Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter
Edition Riedenburg E.U. (Verlag)
978-3-903085-57-2 (ISBN)
Tanja Wenz wurde 1972 in Bremen geboren und ist im Oldenburger Land aufgewachsen. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie und vielen Tieren in Rheinland-Pfalz. In erster Linie schreibt sie Kinder- und Jugendbücher. Das vorliegende Buch ist allerdings für Erwachsene und angelehnt an die berührende Lebensgeschichte einer befreundeten Familie.
23. Februar Liebe Mama, manchmal kann ich es noch immer nicht fassen, dass du nicht mehr hier bei mir sein kannst. Du fehlst mir so sehr. Weihnachten ist es am schlimmsten. Wenn der Geruch von frisch gebackenen Keksen in der Luft hängt, denke ich immer sofort an dich. Es sind so viele Dinge, die ich vermisse. Deine Briefe, deine Ruhe und Gelassenheit, und nicht zuletzt deine leckeren Butterplätzchen. Ach Mama, es ist so ungerecht, dass du schon gehen musstest. Durch meine Briefe an dich fühle ich mich dir näher und sie trösten mich. Trotzdem tut es noch immer weh. Ich vermisse dich. Liebe Grüße, deine Große
Torben und ich sind uns sicherer als je zuvor, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Mariella wirkte so zufrieden und gab uns das Gefühl, glücklich zu sein. Sie war nicht blind oder taub, wie wir befürchtet hatten. Sie reagierte auf uns, lächelte ihr Engelslachen und strampelte. Sie liebte es, wenn Torben oder ich sie in den Armen hielten und wir ihr etwas vorsangen. Damit sie etwas von der Welt sehen konnte, gingen wir auch mit ihr nach draußen in den Garten. Es war so schön zu beobachten, wie Fynn mit seiner kleinen Schwester umging. Ganz natürlich, und Zeichen der Eifersucht konnte ich nicht feststellen. Unser Pfarrer kam auch vorbei und brachte uns das Taufbüchlein mit. Abends klebten wir ein Foto von Mariella hinein. Der Taufspruch, den wir uns schon vor einer Weile ausgesucht hatten, kam mir nochmals passender vor – 1. Korinther 13.8: Die Liebe hört niemals auf. Obwohl alles so innig war und sich richtig anfühlte, überrollte mich manchmal die Traurigkeit. Dann war ich richtig fertig und weinte still vor mich hin. Doch Mariella hat mich da immer schnell wieder rausgeholt. Sie war so schön, ihre Füßchen waren so weich und ihre Lippen schön geschwungen. Wenn sie ihre Mütze trug, konnte man fast denken, dass sie ein ganz normales Baby sei. Leider war sie es nicht. Zwei ganze Tage lebte unsere kleine Maus mit uns. Gestern wurde dann ihre Atmung schlechter. Wir riefen in der Klinik an und die Ärzte sagten, wir könnten kommen. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Mariella zu Hause bleiben wollte. So holten wir Fynn, damit er seiner kleinen Schwester Lebewohl sagen konnte. Torben und ich wollten nicht, dass er dabei ist, wenn Mariella stirbt. Er sollte sich an sie im Guten erinnern. Außerdem hatte ich große Bedenken, dass er unsere Angst spürt und sich diese auf ihn überträgt. Mariella war bei mir auf dem Arm und Torben hat Fynn auf seinen Schoß gehoben. Wir sagten ihm, dass seine kleine Schwester nicht mehr bei uns bleiben könne und dass sie uns nun verlassen würde. Ich weiß nicht, was er davon verstanden hat, denn er ist ja noch so klein. Doch mir war es wichtig, dass er sich von Mariella verabschiedet. Er streichelte ihre kleine Hand und sagte: „Schü.“
Erscheinungsdatum | 21.11.2016 |
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Verlagsort | Salzburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 239 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Schwangerschaft / Geburt |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Abtreibung • Anenzephalie • Briefe • Erfahrungen • Folgeschwangerschaft • Gewissenskonflikt • Kindstod • Leben mit Behinderung • Medizinische Indikation • Neuralrohrdefekt • Pränataldiagnostik • Ratgeber • Ratgeber: Schwangerschaft, Geburt und Babypflege • Säuglingstod • Schwangerschaftsabbruch • Sternenkind • Sternenkinder • Umgang mit Tod und Trauer • Weitertragen |
ISBN-10 | 3-903085-57-X / 390308557X |
ISBN-13 | 978-3-903085-57-2 / 9783903085572 |
Zustand | Neuware |
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