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zeigen – andeuten – verstecken

Bilder zwischen Verantwortung und Provokation
Buch
324 Seiten
2019 | 1. Auflage
Herbert von Halem Verlag
978-3-86962-407-5 (ISBN)
CHF 47,60 inkl. MwSt
Fragen nach dem Zeigbaren, Fragen nach Normen visueller Kommunikation stellen sich oftmals nicht allgemein, sondern als Folge konkreter kontroverser Bilder und Bildpraktiken. Ein Beispiel dafür ist das Foto eines dreijährigen syrischen Jungen, das um die Welt ging, als sein toter Körper 2015 an einem türkischen Strand angespült wurde. An den Debatten um diese Bildikone der Flüchtlingsdebatte lassen sich ethische, moralische und normative Fragen ablesen, die auch in anderen Kontexten der Bildverwendung diskutiert werden: Was zeigt man (nicht), was darf man (nicht) zeigen? Welche Implikationen hat die Bildverwendung auf politische und gesellschaftliche Debatten? Wird damit unzulässig emotionalisiert oder provoziert? Solchen Fragen widmet sich das Buch aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Kontexten.

Clemens Schwender, Jg. 1956; studierte Germanistik, Philosophie, Psychologie und Medienwissenschaft. Er promovierte 1996 an der TU Berlin über die Geschichte der Technischen Dokumentation und habilitierte 2001 über Medien und Emotionen; von 2004 bis 2008 hatte er eine Professur für Kommunikationswissenschaft am Jacobs Center on Lifelong Leraning an der Jacobs University Bremen. Dort arbeitete er an der Darstellung von Alter in den Medien und über die Nutzung von Medien durch ältere Erwachsene. Von 2011 bis 2018 war er Professor für Medienpsychologie an der SRH Hochschule der populären Künste (hdpk) in Berlin. Er ist Mitgründer des Feldpost-Archivs Berlin, das seit 2000 eines der bedeutendsten Sammlungen von Feldpost-Briefen aus dem Zweiten Weltkrieg sammelt und wissenschaftlich aufbereitet. Zu seinen Interessensgebieten gehören zudem die emotionale Aufbereitung und Wirkung von Medieninhalten sowie die Mediengeschichte der Individual- und Massenmedien.

Cornelia Brantner, Dr. phil.; studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Kombination mit Politikwissenschaft und Psychologie an der Universität Wien. Promotion mit einer Arbeit über Europäisierung der österreichischen Öffentlichkeit. 2009-2015 Assistentin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Sommersemester 2017 Vertretungsprofessorin am Institut für historische Publizistik, Kommunikations- und Medienwissenschaft (IPKM) und am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen, davor drei Semester Vertretungsprofessorin am Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden. Projektleiterin am Institut für Wissenskommunikation und angewandte Forschung (IWAF), Wien. Zweite Sprecherin der Fachgruppe Visuelle Kommunikation der Deutschen Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft (DGPuK). Arbeitsschwerpunkte: Visuelle Kommunikation, Digitale Kommunikation (Soziale Medien, Geomedien, Online-Journalismus), Journalismusforschung.

Camilla Graubner, Dipl. Soz.; studierte Soziologie (Diplom) mit den Schwerpunkten Sozialpsychologie und Kommunikationswissenschaften an der TU Dresden. Sie war 2000-2004 Projektleiterin bei der Jugendzeitschrift Spiesser und arbeitete in verschiedenen Veranstaltungsagenturen, bevor sie 2004 an einer Privatschule in Costa Rica unterrichtete. Seit Mai 2005 ist Graubner bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und verantwortet dort den Bereich Veranstaltungen mit den Tagungsreihen medien impuls und Sommerforum Medienkompetenz. Außerdem ist sie Redakteurin der FSF-Zeitschrift tv diskurs – Verantwortung in audiovisuellen Medien.

Joachim von Gottberg ist seit 1994 Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und Chefredakteur der von der FSF herausgegebenen Fachzeitschrift tv diskurs. Er studierte Germanistik und Theologie und arbeitete bereits während des Studiums als freier Journalist beim Bonner Generalanzeiger und später beim Deutschen Auslandsdienst für Rundfunk und Fernsehen. Ab 1978 führte ihn sein Berufsweg zu Tätigkeiten im Bereich Jugendschutz. So war er Leiter der Niedersächsischen Landesstelle für Jugendschutz sowie Ländervertreter bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK). Von 1999 bis 2014 war von Gottberg Vizepräsident des Deutschen Kinderhilfswerks. Außerdem ist er aktuell Professor für Medienethik und Medienpädagogik am Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Honorarprofessor für Medienwissenschaften an der Filmuniversität Babelsberg.

Clemens Schwender / Cornelia Brantner / Camilla Graubner / Joachim von Gottberg 9
Zur Einleitung: Bilder zeigen, andeuten oder verstecken?
Fragen der visuellen Kommunikation im Spannungsfeld zwischen Ethik und Provokation

I. Bildethik – Theoretische Grundlagen

Christian Schicha 21
Bildethik – normative Ansprüche an visuelle Diskurse im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis

Rebecca Venema 40
Bilder – Normen – Diskurse.
Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen für die Analyse von Normen in Debatten über visuelle Alltagspraktiken

II. Social media

Sigrun Lillegraven 61
Die Reise eines Bildes: eine Visuelle Kontextanalyse im Präsidentschaftswahlkampf von Hillary Clinton

Katharina Lobinger / Rebecca Venema / Benjamin Krämer / Eleonora Benecchi 79
Pepe the Frog – lustiges Internet-Meme, Nazi-Symbol und Herausforderung für die Visuelle Kommunikationsforschung

Ulla Autenrieth 99
Diskurse des (Un-)Zeigbaren und die Rolle von Alter und Geschlecht – am Beispiel #Yolocaust

Daniel Pfurtscheller 121
Reizende Vorschau. Thumbnail-Bilder als Teil multimodaler Verweisbausteine und kontaktorientierter Medienlogik
zwischen Teasing und Clickbaiting

III. Journalistische Bilder

Wibke Weber 144
Datenvisualisierungen im Spannungsfeld von Ethik und Ästhetik

Felix Koltermann 163
Von der Ethik des publizierten Bildes zur Ethik des fotojournalistischen Aktes.
Eine explorative Untersuchung am Produktionsstandort Israel/Palästina

Petra Bernhardt / Karin Liebhart 180
Terrorbilder in den Medien:
Eine Analyse journalistischer Diskussionen zu visueller Terrorberichterstattung

Bernd Zywietz 198
Ästhetisierung zwischen schockhafter Provokation und ethisch-moralischer Notwendigkeit –
Zur Analyse der visuellen Botschaften des ›Islamischen Staats‹ als Propaganda und als Gegenstand der Berichterstattung

IV. Werbung

Patricia Podewin 216
Konstrukte des Anderen: Eine vergleichende Analyse von Fair-Trade-Werbefotografien
auf Basis der dokumentarischen Methode

Bettina Boy 234
Product Placement – durch Zeigen und Verstecken ins Gedächtnis der Konsumenten.
Ergebnisse einer Eye-Tracking-Studie

V. Gewalt und Pornografie

Jörg-Uwe Nieland / Ludgera Vogt 255
Female Knockouts.
Die Ästhetisierung und Kommentierung von Gewalt in MMA -YouTube-Videos
Maximilian T. P. von Andrian-Werburg / Frank Schwab 274
Und wanderst du im tiefen Tal ...
Evolutionspsychologische Erklärungsangebote für moralische Urteile über und
Nutzungsmotive von Nonmainstream-Pornografie

Clemens Schwender / Désirée Carolin Dargel 290
Pornografisierung in populärer Musik – Wahrnehmung der Körperästhetik in Musikvideos

Herausgeberinnen und Herausgeber 313
Autorinnen und Autoren 315

Erscheinungsdatum
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 142 x 213 mm
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Journalistik
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte bildethik • Bildinterpretation • Bildjournalisten • Fotografen • Fotoreporter • Kommuniktionswissenschaft • Medienwissenschaft
ISBN-10 3-86962-407-8 / 3869624078
ISBN-13 978-3-86962-407-5 / 9783869624075
Zustand Neuware
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