Finde den Tempel in dir (eBook)
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-8624-9 (ISBN)
Während eines Meditations-Retreats in Thailand fand Antonia Kemkes ihren inneren Tempel, ihren Ort der Ruhe. Ihr ist es ein Anliegen, die östliche Weisheit in den westlichen Teil dieser Welt zu integrieren. Inzwischen leitet die Diplom-Pädagogin und zertifizierte Yoga- und Achtsamkeitspraxis-Lehrerin seit 20 Jahren Business-Yoga-Kurse sowie Seminare und Workshops zu den Themen Entspannung, Burn-out-Prävention und Stressbewältigung.
Während eines Meditations-Retreats in Thailand fand Antonia Kemkes ihren inneren Tempel, ihren Ort der Ruhe. Ihr ist es ein Anliegen, die östliche Weisheit in den westlichen Teil dieser Welt zu integrieren. Inzwischen leitet die Diplom-Pädagogin und zertifizierte Yoga- und Achtsamkeitspraxis-Lehrerin seit 20 Jahren Business-Yoga-Kurse sowie Seminare und Workshops zu den Themen Entspannung, Burn-out-Prävention und Stressbewältigung.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Auf der Suche nach Freiheit
Buddhas Geschenk
Die Reise gut vorbereiten
Drei Trampelpfade zum inneren Tempel
Wegbegleiter und Rituale
Das Gold in dir
Du bist nicht allein
Die Autorin
DIE REISE GUT VORBEREITEN
WENN WIR UNS AUFMACHEN, UNSEREN INNEREN TEMPEL ZU FINDEN, KÖNNEN UNS EINIGE ALTBEWÄHRTE WEGWEISER HELFEN.
DEN GEIST IMMER WIEDER DURCHFEGEN
»KEIN WEG FÄLLT DEM MENSCHEN SCHWERER ZU GEHEN ALS DEN, DER IHN ZU SICH SELBST FÜHRT«, SCHRIEB HERMANN HESSE.
GEISTIGE HYGIENE – JEDEN TAG EIN BISSCHEN
Du musst nicht in einen Tempel gehen und wochenlang schweigen oder im Lotossitz mit schmerzenden Knien ausharren und stundenlang »Ooohmmm« summen, um den Weg zu deinem inneren Tempel zu finden. Du kannst dir hier und jetzt in deinem Alltag durch das Üben der sogenannten formellen Achtsamkeitstechniken deinen Weg erschließen, der dich zu dir führt.
Erlaube dir, jeden Tag etwas Raum und Zeit nur für dich zu beanspruchen und abzutauchen in deinen ganz persönlichen Alltagstempel. Hier darfst du alles andere außen vor lassen und ganz bei dir bleiben. Du ziehst dich in dein tägliches Mini-Retreat zurück. Wenn du dir eine Zeit dafür festlegst, gibt das deinem Tag Struktur und dir das gute Gefühl, dass du etwas für dich und dein Leben tust. Das Schöne ist, dass die Effekte sehr schnell spürbar werden. Der Geist wird klarer, der Nebel lichtet sich und schon nach kurzer Zeit wirst du mit einem anderen Gefühl und deutlich bewusster durch deinen Tag gehen. Dieses Buch nimmt dich an die Hand und zeigt dir die verschiedenen Wege, die du gehen kannst, bis dein ganz persönlicher Trampelpfad entsteht, der dich zu deinem inneren Tempel führt. Eine vorbereitende Basis ist ein tägliches Achtsamkeits-Date mit dir selbst.
DU BIST SO VIEL MEHR ALS DEIN KÖRPER
Die Mönche in den Tempeln Thailands haben sich oft kopfschüttelnd darüber gewundert, dass wir Menschen in der westlichen Welt so viel Zeit am Tag für Körperpflege einplanen. Dagegen vernachlässigen wir in ihren Augen die geistige Hygiene komplett und überschütten unseren Geist stattdessen mit einer überwältigenden Menge an Informationen, die er kaum verarbeiten und verkraften kann. Genauso, wie wir uns jeden Tag Zeit nehmen, um unsere Zähne zu putzen, sollten wir uns auch jeden Tag Zeit dafür nehmen, unseren Geist ordentlich durchzufegen. Ideal dafür: ein formelles Achtsamkeitstraining. Probier es aus und du wirst schon nach wenigen Tagen den Unterschied spüren. Es fühlt sich gut an, mit einem reinen und klaren Geist in den Tag zu starten oder den Tag in Stille zu beenden, die Eindrücke zu klären und vor dem Schlafen zur Ruhe zu kommen.
Formelle und informelle Praxis
FORMELLE ACHTSAMKEITSPRAXIS
Hierfür setzt du dir einen Zeitrahmen und übst eine bestimmte Methode der Achtsamkeit. Meditation, Yoga und der Bodyscan zählen beispielsweise dazu. Du wirst sie in diesem Buch noch im Detail kennenlernen.
Wenn du den tiefen Wunsch hast, mehr Achtsamkeit und Bewusstsein in dein Leben zu bringen, solltest du dem formellen Achtsamkeitstraining einen festen Platz in deinem Alltag zugestehen. Jeden Morgen zehn Minuten oder sogar eine halbe Stunde. Oder am Abend einen festen Zeitraum.
INFORMELLE ACHTSAMKEITSPRAXIS
Hierbei wendest du die Techniken der Achtsamkeit im Alltag an. Bei einem aufkommenden Streit hältst du inne und erschaffst einen Raum zwischen Reiz und Reaktion. Bei einem Gefühl von Angst gehst du nach innen und spürst nach, was los ist. Je mehr deine formelle Praxis fortschreitet, umso mehr macht sie sich dann auch im Alltag bemerkbar.
GRUNDHALTUNGEN LADEN DIE ACHTSAMKEIT EIN
DIE GRUNDHALTUNGEN DER ACHTSAMKEIT BEREITEN DIR DEN WEG. SIE ZU KENNEN UND ZU VERINNERLICHEN IST EIN WESENTLICHER SCHRITT.
AKZEPTANZ ALS ERSTE GRUNDHALTUNG
Bestimmte Grundhaltungen reinigen den Boden von Gestrüpp und Unkraut, sodass der Weg frei wird und Schritt für Schritt dein Trampelpfad entstehen kann, bis du schließlich an den Eingang zu deinem inneren Tempel gelangst.
Buddha erkannte, dass die Menschen aus zwei Gründen unglücklich sind: weil sie etwas haben möchten, das sie gerade nicht bekommen können, oder weil sie das ablehnen, was sie haben. Die Suche nach Glück in materiellen Dingen ist in unserer konsumorientierten Gesellschaft sehr verbreitet. Wir ertappen uns immer wieder dabei, dass wir auf der Jagd nach etwas sind, das wir nicht haben, wovon wir aber glauben, dass es uns glücklich macht, wenn wir es besitzen. Wir meinen, es haben zu müssen.
»Das Glück wohnt nicht im Besitz, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause«, sagte einst der Naturphilosoph Demokrit. Wir neigen dazu, Berge an materiellen Dingen anzuhäufen, die wir nicht brauchen, nur um uns am Ende genauso leer zu fühlen wie vorher. Das Glücksgefühl, das wir empfinden, wenn wir uns etwas Schönes gegönnt haben, ist nur von kurzer Dauer, der Reiz verfliegt und schnell ist etwas Neues, das wir ebenfalls in unseren Besitz bringen wollen, in unser Blickfeld geraten und entfacht unsere Begierde aufs Neue. Es wird immer etwas geben, das wir nicht haben, und so ist die Suche nach Glück im Besitztum ein ewiger Kreislauf, der uns am Ende im wahrsten Sinne des Wortes leer ausgehen lässt.
Zufrieden sein mit dem, was man hat, sich an den kleinen Dingen des Alltags erfreuen und Dankbarkeit kultivieren – das macht nachhaltig glücklich.
Auch ich bin nun schon lange sesshaft und es hat sich für mich manchmal erschreckend viel Besitz angehäuft in den vielen Schränken und Kammern. In den Jahren, in denen ich allein gereist bin, hat mich nur ein kleiner Rucksack begleitet, mit dem absolut notwendigen Dingen wie ein paar Kleidungsstücken, Hygieneartikeln und ein paar wenigen persönlichen Dingen, mit denen ich mir mein jeweiliges Zuhause auf Zeit individuell verschönert habe. Mir hat in dieser Zeit absolut nichts gefehlt.
Genau zu wissen, was man hat, und sich nur um ein paar wenige Dinge kümmern zu müssen, macht frei.
Die Dinge so anzunehmen, wie sie sind, und zu akzeptieren, was jetzt gerade da ist, führt uns in eine neue Qualität der offenen Wahrnehmung. Diese Grundhaltung unterstützt uns darin, Widerstände und Begierden aufzulösen und eine neue Sicht auf uns selbst, andere Menschen, Situationen und das Leben überhaupt entstehen zu lassen.
Natürlich gilt es dabei wieder zu unterscheiden: zwischen den Situationen, die wir nicht ändern können, und denen, die wir durch unser beherztes Zutun vielleicht verbessern, aktiv gestalten und beeinflussen können.
NICHT-BEWERTEN ALS ZWEITE GRUNDHALTUNG
Wir haben die Tendenz, uns permanent mit anderen Menschen zu vergleichen. Unser Geist ist damit beschäftigt, andere zu begutachten, sie zu kritisieren oder zu bewundern. Dies führt dazu, dass wir entweder immer unsicherer und unzufriedener werden oder arrogant und überheblich auf andere reagieren. Dieses unschöne Verhalten entsteht meistens unbewusst und automatisch aus unserer subjektiv gefärbten Sicht, unsere Reaktionen bilden nicht die Realität ab. Wenn wir uns dessen bewusst sind und es schaffen, hier innerlich einen Schritt zurückzutreten, entsteht ein wertfreier und offener Raum, in dem wir Dinge und Menschen einfach in ihrem Sosein wahrnehmen können, ohne angenehm oder unangenehm berührt zu sein.
Ein Beispiel: Wenn du das nächste Mal mit jemandem sprichst, mit dem du generell Schwierigkeiten hast, weil du ihn oder sie als wortkarg, emotionslos und unnahbar erlebst, dann versuche, dieser Person wert- und vorurteilsfrei zu begegnen. Tu das, indem du dir alles, was sie sagt, anhörst, ohne es auf dich zu beziehen, es zu bewerten oder persönlich zu nehmen. Die Unfreundlichkeit einer anderen Person kann viele Ursachen haben, von denen du nichts ahnst. Du wirst überrascht sein, wie anders sich das Gespräch für dich anfühlt, wenn du versuchst, nicht zu bewerten. Vielleicht nimmt es sogar eine ungeahnte Wendung.
ABSICHTSLOSIGKEIT ALS DRITTE GRUNDHALTUNG
Vom »Handlungsmodus« in den »Seinsmodus« umzuschalten ist gar nicht so einfach. In der Regel steht hinter allem, was wir tun, eine Absicht. Wir treiben Sport, um eine gute Figur zu bekommen, wir kleiden uns, um schön auszusehen, und wir schlagen eine Richtung ein, um irgendwo anzukommen. Das führt dazu, dass wir uns gedanklich stets mehr in der Zukunft aufhalten, als einfach in der Gegenwart zu verweilen. Wenn wir erst mal genug Sport getrieben haben, werden wir schlank und glücklich sein. Wenn wir dann endlich in das schicke neue Kleid passen, werden wir alle Blicke auf uns ziehen. Und wenn wir den nächsten Karriereschritt geschafft haben, werden wir reich und sorglos sein. Auf die Art und Weise betrügen wir uns immer wieder um den Moment, der jetzt gerade da ist und erlebt werden will.
Frag dich mal: Bist du wirklich wunschlos glücklich, wenn die angestrebten Dinge und Zustände erreicht sind?
In der Achtsamkeitspraxis üben wir zu gehen, um zu gehen. Zuzuhören, um zuzuhören. Zu kochen, um zu kochen. Da zu sein, um einfach da zu sein. Der Moment ist alles, was wir haben. Die Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft immer ungewiss, egal, was wir planen.
PRAXIS
Kleine Alltagsübung
Bevor du weiterliest, bereite dir einen Tee zu und versuche dabei schon den eigentlich zielgerichteten Akt der Zubereitung bewusst und achtsam zu erleben. Lausche dem Blubbern des Wassers im Kocher, wähle die Teesorte intuitiv aus und genieße dann deinen Tee Schluck für Schluck mit geschlossenen Augen, spüre die Temperatur, erkunde den Geschmack und den Duft. Lass dir Zeit für jeden einzelnen Handgriff und jeden Schluck...
Erscheint lt. Verlag | 3.9.2022 |
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Reihe/Serie | Lebenshilfe |
Lebenshilfe Achtsamkeit | Lebenshilfe Achtsamkeit |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | € • Achtsamkeit • Atem-Meditation • Atmung • Autogenes Training • Bewältigung • Bodyscan • Body Scan • Buddhismus • Burn out • Denken • Entspannung • Glück • Glücklich • innere Ruhe • Kraft • Krankenkasse • lebens-hilfe • Meditation • mehr selbstbewusstsein • Mental • mentale Gesundheit • Motivation • persönlichkeits-training • Positiv • Prävention • Ratgeber • Reiki • Retreat • selbst-bestimmung • Selbst-Coaching • selbst-vertrauen • Selbstwertgefühl • Stress-Abbau • Stressbewältigung • Übungen • Yoga • Zuhause |
ISBN-10 | 3-8338-8624-2 / 3833886242 |
ISBN-13 | 978-3-8338-8624-9 / 9783833886249 |
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Größe: 7,2 MB
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