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Das Winterhotel (eBook)

Roman | Das perfekte Buch, um die Weihnachtszeit einzuläuten: Sarah Morgans Roman sprüht vor menschlicher Wärme, Verbundenheit und Neubeginnszauber

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0734-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Winterhotel -  Sarah Morgan
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Die perfekte Einstimmung auf die Feiertage mit den Buchclub-Urlauberinnen

Im Maple Sugar Inn lässt Besitzerin Hattie Coleman die Träume ihrer Gäste wahr werden. Doch dieses Weihnachten ist sie fast am Ende ihrer Kräfte, denn nach dem zu frühen Tod ihres Ehemannes muss sie sich nun allein um ihr gemeinsames Kind und das Hotel kümmern. Dann checken Erica, Claudia und Anna zu ihrem jährlichen Buchclub-Urlaub ein. Ihre jahrelange Freundschaft und tiefe Liebe zu Büchern verbindet sie, doch Hattie ist klar, dass da einiges unter der Oberfläche brodelt. Trotzdem ist sie nicht darauf vorbereitet, als herauskommt, wie sehr ihre eigene Geschichte mit der der anderen Frauen verwoben ist. Können die vier Frauen sich gegenseitig helfen, ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen?



<p>Sarah Morgan ist eine gefeierte Bestsellerautorin mit mehr als 21 Millionen verkauften Büchern weltweit. Ihre humorvollen, warmherzigen Liebes- und Frauenromane haben Fans auf der ganzen Welt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von London, wo der Regen sie regelmäßig davon abhält, ihren Schreibplatz zu verlassen.</p>

1. KAPITEL


HATTIE

»Maple Sugar Inn, wie kann ich Ihnen helfen?« Hattie ging mit einem Lächeln ans Telefon, weil sie herausgefunden hatte, dass es unmöglich war, niedergeschlagen, launisch oder den Tränen nahe zu klingen, solange man lächelte – alles Gefühlslagen, die aktuell auf sie zutrafen.

»Ich möchte schon seit Jahren Winterurlaub in Vermont machen und habe Bilder von Ihrem Hotel in den sozialen Medien entdeckt«, sprudelte am anderen Ende jemand los, der Stimme nach eine Frau. »Herrlich, wie gemütlich und einladend das bei Ihnen aussieht! Genau die Art Ort, an der man gar nicht anders kann, als zu entspannen.«

Reine Illusion, dachte Hattie. Hier war gar nichts entspannt, zumindest nicht für sie selbst. Ihr Kopf wummerte, und ihre Augen brannten, weil sie wieder mal die ganze Nacht wach gelegen und gegrübelt hatte. Die Hausdame drohte damit zu kündigen, und der Küchenchef war nun schon zwei Abende hintereinander zu spät zur Arbeit erschienen, was sich heute wohl wiederholen würde. Und das kam einer Katastrophe gleich, weil alle Tische reserviert waren. Tucker hatte ihrem Hotelrestaurant zwar den begehrten Stern eingebracht – sein Enten-Confit entlockte den Gästen regelmäßig ekstatische Laute –, aber es gab durchaus Tage, an denen sie den Stern mit Freuden gegen einen Küchenchef mit einem etwas ausgeglicheneren Temperament eingetauscht hätte. Tucker war so heißblütig, dass sie sich manchmal fragte, wieso er sich überhaupt noch die Mühe machte, den Ofen einzuschalten. Er brauchte die Enten doch nur anzuschreien, um sie mit seinem flammenden Zorn zu versengen. Außerdem verhielt er sich ihr gegenüber respektlos. Und er nutzte sie aus. All das war Hattie sehr wohl bewusst, ebenso wie die Tatsache, dass sie ihn vermutlich besser rauswerfen sollte. Aber Brent hatte ihn eingestellt, und wenn sie ihn nun vor die Tür setzte, schnitt sie damit einen weiteren Faden ab, der sie mit der Vergangenheit verband. Zudem kostete jeder Konflikt Energie, und die war bei ihr derzeit Mangelware. Also war es wohl für den Moment einfacher, Tucker seinen Willen zu lassen.

»Wie schön, dass Ihnen unser Hotel zusagt«, antwortete sie der Frau am Telefon. »Kann ich Ihnen ein Zimmer reservieren?«

»Das hoffe ich, allerdings habe ich recht konkrete Vorstellungen von dem Zimmer. Wenn ich einmal kurz erklären dürfte, was ich mir erwarte?«

»Aber gern doch.« Hattie wappnete sich für eine lange Litanei unerfüllbarer Wünsche und kämpfte gegen den Drang an, mit dem Kopf gegen die Tischplatte zu hämmern. Sie griff nach Zettel und Stift, die stets an der Rezeption bereitlagen. »Ich höre.«

Wie schlimm konnte es schon werden? Vorige Woche hatte sich eine Frau erkundigt, ob sie ihre Hausratte mitbringen konnte – Antwort: Nein! –, und noch eine Woche zuvor hatte ein Gast verlangt, dass sie das Rauschen des Flusses, der vor seinem Zimmerfenster vorbeifloss, herunterregelte, weil er »bei dem Lärm« nicht schlafen konnte.

Sie gab ihr Bestes, allen Launen ihrer Gäste gerecht zu werden, aber es gab Grenzen.

»Ich hätte gern ein Zimmer mit Bergblick«, begann die Frau. »Und ein Kamin mit echtem Feuer wäre schön.«

»All unsere Zimmer haben Kamin«, erklärte Hattie. »Und die Zimmer, die nach hinten hinausgehen, haben einen herrlichen Bergblick. Die vorderen Zimmer gehen auf den Fluss hinaus.«

Sie entspannte sich ein wenig. So weit, so unproblematisch.

»Ich bin ganz klar der Bergtyp. Außerdem bin ich etwas speziell, was die Schlafsituation betrifft. Immerhin verbringen wir ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen, da sollte man keine Kompromisse eingehen, finden Sie nicht auch?«

Ein Anflug von Neid überkam Hattie. Sie hätte einiges dafür gegeben, ebenfalls ein Drittel ihrer Zeit mit Schlafen verbringen zu können. Aber mit einem kleinen Kind, einem eigenen Hotel und der anhaltenden Trauer um ihren Ehemann war sie froh, wenn sie überhaupt mal ein Auge zubekam. Stattdessen träumte sie vom Schlafen, war dabei bedauerlicherweise aber meistens wach.

»Oh ja, das richtige Bett ist ausgesprochen wichtig.« Sie sagte, was von ihr erwartet wurde. Genau wie vor zwei Jahren, als die Polizei vor ihrer Tür stand, um ihr mitzuteilen, dass ihr Mann durch einen fast schon absurden Unfall ums Leben gekommen war. Auf dem Weg zur Bank war ihm ein Dachziegel, der sich von einem Gebäude gelöst hatte, auf den Kopf gefallen. Brent war auf der Stelle tot gewesen.

Jedes Mal, wenn sie an ihre erste Reaktion auf die Nachricht dachte, hätte sie im Erdboden versinken können: Sie hatte gelacht. So überzeugt war sie gewesen, dass es sich um einen schlechten Scherz handelte. Kein normaler Mensch kam ums Leben, weil ihm am helllichten Tag wie aus dem Nichts irgendwelche Sachen auf den Kopf knallten, oder? Aber dann war ihr aufgefallen, dass sie die Einzige war, die lachte, und zwar nicht, weil es den Polizisten an Humor mangelte.

Sie hatte nachgefragt, ob sie auch wirklich sicher seien, dass er tot war, und sich noch im selben Atemzug dafür entschuldigt. Denn wie oft begann die Polizei schon ein Gespräch mit Bedauerlicherweise müssen wir Ihnen mitteilen … und beendete es mit Ups, da haben wir wohl einen Fehler gemacht?

Die Beamten hatte noch einmal wiederholt, was geschehen war, worauf sie sich höflich bei ihnen bedankte. Und ihnen dann einen Tee kochte, weil sie a) halbe Britin war und b) unter Schock stand.

Nachdem die beiden ihren Tee getrunken und ihre selbst gebackenen Zimtkekse gegessen hatten, hatte sie sie zur Tür geleitet und verabschiedet, als wären sie geschätzte Gäste und nicht zwei Menschen, die gerade innerhalb eines einzigen kurzen Gesprächs ihr ganzes Leben zertrümmert hatten.

Danach hatte sie bestimmt fünf Minuten lang die geschlossene Tür angestarrt, um zu begreifen, was sie gerade erfahren hatte. Von einem Moment auf den anderen war nichts mehr wie zuvor. War sie ihrer gemeinsamen Zukunft mit Brent beraubt worden. Waren all ihre Hoffnungen zunichte.

Zwei Jahre war das jetzt her, und doch gab es immer noch Tage, an denen es sich anfühlte, als hätte sie nur schlecht geträumt. Tage, an denen sie damit rechnete, dass Brent voller Energie durch die Tür kam, um ihr aufgeregt von seiner neusten genialen Idee zu erzählen.

Ich finde, wir sollten heiraten …

Ich finde, wir sollten ein Kind bekommen …

Ich finde, wir sollten das historische Hotel kaufen, das wir auf unserer Reise nach Vermont gesehen haben …

Sie hatten sich während ihres letzten Collegejahrs in England kennengelernt, und Brents Enthusiasmus riss sie von Sekunde eins an mit. Nach ihrem Abschluss nahmen sie beide Jobs in London an. Und dann geschahen zwei Dinge: Erstens starb Brents Großmutter und hinterließ ihm eine großzügige Summe, zweitens reisten sie nach Vermont, wo sie sich in das Hotel verliebten.

Tja, und hier saß sie nun, Witwe mit achtundzwanzig, Mutter einer fünfjährigen Tochter und alleinige Geschäftsführerin eines geschichtsträchtigen Hotels. Seit Brents Tod versuchte sie, hier alles in seinem Sinne weiterzuführen, aber das war weiß Gott nicht einfach. Ihre Sorge wuchs immer mehr, es allein nicht zu schaffen und über kurz oder lang das Hotel zu verlieren. Noch größer allerdings war ihre Angst, ihrer Tochter nicht gerecht zu werden. Seit Brents Tod musste sie für sie Vater und Mutter sein – dabei fühlte sie sich nicht mal mehr wie ein einziger vollständiger Mensch.

Die Frau am Telefon musste während ihres kurzen Anfalls von Selbstmitleid immer weitergeredet haben, was Hattie erst jetzt bemerkte. »Verzeihung, könnten Sie das bitte noch einmal wiederholen?«

»Ich hätte gern Leinenbettwäsche, weil es mir schnell zu heiß wird.«

»Das dürfte kein Problem darstellen, wir verfügen über Leinenbettwäsche.«

»In Rosa.«

»Wie bitte?«

»Die Bettwäsche muss rosa sein. Ich habe herausgefunden, dass ich in Rosa besser schlafe. Weiß ist so grell, und triste Farben deprimieren mich.«

Rosa also.

»Ich vermerke das in Ihrer Reservierung.« Sie nahm einen Notizblock, kritzelte aber HILFE darauf, gefolgt von vier Ausrufezeichen. Früher hätte sie etwas deutlich Unhöflicheres geschrieben, aber ihre Tochter konnte mittlerweile bemerkenswert gut lesen und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, diese Fähigkeit auch unter Beweis zu stellen. Entsprechend überlegte sich Hattie inzwischen genau, was sie offen herumliegen ließ. »Haben Sie einen bestimmten Zeitraum im Kopf?«

»Weihnachten. Das ist doch die schönste Zeit im Jahr, nicht wahr?«

Nicht für mich, dachte Hattie, während sie den Belegungsplan durchsah. Ihr erstes Weihnachtsfest nach Brents Tod war einfach nur fürchterlich gewesen, und letztes Jahr war es kaum besser gelaufen. Am liebsten hätte sie sich im Bett versteckt, die Decke über den Kopf gezogen, bis alles vorbei war, aber stattdessen hatte sie im Leben anderer fröhliche Weihnachtsstimmung verbreiten müssen. Und nun war schon wieder Ende November, und in wenigen Wochen stand Weihnachten vor der Tür.

Aber solange sie kein Personal verlor, würde sie sich irgendwie durchmogeln können. Sie hatte zwei Weihnachtsfeste überlebt, da würde sie auch ein drittes schaffen.

»Sie haben Glück, einige wenige Zimmer sind noch frei. Unter anderem ein Doppelzimmer mit Bergblick. Darf ich es für Sie reservieren?«

»Handelt es sich um ein Eckzimmer? Ich hätte gern mehr als ein Fenster.«

»Nein, es ist kein...

Erscheint lt. Verlag 20.8.2024
Übersetzer Sarah Heidelberger
Sprache deutsch
Original-Titel The Book Club Hotel
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Adventskalender • allein erziehend • Buchclub • Bücher • Buch Geschenk • Christmas • Familie • feel good • Frauenfreundschaft • Freundschaft • Geheimnisse • Geschenk für • Geschenk zu • Hotel • Liebe • Liebesroman • neues Buch Sarah Morgan • Urlaub • was schenken • Weihnachten • Weihnachten 2024 • Weihnachtsroman • Winter • Winterroman
ISBN-10 3-7499-0734-X / 374990734X
ISBN-13 978-3-7499-0734-2 / 9783749907342
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