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3 x 13 Horror-Geschichten (eBook)

Sammelband
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
574 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-6588-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

3 x 13 Horror-Geschichten -  Karlheinz Huber
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Endlich wurden die 3 x 13 Horrorgeschichten in einem Sammelband vereint. Tauchen Sie ein in die Psyche anderer Menschen. Erleben Sie blutige Albträume und entdecken Sie tiefgründige, verborgene Geheimnisse in den Seelen Ahnungsloser. Erleben Sie mörderische Spiele und gleiten Sie auf triefenden Blutspuren zum Showdown. Aber vergessen Sie nicht, aufkommende Ängste zu vertreiben, bevor Sie das Licht löschen und zu Bett gehen. Sammelband: Teil 113 Horror-Geschichten Teil 2Und wieder 13 Horror-Geschichten Teil 3Weitere 13 Horror-Geschichten

Auf meinem Autorenweg wollte ich irgendwann mit dem Genre Horror experimentieren. Was mir fehlte, war der Anstoß. Ein unrealistischer Vergleich über die Abschaffung des Bargeldes brachte den Stein schließlich ins Rollen. Wenn das Bargeld abgeschafft wird und als Zahlungsmittel nur noch Kreditkarten gültig sind, ist das so, als würde ich ein Hochhaus bauen mit einem Aufzug - ohne Treppenhaus. Unglaublicherweise kam mir dabei der Gedanke, wie man sich im 50. Stock fühlt, wenn der Aufzug länger ausfällt und es wirklich keine Treppe gibt. Daraus wurde meine erste Horror-Kurzgeschichte. Nachdem der Stein rollte, war es schwer ihn aufzuhalten. Das Schicksal einfach zu ignorieren funktioniert nicht. Ununterbrochen drängten sich real existierende Bilder oder Berichte aus dem Horrorgenre in mein Unterbewusstsein. Dann kam der Moment, an dem es aus mir herausbrach. Ich musste endlich anfangen aufzuschreiben, was in den Gehirnwindungen herumschwirrte. Die Alternative waren blutige Albträume. Mir blieb keine andere Wahl. Doch die 3 x 13 Geschichten sind nicht genug, denn das Genre hält mich zwanghaft fest. Ein Ende ist nicht in Sicht. Bevor Sie sich Sorgen machen, ich muss nicht bei Licht schlafen, wie ein gewisser Stephen King. Auch sonst geht es mir gut, denke ich . sofern ich nicht in einem Traum gefangen bin! Apropos Traum: Meine Albträume sind vorbei, Ihre beginnen vielleicht gerade jetzt!

Rita

Mit einem gellenden Schrei auf den Lippen wachte Rita schweißgebadet in ihrem Bett auf. Das letzte Bild ihres Traumes noch vor Augen, lief ihr eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Sie schüttelte sich und kam nur langsam in die Wirklichkeit zurück. Sie zwang sich, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren, was die Panikattacke verlangsamte. Erst jetzt bemerkte sie ihren rasenden Herzschlag. Mit der langsameren Atmung beruhigte sich auch ihr Puls. Es dauerte eine Zeitlang, bis sich alle lebenswichtigen Funktionen wieder beruhigten. Nach etwa zehn Minuten traute sie sich, ihren Kopf etwas nach links zu bewegen, um auf ihren Wecker zu schauen.

„9:13 Uhr - Sonntag, 03.11.1974“, las sie laut vor. Ihre Stimme zu hören, beruhigte sie zusätzlich.

Dann fiel ihr ein, dass sie morgen 16 Jahre alt werden würde. Dieser Gedanke verdrängte den bösen Traum immer weiter in ihr Unterbewusstsein. Sie stand mit immer noch zittrigen Beinen auf und schleppte sich ins Badezimmer. Nach der Dusche ging es ihr endlich besser, und sie versuchte, ihren Tag zu planen. Dann fiel ihr ein, dass Sonntag war und mittlerweile 10 Uhr. Ihr Magen begann so laut zu knurren, dass es jeder im Haus hören musste.

Gut gelaunt lief sie am Zimmer ihrer Geschwister vorbei. Die Zimmer ihres Bruders und ihrer Schwester waren ungewöhnlicherweise leer. Als sie durch die offene Tür das Chaos im Zimmer ihrer Schwester erblickte, musste sie schmunzeln, dachte an ihr Zimmer, schüttelte den Kopf und lief die Treppe nach unten. ‚Komisch,‘ dachte sie, als sie kein Mitglied ihrer Familie im Erdgeschoß antraf. ‚Alle ausgeflogen. Gut, dass keiner da ist, dann hat auch keiner meinen Schrei gehört,‘ dachte sie und schaltete die Kaffeemaschine ein, während sie sich ein Nutella-Brot schmierte.

Genüsslich biss sie in ihr Brot und begann zu kauen. ,Komisch,‘ dachte sie. ,Schmeckt irgendwie schal heute.’ Der Hunger verdrängte den Gedanken. Sie aß ihr Bot auf und trank ihren schwarzen Kaffee. Ohne die schädliche Milch und den lebensgefährlichen Zucker darin. ‚Meine Familie wird das nie verstehen,‘ dachte sie. Dann schweiften ihre Gedanken ab. Sie überlegte, was sie nun anstellen sollte. Die Sonne schien durch das Fenster und auf die Kommode. Ihr Blick blieb an den Bildern hängen, die auf der Kommode standen. Sie runzelte die Stirn, als sie registrierte, dass dort nur Bilder von ihr standen.

,Wann hat Mama das denn gemacht?‘, dachte sie.

Dann fiel ihr der Geburtstag ein, der morgen bevorstand.

Damit waren die Bildersache und die Abwesenheit ihrer Familienmitglieder für sie geklärt und erledigt.

Sie schnappte sich ihren Schlüssel und trat aus dem Haus. Als sie die Eingangstür abgeschlossen hatte, nahm sie einen tiefen Atemzug und wunderte sich über den süßen Blumengeruch, der in der Luft lag. Frohgelaunt stand sie auf dem Gehsteig und überlegte, wohin sie nun gehen sollte.

Sie entschied sich für links und steuerte auf den Spielplatz zu, der etwa einen Kilometer vom Haus entfernt lag.

‚Dort werden die Mädels schon und auf mich warten,‘ dachte sie. Also lief sie mit einem Pfeifen auf den Lippen los. Ihr fiel auf, dass die Straßen fast leer waren. Doch dann dachte sie wieder: ‚Es ist Sonntag. Bestimmt sind alle in der Kirche oder beim Kochen.‘ Am Spielplatz angekommen, lief sie direkt auf den Holzwigwam zu, ihrem Treffpunkt - und war enttäuscht! Keine ihrer Freundinnen war anwesend. Sie setzte sich auf die Holzkonstruktion, ließ ihre Beine baumeln und schaute dem einzigen Kind auf dem riesigen Spielplatz beim Schaukeln zu.

Ihr fiel auf, dass das Kind keine Freude beim Schaukeln hatte, denn es blickte nur stumpf geradeaus und schien sie absichtlich zu ignorieren. In Gedanken vertieft, hob Rita plötzlich ihren Kopf und grinste, als ihr einfiel, was sie als nächstes tun könnte. Sie stand auf, lief in Richtung Bürgersteig und sah nicht, dass das Mädchen auf der Schaukel ihr böse nachschaute. Auf einmal blieb Rita stehen, ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie drehte sich blitzschnell um, doch das Mädchen war verschwunden. Nur die Schaukel wippte noch hin und her, und ihre Augen konnten sich dem Pendeln des Spielgerätes nicht entziehen. Als die Schaukel endlich stillstand, schüttelte sie sich kurz und setzte ihren Weg fort.

Ihr fiel auf, dass die wenigen Menschen, die unterwegs waren, sie offensichtlich komplett ignorierten. Wieder lief ihr ein Schauer über den Rücken. Dieses Mal dauerte es länger, ihn abzuschütteln. Mit einem unguten Gefühl lief sie etwas schneller, weiter ihrem neuen Ziel entgegen. Sie wollte zum Fußballplatz. In der Hoffnung, ihre Freundinnen dort zu finden. Wenn die Jungs am Kicken waren, schauten sie immer zu und feuerten sie an. Insgeheim hoffte sie natürlich auch, dass ihr Schwarm heute spielen würde. Der Gedanke ließ ihr Herz etwas höher schlagen.

Als sie sich dem Fußballplatz näherte, ließ sie enttäuscht ihre Schultern hängen, denn nur eine Person befand sich auf dem Platz. Langsam lief sie auf eine Sitzgruppe zu, ihrem Stammplatz sozusagen. Dabei schaute sie zu dem Jungen, der sich auf der anderen Seite des Platzes befand und mit seinem Ball spielte.

Sie wurde misstrauisch, als sie erkannte, dass nicht nur die Kleidung des Jungen ziemlich zerlumpt aussah. Sondern, dass sich auf seiner Stirn getrocknetes Blut befand. Zuerst wich sie zurück, dann gab sie sich einen Ruck und lief skeptisch auf ihn zu. Als der Junge sie bemerkte, starrte er sie zuerst ungläubig an, dann lief er einfach in die entgegengesetzte Richtung davon, ohne seinen luftleeren Ball. Rita blieb enttäuscht stehen. Gerne hätte sie ihn gefragt, was denn los sei und warum er Blut auf seiner Stirn hatte. Sie seufzte und drehte sich wieder um. Doch als sie ihren Stammplatz erblickte, kam die Gänsehaut jäh zurück! Irgendetwas stand auf ihrem Platz. Sie überlegte lange, ob sie nachschauen sollte oder nicht.

Dann wurde die Neugierde größer als ihre Angst, und sie ging mit kleinen Schritten langsam auf ihre „Fansitzreihe“ zu, wie sie sie nannten.

Fassungslos blieb sie wenige Meter vorher stehen und öffnete ungläubig ihren Mund, ohne jedoch einen Laut von sich zu geben.

Eine Blumenvase mit einer schwarzen Rose stand auf ihrem Platz. Sie konnte ihren eingeritzten Namen in der Kunststoffschale über der Rose genau erkennen. Nicht zum ersten Mal für heute schüttelte sie fassungslos den Kopf. Sie mochte solche Scherze definitiv nicht und überlegte, wer ihr diesen Streich spielen könnte.

Ihr fiel niemand ein, den sie irgendwie verärgert haben könnte. Tief in ihre Gedanken versunken, verließ sie die Sportstätte ohne neues Ziel.

,Was ist heute nur los?‘, dachte sie, und eine Träne lief über ihre leicht gerötete Wange. Auf einmal bemerkte sie, dass die Straße sich mit immer mehr Menschen füllte. Sie blieb stehen und schaute sich hilflos um, bis sie unsanft von hinten angerempelt wurde. Ohne Entschuldigung lief der Mann mit hängendem Kopf einfach weiter an ihr vorbei. Immer öfter wurde sie angestoßen - und beinahe wäre sie sogar hingefallen! Panisch verließ sie die Straße und rannte rechts in eine parkähnliche Anlage. Irgendwann blieb sie völlig außer Atem stehen und sah sich um.

,Gut! Keine Menschenseele zu sehen,‘ dachte sie. Erleichtert verlangsamte sich ihre Atmung, bis sie erkannte, wo sie sich eigentlich befand. Panik erfasste sie! Ihr ganzer Körper begann zuerst zu zittern, dann wollte er sich schnell wieder in Bewegung setzen - doch irgendetwas hielt sie auf! Gegen ihren Willen senkte sie den Kopf, blickte dabei nach unten und erkannte, dass sie vor einem frisch angelegten Grab stand. Der Erdhügel war übersät mit Blumen und Kränzen in allen Farben und Größen. Es roch nach süßen Blumen und frischer Erde.

Widerwillig zwang sie ihren Blick zu dem ebenfalls mit Blumen geschmückten Holzkreuz:

„Rita, geboren am 04.11.1958,

tragisch von uns gegangen am 02.11.1974“, las sie laut vor.

Es dauerte unendlich lange, bis ihr Verstand endlich begriff, dass es sich bei dem Erdhügel um ihr eigenes Grab handelte!

Ihre Gedanken drehten sich wie ein Tornado im Kreis, und ihr Kopf drohte zu explodieren, bis sie sah, dass das Holzkreuz sich bewegte! Unfähig, wegzulaufen oder zu schreien, starrte sie fassungslos auf den Erdhügel.

Wie in Zeitlupe kullerten zuerst größere Erdklumpen zu Boden, dann rutschten die ersten Kränze zur Seite und das Kreuz mit ihrem Namen fiel um. Ein Finger stieß aus der Erde, dann noch einer und noch einer, bis eine Hand zu sehen war. Immer noch stand Rita gebannt vor dem Grab und verfolgte, wie eine zweite Hand sich nach oben reckte. Wenig später streckten sich zwei mit Erdklumpen verdreckte Hände bis zum Ellenbogen in die Luft. Und Rita setzte sich unfassbarerweise langsam in Bewegung - auf die Hände zu! Alles in ihr sträubte sich dagegen, doch sie konnte nichts dagegen unternehmen.

Mit Entsetzen erfasste sie, dass sich die eiskalten Hände unnachgiebig um ihre Knöchel schlossen und langsam,...

Erscheint lt. Verlag 14.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte blutig • Grusel • Horror • Kurzgeschichten • Splatter
ISBN-10 3-7597-6588-2 / 3759765882
ISBN-13 978-3-7597-6588-8 / 9783759765888
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