Rechtspaternalismus und Biomedizinrecht.
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15780-8 (ISBN)
Darf der Staat den mündigen Menschen gegen seinen Willen schützen? Die Frage nach der rechtlichen Zulässigkeit einer Bevormundung zum eigenen Schutz steht im Zentrum dieser Arbeit, die das Phänomen Paternalismus aus moralphilosophischer und verfassungsrechtlicher Perspektive beleuchtet und analysiert. Eine besondere Häufung paternalistischer Regelungen findet sich im Bereich des Biomedizinrechts. Unter Herausarbeitung ihrer paternalistischen Anteile wird im Rahmen der Arbeit daher die Verfassungsmäßigkeit restriktiver Regelungen im Bereich der Lebendorganspende, der Humanforschung und der Reproduktionsmedizin untersucht. Im Ergebnis können die mit diesen Regelungen einhergehenden Freiheitsbeschränkungen verfassungsrechtlich nicht mit dem paternalistischen Schutz der Betroffenen gegen ihren eigenen Willen gerechtfertigt werden.
Antonia Reitter studied law at the University of Konstanz and at the University of Bonn. She completed her legal training at the Higher Regional Court of Cologne with posts at the research service of the German parliament in Berlin and at the German Society for International Cooperation GIZ in Beijing, China. She has been working as a lawyer in Cologne since 2017.
Antonia Reitter studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Konstanz und Bonn. Promotionsbegleitend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bonn und am Yale Interdisciplinary Center for Bioethics tätig. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie im Oberlandesgerichtsbezirk Köln mit Stationen bei den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages in Berlin und bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Beijing, China. Seit 2017 arbeitet sie als Rechtsanwältin in Köln.
Einleitung
Untersuchungsgegenstand – Gang der Untersuchung
Erster Teil: Grundlegung
1. Rechtspaternalismus
Begriffsbestimmung »Paternalismus« – Paternalismus in Gesetzgebung und Rechtsprechung
2. Ethische und verfassungsrechtliche Beurteilung paternalistischer Beschränkungen
Ethische Auseinandersetzungen mit paternalistischen Beschränkungen – Verfassungsrechtliche Beurteilung paternalistischer Eingriffe
Zweiter Teil: Paternalismus im Biomedizinrecht
3. Die Regelung der Lebendorganspende im Transplantationsgesetz
Lebendorganspende in der Praxis – Regulierung der Lebendorganspende – Strafbewehrte paternalistische Regelungen im Transplantationsgesetz – Paternalistische Regelungen im Transplantationsgesetz ohne Strafbewehrung – Resümee: Paternalismen im Transplantationsgesetz
4. Die Regelung der klinischen Prüfung im Arzneimittelgesetz
Ausgangspunkt – Medizinische Vertretbarkeit der Prüfung nach Risiko-Nutzen-Abwägung – Einwilligung nach Aufklärung – Verbot der Teilnahme untergebrachter Personen an klinischen Prüfungen – Sicherheits- und Qualitätsanforderungen – Direkter Individual- oder Gruppennutzen von Forschung mit einschlägig Kranken – Forschung mit nicht einwilligungsfähigen Volljährigen – Forschung mit Minderjährigen – Zustimmende Bewertung der Ethik-Kommission – Resümee: Paternalismen im Arzneimittelgesetz
5. Reproduktionsmedizinische Regelungen im Embryonenschutzgesetz
Das Verbot der Eizellspende zu reproduktiven Zwecken – Das Verbot der Leihmutterschaft – Resümee: Paternalismen im Embryonenschutzgesetz
6. Thesenartige Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Literatur- und Sachwortverzeichnis
»Antonia Reitter hat eine konzeptionell in sich schlüssige, klar strukturierte und facettenreiche Arbeit vorgelegt.« Prof. Dr. Andreas Spickhoff, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 11/2020
»Die Verfasserin hat - materialreich und flüssig lesbar - nicht nur ein Plädoyer gegen paternalistische Bevormundung vorgelegt, sie hat letztlich
überzeugend begründet und exemplifiziert, dass der Verweis auf den Begriff 'Paternalismus' eine fundierte Grundrechtsprüfung nicht ersetzen kann. Insbesondere im Bereich der Lebendorganspende und der Fortpflanzungsmedizin hat sie Reformbedarf aufgezeigt. Es ist zu hoffen, dass das Buch auch in den deutschen Gesundheitsministerien und in einschlägigen Ausschüssen der Parlamente zur Kenntnis genommen wird.« Prof. Dr. Josef Franz Lindner, in: JuristenZeitung, 17/2020
»Antonia Reitter hat eine konzeptionell in sich schlüssige, klar strukturierte und facettenreiche Arbeit vorgelegt.« Prof. Dr. Andreas Spickhoff, in: Deutsches Verwaltungsblatt, 11/2020
»Die Verfasserin hat - materialreich und flüssig lesbar - nicht nur ein Plädoyer gegen paternalistische Bevormundung vorgelegt, sie hat letztlich
überzeugend begründet und exemplifiziert, dass der Verweis auf den Begriff ›Paternalismus‹ eine fundierte Grundrechtsprüfung nicht ersetzen kann. Insbesondere im Bereich der Lebendorganspende und der Fortpflanzungsmedizin hat sie Reformbedarf aufgezeigt. Es ist zu hoffen, dass das Buch auch in den deutschen Gesundheitsministerien und in einschlägigen Ausschüssen der Parlamente zur Kenntnis genommen wird.« Prof. Dr. Josef Franz Lindner, in: JuristenZeitung, 17/2020
Erscheinungsdatum | 27.01.2020 |
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Reihe/Serie | Schriften zum Öffentlichen Recht ; 1419 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 612 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika |
Recht / Steuern ► Arbeits- / Sozialrecht ► Sozialrecht | |
Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Biomedizinrecht • Paternalismus • Verfassungsrecht |
ISBN-10 | 3-428-15780-X / 342815780X |
ISBN-13 | 978-3-428-15780-8 / 9783428157808 |
Zustand | Neuware |
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