Arbeitsrecht in kirchlicher Selbstbestimmung.
Das kirchenspezifische Arbeitsrecht in Deutschland bildet die wohl am meisten beachtete Materie des deutschen Religionsverfassungsrechts. Auf der Grundlage ihres verfassungsrechtlich verbürgten Selbstbestimmungsrechts wenden die Kirchen in Deutschland zwar grundsätzlich das weltliche Arbeitsrecht an, passen es aber ihren Wertsetzungen an. Diese häufig negativ empfundenen Modifikationen rufen die Frage nach dem Schutz durch den Staat auf, dessen Grundrechtsverpflichtung auch kirchlich Beschäftigte umfasst, mit der kirchlichen Selbstbestimmung aber in Konflikt steht. Bei der Auflösung dieses Spannungsverhältnisses verficht die Studie unter Ablehnung der herrschenden Dogmatik zum kirchenspezifischen Arbeitsrecht ein konsequentes Abwägungskonzept, das gerade bei den Loyalitätspflichten die sozio-psychologischen Auswirkungen für die Beschäftigten stärker in den Blick nimmt. Dabei werden auch die zunehmenden Einflüsse der europäischen Menschenrechts- und unionsrechtlichen Antidiskriminierungsstandards aufgegriffen, in Bezug auf die jüngste Judikatur des EuGH aber als kompetenzwidrig zurückgewiesen.
Volker Herbolsheimer was born in 1989 in Würzburg and studied laws from 2008 till 2013 at the Albert-Ludwigs-University of Freiburg im Breisgau. From 2014 to 2019 he worked as scientific assistant at the professorhip for Public Law, Constitutional Theory and Interdisciplinary Legal Research of Professor Julian Krüper at the Ruhr-University in Bochum. In 2017 he began his legal internship at the OLG Hamm, finished in 2019 with the second law exam. Since the year of 2019 he is trial judge at the Administrative court of Gelsenkirchen.
Volker Herbolsheimer wurde 1989 in Würzburg geboren und begann 2008 das Studium der Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, das er 2013 mit der Ersten Juristischen Prüfung abschloss. Von 2014 bis 2019 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Verfassungstheorie und interdisziplinäre Rechtsforschung von Prof. Dr. Julian Krüper an der Ruhr-Universität Bochum tätig. 2017 begann er den Juristischen Vorbereitungsdienst am OLG Hamm, den er 2019 mit der Zweiten Juristischen Staatsprüfung beendete. Seit 2019 ist er Proberichter am Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen.
Einleitung: Die Janusköpfigkeit der Religion als Herausforderung für das Recht
Teil 1: Bestandsaufnahme: das kirchenspezifische Arbeitsrecht und seine rechtliche Ausgestaltung
Die Situation in den Kirchen: kein »kirchliches Arbeitsrecht« – Der Begriff der Dienstgemeinschaft als Legitimation kirchenrechtlicher Modifikationen im Arbeitsrecht – Inhalt und Auswirkungen der Modifikationen im Arbeitsrecht
Teil 2: Die verfassungsrechtliche Reflexion des Konflikts
Verfassungsrechtliche Grundierung des Problems – Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht und das kirchenspezifische Arbeitsrecht – Der verfassungsrechtliche Schutz der Mitarbeiter als Grenze des kirchenspezifischen Arbeitsrechts
Teil 3: Die verfassungsrechtliche Auflösung des Konflikts
Die Abwägung als rationaler Diskurs – Die Loyalitätspflichten und die Grundrechte der Mitarbeiter – Die kirchlichen Koalitionssysteme und die Grundrechte der Mitarbeiter – Die kircheneigenen Mitarbeitervertretungssysteme und die Grundrechte der Mitarbeiter
Zusammenfassende Thesen
Literatur- und Sachwortverzeichnis
Erscheinungsdatum | 11.10.2019 |
---|---|
Reihe/Serie | Staatskirchenrechtliche Abhandlungen ; 58 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 830 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Arbeits- / Sozialrecht ► Arbeitsrecht |
Recht / Steuern ► Öffentliches Recht ► Kirchenrecht | |
Schlagworte | Kirchliches Arbeitsrecht • Kirchliches Selbstbestimmungsrecht • Staatliche Schutzpflicht |
ISBN-10 | 3-428-15751-6 / 3428157516 |
ISBN-13 | 978-3-428-15751-8 / 9783428157518 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
aus dem Bereich