Iuris sacri pervestigatio.
Die Ausführungen der Autoren der Festschrift greifen wesentliche Forschungsbereiche von Johann Hirnsperger auf, wenden sich aber auch grundlegenden und aktuellen kanonistischen, religionsrechtlichen und theologischen Fragenkreisen zu.
Die Beendigung des aktiven akademischen Dienstes von Johann Hirnsperger nehmen Kollegen und Freunde zum Anlass, um den Professor für Kirchenrecht an der Karl-Franzens-Universität Graz mit einer Festschrift zu ehren und sein wissenschaftliches Wirken zu würdigen. Die Festschrift trägt den Titel »Iuris sacri pervestigatio«. Der Titel nimmt nicht nur den naheliegenden Bezug auf Johann Hirnspergers ertragreiche forscherische Tätigkeit auf dem Gebiet des kanonischen Rechts der katholischen Kirche, sondern spiegelt auch das Interesse des Geehrten an den Rechtsordnungen anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften und das damit verbundene ökumenische und interreligiöse Anliegen wider. Rechtliche Regelungen grenzen nicht nur die Kompetenzen und Ansprüche unterschiedlicher gesellschaftlicher oder religiöser bzw. kirchlicher Akteure ab, sondern stehen in der Sicht Johann Hirnspergers vor allem im Dienst von Frieden und Gerechtigkeit. Religiöses Recht, insbesondere das kanonische Recht, ist für ihn darüber hinaus rückgebunden an Glauben und Bekenntnis und wird davon inhaltlich wesentlich geprägt.
Die Ausführungen der Autoren der Festschrift greifen wesentliche Forschungsbereiche von Johann Hirnsperger auf, wenden sich aber auch grundlegenden und aktuellen kanonistischen, religionsrechtlichen und theologischen Fragenkreisen zu.
Wilhelm Rees, geb. 1955, Dr. theol. habil., hat an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg katholische Theologie studiert. Nach der Tätigkeit als Pastoralassistent im Dienst der Diözese Augsburg (1980-1982), der Promotion (1986) und der Habilitation (1991) hatte er von 1992-1996 die Lehrstuhlvertretung im Fach Kirchenrecht an der Fakultät Katholische Theologie der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg inne. Seit 1996 wirkt er als Professor für Kirchenrecht am Institut für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Stephan Haering OSB ( ), Dr. theol., Dr. iur. can. habil., hat Geschichte, Germanistik, Katholische Theologie und Kanonisches Recht an den Universitäten Salzburg, München und Washington studiert. Seit 1978 ist er Benediktiner der Abtei Metten/Niederbayern, 1984 wurde er zum Priester geweiht. Von 1997 bis 2001 war er Ordentlicher Universitätsprofessor für Kirchenrecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seit 2001 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht, insbesondere Verwaltungsrecht sowie Kirchliche Rechtsgeschichte am Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Hansjörg Hofer: Grußwort
Wilhelm Krautwaschl: Grußwort
Franz Lackner: Grußwort
Stephan Haering OSB: Zu Leben und Werk von Universitätsprofessor Dr. Johann Hirnsperger
I. Kanonistik
Rüdiger Althaus: Das Domkapitel als Konsultorenkollegium. Anmerkungen zu einer etablierten Praxis
Felix Bernard: Parrhesia – Zur Meinungsfreiheit in der katholischen Kirche
Andreas E. Graßmann: »Die Eltern, die Paten und der Pfarrer haben dafür zu sorgen, dass kein Name gegeben wird, der christlichem Empfinden fremd ist« (c. 855 CIC/1983). (Tauf-)Name und Namensgebung im Kirchenrecht
Stephan Haering OSB: Staat und Kirche im CCEO. Beobachtungen zum Gesetzbuch für die katholischen Ostkirchen
Franz Hasenhütl: Das Kathedralkapitel zum Hl. Ägydius in Graz. Überlegungen zur aktuellen Rechtsgestalt nach der Statutenreform 2018
Gerhard K. Hörting: Mitis Iudex Dominus Iesus: Das Motu Proprio von Papst Franziskus über die Reform des kanonischen Verfahrens für Ehenichtigkeitserklärungen im Codex Iuris Canonici vom 15. August 2015. Pastorales Anliegen – Kirchenrechtliche Normierung – Praktische Erfahrung
Gerlinde Katzinger und Hans Paarhammer: Die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen. Eine Ordensgemeinschaft bischöflichen Rechts
Yves Kingata: Die Bischofssynode – Kollegialität oder Synodalität? Ein Problemaufriss aus aktuellem Anlass
Andreas Kowatsch: Der Unterhaltsanspruch von Weltpriestern im Kontext des kirchlichen Strafverfahrens. Zur Unterscheidung von sustentatio und remuneratio im Blick auf einige partikularrechtliche Unterhaltsregelungen
P. Martin Krutzler OCist: Das Motu proprio »Communis vita«. Die Entlassung eines Religiosen wegen unrechtmäßiger Abwesenheit
Severin J. Lederhilger: Reform der Territorialpastoral zwischen Tradition und Innovation. Überlegungen zur Dynamik pastoraler Strukturprozesse
Matthias Pulte: Wo steht das Dienst- und Arbeitsrecht der Kirchen in Deutschland heute? Ausgewählte Aspekte nach den jüngsten Entscheidungen des EuGH und BAG von 2018
Matthias Rauch: Das Konsultorenkollegium und seine partikularrechtliche Ausgestaltung in Österreich
Wilhelm Rees: »Migration ist eine Schlüsselfrage für die Zukunft der Menschheit« (Papst Franziskus 2019). Kirchen- und religionsrechtliche Vorgaben zu Asyl, Religionswechsel und Seelsorge an Migranten in Österreich
Martin Rehak: Der Mann – das »Haupt der Frau« (1 Kor 11,3; Eph 5,23)? Das Bild der Frau im Spiegel der weltlichen und kirchlichen (Ehe-)Gesetzgebung
Johann J. Reißmeier: Der Exorzismus. Ein Beitrag zur Diskussion einer kirchenrechtlich und pastoral verantwortbaren Praxis
Rafael M. Rieger OFM: Die Quadratur des Kreises: das künftige Akkommodationsdekret für die katholisch-theologischen Fakultäten in Österreich
Thomas Schüller: Frauenförderung auf katholisch. Von Doppelspitzen in kirchlichen Ämtern und Kurien
Klaus Zeller: Die Zuweisung einer dritten Instanz durch Kompetenzerweiterung seitens der Apostolischen Signatur
II. Nichtkatholisches religiöses Recht
Pablo Argárate: Imagining the Other. Western Representations of Islam in the Second Half of the Fifteenth Century
Johann Bair: Das religiöse Existenzminimum – ein vergangenes Phänomen?
Ulrike Bechmann: Doing Dialogue. Interreligiöser Dialog aus der Genderperspektive
Burkhard Josef Berkmann: Skizze einer typologischen Definition religiösen Rechts
Franz Graf-Stuhlhofer: Die Geschichte des Christentums in Österreich aus freikirchlicher Sicht
Stefan Schima: Die Anerkennungsvorschriften des Islamgesetzes 2015
Karl W. Schwarz: »Überzeugt von der Schädlichkeit allen Gewissenszwanges …«. Anmerkungen zur josephinischen Toleranz
Eva Synek: In den orthodoxen Kirchenverfassungen vorgesehene Kollegialorgane auf Eparchialebene
III. Theologische Perspektiven
Rainer Bucher: Probleme und Perspektiven des römisch-katholischen Kirchenrechts aus pastoraltheologischer Sicht. Eine Skizze
Reinhold Esterbauer: Schwierige Kritik. Zum Problem kirchlicher Transformationsprozesse
Franz Gmainer-Pranzl: »… eine inspirierende Kraft für die ganze Gesellschaft …« (J. Habermas). Zur rechtlichen, politischen und theologischen Relevanz von Religion
Bernhard Körner: Gottes »heilige Unbegreiflichkeit«. Auf der Suche nach einer Sprache für Gottes Göttlichkeit
Karl-Christoph Kuhn: Zwischen göttlichem Glaubensgesetz (z. B. der Beschneidung) und Gewissensfreiheit (z. B. des Austritts)
Gertraud Putz: Was verbindet Graz, Salzburg und Korogocho, den drittgrößten Slum von Nairobi?
Alfred Rinnerthaler: Die Benediktiner und die Salzburger Universitätsbestrebungen in der Zwischenkriegszeit
Andreas Michael Weiß: »Sterbefasten« zwischen Zulassen des Sterbens und Suizid
Gunda Werner: Ecclesia semper reformanda – römisch-katholische Strategien der Veränderung von Traditionen
Bibliographie Johann Hirnsperger
Autorenverzeichnis
Erscheinungsdatum | 01.11.2020 |
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Reihe/Serie | Kanonistische Studien und Texte ; 72 |
Zusatzinfo | Frontispiz; 807 S., 1 schw.-w. Tab. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 1020 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Öffentliches Recht ► Kirchenrecht |
Schlagworte | interreligiöser Dialog • Kirchenrecht • Religionsrecht |
ISBN-10 | 3-428-18064-X / 342818064X |
ISBN-13 | 978-3-428-18064-6 / 9783428180646 |
Zustand | Neuware |
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