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Die Staufer und ihre Zeit

Leben im Hochmittelalter
Buch | Softcover
304 Seiten
2012
Goldmann Verlag
978-3-442-15742-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Staufer und ihre Zeit -
CHF 15,35 inkl. MwSt
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Faszinierende Einblicke in das Leben der Menschen zwischen Kreuzzügen und Minnesang
Vom »dunklen Mittelalter« ist häufig die Rede, dabei war gerade die Epoche der staufischen Kaiser, die über halb Europa herrschten, eine Zeit des Aufbruchs, voller Wandel und Dynamik. Die Staufer sind das bedeutendste Herrschergeschlecht des Mittelalters. Bis heute verbinden sich unzählige Geschichten und Sagen mit den berühmten Kaisern Friedrich I. Barbarossa und Friedrich II. Gemeinsam mit bekannten Historikern gehen »SPIEGEL«-Autoren diesen Legenden auf den Grund und zeigen, wie die Menschen zur Zeit der Staufer lebten, herrschten, kämpften und liebten.

Annette Großbongardt, geboren 1961, studierte Romanistik und Germanistik und arbeitet seit 1993 für den SPIEGEL, zunächst als Redakteurin im Deutschlandressort, dann von 1998 bis 2005 als Korrespondentin in Jerusalem und bis Ende 2007 in Istanbul. Seit 2009 ist sie Redakteurin im Ressort Sonderthemen des SPIEGEL in Hamburg. Bei DVA hat sie zuletzt das SPIEGEL-Buch „Jerusalem“ (2009) herausgegeben. Dietmar Pieper, geboren 1963, arbeitet seit 1989 beim SPIEGEL, von 2001 bis 2008 als einer der Leiter des Ressorts Deutsche Politik in Hamburg. Seitdem verantwortet er die Heftreihen SPIEGEL GESCHICHTE und SPIEGEL WISSEN. Er hat mehrere SPIEGEL/DVA-Bücher herausgegeben, darunter „Die Erfindung der Deutschen” (2007), „Jerusalem” (2009) und „Geld macht Geschichte" (2010).

VORWORT Wer sich mit den Königen und Kaisern aus dem Geschlecht der Staufer befasst, gerät in eine höchst widersprüchliche Epoche: Es ist die Zeit der Kreuzzüge, der brutalen Ritterschlachten, der Leibeigenschaft und des Aberglaubens. Gleichzeitig werden in diesen beiden Jahrhunderten des hohen Mittelalters wichtige Fundamente der Moderne gelegt: Die Anfänge unseres Rechtssystems entstehen, die Ausübung hoheitlicher Macht wird konstitutionell begründet, Logik und Vernunft ziehen in die Denkschulen ein, schwärmerische Liebe und Traurigkeit in die Dichtkunst. Nicht nur imposante Burgen werden gebaut, sondern viele Städte gegründet, die durch Geldwirtschaft und Handel prosperieren und neue Berufe, neue Schichten entstehen lassen. Es ist eine mobile Zeit, in der immer mehr Kuriere, Gesandte und Kaufleute die Alpenpässe nach Italien überqueren, auch hier regieren die Staufer als römisch-deutsche Kaiser. In der Zeit ihrer größten Machtentfaltung spannt sich ihr Reich von Lübeck bis Palermo. Damals beginnt sich Europa mit seinen zentralen Staaten zu formen. Wie fortschrittlich, wie innovativ waren die Staufer? Wie weit kam Friedrich I. Barbarossa in seinem Kampf, die unerhörte Macht der Päpste zurückzudrängen? War Friedrich II. wirklich "der erste moderne Mensch auf dem Thron", wie der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt schwärmte? Warum wurde ausgerechnet dieses Geschlecht schwäbischer Herzöge so mächtig, so bekannt bis heute wie keine andere Dynastie des Mittelalters? Kein Ottone, kein Salier, kein Luxemburger konnte es je an Popularität mit ihnen aufnehmen. Wie sah das Reich aus, das sie beherrschten - und woran scheiterten sie letztlich? Diesen Fragen gehen die Autoren des vorliegenden Buches nach - in umfassenden Porträts der großen Staufer Friedrich I. Barbarossa und Friedrich II., Dichterfürst und Falkenliebhaber, in historischen Analysen, die den Konflikt zwischen Staufern und Päpsten, zwischen König und Fürsten, zwischen deutschem Kaiser und rebellischen italienischen Städten beleuchten. Sie beschreiben, wie im Mittelalter Politik gemacht wurde, als Demutsgesten und Bußrituale feste Bestandteile der diplomatischen Kunst waren. Die Historiker Stefan Weinfurter und Wolfgang Stürner zeichnen die großen Entwicklungslinien nach - bis zu den Grenzen der Staufermacht. SPIEGEL-Redakteure haben sich auf historische Spurensuche begeben und faszinierende Geschichten mitgebracht, etwa aus Palermo in Sizilien, wo Friedrich II. aufwuchs und später herrschte, oder aus der oberitalienischen Metropole Bologna, deren traditionsreiche Universität damals Kaderschmiede der gerade entstehenden Jurisprudenz war. Das Buch widmet sich aber auch dem Alltag der staufischen Untertanen auf dem Land, in aufstrebenden Städten wie Lübeck und in den Burgen, wo es sich gar nicht so angenehm lebte. Dies erwies sich als schwierige Recherche, bei der viele Details im Dunkeln blieben, denn Geschichtsschreibung im Mittelalter ist meist Herrscher-Berichterstattung - für Bauern und Schmiede interessierte sich kaum ein Chronist. Die Historiografen dienten auch den staufischen Kaisern, die schon sehr genau wussten, wie PR funktioniert. Sie hielten sich Hofschreiber, die ihre Taten glorifizierten. Damit trugen sie selbst dazu bei, dass sie früh zum Mythos wurden. Die Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts machte Barbarossa schließlich zur deutschen Heldengestalt, Kinder erfuhren aus Grimms Märchenbüchern vom sagenhaften Kaiser Rotbart im Kyffhäuser, der schläft, bis er einst bessere Zeiten und ein geeintes Reich bringen wird. Warum interessieren uns die Staufer noch heute? Wer anfängt zu lesen, wird es schnell erfahren: Die Geschichten aus der Welt der legendären Friedriche sind nicht nur hoch spannend, sie helfen uns, die Entwicklung unserer Welt zu verstehen, unserer heutigen politischen und gesellschaftlichen Ordnung. Hamburg, im Herbst 2010 Annette Großbongardt, Dietmar Pieper TEIL I HERR

Erscheint lt. Verlag 15.11.2012
Reihe/Serie Goldmann Taschenbücher
Zusatzinfo mit Abbildungen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 125 x 187 mm
Gewicht 285 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Mittelalter
Schlagworte 12.Jahrhundert • 13.Jahrhundert • Europa • Geschichte • Herrschergeschlecht • Hochmittelalter • Staufer • Stauferzeit
ISBN-10 3-442-15742-0 / 3442157420
ISBN-13 978-3-442-15742-6 / 9783442157426
Zustand Neuware
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