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Selbstbestimmung - Uwe Krähnke

Selbstbestimmung

Zur gesellschaftlichen Konstruktion einer normativen Leitidee

(Autor)

Buch
240 Seiten
2007
Velbrück (Verlag)
978-3-938808-11-5 (ISBN)
CHF 39,20 inkl. MwSt
›Selbstbestimmung‹ ist im Verlauf der letzten zwei Jahrhunderte zu einem geläufigen Begriff im abendländischen Denken geworden. In der Alltagskommunikation taucht er ebenso selbstverständlich auf wie im Recht, in der Politik, der Öffentlichkeit oder der Philosophie. Die Vielfalt der diskutierten Themen, bei denen heute, verstärkt seit den 1990er Jahren, mit dem Selbstbestimmungsbegriff operiert wird, umfasst Schwangerschaftsabbruch und Sterbehilfe, aber ebenso geistige und körperliche Behinderung (›Selbstbestimmung der Persönlichkeit‹). Sie reicht weiter über den Feminismus (›Selbstbestimmung der Frau‹); Völkerrecht (›Selbstbestimmung‹ des Volkes bzw. Staates) bis hin zum Datenschutz (›informationelle Selbstbestimmung‹) oder zum Tierrecht bzw. zur Tierschutzethik.
Ist die thematisch vielseitige Verwendbarkeit des Selbstbestimmungsbegriffs Indikator für einen allgemeinen Erfahrungswandel, der sich im Normen- und Wertesystem der modernen Gesellschaft niederschlägt? Fungiert ›Selbstbestimmung‹ als politischer Schlüsselbegriff mit einer ähnlichen Signalwirkung wie traditionelle Grundwerte des modernen Abendlandes – etwa ›Freiheit‹, ›Gerechtigkeit‹ oder ›Emanzipation‹?

Uwe Krähnke war Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie II der Technischen Universität Chemnitz. Im SS 2011: Vertretungsprofessur am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft, Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Aktuelle ist er Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.


Inhalt

Einleitung
1. Problemstellung und Leitthesen der Studie
2. Methodologische Vorbemerkung
3. Analyseebenen und methodisches Vorgehen

I Die suggerierte ›Selbstbestimmung‹ – ein ideengeschichtlicher Abriss
1. Die ideengeschichtliche Perspektive
2. Normative Leitidee als theoretisches Konzept
3. Ursprünge der Selbstbestimmungsidee
4. Begriffsverwendungen in der Philosophie Fehler! Textmarke nicht definiert.
5. Begriffsverwendungen in politisch-völkerrechtlichen Kontexten
6. Die gegenwärtige Prominenz der normativen Leitidee ›Selbstbestimmung‹

II Die leerformelhafte ›Selbstbestimmung‹ – eine sprachanalytische
Zwischenbetrachtung
1. Die sprachanalytische Perspektive
2. Aspekte einer semantisch-pragmatischen Wortanalyse
3. Pragmatische Begriffsbesetzungen

III Die umkämpfte ›Selbstbestimmung‹ – ein mediensoziologischer Erklärungsansatz
1. Die mediensoziologische Perspektive
2. Öffentlichkeit als massenmediale Diskursarena
3. Öffentliche Deutungskämpfe um ›Selbstbestimmung‹

IV. ›Selbstbestimmung‹ im Abtreibungsdiskurs – eine empirische Fallstudie
1. Theoretische Anschlüsse für die empirische Untersuchung
2. Diskursanalyse als Untersuchungsmethode
3. Analyseschritte der Falluntersuchung zum Abtreibungsdiskurs

Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 9.4.2007
Reihe/Serie Velbrück Wissenschaft
Sprache deutsch
Maße 140 x 222 mm
Gewicht 345 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Gesellschaftswissenschaften • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Angewandte Psychologie • Mediensoziologie • Selbstbestimmung • Sozialtheorie • Soziologie
ISBN-10 3-938808-11-X / 393880811X
ISBN-13 978-3-938808-11-5 / 9783938808115
Zustand Neuware
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