhausen |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Culpa Mía #1 |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2024 • ab 14 • after passion bücher • Amazon Prime • amazon verfilmung • Anna Todd • Bad Boy • Beth Reekles • billionaire romance • Bookstagram • Booktok • Booktok Bestseller • Buchverfilmung • Buch zum Film • Colleen Hoover • culpables • culpa mia deutsch • eBooks • enemies to lovers • Erotik • fake relationship • Forbidden Love • forced proximity • gabriel guevara • illegale Autorennen • Jugendbuch • Jugendbücher • Kalifornien • Liebesromane • my fault deutsch • my fault london • Neuerscheinung • New Adult • nicole wallace • Pubertät • Romance • The Kissing Booth • TikTok • usa today bestseller • Verbotene Liebe • Young Adult • Young Romance |
ISBN-10 | 3-641-31869-6 / 3641318696 |
ISBN-13 | 978-3-641-31869-7 / 9783641318697 |
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