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Boundary Boss (eBook)

Meine Grenzen setze ich selbst! Klarheit finden und endlich selbstbestimmt leben

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
286 Seiten
Mankau-Verlag GmbH
978-3-86374-736-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Boundary Boss -  Terri Cole
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Der Bestseller von Terri Cole! Befreie dich vom Überfunktionieren, Übererfüllen und Gefallenwollen! Viel zu oft bringen wir unsere Wünsche oder Tabus nicht zum Ausdruck, sondern verstecken unsere Bedürfnisse hinter passiv-aggressivem Verhalten oder verdrängen unsere Emotionen, bis wir explodieren. Für ein gesundes, glückliches und selbstbestimmtes Leben ist es unabdingbar, klare Grenzen zu ziehen und zu kommunizieren - ohne Schuldgefühle und Drama! In 'Boundary Boss' zeigt dir die bekannte US-Psychotherapeutin Terri Cole, wie das geht. Du lernst zuverlässige Strategien und Techniken, um deine Bedürfnisse zu erkennen, deinen 'Grenzplan' neu zu gestalten und kraftvolle Abgrenzungsskripte anzuwenden. Außerdem erfährst du, wie du mit 'Grenzzerstörern' umgehst, Co-Abhängigkeiten vermeidest und gesunde Beziehungen aufbauen kannst. Für Frauen, die erschöpft sind vom Über-Erfüllen und Über-Empfinden: Werde ein Boundary Boss! - Deutsche Erstausgabe -

Terri Cole ist zugelassene Psychotherapeutin und Expertin für Beziehungen und Empowerment. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Terri Cole mit einer Vielzahl von Klienten zusammen, die von Hausfrauen bis hin zu Prominenten und Fortune-500-CEOs reichen. Sie hat die Gabe, komplexe psychologische Konzepte verständlich und umsetzbar zu machen, sodass ihre Leserinnen und Leser nachhaltige Veränderungen erreichen können. Mit ihrem Blog, ihrer Social-Media-Plattform, ihren Kursen und ihrem beliebten Podcast, der 'Terri Cole Show', inspiriert sie wöchentlich über 250.000 Menschen. Weitere Informationen: www.terricole.com.

Terri Cole ist zugelassene Psychotherapeutin und Expertin für Beziehungen und Empowerment. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Terri Cole mit einer Vielzahl von Klienten zusammen, die von Hausfrauen bis hin zu Prominenten und Fortune-500-CEOs reichen. Sie hat die Gabe, komplexe psychologische Konzepte verständlich und umsetzbar zu machen, sodass ihre Leserinnen und Leser nachhaltige Veränderungen erreichen können. Mit ihrem Blog, ihrer Social-Media-Plattform, ihren Kursen und ihrem beliebten Podcast, der "Terri Cole Show", inspiriert sie wöchentlich über 250.000 Menschen. Weitere Informationen: www.terricole.com.

INHALT

Einleitung
Und so läuft's
Ein paar Tipps, wie du dieses Buch nutzt

TEIL 1: DIE MUSTER AUS DER VERGANGENHEIT ERKENNEN

Kapitel 1: Von mäßiger zu meisterhafter Abgrenzung
- Lerne aus meinen Erfahrungen
- Jetzt bist du dran

Kapitel 2: Boundary Basics
- Grundkurs im Abgrenzen
- Bis es nicht mehr geht
- Die kollektive Vergangenheit prägt die Gegenwart
- Den Ausgang ändern

Kapitel 3: Die Sache mit der Co-Abhängigkeit
- Was versteht man unter hochfunktionaler Co-Abhängigkeit?
- Verbreitete Verhaltensweisen von HFCs
- Fight-Flight-Freeze oder: Wie wir lernten zu überleben
- Effektive und ineffektive Kommunikation
- Sich freischwimmen

Kapitel 4: Fehlerhafte Daten
- Boundary Blueprint: die Blaupause deiner Abgrenzung
- Heimtückische Boundary-Blockaden
- Schluss mit den Selbstlügen
- Ziehen wir unsere Schlüsse

Kapitel 5: Wir wühlen weiter: Jetzt ist nicht damals
- Glaubenssätze
- Wenn sich Abgrenzungsmuster wiederholen
- Den Durchblick zu haben wirkt heilend

TEIL 2: EINE NEUE NORMALITÄT ERSCHAFFEN

Kapitel 6: 3 E = Entdecken, Entlassen, Entgegnen
- Man kann einem alten Gehirn neue Tricks beibringen
- Vorlieben, Bedürfnisse und zwingend Erforderliches
- Die Verwendung der 3 E
- Das Dazwischen: Eine Warnung (und eine Ermutigung)

Kapitel 7: Von reaktiver zu proaktiver Abgrenzung
- Unausgesprochene Grenzvereinbarungen
- Innere Abgrenzung
- Auf den eigenen Zug folgt der Gegenzug
- Die Erstellung proaktiver Abgrenzungspläne
- Liebe und Abgrenzung

Kapitel 8: Langsam wird es konkret
- Zwei Schritte vor, einer zurück
- Um der Wahrheit die Ehre zu geben
- Betrauere deine Träume

Kapitel 9: Grenzzerstörer
- Wenn die Regeln nicht gelten
- Vom zerschlagenen Geschirr zur aufgeplatzten Braue
- Manipulationstechniken
- Wie es anfängt
- Den Schaden begrenzen

Kapitel 10: Abgrenzung im realen Leben: Beispiele & Vorlagen
- Verwende die 3 E für zielgerichtete Aussagen
- Grundkurs Vorlagen zur Abgrenzung
- Vorlagen für verschiedenste Herausforderungen bei der Abgrenzung

Kapitel 11: Dein Leben als Boundary Boss
- Wie du dich in Selbstliebe übst
- Bleiben wir realistisch
- Es ist nie zu spät

Zur Vertiefung
- Wie du deine eigene Zen Den einrichtest
- Steig ins Meditieren ein
- Was okay ist und was nicht
- Einschätzung der emotionalen Arbeit
- Bring deine Abgrenzungsblaupause ans Licht
- Liste auf, was dich verbittert
- Du solltest deine Vorlieben, Bedürfnisse und Ausschlusskriterien kennen
- Egal, was deine Mama beteuert
- Kommunikation und Integrität
- Den Traum betrauern
- Die Hitliste deiner Grenzzerstörer
- Abgrenzung auf neuem Niveau

Danke
Anmerkungen
Register

Ich war achtmal Brautjungfer. Acht Mal!

Ich hätte mindestens die Hälfte dieser Feiern in hässlichen Kleidern höflich ablehnen sollen, aber ich schaffte es nicht, Nein zu sagen. Oder »Himmel, nein«. Oder auch nur »Ich würde ja gern mit euch die große Liebe feiern, aber ich habe etwas Dringendes zu erledigen« (zum Beispiel die letzten Münzen aus dem Glas mit dem Kleingeld für die U-Bahn fischen – ich war zweiundzwanzig, pleite und kämpfte in New York ums Überleben). Warum sollte ich es mir da leisten, bei einer Hochzeit mit ein paar Mädels zu feiern, die ich irgendwann mal beim Kellnern kennengelernt hatte? In Wahrheit fürchtete ich mich viel mehr davor, die jeweilige Braut vor den Kopf zu stoßen, als der Realität meines kläglichen Kontostandes ins Auge zu sehen. Ich wollte nicht als grob, gefühllos oder – noch schlimmer – als nicht »nett« gelten. Abzulehnen hätte bedeutet, das Privileg des Erwähltseins auszuschlagen. So etwas macht man nicht.

Diese Angst allein verleitete mich dazu, Tausende von Dollars auszugeben, dich ich nicht hatte (ja, eine Kreditkarte kann man überziehen), um an den Feiern von Leuten teilzunehmen, die es nicht mal auf die Gästeliste für meine Hauseinweihung geschafft hätten (falls ich ein Haus gehabt hätte). Deshalb dürfte es nicht überraschen, dass ich überlastet und sauer war. Diese unterdrückten Gefühle konnten jederzeit hochkommen, sei es bei einem weiteren Junggesellinnenabschied, einer weiteren Generalprobe für eine Hochzeit oder immer dann, wenn ich eines der grün-blauen Kleider mit Puffärmeln im Stil der Achtziger ganz hinten im Schrank entdeckte. Kein einziges von denen würde ich je wieder anziehen. Warum auch? Zu »Ehren« der Tatsache, nicht für mich einstehen zu können?

Mein ewiges Dasein als Brautjungfer stand für ein größeres Problem, mit dem Millionen von Frauen kämpfen: ungesunde Abgrenzung. Schwierigkeiten beim Errichten, Durchsetzen und Vermitteln gesunder Grenzen in allen Lebensbereichen sind weitverbreitet. Der Preis für eine schlechte Abgrenzung ist immens. Sie führt zu konfliktträchtigen, unausgeglichenen Beziehungen, einem Mangel an Kontrolle über die eigene Zeit und generellem Unwohlsein. Hast du etwa Zeit für so etwas, meine Liebe? Nein, hast du nicht.

Im Falle meiner (und vermutlich auch deiner) gestörten Abgrenzung steht die Angst, andere zu enttäuschen, dem gesunden Menschenverstand im Weg. Ich hätte mich anders entscheiden können. Ich hätte bestimmen können, wie ich meine kostbare Zeit und mein Geld verwende. Ich hätte sagen können: »Nein, danke. Das Kleid ist peinlich, genau wie dein zukünftiger Mann« (er hatte mich bei der Verlobungsfeier angebaggert!). Sagen wir einfach, ich hatte viele Optionen. Aber es gab einen Grund, weshalb ich mich nicht abgrenzte: Ich wusste nicht mal, dass ich eine Wahl hatte.

Wo auch immer du im Leben stehst, auch du hast eine Wahl.

Seit zwei Jahrzehnten arbeite ich als diplomierte Therapeutin und behandele hauptsächlich Frauen, die mit unterschiedlichen Abgrenzungsproblemen zu kämpfen haben. Ob sprunghaft, zu flexibel oder nicht flexibel genug – ihre Art, sich abzugrenzen, ist irgendwie gestört. Manche Patientinnen sind so unabhängig und selbstständig, dass sie nie um Hilfe bitten oder sich von anderen helfen lassen würden. Sie lassen den Taxifahrer ihren schweren Koffer nicht in den Kofferraum wuchten (was ja eigentlich zu seinem Job gehört). »Ich schaffe das schon, danke«, sagen sie. Andere leiden unter dem Zwang, ihren Mitmenschen gefallen zu müssen – auf Kosten des eigenen Wohlergehens. Oder sie strengen sich furchtbar an, bei allen gut angesehen zu sein (sogar bei Leuten, die sie eigentlich nicht mögen). Das kann sich so äußern, dass sie Ja sagen, obwohl sie eigentlich Nein sagen möchten. Da helfen sie zum Beispiel (mal wieder) bei einer Spendenaktion, obwohl sie gerade in Arbeit ersticken oder versuchen, ihr Haus zu verkaufen.

Oder sie laden den alkoholkranken Cousin zum Geburtstag ein, obwohl sie wissen, dass das schlecht ausgeht. Aufgrund meines professionellen Hintergrunds und meiner eigenen Geschichte gelingt es mir zu erkennen, dass ein Nein theoretisch ganz leicht auszusprechen ist. Aber für viele andere kann es auch ganz schwer sein.

Egal, wie viele Memes wir über Social Media kriegen (wie »Nein ist ein vollständiger Satz!« oder »Du schaffst das, Määädel!«), in Wirklichkeit ist es sehr viel aufwendiger, unser wahres Selbst zu kennen und zu sehen, wenn eine schlechte Abgrenzung für uns die Norm ist.

Eine schlechte Abgrenzung erschwert alles. Sie führt zu Dramen, die Zeit und Energie kosten. Wie du vermutlich schon weißt, ist es sehr anstrengend, ständig die Feuer im persönlichen Umfeld zu löschen. Wenn wir aber in diesem schlechten Abgrenzungsverhalten feststecken, bemerken wir oft gar nicht, dass wir diejenigen sind, die unabsichtlich diese Feuer entfachen. Um die Störung durch diese Ablenkung zu stoppen, müssen wir zu den frühesten Einflüssen zurückkehren – sozusagen zum Tatort, wo die ursprünglichen Verletzungen und das Lernen daraus zu finden sind.

Um das Konzept zu erläutern, inwiefern ursprüngliche Verletzungen zu ungesunder Abgrenzung und selbst gemachten Konflikten führen, lass uns in die Vergangenheit reisen. Ich werde dir einen Einblick geben, wie ich mich von mäßiger Abgrenzung zu mittelprächtiger Abgrenzung und dann zu wahrer Meisterschaft, zum vollwertigen Boundary Boss, hochgearbeitet habe. Meine Hoffnung ist, dass du Teile deines Lebens in meiner Story wiedererkennst und die Zuversicht hast, dass auch du zum Boundary Boss werden kannst – auf deine Art.

Lerne aus meinen Erfahrungen


In jungen Jahren lernte ich alles über gestörte Abgrenzung und ineffektive Kommunikation von zwei Menschen, die so gut wie keine Lebenserfahrung hatten, als sie damit begannen, Kinder zu kriegen. Meine Mutter war neunzehn und gerade frisch auf dem College, als sie mit meiner ältesten Schwester schwanger wurde. Sie brach das College ab und heiratete meinen Vater im Hinterzimmer einer presbyterianischen Kirche in Glens Falls im Staat New York. Sie machten so weiter und bekamen in weniger als sechs Jahren noch drei Töchter. Ich bin die jüngste.

Wir wuchsen in einem Vorort in New Jersey auf, meine Eltern lebten uns traditionelle Rollenbilder vor. Mein Vater war der Ernährer, Typ gehobenes Management, der am Wochenende zum Golfen ging, zu viel trank (soll heißen: so viele Martinis wie in Mad Men) und erwartete, dass das Abendessen auf dem Tisch stand, wenn er von der Arbeit kam. Meine Mutter war eine liebevolle, einfühlsame Vollzeitglucke, die uns und alle unsere Freunde aufzog. Mein Vater verdiente das Geld, meine Mutter kümmerte sich um alles andere, führte den Haushalt und übernahm die Verantwortung für unser Wohlergehen.

Meine Familie hatte wie so viele Familien die verstohlene Kommunikation und emotionale Dysfunktion perfektioniert. Meine Eltern kamen beide aus Familien, in denen offene Gespräche über alles vermieden wurden, was schmerzlich oder schwierig war. Und schon sind wir beim Kern der Sache: Ineffektive Kommunikation führt zu schlechter Abgrenzung.

Obwohl mein Vater nicht gewalttätig oder brutal war, fürchteten wir uns alle vor seinen Launen. Meine Mutter achtete sehr darauf, ihn nicht aufzuregen. Meine Schwestern und ich bekamen seine tiefe, grollende Stimme selten zu hören, es sei denn, es gab ein Problem. Insgesamt habe ich vermutlich weniger als einhundert Worte mit ihm gesprochen, bevor meine Eltern sich scheiden ließen, als ich dreizehn war.

In der Regel äußerte sich der Mangel an Kommunikation in emotionaler Nichtverfügbarkeit. Auch wenn er da war, war er nicht für uns da. Sein »Hallo, Sportsfreunde!« bedeutete indirekt Der Fernse– her gehört jetzt mir, damit ich Golf schauen kann. Auch wenn meine Schwestern und ich gerade gespannt die letzten fünf Minuten von Grease verfolgten (ihr wisst schon: Kurz bevor Olivia Newton-John sich vom braven Mädchen in den in Lycra gekleideten Drachen mit Kippe im Mund verwandelte) – wenn wir dieses »Sportsfreunde« hörten, wussten wir, dass nur eine Antwort möglich war: »Kein Problem. Tschüssi!« Keiner von uns gefiel die Tatsache, dass wir den Film nicht zu Ende schauen konnten, aber wir taten, als würde uns das nichts ausmachen. Aufrichtig unsere Meinung zu sagen war undenkbar.

Oft sind die wichtigsten Regeln in einer Familie die, die nicht explizit benannt werden. In meiner Familie war es zum Beispiel völlig klar, dass meine Eltern eine unausgesprochene Abmachung darüber hatten, wie jeder zu funktionieren hatte: Dad verdiente die Brötchen, Mom erzog uns und managte die Familie. Die wichtigste stillschweigende Übereinkunft bei uns zu Hause bestand aber womöglich darin, dass man vermied, Wut direkt zu äußern. So, wie ich spüren konnte, dass meine stets heitere Mom Angst davor hatte, sich mit meinem Vater anzulegen, wusste ich auch instinktiv, dass Wutausbrüche tabu waren.

Die Menschen, auch die jüngsten, sind so gestrickt, dass sie sich einer Gefahr möglichst nicht aussetzen wollen. Meine Erfahrungen als Kind lehrten mich, andere Menschen automatisch zu studieren und Situationen zu erfassen, um das Maß an Bedrohung einzuschätzen und Konflikte zu vermeiden. Jedermanns Wut konnte eine Bedrohung darstellen. Ich vermied es bewusst, meinen Vater aufzuregen. Wie meine Schwestern zeigte ich auch nie meine wahren Gefühle. Aber Emotionen...

Erscheint lt. Verlag 4.11.2024
Übersetzer Susanne Engelhardt
Verlagsort Murnau a. Staffelsee
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Co-Abhängigkeit • gefallen wollen • gesunde Beziehungen • Grenzen kommunizieren • Grenzen setzen • Grenzen ziehen • Narzissmus • Nein sagen • passiv-aggressives verhalten • Selbstbehauptung • terri cole • toxische Persönlichkeiten • übererfüllung • Überforderung • Umgang mit Narzissten
ISBN-10 3-86374-736-4 / 3863747364
ISBN-13 978-3-86374-736-7 / 9783863747367
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