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Kindheit und Kindheitsforschung intersektional denken (eBook)

Theoretische, empirische und praktische Zugänge im Kontext von Bildung und Erziehung

Raphael Bak, Claudia Machold (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2022 | 1. Aufl. 2022
XI, 364 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-36760-2 (ISBN)

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Kindheit und Kindheitsforschung intersektional denken -
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Der Band befasst sich mit der Bedeutung gesellschaftlicher Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse für Kindheit und die Lebensweisen von Kindern. Die Beiträge des Bandes bearbeiten erstens die Frage, inwiefern die erziehungs- und sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung diese Verhältnisse in ihrer Intersektionalität bereits betrachtet bzw. welches Potenzial in einer intersektional gedachten Kindheitsforschung liegt. Zweitens nehmen sie in den Blick, inwiefern Differenz, Ungleichheit und Diskriminierung in pädagogischen Kontexten der Kindheit relevant sind und dort in pädagogisch-programmatischer, professioneller und politischer Hinsicht bearbeitet werden.




Raphael Bak ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheitsforschung im Elementar- und Primarbereich am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Dr. Claudia Machold ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheitsforschung im Elementar- und Primarbereich am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis 6
Herausgeber*innen- und Autor*innenverzeichnis 9
Kindheit und Kindheitsforschung intersektional denken. Eine Suchbewegung 12
1Intersektionalität im Entstehungskontext 13
2Ungleichheit und Differenz in der Kindheitsforschung 16
3Intersektionale Kindheitsforschung. Eine Annährung 17
4Zu diesem Band 19
5Zu den Beiträgen 21
Literatur 27
Teil I Verhältnisbestimmungen – theoretische und empirische Zugänge zu intersektional gedachten Kindheiten und Lebensweisen von Kindern 32
Intersectionality, Childhood and its Global Dynamics 33
1Unexpected transformational Conjunctions: Intersectionality in Twenty-First Century Issues 34
2Deepening Intersectional Thinking with Other Concepts 36
3Intersectional Differences in Childhood 38
3.1Children’s intersectional positioning and identities 38
4Intersectional Positioning and Subjectification 42
5In conclusion 44
References 45
Rassismus, FluchtMigration, Sprache 48
„Der ist nichts“ – Die Praxis der Verunfähigung des migrantisierten Kindes. Zur Intersektion von Ableismus und Rassismus in der frühen Kindheit 49
1Einleitung: Migrationsgesellschaftliche Fähigkeitsordnungen in der frühen Kindheit 49
2Der theoretische Bezugsrahmen: Die Intersektion von Ableismus und Rassismus 51
3Methodologisch-methodische Vorgehensweise: Die soziale Praxis in der Kita 54
4Die Praxis der Verunfähigung des migrantisierten Kindes 56
4.1Deplatzierung: Die Option der Differenzmarkierung 57
4.2Spekularisation: Die interaktive Kontaktlosigkeit 59
4.3Normalisierung: Die kollektive Übereinkunft 60
5Fazit 61
Literatur 62
Kindheit und Flucht – eine intersektionale Annäherung 66
1Einleitung 66
2Potenziale einer intersektionalen Analyse kindheitstheoretisch betrachtet 68
3Kinderrechte und Asylrecht 70
4Aus Kindern werden ‚Flüchtlinge‘ 71
5Die Dimensionen Raum und Zeit 72
6Lebenswirklichkeiten geflüchteter Kinder intersektional gelesen 73
7‚being a child is not all one is …‘– Diskussion 75
8Ausblick 77
Literatur 77
Intersektionale Diskriminierung von Kindern aus dekolonialer Sicht 81
1Einleitung 81
2Binäres Denken als ideologische Grundlage von Diskriminierung 82
3Der koloniale Blick auf Kindheit 83
4Koloniale Voraussetzungen des europäisch-westlichen Kindheitsmusters 85
5Koloniale Instrumentalisierung des Kindheitsmusters 86
6Diskriminierung unter Postkolonialismus und Kolonialität 87
7Das Beispiel Lateinamerika 88
8Dekolonisierung als Befreiung von Diskriminierung 91
Literatur 93
Distinktive Mehrsprachigkeit. Intersektionale Perspektiven auf institutionelle und elterliche Selektions- und Marginalisierungspraxen in der frühkindlichen Bildung 96
1Einleitung: Von marginalisierter zu distinktiver Mehrsprachigkeit 96
2Methodologische Prämissen: Intersektionale Perspektiven auf Sprache als soziale Praxis 98
3Empirische Analysen 101
3.1Institutionelle Exklusionsmechanismen: Sozial selektive ‚Multikulturalität‘ 101
3.2Elterliche Distinktions- und Marginalisierungspraxen: Unter sich bleiben 103
3.3Distanzierungspraxen von Professionellen: Bei seiner Sprache bleiben 105
4Fazit: Differenzielle Ungleichheitsrelevanz von Exklusions-, Marginalisierungs- und Distanzierungsprozessen im Kontext distinktiver Mehrsprachigkeit 106
Literatur 109
Körper und Behinderung 111
Adressat*innenschaft verkörpern. Zur Institutionalisierung intersektionaler Kindheiten 112
1Einleitung 112
2Generationalisierende Praktiken als Gegenstand sozialwissenschaftlicher Kindheitsforschung 113
3Intersektionale Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse verkörpern 114
4„Da musst du wohl auch ein Schulkind sein“ 117
5Fazit 120
Literatur 121
Die ,bedrohte‘ soziale Ordnung. Körper und soziale Ausschließung 124
1Kinder, Körper und soziale Ungleichheit 125
2Zugehörigkeit und Positionierung in der Kindheit und Jugend 126
3Körpertheoretische Perspektiven 129
4Ein Blick in die Empirie 132
4.1Positionierung von (Nicht-)Zugehörigkeit 132
4.2‚Asozialität‘ als Kategorie sozialer Ausschließung 133
4.3Die ‚bedrohte‘ soziale Ordnung? 136
5Körper forschen? – Herausforderung für die Kindheitsforschung 137
Literatur 138
Die soziale Kategorie ‚Behinderung‘ als Desiderat einer intersektionalen Kindheitsforschung 140
1Kindheitsforschung als Kritik am Entwicklungsparadigma und an der (Re-)Produktion von vorausgesetzter Normalität 142
2Deutschsprachige Kindheitsforschung und ihre Zurückhaltung gegenüber der sozialen Kategorie ‚Behinderung‘ 144
3Die doppelte Kritik am Fürsorgeparadigma: disability als zentrale soziale Kategorie internationaler Kindheitsforschung 147
4Herausforderungen einer intersektionalen Kindheitsforschung, welche die Komplexität der sozialen Kategorie ‚Behinderung‘ zugrunde legt 150
Literatur 151
Gender und Heteronormativität 156
Geschlechterperspektiven (auch) jenseits von Intersektionalität und Machtkritik? Zum Potenzial einer deskriptiven Forschungshaltung in der Kindheitsforschung 157
1Hintergrund: Heterogenität, Diversity und Intersektionalität als Fokus auf Differenzen 157
2Differenzlinien zwischen Affirmation und Machtkritik: Bildungspolitische und wissenschaftliche Thematisierungslogiken im Feld der (frühen) Kindheit 159
3Grenzen machtkritischer und intersektionaler Perspektiven auf Geschlecht 161
4Zum Potenzial einer deskriptiven Perspektive auf Geschlecht 165
5Fazit: Zum Verhältnis von intersektionalen und deskriptiven Zugängen in der Kindheitsforschung 167
Literatur 168
LSBTIQ?+?Familienkonstellationen 171
1Zur Diversität von LSBTIQ?+?Elter-Familien und deren ungleiche gesellschaftliche Sichtbarkeit und Anerkennung 172
2Aufwachsen in intersektional konturierten heteronormativen Verhältnissen 176
3Erfahrungen und Umgangsweisen im Spannungsfeld von Normalität und Othering 178
4Fazit 182
Literatur 182
Generationale Ordnung und Adultismus 186
Age as “master status”—how girls and boys negotiate more “adulthood” in different societies 187
1Introduction 187
2Study Design 189
3Negotiated Age-Transition: The Desire to Leave Childhood 190
4Varying Scopes for Decision-Making and the Expenses of Leaving Childhood 194
5Discussion and Conclusion 197
References 198
Zur Machtförmigkeit pädagogischer Institutionen. Kindheiten als Effekte pädagogisch-institutioneller Subjekt- und Ordnungsbildungen 201
1Macht und Gewalt in pädagogischen Institutionen 201
2Wie konstituiert sich Macht in pädagogische Institutionen? 203
3Wie werden Kinder als Subjekte pädagogischer Institutionen geordnet und hervorgebracht? 206
4Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus im Anspruch, Kindheit und Kindheitsforschung intersektional zu denken? 210
Literatur 212
Symbolische Macht im doing collaboration zwischen Kindertageseinrichtung und Familie – Verschränkte Verhältnisse in der frühen Kindheit 216
1Ausgangspunkt 216
2Theoretische und methodologische Überlegungen 218
3Projekt PARTNER 221
4Empirische Plausibilisierung 222
5Diskussion und Ausblick 228
Literatur 229
Challenging the Homogenous View of Childhood: The Importance of Using an Intersectional Lens to Understand Oppression and Discrimination of Children 232
1Introduction 232
2Intersectionality in Childhood Studies 233
3Intersectionality as Catalyst for Social Change 234
4Children’s Lives in a Multi-identity, Segregated and Unequal Society 236
5Conclusions 241
References 242
Armut und Kapitalismus 246
Phasen wohlfahrtsstaatlicher Auseinandersetzungen mit Kinderarmut 247
1Einleitung: Die Entdeckung der Kinderarmut? 247
2Eine wohlfahrtsstaatstheoretisch orientierte Kinderarmutsforschung 249
3Phasen wohlfahrtsstaatlicher Auseinandersetzung mit (Kinder-)Armut 251
3.1Die korporatistische Gießkanne der 1950er und 1960er Jahre 251
3.2Armut wird zum (politischen) Begriff – die 1970er und 1980er Jahre 253
3.3Von der Gießkanne zum Trichter – Die Fokussierung auf Kinderarmut seit der Jahrtausendwende 255
4Schlussbemerkungen 257
Literatur 259
Kapitalismus und Kindheit. Gesellschaftstheoretische und gesellschaftspolitische Grundlagen von „Childhood Studies“ und Kindheitspolitik 262
1Kapitalismus 265
1.1Kapitalanalyse und Politiken 265
1.2Kritische Theorie und Kapitalanalysen 269
2Kindheitsforschung 271
Literatur 277
Teil II Intersektionale Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse in pädagogischen Kontexten der Kindheit 281
Intersektionalität aus der Perspektive einer rassismuskritischen Kinder- und Jugendarbeit 282
1Unterschiede, die einen Unterschied machen 284
2Intersektionale Perspektiven für eine rassismuskritische Kinder- und Jugendarbeit aus der Beratungs- und Bildungsarbeit bei IDA-NRW 286
3Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen durch geschützte(re) Räume thematisieren 287
4Herausforderungen einer intersektionalen und rassismuskritischen Kinder- und Jugendarbeit 289
Literatur 290
Empowerment-orientierte Praxis in der Erziehung und Bildung 292
1Wir brauchen Empowerment: Ausgangslage einer Notwendigkeit 292
2Verinnerlichungsprozesse und Wirkungen von Rassismuserfahrungen 293
3Empowerment in der familiären Erziehung 295
4Empowerment-Orientierung als pädagogischer Ansatz 296
5Empowerment-Arbeit mit Kindern mit Rassismuserfahrungen (Safer Spaces) 300
6Beispiele von Empowerment-Arbeit für Kinder und Jugendliche of Color sowie Fortbildungen zu Empowerment und Rassismuskritik 301
Literatur 303
Rechtspopulistische Agitation und Vereinnahmung von Kind(eswohl) – Auseinandersetzung in und um Kita 305
1Herausforderungen im Feld 305
1.1Spielplatzgestaltung vs. ‚Islamisierung des Abendlandes‘ 306
1.2Geschlechtliche Vielfalt vs. ‚Frühsexualisierung‘ 307
1.3Rechtsextreme Eltern und Erziehungsstile vs. ‚Gesinnungsschnüffelei‘ 308
1.4Rassismussensibilität vs. ‚Kapitulation vor Migration‘ 309
1.5Verschwörungsmythen vs. „QAnon und Kindeswohl“ 309
2Vereinnahmung von Kind(eswohl) für ideologische Kämpfe 310
3Normalisierung nationalistischer und menschenfeindlicher Haltungen: Gegen Kinderrechte – für autoritäre Erziehung 311
4Den Herausforderungen begegnen: Kita als Ort der Demokratie 313
Literatur 314
Intersektionale Professionalisierung aus der Perspektive des Anti-Bias-Ansatzes 317
1Der Anti-Bias-Ansatz 318
1.1Das Konzept der Intersektionalität 320
1.2Verbindungslinien zwischen Anti-Bias & Intersektionalität
2Professionalisierung und Entwicklung von intersektionalen Perspektiven für NRW 323
2.1Erfahrungen mit Fort- und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte – Materialien und Praxisangebote 325
3Ausblick und Netzwerkperspektiven 328
Literatur 330
Intersektionalität als Utopie in der Kita-Praxis – Antidiskriminierung als aktiver Kinderschutz 332
1Einleitung 332
2Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung als theoretische Basis 333
3Praktische Umsetzung im Projekt „Antidiskriminierung als aktiver Kinderschutz“ 335
3.1Adultismus als Grundlage 336
3.2Zu viel auf einmal gewollt oder eher breit als tief 338
3.3Kein Mensch sieht alles oder unsere eigene Positionierung und die damit verbundenen Leerstellen 339
4Eine Diskriminierungsform nach der anderen 340
Literatur 342
Kindheit und Armut. Ein Praxisbericht am Beispiel der Alten Feuerwache Wuppertal 343
1Zur Sichtbarkeit von Armutslagen in der alltäglichen pädagogischen Praxis 345
2Armutslagen und das Stresserleben von Kindern 346
3Die veränderte Angebotsstruktur der Alten Feuerwache 349
3.1Handlungsfeld Resilienzförderung 350
3.2Handlungsfeld Quartiersentwicklung 352
3.3Handlungsfeld politische Einflussnahme 353
4Fazit 355
Literatur 355

Erscheint lt. Verlag 23.9.2022
Reihe/Serie Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung
Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung
Zusatzinfo XI, 364 S. 3 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Schulpädagogik / Grundschule
Schlagworte Erziehungswissenschaft • Fluchterfahrung • Frühe Kindheit • Kindheit • Kindheitsforschung • Lebenswelten • Migration • Rassismuss
ISBN-10 3-658-36760-1 / 3658367601
ISBN-13 978-3-658-36760-2 / 9783658367602
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