Mit den Bären im Wald
Das Leben einer Korjakin aus Mittel-Kamtschatka im russischen Fernen Osten
Seiten
2007
|
1., Aufl.
Waldgut Verlag
978-3-03740-365-5 (ISBN)
Waldgut Verlag
978-3-03740-365-5 (ISBN)
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Die junge Ethnologin Katharina Gernet ist fasziniert, als sie auf einer Forschungsreise auf der russischen Halbinsel Kamtschatka mitten im Wald und Tagesmärsche von den nächsten Siedlungen entfernt eine Jurte und ein Holzhäuschen mit Gemüsebeeten entdeckt, die von einer kleinen alten Frau bewohnt und bewirtschaftet werden, die dort seit Jahrzehnten allein und offenbar in stiller Zufriedenheit ihr Auskommen findet.
Nach und nach erfährt die Ethnologin die Lebensgeschichte der alten Frau, die ihr schließlich sogar ihre Tagebücher anvertraut. Diese Dokumente eines von unermüdlicher Arbeit, Bescheidenheit und Willenskraft geprägten Lebens in der rauen Natur des russischen Fernen Ostens wurden für dieses Buch erstmals ins Deutsche übersetzt und durch viele Hintergrundinformationen, Fotos und Karten anschaulich gemacht.
Großmutter Alla, 1936 geboren, wurde im Sowjetstaat zum nützlichen Mitglied der Kolchose erzogen. Ihre Familie, die dem Volksstamm der Korjaken angehört, musste zwei Zwangsumsiedelungen an 'weniger abgelegene' Orte über sich ergehen lassen. Erst als Erwachsene lernt Alla durch ihren Mann, einen ewenischen Jäger, das Leben im Wald kennen. Das Paar bezieht ein Jagdquartier inmitten der Wildnis. Trotz aller Entbehrungen und Gefahren, die die schneereichen, einsamen Winter mit sich bringen, kann sich Alla nach dem frühen Tod ihres Mannes und dem Heranwachsen des Sohnes kein anderes, bequemeres Leben mehr vorstellen. Zusammen mit ihren Hunden bleibt sie als Fallenstellerin, Fischerin und Jägerin in der Jurte am Schanutsch-Fluss.
Freundschaft und Respekt verbinden Alla mit den Lebewesen des Waldes – Stechmücken ausgenommen, wie die seltenen Klagen in ihrem Tagebuch bezeugen. Ihre Notizen, in denen sie zunächst nur ihre Fang- und Jagderfolge verbucht, wachsen sich mit den Jahren zu einem persönlichen Lebensbericht aus, in dem sie ihre Freuden, ihre Sorgen und vor allem unzählige Naturbeobachtungen festhält.
Regen Anteil nimmt sie am Familienleben ihrer unmittelbaren Nachbarn – aus gebührendem Abstand allerdings, denn es handelt sich um eine Familie von Bären.
Leseprobe:
'Klares Wetter. Die Vögel zwitschern schon, vor allem die Lerche singt ganz laut. Hab draußen ein Feuer angezündet und Wasser warmgemacht, um die leeren Vorratssäcke auszuwaschen. Kochte den Hunden ihre Suppe, räumte in der Jurte auf. Am Nachmittag zog sich der Himmel von Osten her zu. Muss, solange es noch trocken ist, Brennholz hacken, am Abend wird es bestimmt regnen. Fütterte die Hunde und machte mich gleich an das Holz und tatsächlich, es fing schon an zu tröpfeln. Hab durch das Fernglas geschaut: Der Bär von gestern schlitterte drollig den Abhang hinunter.'
Nach und nach erfährt die Ethnologin die Lebensgeschichte der alten Frau, die ihr schließlich sogar ihre Tagebücher anvertraut. Diese Dokumente eines von unermüdlicher Arbeit, Bescheidenheit und Willenskraft geprägten Lebens in der rauen Natur des russischen Fernen Ostens wurden für dieses Buch erstmals ins Deutsche übersetzt und durch viele Hintergrundinformationen, Fotos und Karten anschaulich gemacht.
Großmutter Alla, 1936 geboren, wurde im Sowjetstaat zum nützlichen Mitglied der Kolchose erzogen. Ihre Familie, die dem Volksstamm der Korjaken angehört, musste zwei Zwangsumsiedelungen an 'weniger abgelegene' Orte über sich ergehen lassen. Erst als Erwachsene lernt Alla durch ihren Mann, einen ewenischen Jäger, das Leben im Wald kennen. Das Paar bezieht ein Jagdquartier inmitten der Wildnis. Trotz aller Entbehrungen und Gefahren, die die schneereichen, einsamen Winter mit sich bringen, kann sich Alla nach dem frühen Tod ihres Mannes und dem Heranwachsen des Sohnes kein anderes, bequemeres Leben mehr vorstellen. Zusammen mit ihren Hunden bleibt sie als Fallenstellerin, Fischerin und Jägerin in der Jurte am Schanutsch-Fluss.
Freundschaft und Respekt verbinden Alla mit den Lebewesen des Waldes – Stechmücken ausgenommen, wie die seltenen Klagen in ihrem Tagebuch bezeugen. Ihre Notizen, in denen sie zunächst nur ihre Fang- und Jagderfolge verbucht, wachsen sich mit den Jahren zu einem persönlichen Lebensbericht aus, in dem sie ihre Freuden, ihre Sorgen und vor allem unzählige Naturbeobachtungen festhält.
Regen Anteil nimmt sie am Familienleben ihrer unmittelbaren Nachbarn – aus gebührendem Abstand allerdings, denn es handelt sich um eine Familie von Bären.
Leseprobe:
'Klares Wetter. Die Vögel zwitschern schon, vor allem die Lerche singt ganz laut. Hab draußen ein Feuer angezündet und Wasser warmgemacht, um die leeren Vorratssäcke auszuwaschen. Kochte den Hunden ihre Suppe, räumte in der Jurte auf. Am Nachmittag zog sich der Himmel von Osten her zu. Muss, solange es noch trocken ist, Brennholz hacken, am Abend wird es bestimmt regnen. Fütterte die Hunde und machte mich gleich an das Holz und tatsächlich, es fing schon an zu tröpfeln. Hab durch das Fernglas geschaut: Der Bär von gestern schlitterte drollig den Abhang hinunter.'
Reihe/Serie | Gedächtnis der Völker (GdV) |
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Sprache | deutsch |
Gewicht | 377 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Völkerkunde (Naturvölker) |
Schlagworte | Bären • Ethnologie • Ferner Osten • HC/Ethnologie/Völkerkunde • Indigene Völker • Kamtschatka • Kamtschatka; Völkerkunde • Kolchose • Korjaken • Russland • Sowjetunion • Völkerkunde • Zentral-Kamtschatka |
ISBN-10 | 3-03740-365-9 / 3037403659 |
ISBN-13 | 978-3-03740-365-5 / 9783037403655 |
Zustand | Neuware |
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