Werde eins mit der Natur: Lerne die Sprache der Tiere und Pflanzen (eBook)
300 Seiten
Crotona Verlag
978-3-86191-124-1 (ISBN)
Für die Menschen des Westens ist der Zugang zu den Geheimnissen der Natur mit dem Aufkommen der modernen Naturwissenschaft weitgehend verloren gegangen. Alles wird gemessen und untersucht, um auf seinen 'Nutzen' überprüft zu werden. Die Idee von Schöpfung oder gar von einer alles durchdringenden Weltseele ist völlig in den Hintergrund getreten.
Glücklicherweise gibt es immer noch „Eingeweihte der Natur“, die in Gestalt von Schamanen oder Medizinmännern hinter den Vorhang der Dinge schauen. Wer das wirkliche LEBEN erfassen will, muss zuerst einmal verstehen, was in den nicht-menschlichen Reichen vor sich geht, von denen der Mensch in Wahrheit nicht getrennt ist.
Tamarack Song nimmt diejenigen, die sich für seine Lehren öffnen, mit auf eine Reise in die wunderbare Welt der Tiere und Pflanzen und öffnet so Zugänge in eine Welt, die das Menschenreich unmittelbar umgibt – und doch so endlos weit entfernt zu sein scheint.
Ein Buch, das die Augen öffnet für die Wirklichkeit, die hinter der Oberfläche verborgen liegt!
Natur zu kennen, bedeutet, zur Natur zu werden
Wenn ich dir draußen im Wald über den Weg laufen würde, könntest du glauben, dass du eine menschliche Gestalt siehst. Doch mit meinem angegrauten Fell und bernsteinfarbenen Augen zöge ich so lautlos wie ein Schatten über den moosigen Teppich dahin. Ich sähe die Formen und Schatten, genauso wie meine Kamerad*innen im Rudel sie sehen, und ich würde auf jedes Geräusch und jeden Geruch reagieren, genauso wie sie es taten. Mein Hunger und meine Neugier wären dieselben wie ihre; und wie sie, stünde ich in ständiger Kommunikation mit allem Leben um mich herum.
Wenn du nach mir rufen würdest, würde ich deine Worte vielleicht nicht gleich registrieren, da ich in meinem Tierverstand wäre. Der Tierverstand ist ein Bewusstsein ohne Verstellungen oder Filter. Jeder Gedanke und jede Bewegung verfolgt einen Zweck – und verursacht Kosten. Um das Überleben zu sichern, gilt es, ständig der Umgebung gewahr und auf die jeweiligen Vorhaben eingestimmt zu sein. Das ist die einzige Möglichkeit, sich unsichtbar zu bewegen und die wortlose Sprache der Tiere zu verstehen. Das ist die einzige Möglichkeit, ihre Ängste und Wünsche zu kennen, und zu wissen, woher sie kommen und wohin sie gehen.
Manchmal, wenn ich mit dem Wald verschmelze, werde ich ein Hirsch. Zu anderen Zeiten werde ich ein Vogel oder ein Frosch. Immer werde ich Natur, denn wenn ich das nicht tue, bleibe ich nur ein Beobachter. Ein Außenseiter.
Ein anderer Zugang zur Naturverbindung
Dieses Buch hat die Kraft, alles abzulegen, was uns von der Natur trennt, und uns zu zeigen, wie wir mit der Seele eines Tieres vertraut werden können. Unsere Ausflüge werden nicht länger ein Zuschauersport sein, wir werden Natur werden. Wir werden uns nicht mehr mit einem gelegentlichen flüchtigen Blick auf Tiere zufriedengeben, sie uns mit Ferngläsern näher heranholen oder sie mit dem Fotoapparat einfangen. Wir werden imstande sein, in ihre Augen zu blicken, wenn wir mit ihnen von Angesicht zu Angesicht in Kontakt treten. Wir werden in ihre Haut kriechen und fühlen, was es bedeutet, ihr Leben zu leben.
Indem wir den in zwölf Schritten umrissenen Übungen folgen, können wir die Möglichkeiten des Verstandes eines Tieres und die Fertigkeiten der Tierkommunikation erlernen, wie sie in den Geschichten meines vorhergehenden Buches Entering the Mind of the Tracker**** zu finden sind. Durch diese Übungen und die daraus resultierenden Veränderungen in unseren Sichtweisen werden wir lernen, unsichtbar zu werden und uns so geräuschlos wie ein Schatten zu bewegen. Anders als bei Kursen und mit Bestimmungsbüchern, werden wir wie Indigene lernen: durch Geschichten und unmittelbare Erfahrung. Wir werden unsere intuitiven Fähigkeiten erwecken; eben jene, auf die sich unsere jagenden und sammelnden Vorfahren verließen, um ihren Lebensunterhalt und ihre Sicherheit zu gewährleisten. Du wirst die Gelegenheit haben zu lernen, was mich die amerikanischen Ureinwohner*innen lehrten – ein umfassendes Kommunikationssystem, das den Menschen von heute größtenteils unbekannt ist.
Die Natur ist bekannt für ihre Schönheit und ihre Geheimnisse sowie als Ort des Trostes und der Inspiration. Aber können wir erkennen, dass wir selbst Natur sind? Wir stammen von der Natur und müssen zur Natur wieder zurückkehren, wenn wir sterben. Doch etwas hat sich zwischen diesen beiden Ereignissen zugetragen: Wir haben die Natur verlassen und sind oftmals einem Leben nachgejagt, das zu ihr im Gegensatz steht. Dieses Buch ist für jene von uns, die nicht bis zum Tod warten möchten, um zu ihr zurückzukehren. Wir möchten die Essenz des Lebens in uns aufnehmen. Wir möchten in unserem Mark spüren, was es bedeutet, eins mit allem zu sein. Wir möchten Teilnehmende am Schauspiel sein, statt Zuschauer*innen auf der Tribüne.
Hier werden wir entdecken, dass das Verständnis dessen, was Tiere sagen, nichts mit Magie oder Hellsehen zu tun hat. Wir werden feststellen, dass ein Tier zu berühren genauso möglich – und vielleicht genauso fantastisch – ist, wie die Hand auszustrecken und unsere Geliebten zu berühren. Alle sind wir Kinder der Natur, nicht anders als Indigene eines Naturvolkes, und wir besitzen dieselben angeborenen Fertigkeiten und Fähigkeiten und sind ebenso wie sie dazu in der Lage, Natur zu werden.
Den Alten Weg wieder neu lernen
Um die Natur zu kennen, sind Beobachtung und Studium nicht ausreichend. Vielleicht schneiden wir bei einem Test gut ab oder lesen sogar erfolgreich die Fährte eines Tieres, doch ist das nur der Anfang. In einer Studie aus dem Jahre 2012 analysierten der Biophysiker Gabor Horvath und seine Kolleg*innen an der Eötvös-Loránd-Universität in Ungarn etwa tausend prähistorische und moderne Kunstwerke, um herauszufinden, wer Gangarten von Tieren am genauesten abbildete. Anatomische Lehrbücher und moderne Kunstschaffende zeigten Tiere meistens bei der Ausführung unmöglicher Gangarten. Sogar Leonardo da Vinci, berühmt für seine anatomischen Skizzen, hat es falsch gemacht. Tierpräparator*innen erging es besser, aber nicht so gut wie den Jäger*innen und Sammler*innen des späteren Paläolithikums (vor 10.000 bis 50.000 Jahren), deren Höhlenkunst in den meisten Fällen korrekte Gangarten abbildete.3
Warum der Unterschied? Ich glaube, er ist darin begründet, dass, wenn wir uns der Natur durch Studium und Forschung annähern, wir zu technischen Naturkundler*innen werden. Wir verlassen uns auf Technologie und Intellekt, anstatt uns auf die uns angeborene Art zu verbinden – mit dem Herzen und mit unserer Intuition. Mit anderen Worten: Wir sind entfremdet.
Albert Einstein sagte: „Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist durch all das begrenzt, was wir jetzt wissen und verstehen, während die Vorstellungskraft die gesamte Welt umfasst.“ 4 (Übersetzung durch die Übersetzerin) Das gilt für Naturforscher ebenso wie für Physiker, da die Vorstellungskraft eine wesentliche Fähigkeit ist, die wir nutzen werden, um Natur zu werden – und das schließt unsere Natur mit ein.
Als Kinder entwickeln wir unsere Vorstellungskraft durch Fantasiespiele, wodurch wir uns dann als Erwachsene die Dinge wirksam vorstellen können. Die Fähigkeit, sich etwas vorzustellen, der wir in diesem Buch als werden begegnen, ist glücklicherweise angeboren. Unsere Vorfahren nutzten sie, um Tiere aufzuspüren, um ihren Weg durch ein unbekanntes Gebiet zu finden und für viele andere Zwecke. Indem sie zu dem Tier wurden, das sie jagten, traten sie in dessen Verstand ein und entdeckten dadurch, wo sie es finden konnten.
Wenn wir zu einem Tier werden, lernen wir sie oder ihn von innen heraus kennen, und dadurch lernen wir uns selbst kennen. Ob wir so weit gehen, dieses Tier zu berühren, ist zweitrangig, obwohl es vollends möglich ist. Indem wir zu einem Tier werden, lernen wir ihn oder sie auf eine innige Weise kennen. Man könnte sagen, wir entwickeln eine liebevolle Beziehung mit ihr oder ihm. Diese Erfahrung kann unser Leben in der Tat transformieren, und das ist der eigentliche Grund, weswegen ich über die Möglichkeiten von Beziehungen spreche, die in diesem Buch zu finden sind.
Die Natur zu kennen, bedeutet, sich selbst zu kennen
Wir besitzen Fähigkeiten, die weit über die bloße Intelligenz hinausgehen. Sie beginnen sich zu manifestieren, wenn wir uns selbst die Erlaubnis geben, die Tiere zu sein, die wir sind. Der Grund, warum es uns so schwerfällt, unsere ursprünglichen Anlagen zu nutzen – etwa sich so leise wie ein Schatten zu bewegen, versteckte Tiere zu finden und ihre Sprache zu sprechen – ist, dass wir diese Anlagen so lange nicht verwendet haben, dass sie verkümmert sind. Die Wahrheit ist, dass unser ganzes Wesen Natur ist: Jede Zelle, jedes Organ in unserem Körper wurde über Jahrtausende verfeinert, um bestmöglich im Reich der Natur zu funktionieren. Genetische Erinnerungen sind in unserer DNS verankert – wir können wie Indigene sehen, sprechen und uns bewegen, genauso wie ein Rotkehlchen weiß, wie ein Nest zu bauen ist, und ein Wolf zu heulen weiß.
Einige Menschen erzählen mir, dass das, was sie am tiefsten im Prozess des Zu-Natur-Werdens berührt, ist, sich zum ersten Mal selbst kennenzulernen. Sie sagen, dass sie sich nicht länger von der Natur abgeschnitten fühlen: Sie fühlen wahre Verwandtschaft mit Raufußhuhn, Hirsch und Hase. Wenn wir das Verlangen einer hitzigen Füchsin fühlen oder die Angst eines...
Erscheint lt. Verlag | 1.4.2020 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
ISBN-10 | 3-86191-124-8 / 3861911248 |
ISBN-13 | 978-3-86191-124-1 / 9783861911241 |
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Größe: 7,4 MB
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