Das Bild vom Krieg
Rhombos-Verlag
978-3-941216-12-9 (ISBN)
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Mirko Wittwar liefert mit dem vorliegenden Buch die erste wissenschaftliche Monographie zu Buchheims Romanwerk, mit dem Schwerpunkt auf „Das Boot“ und „Die Festung“. Im Rahmen einer umfangreichen Analyse beschäftigt sich Wittwar insbesondere mit Buchheims Darstellung des Krieges sowie dem Einfluss des Malers Buchheim auf den Schriftsteller. Darüber hinaus bietet dieses Buch erstmals eine Darstellung der in „Das Boot“ beschriebenen Feindfahrt von U 96 auf der Basis einer Auswertung des Kriegstagebuchs dieses U-Bootes.
Wittwar versteht seine Arbeit als einen Diskussionsbeitrag, auf dem eine zukünftige Forschung aufbauen kann.
Inhalt
Vorwort 7
Einleitung 11
Kapitel 1
1. Propaganda 17
Kapitel 2
Jäger im Weltmeer 29
Kapitel 3
U 96 43
Kapitel 4
Der Alte 57
Kapitel 5
Fiktion und Wirklichkeit — Der Kampf gegen den Mythosals persönliche Vergangenheitsbewältigung 83
Kapitel 6
Krieg — Die Herrschaft der Maschine 103
Kapitel 7
Die Kunst hinter den Worten — Der Maler im Schriftsteller 151
Kapitel 8
Faszination Krieg 181
Kapitel 9
Annex — Der Abschied 185
Literaturverzeichnis
Zeitschriften/Zeitungen 196
Medien 197
Dokumente 197
Index 199
Vorwort „No book or film of the postwar era promoted the U-Boat’s image more successfully than Lothar-Günther Buchheim’s literary memoir Das Boot (1973)”/1/. Dieser Einschätzung des Germanisten Michael Hadley schließt sich der Germanist Hans Wagener an: „Der spektakulärste internationale Erfolg eines deutschen Kriegsromans über den Zweiten Weltkrieg war zweifellos Lothar-Günther Buchheims U-Boot-Roman Das Boot (1973) [.].“/2/ Dem Erfolg von Buchheims Debüt-Roman entsprach durchaus die Startauflage von 150.000 Exemplaren des Nachfolgers „Die Festung“./3/ Buchheim steht also — zumindest was den Auflagenerfolg betrifft — bezüglich der seriösen fiktionalen Literatur über den Zweiten Weltkrieg unter den deutschen Autoren einzigartig da. Dennoch kam mein Kontakt zu seiner Literatur, wie bei so vielen, zunächst indirekt zustande, nämlich über die Ausstrahlung der Fernsehfassung von Wolfgang Petersens Verfilmung von „Das Boot“. Jahre später fiel mir durch puren Zufall endlich ein Exemplar von Buchheims Roman in die Hände. Ich war beeindruckt, auch durchaus fasziniert, aber noch nicht begeistert. Mein Interesse an Buchheim war allerdings geweckt, und als im Jahre 1995 „Die Festung“ erschien, dämmerte mir mehr und mehr, dass ich es hier mit Literatur zu tun hatte, für die das Adjektiv „außergewöhnlich“ ganz sicher nicht zu hoch gegriffen ist. Der Beginn der Vorarbeiten zu diesem Buch ergab dann eine faustdicke Überraschung: Eine erste Recherche nach wissenschaftlicher Literatur zu Buchheims Romanen führte zu einer hundertprozentigen Fehlanzeige. Niemand hatte sich bisher mit dem Schriftsteller Buchheim beschäftigt, mit einer einzigen Ausnahme: Aus dem Jahre 1975 stammt „Von der Wirklichkeit des Krieges“ von Michael Salewski. Ein erster Versuch, sich Buchheim analytisch zu nähern, der nach wie vor gültig ist und dem ich viel verdanke, welcher aber die Arbeit eines Historikers ist, nicht diejenige eines Literaturwissenschaftlers. Im Verlaufe der weiteren Arbeit stieß ich dann auf Michael Hadley‘s „Count Not the Dead“ (1995), worin ein Überblick über die deutsche U-Boot-Belletristik geboten wird. Ein längeres Kapitel beschäftigt sich mit Buchheim, allerdings nur bezüglich „Das Boot“ („Die Festung“ erschien erst im selben Jahr). Außerdem konzentriert sich Hadley viel zu sehr auf Rezeptionsgeschichte, als dass seine Arbeit zu einer Analyse Buchheims Wesentliches hätte beitragen können. Im Jahre 1997 erschien dann in der Reihe „Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik Bd. 42“ ein Beitrag von Hans Wagener, der schon deutlich weiter ging und nunmehr auch beide Romane Buchheims zum Gegenstand hatte. Allerdings muss eine gewisse Oberflächlichkeit Wageners konstatiert werden, die dann zwangsläufig zu Irrtümern führt, wie dieses Beispiel zeigt: „Neben der Simone-Handlung ist das zweite Motiv für die Reisen des Romanhelden [.] seine Zeugenschaft, sein Bemühen, möglichst viel zu sehen, zu erfahren [.] Solche immer neuen Beteuerungen sind im Grunde nichts anderes als die fadenscheinige Simone-Handlung: War jene ein mageres Handlungssubstitut, so ist die oft wiederholte Versicherung der notwendigen Zeugenschaft eine Begründung für die Detaileinsichtnahme [.] und letztlich für die [.] Beschreibung des deutschen Zusammenbruchs; eine Begründung und Rechtfertigung des Erzählens.“/4/ Wie wenig fadenscheinig, sondern zentral für Buchheims erzählerische Absicht dieses Handlungsmotiv ist, wird sich im Folgenden zeigen. In jedem Fall aber ist seit Mitte der neunziger Jahre ein allmählich aufkommendes Interesse der Germanistik an Buchheim zu erkennen, so dass die Zeit der völligen Nichtbeachtung offensichtlich vorüber ist. Es erscheint nunmehr angebracht, mit der vorliegenden Arbeit auf einer breiteren Grundlage den Versuch einer ersten echten Analyse von Buchheims schriftstellerischer Arbeit anzubieten, auf der eine zukünftige Forschung aufbauen kann. Dabei liegt der Schwerpunkt der Betrachtung auf „Das Boot“ und „Die Festung“, da — soviel kann an dieser Stelle bereits festgestellt werden — diese beiden ersten Romane von Buchheims Trilogie seine Literatur konstituieren, während „Der Abschied“ eher den Charakter eines Epilogs hat. Die vorliegende Arbeit wurde ursprünglich als Dissertation verfasst und im Jahre 2000 an der Humboldt-Universität zu Berlin eingereicht und dort angenommen. Für die Buchfassung wurden einige sprachliche Veränderungen vorgenommen sowie Buchheims dritter Roman „Der Abschied“ (2000) einbezogen. Mein herzlicher Dank für die Hilfe, ohne die eine solche Arbeit nicht zustande kommen könnte, geht an: Horst Bredow vom U-Boot-Archiv Cuxhaven; Wolfgang Brune für Hilfe bei der Endfertigung des Manuskripts; Prof. Dr. Gert König, Ruhr-Universität Bochum, für wichtige Anregungen; die Mitarbeiter der Stadtbücherei Hattingen; cand. phil. HG z. S. d. R. Michael Probst für Anregungen, kritische Durchsicht und Hilfe bei der Endfertigung des Manuskripts; Oberst d. R. Prof. Dr. Volker Schmidtchen, Ruhr-Universität Bochum, für wertvolle Tipps und Literaturhinweise; Dr. Clelia Segieth, Buchheim-Stiftung, die als Ansprechpartner immer zur Verfügung stand; Egon Wittwar und Rudolf Wittwar (†), ohne deren Hinweise ich kaum einen Zugang zu Buchheims Malerei gefunden hätte. Ganz besonders danke ich Prof. Dr. Friedrich A. Kittler, Humboldt-Universität zu Berlin, der diese Arbeit betreute und bereit war, sich auf dieses Thema einzulassen. /1/ Hadley 1995, S. 140 /2/ In: Wagener 1997, S. 325. /3/ In: Wagener 1997, S. 326. /4/ Ebenda, S. 342f. Einleitung Buchheims Romane sind nicht nur Werke eines Malers und ehemaligen Marine-Leutnants, sondern sie sind in besonderem Maße auch die Arbeit eines ehemaligen Kriegsberichterstatters der Deutschen Wehrmacht./1/ Es wird im Folgenden deutlich werden, dass sich Buchheims Romane ohne Beachtung dieses Hintergrundes nicht erschließen lassen. Um deutlich zu machen, was die Tätigkeit als Kriegsberichterstatter für diesen Autor bedeutete, in welchem Umfeld er sich bewegen und arbeiten musste, ist eine kurze Einführung in das Wesen der Propaganda und in Aufbau und Arbeitsweise der Propaganda-Kompanien (PK) der Deutschen Wehrmacht unerlässlich. Die Aufgabe der PK war — das muss festgestellt werden — das genaue Gegenteil einer Berichterstattung, die etwa zu einer wirklichkeitsadäquaten Vorstellung des Krieges hätte führen können. Die Frage, inwieweit sich Buchheim mit diesem Aspekt seiner Vergangenheit auseinandersetzt, ist ebenso unverzichtbar wie sie sich nicht in letzter Konsequenz beantworten lässt, wenn Propaganda und PK nicht zumindest oberflächlich dargestellt werden. Tatsächlich ist ja Buchheim selbst von mindestens einem Literaturwissenschaftler seine Vergangenheit als Offizier einer Propaganda-Kompanie vorgeworfen worden. Als Beleg diente sein 1943 fertig gestelltes Buch „Jäger im Weltmeer“/2/, welches zugleich Buchheims erste intensivere literarische Beschäftigung mit dem Thema des U-Boot-Krieges darstellt. Die Frage, ob „Jäger im Weltmeer“ tatsächlich ein Propaganda-Werk im damals geforderten Sinne darstellt oder nicht, ist in der Tat grundlegend zur Beurteilung seines Romanwerkes. Träfe nämlich der Vorwurf zu, Buchheim habe mit „Jäger im Weltmeer“ der Propaganda des Dritten Reiches in der gewünschten Weise zugearbeitet, dann hätten wir es bei seiner Person mit jemandem zu tun, der seinerzeit (wie so viele andere) massiv geirrt hätte und dessen Romane im Wesentlichen die Korrektur dieses Irrtums darstellten (die moralische Ehrlichkeit von Buchheims Romanen ist nie angezweifelt worden). Mit anderen Worten, die häufig so giftigen Polemiken Buchheims wären hauptsächlich vom typischen Hass des Renegaten angetrieben, was dann tatsächlich seine Romane in ein besonderes, weniger günstiges Licht setzen würde. Trifft dieser Vorwurf aber nicht zu, dann stellen Buchheims Romane tatsächlich den vorläufigen Endpunkt einer außergewöhnlich gradlinigen Entwicklung der Ablehnung des Krieges und des ihn tragenden Regimes dar. Es wird sich zeigen, dass diese Linie sogar deutlich in die Zeit vor „Jäger im Weltmeer“ zurückzuverfolgen ist. Der „Jäger im Weltmeer“, das war für Buchheim seinerzeit ganz konkret ein bestimmtes U-Boot, nämlich U 96 unter Kapitänleutnant Lehmann-Willenbrock, dessen siebte Feindfahrt die Grundlage für den Roman „Das Boot“ darstellt. Die Schilderung dieser Fahrt, an der Buchheim teilnahm, lässt zum ersten Mal eine hinlänglich fundierte Stellungnahme zu Buchheims Behauptung, sein Werk beschreibe reale Ereignisse, zu. Darüber hinaus liefert sie erste Hinweise auf Buchheims schriftstellerischen Umgang mit dieser Realität. Heinrich Lehmann-Willenbrock, der Kommandant von U 96, stellt als „Der Alte“ die zentrale Figur in „Das Boot“ dar, während er in „Die Festung“ indirekt, über weite Strecken auch direkt, ebenso omnipräsent ist. Ohne eine ausführliche Darstellung des Charakters des „Alten“ sind Buchheims Romane schlechterdings nicht zu verstehen. In Buchheims Beschreibung dieser Figur manifestiert sich im Grunde genommen sein gesamter Kommentar zur Situation des deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Es zeigt sich, dass eine Beurteilung derselben sich nicht an plumpen Kriterien allgemeiner Schuldzuweisung oder ebenso allgemeiner Apologetik orientieren kann. Buchheim hat immer wieder betont, dass seine Romane „kein Werk der Fiktion“/3/, sondern dass die dort geschilderten Ereignisse „authentisch“/4/ seien. Dennoch charakterisiert er seine beiden Erzählungen als Romane, d.h. als fiktionale Literatur. Aus der Position des Berichterstatters heraus erzählt Buchheim Ereignisse, die im Wesentlichen seine eigenen Erlebnisse sind, manchmal auch solche, die ihm zugetragen wurden. Mit einfachen Mitteln verwandelt er reale Ereignisse in fiktionale, ohne — und das ist eine der Besonderheiten Buchheimscher Literatur — dabei in bedeutendem Maße auf Erfindungen zurückgreifen zu müssen. Buchheims Anspruch ist nicht derjenige eines Romanciers, sondern eines Berichterstatters. Die Fiktion wählt er nur, um in größerem Maße Herr über sein Material zu bleiben und es so in einer Weise aufarbeiten zu können, die es für den Leser akzeptabel macht. Das, wovon Buchheim erzählt, ist die Situation des Menschen im Krieg, und dass er seine Darstellung nicht nur als für den Seekrieg gültig ansieht, zeigt die Tatsache, dass „Die Festung“ zum allergrößten Teil an Land spielt. Es ist das Schicksal des Menschen im modernen Krieg, der ein technischer Krieg ist, welches im Zentrum von Buchheims Interesse steht. Die Technik dieses Krieges drückt den einzelnen Soldaten so sehr zur schieren Bedeutungslosigkeit herunter, dass der Begriff „Kanonenfutter“ vielleicht nie aktueller als im modernen Krieg war, jedenfalls, wenn man Buchheims Sicht akzeptiert. Und es scheint, als ob man sie akzeptieren müsse. Buchheims Romane sind das Werk eines Malers. Dieser Aspekt ist häufig genug erwähnt worden, so dass er beinahe schon banal erscheint. „Bei der Landschafts- und. Witterungsbeschreibung zeigt sich der Maler und Kunsthistoriker Buchheim“, schreibt Hans Wagener./5/ Allerdings ist der Maler Buchheim nicht nur in der Charakterisierung bestimmter Natureindrücke durch den Vergleich mit Bildern bestimmter Künstler oder mit „ein bißchen [.] zerlaufendes Deckweiß“ erkennbar, wie Wageners Darstellung vermuten ließe./6/ Tatsächlich wäre eine solche Ansicht allzu oberflächlich. Dieselbe Feststellung gilt auch für den Zweck solcher Ästhetisierungen Buchheims, bei denen Kunst und Natur tatsächlich weit mehr darstellen als nur „das Echte, das er der Lüge der NS-Propaganda entgegenstellt“, wie Wagener vermutet./7/ Der Einfluss des Malers Buchheim auf den Schriftsteller geht wesentlich tiefer, so tief, dass man seine Romane beinahe schon als eine Fortsetzung der Arbeit des Malers mit anderen Mitteln sehen könnte. Auch in einem anderen Punkt befindet sich Wagener offensichtlich im Irrtum. Er bestreitet, dass „Das Boot“ und „Die Festung“ als Einheit, als „zwei Teile einer Dilogie“ zu sehen seien./8/ Dies lässt sich bei genauerer Betrachtung nicht aufrechterhalten. Wagener stellt als gewichtiges Indiz fest, dass in „Das Boot“ der U-Boot-Krieg im Mittelpunkt der Darstellung stehe, dies aber in „Die Festung“ nicht der Fall sei./9/ Hierbei übersieht er allerdings, dass es in beiden Fällen um eine Darstellung des Krieges an sich geht, dass der U-Boot-Krieg in Buchheims erstem Roman nur Stellvertreter ist. Buchheim schreibt: „Vor allem aber ist der U-Boot-Krieg so paradigmatisch wie kein anderer Waffengang für allen Wahnsinn im Krieg.“/10/ Beide Romane haben also eindeutig dasselbe Grundthema. Der enge Zusammenhang zwischen beiden zeigt sich auch darin, dass es kaum möglich ist, den entscheidenden Aspekten in Buchheims Werk nur durch die Betrachtung eines der beiden Romane in der nötigen Tiefe gerecht zu werden. Dem trägt die vorliegende Arbeit Rechnung. Schließlich sieht Buchheim selbst „Das Boot“ und „Die Festung“ als „zwei Bände einer Trilogie“, wie er in Beantwortung eines Briefes feststellt./11/ Ein anderer Kritikpunkt Wageners ist wesentlich ernster zu nehmen: „Im Untertitel wird das Werk („Die Festung“, d. Verf.) als Roman deklariert. Buchheim hat jedoch höchstens einige Ansätze gemacht, sein Buch zum Roman zu formen.“/12/ Als Hauptkriterium für diese Feststellung gilt Wagener „das Fehlen einer durchgehenden, auf das Schicksal von Menschen bezogenen Handlung, denn eine Romaneinheit durch ein Thema wie ‚U-Boot-Krieg‘, Faszination durch die Technik des Bootes oder einen durchgehend anwesenden Helden wie den `Alten´ gibt es nicht.“/13/ In der Tat, wenn man als Kriterium die „innere Entwicklung“ zugrunde legt, die v. Wilpert als einen Bestandteil des Romans sieht/14/, dann ist Wageners Einwand wohl zutreffend. Eine charakterliche Entwicklung innerhalb der Handlung von „Die Festung“ ist bei der einzigen durchgehend anwesenden Figur, dem Ich-Erzähler, kaum zu finden. Wenn man aber um der Debatte willen v. Wilperts Definition des Romans weiterhin zugrunde legt, dann finden sich dort auch entscheidende Kriterien, denen „Die Festung“ sehr wohl entspricht. v. Wilpert stellt als ein Motiv des Romans die Konfrontation mit dem „Verlust der alten Ordnungen und Geborgenheiten“ sowie „Problematik, Zwiespältigkeiten, Gefahr und die ständigen Entscheidungsfragen des Daseins“ angesichts der „Diskrepanz von Ideal und Wirklichkeit“ fest./15/ Wir werden noch sehen, wie viele von diesen Punkten angesichts des Chaos‘ des Zusammenbruchs in Frankreich, aber auch des moralischen Zusammenbruchs, ausgelöst durch Krieg und NS-Herrschaft, zentrale Bestandteile von „Die Festung“ bilden. Das Agieren des Ich-Erzählers entspricht ganz zweifellos über weite Strecken einem weiteren v. Wilpert-Kriterium: „[.] die zeit- und raumgebundene, subjektiv-individualistische Intimität der aus dem geordneten Glaubenshorizont losgelösten, einsamen, über die Welt und sich selbst reflektierenden Persönlichkeiten [.]“/16/ Diese Ausführungen erheben nicht den Anspruch, Wageners Kritikpunkt letztlich überzeugend zu widerlegen. Dementsprechend ist dieser Aspekt auch im Weiteren nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Auch stütze ich mich ganz bewusst nur auf ein einziges, zugegebenermaßen willkürlich herausgesuchtes Beispiel zur Roman-Definition. Es soll lediglich zur Vorsicht gemahnt werden angesichts einer Feststellung, die v. Wilpert ebenfalls trifft: „Die geringe Formstrenge und die außerordentliche Vielfalt der R. Lit. [sic] machen e. [sic] restlos zutreffende Aufteilung in einzelne Arten ebenso unmöglich, wie sie sie erfordern. Jede Gliederung muß daher zumal bei der ständigen Entwicklung neuer Formen willkürlich erscheinen.“/17/ /1/ Nachweis siehe Kap. 3 /2/ Nachweis siehe Kap. 2 /3/ Buchheim 1981, S. 7. /4/ Buchheim 1995, S. 9. /5/ In: Wagener (1997), S 338. /6/ Vergl. ebenda /7/ Vergl. ebenda /8/ Vergl. Wagenere (1997), S. 326. /9/ Vergl. Ebenda. /10/ Buchheim (1998), S. 7. /11/ Erwiderung Buchheims auf mein Schreiben vom 23. November 1999. /12/ In: Wagener, (1997), S. 342. /13/ Ebenda, S. 341. /14/ Vergl. v. Wilpert (1969), S. 692. /15/ Vergl. ebenda /16/ Ebenda, S. 692. /17/ Ebenda.
Sprache | deutsch |
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Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 350 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft |
Schlagworte | Buchheim • Hardcover, Softcover / Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft • Literaturwissenschaft • Poesie |
ISBN-10 | 3-941216-12-0 / 3941216120 |
ISBN-13 | 978-3-941216-12-9 / 9783941216129 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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