Krieg, Konflikt und Soziale Arbeit (eBook)
568 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-7502-1 (ISBN)
Caroline Schmitt, Prof.in Dr.in habil., Dipl. Päd., ist Professorin für Ecosocial Work and Care an der Frankfurt University of Applied Sciences und freiberufliche Diversity-Trainerin. Kontakt: https://www.caroline-schmitt.eu/ Ronald Lutz, Jg. 1951, Dr. phil., ist Professor für die »Soziologie besonderer Lebenslagen« an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Erfurt (University of Applied Sciences).
Inhalt 6
Herzlicher Dank und Lektürehinweis 10
Stimmen zum Buch 11
Frieden und Soziale Arbeit. Eine Einleitung in den Band 12
1. Weckrufe 12
2. (Sozialarbeiterische) Erfahrungen 13
3. Einladung zu einer gemeinsamen Debatte 17
I Einführungen in den Band 20
Stell dir vor, es ist Krieg … Diskursive, kognitive und affektive Militarisierung 21
1. … und Zweifel erscheint schon als Kollaboration 21
2. … und alles wird blau-gelb 22
3. … und Politiker*innen tragen Camouflage 23
4. … und alle denken wie das Militär 23
5. … und wir sind schon dort/da 24
6. … und Europas Rassismus ist kriegslogisch 24
7. … und wir sagen Nein! 25
Frieden zwischen Utopie und Ironie. Eine Grundfrage von Friedensforschung und Friedenspädagogik 27
1. Kann man heute noch einen Diskurs über Frieden führen? 27
2. Über die Notwendigkeit von Friedensutopien 29
3. Zwei mögliche Fallen von Friedensutopien 30
4. Frieden als totale Harmonie 32
5. Utopie und Ironie 33
II Theoretische und historische Zugänge 36
Krieg und Frieden. Eckpunkte einer laufenden Debatte 37
1. Krieg und Frieden: Differenz der Perspektiven 38
2. Krieg: Versuch einer umfassenderen Definition 46
3. Frieden: Versuch einer umfassenderen Definition 55
Kriegsgesellschaftstheorie und ihre Konsequenzen für die Friedensbildung 72
1. Was ist Kriegsgesellschaftstheorie? 73
2. Basistheoreme der Kriegsgesellschaftstheorie 76
3. Basistheoreme der Kriegsgesellschaftstheorie – historisch betrachtet 77
4. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Grenzen der Friedensbildung 82
Gegen die Logik des Krieges. Für eine Theorie und Praxis des friedfertigen Widerstands 86
1. Arendts politisches Denken des gemeinsam ermächtigenden Handelns 88
2. Dorlins (Selbst-)Verteidigung der Gewalt und Butlers Reflexion von Interdependenz 93
3. Versuch einer Re-Orientierung diesseits des Krieges 96
Gender, Frieden und Soziale Arbeit 101
1. Gewalt im Geschlechterverhältnis und (Dis-)Kontinuitäten in Friedens- und Kriegszeiten 101
2. Die Geschlechterfrage als globales, gesellschaftliches Ordnungsprinzip für Krieg und Frieden 104
3. Gender und Friedensbildung – exemplarische Umgangsweisen in einem internationalen Hochschulprojekt (CoBoSUnin-Projekt) 110
4. Gender und Friedensbildung: welches Wissen brauchen wir für den Praxistransfer? 115
Frieden jenseits der Weltkriegskatastrophen. Erinnerungskulturelle Kontexte einer Jahrhundertbiografie 118
1. Biografische Skizze: Mentona Moser (1874–1971) 120
2. Pazifismus, Anti-Militarismus und Weltfrieden: Vernachlässigte Kontexte erinnern 121
3. Biografische Fragmente Mentona Mosers (1874–1971): Positiver Frieden und radikale soziale Praxis 128
4. Ausblick 134
III Arbeits- und Handlungsfelder 140
Soziale Arbeit und kriegerische Konflikte. Probleme der »Menschenrechtsprofession« 141
1. Soziale Arbeit und kriegerische Konflikte – eine kurze Bestandsaufnahme 142
2. Militär-Sozialarbeit in den USA 144
3. Soziale Arbeit und Humanitäres Völkerrecht 146
4. Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte 149
5. »Alte« und »neue« humanitäre Hilfe und Menschenrechte 153
6. Überlegungen zur Verortung der Sozialen Arbeit 156
Healing the relations. Ansätze Indigener Friedensstiftung 161
1. Indigenes Wissen und Indigenes Weltverständnis 162
2. Indigene Ansätze der Friedensgestaltung 165
3. Peacemaking circles – ein Indigener Ansatz der Friedensstiftung 167
4. Grundbedingungen Indigener Ansätze der Friedensstiftung 169
5. Zur Bedeutung Indigener Friedenstiftung in einer globalisierten Welt – Fazit und Ausblick 171
Psychosoziale traumasensible Unterstützung in und nach dem Krieg 174
1. Social trauma 175
2. Social work against trauma 177
3. Schluss und Ausblick 181
Exploring the Nexus of Peacebuilding and Disaster Recovery. The Role of Social Work in Sri Lanka and Estonia 186
1. War and conflict as man-made disasters 186
2. Peace, disaster and social work 187
3. Social Work as an agent in (post-)conflict societies 190
4. Conclusion: Reflections on the ›disaster-conflict-peace nexus‹ in social work 198
Umgang mit Betroffenen von Krieg, Gewalt und Folter und den gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen 202
1. Spannungsfelder in der Arbeit der Psychosozialen Zentren 203
2. Geschichte der Psychosozialen Zentren und das Psychosoziale Modell 207
3. Postmigrationsstressoren 210
4. Besondere Ansprüche und Herausforderungen an die Arbeit der Psychosozialen Zentren 213
5. Ausblick 215
(Psycho-)Soziale Arbeit mit Kriegsbetroffenen. Sekundärtraumatisierung und Burnout vermeiden 220
1. Sekundärtraumatisierung und Burnout – Definitionen, Entwicklung und Auswirkungen 221
2. Auswirkungen der aktuellen Situation auf die Fachkräfte 223
3. Was kann sich verändern, damit die Fachkräfte gut auf die neuen Herausforderungen vorbereitet sind? 231
4. Wie können Sekundärtraumatisierung und Burnout vermieden werden? 233
5. Fazit und Ausblick 235
Friedensbildung und professionelle Reflexivität. Ausgewählte Spannungsfelder der Friedenspädagogik und Reflexionsanregungen für Fachkräfte 238
1. Spannungsfelder im friedenspädagogischen Denken und Handeln 238
2. Professionelle Reflexivität friedenspädagogischer Fachkräfte 250
Peacebuilding im Spiegel der Fachkräfte. Ergebnisse aus dem Projekt ›ProPeace‹ 254
1. Ausgangslage und Forschungsinteresse 254
2. Projektstudie »ProPeace – Professionals in Peacebuilding« 257
3. Erhebung 257
4. Qualitative Inhaltsanalyse – Induktives Kategoriensystem 259
5. Korrespondenzanalyse 263
6. Erkenntnisse 266
7. Perspektiven 267
Friedensbildung im Studium Soziale Arbeit 270
1. Soziale Arbeit: Krieg und Frieden – Verortung 270
2. Welche Rolle und Aufgabe kann die Profession Soziale Arbeit im Kontext von Friedensbildung haben? 270
3. Die Unbestimmtheit von Frieden – Was ist Frieden? 272
4. Friedenspädagogik, Friedenserziehung und Friedensbildung 276
5. Friedensbildung im Studium Sozialer Arbeit: Curriculare Verortung 281
6. Resümee: Zur Bedeutung einer Friedensbildung im Studium der Sozialen Arbeit 285
IV Praxen und Projekte 290
»Überlebende«. Biografische Erfahrungen aus Kolumbien 291
1. Hintergrund des bewaffneten Konfliktes in Kolumbien 292
2. Wie alles begann: Kindheit und Jugend von María Adela 293
3. Machismo-Kultur in Lateinamerika 294
4. María Adelas Vertreibungsgeschichte 295
5. María Adela und ihre Erfahrungen mit der Guerilla 297
6. María Adelas und ihre Erfahrungen als Social Leader 298
7. Menschenrechtsverteidiger*innen in Kolumbien 298
8. Die Covid-19-Pandemie und die Situation in Kolumbien 298
9. Abschluss 301
Spotlight: Menschenrechte und Friedensbildung in Kolumbien. Kolumbianische Frauen als Akteurinnen in der Friedensarbeit 303
Einleitung 303
1. Frauen in der Friedensbildung 306
2. Schlusswort 308
Peasant Peacebuilding. Colombian Peace Communities as Rural Peace Agents 310
1. Context of a rural conflict area 311
2. Living in the armed conflict 315
3. Surviving in the armed conflict 318
4. Building peace as peasants 320
Menschenrechte als Leitplanken für die Friedensarbeit. Das Beispiel der Suche nach gewaltsam verschwundenen Personen in Kolumbien 326
1. Verschwindenlassen als systematisches Mittel im bewaffneten Konflikt 326
2. Inverse Suche: Das Gesetz des Schweigens brechen 328
3. Soziale Führungskräfte als Opfer 331
4. Suche und Identifizierung 332
5. Psychosoziale Begleitung 333
›The Unbearable Presence of Absence‹. On gendered experience of loss, mourning, and resilience among women in the families of the missing persons in Bosnia and Herzegovina 336
1. Unbearable Presence of Absence: About loss, mourning and resilience in the families of missing persons 341
2. Instead of Conclusion 349
Peace and Peacebuilding in the Face of Ambivalent Tensions. Peacebuildingthrough Social Work in a Post-war Region with Ongoing Instability usingthe Example of the Kurdistan Region of Iraq 352
1. The Status of Peace 352
2. Peace (University) Projects in the Kurdistan Region of Iraq 355
3. International and local NGOs and peacebuilding in the KRI 357
4. Peacebuilding through the study of Social Work in the Kurdistan Region of Iraq 359
5. Peace and Peacebuilding in Ambivalent Tensions in the Kurdistan Region of Iraq 362
Regionale Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine 368
1. Kurzer Überblick zur Geschichte der Ukraine seit 1917 369
2. Neudenken der Östlichen Partnerschaft 371
3. EU-Beitritt im Schnellverfahren? 372
4. Zukunft Europas und Erweiterter Europäischer Rat 374
5. Regionale Perspektiven auf den Krieg 375
6. Mögliche Entwicklungsszenarien für die Zukunft 378
7. Ausblick 381
Erinnerungsarbeit in Post-Konflikt-Gesellschaften – Blumen der Versöhnung Entwicklung dekolonialer und regenerativer Praxen am Modell des ruandischen Projekts Umucyo Nyanza 384
1. Historischer Kontext 384
2. Konfliktbearbeitung und Friedenssicherung nach dem Genozid 385
3. Re-Konstruktion und De-Kolonisierung von Erinnerung 393
4. Perspektiven globaler öko-sozialer und regenerativer Praxen 395
5. Formelles Wissen dekolonisieren 396
6. Geschichte verstehen 396
7. Ko-Produktion von Wissen und Systemwandel 397
Partizipative Aktionsforschung am Rande eines bewaffneten Konflikts. Der Aufschrei nach Mitbestimmung in Nordmosambik 399
1. Postkolonialer Entwicklungskontext und Konflikte 399
2. Mosambik: Ein Brennpunkt neokolonialer Ausbeutung, von Krieg und Binnenflucht 400
3. Projektansatz: Community Organizing und gemeinschaftsbasierte bedingungslose Geldtransfers 401
4. PAR: Erste Ergebnisse in Mosambik 406
5. Zukünftige Herausforderungen und erste Lerneffekte 409
V Visionen 414
Am Ende des Seils. Reflexionen zur postaktivistischen pädagogischen Bewältigung des israelisch-palästinensischen Konflikts in Deutschland 415
Einleitung 415
1. Worüber sprechen wir eigentlich? 418
2. Pädagogische Suchbewegungen: Ein Überblick zur pädagogischen Bewältigung des israelisch- palästinensischen Konflikts in Deutschland 419
3. Bausteine postaktivistischer Pädagogik: Pädagogische Haltung und Kompetenzen 431
4. Schluss 438
Ziviler Ungehorsam gemäß Hannah Arendt und Jürgen Habermas 443
1. Hannah Arendt und Sokrates 444
2. Ziviler Ungehorsam 446
3. Demokratie 447
4. Habermas: Kritik des autoritären Legalismus 449
5. Schluss 452
Soziale Arbeit und der Krieg. Aktive Gewaltfreiheit im Selbstverständnis einer pazifistischen Wissenschaft und Profession 456
1. Gewalt 457
2. Krieg 458
3. Gewaltfreiheit 458
4. Gewaltfreiheit als grundlegender Aspekt des professionellen Selbstverständnisses in der Sozialen Arbeit 460
5. Der Ansatz der Gewaltfreien Aktion im Kontext von Kriegen 461
6. Epistemische Gewalt als Hinderungsgrund für die Fokussierung auf aktive Gewaltfreiheit 465
7. Der Beitrag der Sozialen Arbeit zu peace-making, peace- keeping und peace-building 467
8. Abschließende Thesen 470
9. Fazit 471
Public Art in Times of War. Fostering Peace and Transformative Connections 474
Introduction 474
1. The art project »Kunsttasche | ????????? ? ????? | Umetnost V Torbi« 477
2. Peace, transformative connections and postmigrant perspectives 483
3. Conclusion 486
Eine notwendige Utopie. Global Citizenship Education als nachhaltige Friedensbildung 488
Einführende Vorbemerkung 488
1. Ideengeschichte und Begriffsentwicklung 489
2. Postkoloniale und Indigene Perspektiven – die Dekolonisierung der Pädagogik 493
3. Global Citizenship Education als Pädagogik der Empfänglichkeit und Verantwortlichkeit für die Welt 497
Opfer/Retter … oder bewusster Mitgestalter und Transformateur? Plädoyer für partizipatives, erfahrungsbasiertes Lernen/Lehren und für Persönlichkeitsentwicklung in der Hochschulbilung der Internationalen Sozialen Arbeit 504
1. Situation von Sozialarbeitern im Libanon 506
2. Das Selbst des Sozialarbeiters stärken: Krisenbewältigung durch Emotionsmanagement, Selbstverantwortung, Selbstfürsorge und Teamarbeit 508
3. Förderung des Kohärenzgefühls (SoC): Achtsamkeitsbasiertes interkulturelles Kommunikations- und Resilienztraining (MBICRT) 513
4. Fazit: Förderung von Selbstkompetenzen und interkulturellen Perspektiven durch erfahrungsorientierte, partizipative Lernmodule und Achtsamkeitspraxis – Work-in-Progress 524
VI Nach-Denken 532
Krieg und Frieden. Vorsichtige Annäherungen 533
1. Mythos vom ewigen Frieden 535
2. Ausgewählte Erzählungen einer Kultur des Krieges 539
3. Mahnungen 550
4. Kultur des Friedens 553
5. Zur Ausstimmung 559
Die Autor*innen 562
Erscheint lt. Verlag | 18.9.2024 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik |
ISBN-10 | 3-7799-7502-5 / 3779975025 |
ISBN-13 | 978-3-7799-7502-1 / 9783779975021 |
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