Heimat-Roman Treueband 67 (eBook)
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6503-9 (ISBN)
Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!
Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.
Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 225: Die böse Fee auf ihrer Hochzeit
Bergkristall 306: Ihr Herz blieb auf dem Birkenhof
Der Bergdoktor 1807: Vom Hof gejagt!
Der Bergdoktor 1808: Gretas Frühlingsmärchen
Das Berghotel 162: Verbannung in der Osternacht
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Golden stieg die Sonne an diesem frühen Augustmorgen über die karstige Spitze des Wambergs, um von einem wolkenlos klaren und tiefblauen Sommerhimmel zu strahlen.
Den Wamberg zierte ein Gipfelkreuz, das einst von mutigen Bergsteigern dort aufgestellt worden war, zum Lobpreis des Allmächtigen und zugleich als Landmarke für Einheimische und Fremde.
Die Bewohner von Berghausen, das im Tal darunter lag, waren an seinen Anblick gewöhnt. Für Bergsteiger und Heimkehrer aus der Fremde aber hatte es schon oft als Orientierungshilfe und Trost fungiert. Wer lange nicht daheim gewesen war, der empfand bei seinem Anblick die Gewissheit, bald wieder nach Hause zu kommen. Und manch ein Wanderer, der zwischen Dreitorspitze, Alpspitze und der berühmten Zugspitze den Weg verloren hatte, konnte mithilfe des schweren Kreuzes aus Metall zurück auf den rechten Pfad finden.
Dem Wamberg gegenüber erhob sich der Griesen, an dessen Westseite mehrere Berghöfe zu finden waren. Einige Bergbauern hatten in den vergangenen Jahrzehnten aufgegeben. Das Wirtschaften auf der Höhe war mühselig, die Erträge waren gering. Wer kein Land im Tal hinzukaufen oder sich in einer Marktnische spezialisieren konnte, rutschte unweigerlich in die roten Zahlen.
Doch es gab sie noch, die bodenständigen Gebirgler, die ihren Betrieb gegen alle Widerstände am Leben erhielten. Die Familie Theisen zum Beispiel.
Max Theisen hatte den Betrieb oberhalb von Berghausen vor einer Weile von seinem verwitweten Vater Alois übernommen. Die beiden Männer kamen gut miteinander aus. Mithilfe einiger Saisonkräfte und weniger Knechte hatten sie auf dem über zweihundert Jahre alten Hof ihr Auskommen.
Max hatte die Landwirtschaftsschule in Garmisch besucht und sich aufs ökologische Wirtschaften verlegt. Für seine Heumilch und den selbst hergestellten Almkäse erzielte er ebenso anständige Preise wie für Schinken und hausgemachte Wurst. Der Metzger in Berghausen arbeitete Hand in Hand mit den Bergbauern und lieferte hochwertige Produkte, die entsprechend bezahlt wurden. Abnahmeschwierigkeiten gab es keine.
Alois Theisen hatte den Plänen seines Sohnes zunächst skeptisch gegenübergestanden. Doch als sich abzeichnete, dass die Bilanz stimmte, hatte der alte Bergbauer sich überzeugen lassen.
An diesem strahlenden Sommermorgen hatte Max bereits den Stall gemistet und nach den Almkühen geschaut, die auf einer Hochweide oberhalb des Hofes ausgestallt waren. Als der hochgewachsene, fesche Bursch mit den dunklen Locken und den tiefblauen Augen sich nun an den Frühstückstisch setzte, wollte sein Vater wissen, ob draußen alles in Ordnung sei.
Alois hatte vor einem Jahr einen leichten Herzinfarkt erlitten und musste sich seither schonen. Doch er war Bergbauer mit Leib und Seele, das wusste sein Sohn. Deshalb hielt er ihn stets bei allem auf dem Laufenden und traf nie eine Entscheidung, ohne den Rat des Vaters einzuholen.
»Das Gras steht noch hoch genug, wir können die Herde mindestens bis Ende der Woche auf der Weide lassen«, erklärte er. »Das ist gut, denn ich will in den nächsten Tagen den neuen Weidenzaun fertig aufstellen. Und dafür brauch ich alle Mann.«
»Ich könnt die Herde treiben. Mit dem alten Ringstock krieg ich das leicht hin«, bot Alois an.
»Nein, Vater, die Leitkuh ist nimmer an den Ringstock gewöhnt. Seit wir keinen Senn mehr haben, hören die Tiere auf Zuruf. Mit dem alten Ding würdest du sie bloß erschrecken. Aber du kannst mir helfen, wenn ich sie rüber zum Kogel treib. Ich denk, in einer Woche wird’s so weit sein.« Max lächelte seinem Vater zu. »Ich geb dir rechtzeitig Bescheid. Allerdings nur, wenn du mir versprichst, es net zu übertreiben.«
»Geh, bemuttere mich net! Du weißt, das kann ich nicht leiden«, brummte der alte Bergbauer und wechselte dann das Thema. »Gehst heut Nacht wieder rüber zum Nachbarn?«
Max gab sich einsilbig. »Warum?«
»Na, warum wohl? Meinst, ich hab net gespannt, dass du ein Auge auf die Erika geworfen hast?« Er lachte, als sein Sohn rot anlief, sich zugleich aber den Anschein von völliger Gleichgültigkeit gab. »Das Madel ist schon recht. Bildsauber und tüchtig. Eine gelernte Köchin gibt auch eine gute Bäuerin ab, denk an meine Worte.«
Der Jungbauer seufzte. Erika Heidmüller gefiel ihm tatsächlich über die Maßen. Doch er hatte schlechte Karten bei dem Madel, das nach Höherem strebte.
»Die will mich aber net. Sie sucht einen reichen Kerl, der ihr was bieten kann.«
»Bist du vielleicht ein Bettler?«
»So mein ich das net. Die Erika will mal ein eigenes Hotel haben. Die Heidmüllers werden ihren Berghof der Sophie geben, weil die ihre leibliche Tochter ist. Die Erika haben sie ja als kleines Madel angenommen.«
»Soll das heißen, sie wird mal nix erben, wenn’s so weit ist?«, wunderte Alois sich. »Das kann ich mir net denken. Der Schorsch ist ein guter Christenmensch. Der wird schon auch die Erika bedenken. Schließlich haben sie das Madel adoptiert. Und das heißt, sie gehört ebenso zur Familie wie ihre Schwester.«
»Schon. Ich hab auch net sagen wollen, dass der Onkel Georg die Erika enterben will oder so was. Aber sie ist stolz, mag es aus eigener Kraft zu was bringen. Das ganze Leben nur im Betrieb von den Eltern schaffen, das ist net ihr Ding. Sie will halt hoch hinaus, verstehst? Und ein Hotel kann ich ihr nicht bieten.«
»Aber einen stolzen Hof. Ist das nix?«
»Für die Erika ist es nicht das Rechte.« Max seufzte leise.
»Du hörst dich an, als wärst du verliebt. Willst du denn net um das Madel werben, wenn es dir gar so gut gefällt?«
»Was hätte das für einen Sinn, wenn sie mich nicht will?«
Alois schüttelte den Kopf. »Die Jugend von heut! Wenn ich damals so schnell aufgegeben hätt, mei, dann gäbe es dich jetzt nicht. Deine Mutter, Gott hab sie selig, hat nämlich nicht mal im Traum daran gedacht, Bergbäuerin zu werden. Weißt, was sie sich vorgestellt hat? Einen Beamten wollte sie heiraten, einen mit Schlips und weißem Kragen.«
Max machte große Augen. »Im Ernst?«
»Und ob! Sie hatte auch einen passenden Verehrer.« Der alte Bergbauer schürzte die Lippen und näselte: »Der Herr Peter Haslinger aus Garmisch. Mei, das war ein halbes Hemd! Stammte aus guter Familie, war Anwärter auf den Auswärtigen Dienst. Ein Diplomat, verstehst? Ganz was Gespreiztes. Hat deiner Mama die edelsten Rosen und Orchideen verehrt, sie ins klassische Konzert ausgeführt und in solche Lokale, wo man das Essen auf dem Teller nur mit einer Lupe findet.«
»Und der hat der Mama gefallen? Das kann ich mir net vorstellen.«
»Er hat sie eingeseift mit seinen guten Manieren und all dem Schnickschnack. Aber glaub bloß net, dass ich vor dem die Waffen gestreckt hab.«
»Hast du dich auch bemüht, kultiviert zu werden?«
Alois lachte aus vollem Hals. »Ich hab deiner Mama gesagt, dass ich sie lieb hab, und ihr ein Busserl aufgedrückt, das mehr sagt als Worte. Und dann hab ich dem Haslinger eine zünftige Rauferei angeboten. Mei, der konnte rennen! Freilich war deine Mama danach eine Weile bös auf mich. Hat mich einen groben Klotz genannt und noch einiges andere, das ich lieber nicht wiederholen mag. Aber mein Busserl, das hat sie am End überzeugt. Und bereut hat sie es nie.«
»Du meinst, ich sollte es bei der Erika ebenso machen?«
»Na ja, nur wenn das Madel dich gern hat. Sonst könntest du dir ein paar saftige Watschen einfangen. Falls die dich aber net schrecken, versuch es halt.«
Max lächelte. »Das werde ich. Doch ich glaub, ich geh’s lieber langsam und überlegt an.«
»Wie auch immer; Hauptsache, du findest dein Glück, Bub. Darauf kommt’s an im Leben.«
***
Das Madel, von dem Max Theisen träumte, wohnte direkt nebenan.
Die Heidmüllers und die Theisens waren von jeher Nachbarn gewesen und immer gut miteinander ausgekommen. Als seinerzeit Sepp Heidmüller beschlossen hatte, aus dem prächtigen Berghof ein Ausflugslokal mit Fremdenpension zu machen, war sein Nachbar eher skeptisch gewesen. Der Theisen hing an der Landwirtschaft und wollte nichts anderes sein als Bauer.
Sein Nachbar ging den Umbau aber mit Elan und Herzblut an. Sein Schwung beeindruckte den Bauern, und er wunderte sich nicht, dass Sepp Heidmüller am Ende Erfolg hatte. Es dauerte nur wenige Jahre, bis der Berghof mit seiner ausgezeichneten lokalen Küche und den sauberen Fremdenzimmern ein Begriff weit über die Region hinaus wurde. Das war nun an die hundert Jahre her.
Heutzutage fand man den Berghof bei allen großen Reiseanbietern, und während der Saison gab es nie ein freies Zimmer, denn alles war schon weit im Voraus ausgebucht. Der Laden lief sozusagen wie geschmiert.
Georg Heidmüller, der den Berghof nun in der sechsten Generation führte, war ebenso tüchtig wie seine Vorfahren. Zusammen mit seiner Frau Lina sorgte er dafür, dass Tagesgäste und Reisende sich in seinem Haus wohlfühlten.
Der Berghof war bestens in Schuss, die Fremdenzimmer auf dem neuesten Stand und im Untergeschoss des Hauses gab es ein Hallenbad und einen Wellnessbereich. Nicht zuletzt die große Aussichtsterrasse, auf der man in der warmen Jahreszeit die Mahlzeiten einnehmen konnte,...
Erscheint lt. Verlag | 5.10.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen |
ISBN-10 | 3-7517-6503-4 / 3751765034 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6503-9 / 9783751765039 |
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