Eine Reise zu Dante
Corso ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0769-4 (ISBN)
Barbara de Mars studierte in München Germanistik, Theaterwissenschaften, Internationales Recht und Medienmarketing. Sie arbeitete fürs Fernsehen, schreibt für deutsche und italienische Medien, organisiert Seminare und Reisen. Seit über 20 Jahren lebt sie in Italien, die längste Zeit davon im »goldenen Dreieck« der Toskana zwischen Florenz, Arezzo und Siena.
Antonio Maria Storch wurde 1997 in Volterra geboren, er lebt in Berlin und war zu Studienaufenthalten in Mexico City, New York, auf der kanadischen Insel Grand Manan und in Paris. 2017 realisierte er eine Ausstellung in der Pinakothek von Volterra, 2018 eine fotografische Dokumentation für das Buch Tesori di Volterra, 2019 ein fotografisches Projekt über die Arbeit der sardischen Schäfer in der Toskana und begleitete Etta Scollos Reise für ihr Buch Voci di Sicilia (corso 2020) fotografisch.
1. Bücher und Mauern. Im Florentiner Dante-Viertel | 2. Die vierte Dimension. Treppenzauber in Florenz | 3. Guelfen und Ghibellinen. Seelische Nöte in Campaldino | 4. Der Rausschmiss. Im Strudel von Gargonza | 5. Das liebe Geld. Die Burgen Romena und Porciano im Casentino-Tal | 6. Ein langer Weg. Erleuchtung im Apennin | 7. Zwischentöne. Malerei, Musik und Sprache in Padua | 8. Eine Frage der Motivation. Und ein Gespenst in Fosdinovo | 9. Bedingungslos leben. Comacchio und seine »Valli« | 10. Mit Vernunft und Liebe. Ein Paradies in Ravenna
"Eine Reise zu Dante" ist ein Ansporn, sich mit Dante zu beschäftigen. Dabei wird einerseits dem Anfänger (und der Anfängerin) ein Zugang zu Dante geboten, andererseits wird eine Fülle von Informationen und Zusammenhängen geboten, die auch dem fortgeschrittenen Dante-Leser (und der Dante-Leserin) nicht ohne weiteres geläufig sind. Durch die Bezüge zur Gegenwart wird Dante aus dem Mittelalter herausgeholt und für den heutigen Leser (und die Leserin) interessant gemacht. Il Novo Giorno - Mitteilungsblatt der Deutschen Dante Gesellschaft 2021
"Eine Reise zu Dante" ist ein Ansporn, sich mit Dante zu beschäftigen. Dabei wird einerseits dem Anfänger (und der Anfängerin) ein Zugang zu Dante geboten, andererseits wird eine Fülle von Informationen und Zusammenhängen geboten, die auch dem fortgeschrittenen Dante-Leser (und der Dante-Leserin) nicht ohne weiteres geläufig sind. Durch die Bezüge zur Gegenwart wird Dante aus dem Mittelalter herausgeholt und für den heutigen Leser (und die Leserin) interessant gemacht.
Il Novo Giorno - Mitteilungsblatt der Deutschen Dante Gesellschaft 2021
Über 20 Jahre widerstand ich Dante konsequent und erfolgreich, bevor ich mit ihm ins Bett ging. Bewusst hörte ich weg, wenn sein Name fiel und strafte Vorträge über ihn geflissentlich mit Nichtachtung. Mittelalterlich verfilzt wird er sein, dachte ich, bieder und religiös verbohrt sowieso. Wie alle anderen kannte ich natürlich einschlägige Zitate aus der Komödie: »Ihr, die ihr herkommt, lasset alle Hoffnung«, »Reden wir nicht von ihnen, schau und geh vorüber!« Es waren Splitter eines zerbrochenen Spiegels, die kein Bild ergaben. Mit der Zeit begann jedoch eine graue Vorstellung an mir zu nagen, ich könnte vielleicht doch etwas versäumen, wenn ich Dante nicht kannte. Aber da ich nun einmal auf dem hohen Ross der Moderne saß, klammerte ich mich weiter an meine Vorurteile, die über die Jahre großzügig ins Kraut schossen. Italien ließ sich auch ohne Dante genießen. Was würde ich schon verpassen? Eine Hakennase, hängende Mundwinkel, die durch einen deutlichen Unterbiss noch betont wurden und einen grimmigen Blick. Die Tatsache, dass für den Italiener an sich und den Florentiner im Besonderen Durante di Alighiero degli Alighieri fast so etwas wie ein Mitglied der eigenen Familie und jovial einfach »Dante« ist, machte ihn mir zusätzlich suspekt. Ebenso die bisweilen schmachtende, oft aber erstaunlich aufrichtige Verehrung, von der nicht nur isolierte gesellschaftliche Klassen befallen sind, sondern die sich querbeet durch saloni e salotti zieht. Mittlerweile wird am 25. März jeden Jahres nicht nur Mariä Verkündigung, sondern ein nationaler Gedenktag für den Dichter gefeiert, der 1265 »am schönen Arno, in der großen Stadt« geboren und 1302 von seinen florentinischen Mitbürgern in die Verbannung gejagt wurde, in der er 1321 starb. In Ravenna, fern der geliebten Heimat. Dante hat mit seinen Überlegungen zur Volkssprache und seiner in volgare verfassten Komödie das Gewirr an Sprachen und Dialekten, welches sich noch lange nicht Italienisch nannte, zusammengeschweißt. Sein Hauptwerk nannte er Komödie, weil alles ein gutes Ende nimmt: »andrà tutto bene«, alles wird gut! Damals wie heute ein willkommenes und vielleicht das einzig mögliche Mantra für ein chaotisches, krisengeschütteltes Italien, »Schiff ohne Steuermann im wilden Sturm«. Neben der Bibel ist die Komödie eines der am meisten kommentierten und übersetzten Bücher der Weltliteratur. Der bekennende Dante-Jünger Giovanni Boccaccio hatte den richtigen Riecher, als er ihm das Adjektiv »göttlich« voranstellte. Rund 700 Jahre nach dem Ableben des Dichters hegen in seinem Namen weltweit über 400 Gesellschaften in 80 Ländern die italienische Sprache und Kultur. Man sollte meinen, dass diese Argumente jeden Kritiker überzeugen und Dante in die offenen Arme treiben würden. Doch ich blieb standhaft und beließ seine Bücher im Regal. Einen ersten Riss bekam meine ebenso naive wie selbstgewisse Haltung allerdings, als ich zufällig ein Gespräch Goethes mit Johann Peter Eckermann vom 3. Dezember 1824 las: »'Ihnen', wendete sich Goethe freundlich zu mir, 'soll das Studium dieses Dichters von Ihrem Beichtvater hiemit durchaus verboten sein.'« Hoppla. Warum wollte der Platzhirsch der deutschen Dichtung dem literarisch interessierten Laien ausgerechnet die Lektüre Dantes verweigern? In diesem doch eher unscheinbaren Moment erwachte meine Neugier auf dieses rätselhafte Phantom, von dessen Komödie zwar hunderte Abschriften erhalten sind, aber keine einzige von ihm selbst verfasste. Jetzt stehe ich also in Florenz unweit der Stazione Santa Maria Novella an einer Ampel und wundere mich ein bisschen, dass ich einem ungefähren Impuls nachgegeben habe. Julia hatte mich eingeladen bei ihr an einer Dante-Lesung teilzunehmen und ohne Nachzudenken hatte ich zugesagt. Die gebürtige Engländerin, Jahrgang 1937, emeritierte Mediävistik-Professorin sowie Mutter dreier Kinder lebt in einem kleinen Häuschen nicht neben, sondern auf einem Friedhof für Nichtkatholiken. Da dort aber neben der Tochter von Maler Arnold Böc
Erscheinungsdatum | 18.08.2021 |
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Reihe/Serie | CORSO ; 80 |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 756 g |
Themenwelt | Reisen ► Bildbände |
Reisen ► Reiseberichte ► Europa | |
Schlagworte | Antonio Maria Storch • Apennin • Barbara de Mars • Begegnungen • Campaldino • Casentino-Tal • Comacchio • Dante • Dante Gesellschaft • Durante di Alighiero degli Alighieri • Eine Reise zu Dante • Florenz • Fosdinovo • Gargonza • Ghibellinen • Giovanni Boccaccio • Göttliche Komödie • Guelfen • Italien • Italienisch • Padua • Porciano • Ravenna • Romena • Verbannung • Volgare |
ISBN-10 | 3-7374-0769-X / 373740769X |
ISBN-13 | 978-3-7374-0769-4 / 9783737407694 |
Zustand | Neuware |
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