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Der Frauenausborger -  Joesi Prokopetz

Der Frauenausborger (eBook)

Ein Joesi Prokopetz Krimi
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Servus (Verlag)
978-3-7104-5086-0 (ISBN)
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Tod eines Lebemanns: Verhängnisvolles Missgeschick oder Mord aus Eifersucht? Rainer Caofal war zeit seines Lebens kein Kind von Traurigkeit. Die Damenwelt hatte es ihm angetan - freilich nur für kurze Affären. Längere Beziehungen mied der 'Frauenausborger' wie der Teufel das Weihwasser. Stattdessen 'lieh' er sich bevorzugt die Partnerinnen und Ehefrauen seiner Freunde und Bekannten 'aus'. Nun ist er tot, der Wiener Casanova, gestorben in der Seniorenresidenz 'Juventus'. War es Mord, wurde er hinterrücks mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen, oder doch ein Unfall? Die Liste der Verdächtigen ist lang - vom gehörnten Ehemann bis zur Kurzzeit-Geliebten, die sich mehr erhofft hatte. - Der zweite Krimi des österreichischen Liedermachers, Autors und Kabarettisten Joesi Prokopetz bei Servus - Ein Toter denkt über sein Leben nach: Die Affären des Rainer Caofal - Tolles Geschenk für Krimifans: zutiefst wienerisch und voller schwarzem Humor - Ein Verführer ohne Skrupel: Wurde ihm sein Hang zum Frauen-'Ausborgen' zum Verhängnis? - Ein Wiener Krimi mit Erzähler aus dem Jenseits: Begleiten Sie Rainer auf der Suche nach seinem Mörder Unfall- oder Mordopfer? Rainer sinniert über sein Leben Er hat nichts anbrennen lassen, wie man so schön sagt: Rainer Caofal hangelte sich von Affäre zu Affäre - bis jetzt. Als er tot in seiner Seniorenresidenz aufgefunden wird, lässt er aus dem Jenseits sein Leben Revue passieren und stellt fest, dass die Zahl der möglichen Täter:innen ziemlich groß ist. Mord oder Unfall? Auf jeden Fall ein witziges Lesevergnügen für Krimi-Fans, die den schwarzen Humor lieben: Joesi Prokopetz beweist einmal mehr sein Gespür für die österreichische Seele und ihre Abgründe!

Joesi Prokopetz, geb. 1952 in Wien, ist Liedermacher, Autor und Kabarettist. Als Liedtexter von Hits wie »Da Hofa«, »Es lebe der Zentralfriedhof« und vielen mehr prägte er den Austro-Pop wie kaum ein anderer. Sein Alpendrama »Der Watzmann ruft«, für das Prokopetz alle Texte schrieb, erreichte Kultstatuts. Darüber hinaus ist er als Solo-Kabarettist und Schauspieler erfolgreich.

Joesi Prokopetz, geb. 1952 in Wien, ist Liedermacher, Autor und Kabarettist. Als Liedtexter von Hits wie »Da Hofa«, »Es lebe der Zentralfriedhof« und vielen mehr prägte er den Austro-Pop wie kaum ein anderer. Sein Alpendrama »Der Watzmann ruft«, für das Prokopetz alle Texte schrieb, erreichte Kultstatuts. Darüber hinaus ist er als Solo-Kabarettist und Schauspieler erfolgreich.

Gerda


Ich erinnere mich noch ziemlich genau an das Ausborgen Gerdas von ihrem Mann, Klaus. Ich kannte Klaus recht gut. Er hielt mich wahrscheinlich sogar für seinen »Freund«. Er war, konnte man sagen, ziemlich einfach gestrickt. Gerda übrigens auch.

Sie war, soweit ich mich erinnere, meine erste wirklich meisterhafte Ausborgung.

Gegen 14 Uhr an einem Samstag schlägt Gerda mit einem Kopfpolster auf Klaus ein, der, unterbrochen von heiseren Kehllauten, noch in Hemd, Hose und mit einem Schuh bekleidet auf dem gemeinsamen Bett liegt und mit dem Gefühl auf ihn fallender Felsbrocken widerwillig zu erwachen beginnt.

»Lass mich schlafen«, krächzt er und hält sich die Arme schützend über den Kopf.

»Bitte, es ist zwei Uhr nachmittags, steh auf und dusch dich. Das ganze Schlafzimmer stinkt wie ein Puff!«

»Lass mich in Ruh«, fleht Klaus kraftlos in seinen Polster hinein, »mir ist schlecht!«

»Steh auf! Um halb vier kommt meine Schwester mit den Kindern und dem Thomas.«

»Die zwei Bankerten kommen auch?«, raunzt Klaus, richtet sich im Bett halb auf, um gleich vermittels eines Seitwärtshakens mit dem Polster wieder umzukippen.

»Wer sind denn bei dir Bankerten? Du … du Hurenbock, du. Glaubst, ich weiß nicht, dass du bei den Nutten warst, du …«

»Ilona, äh, Gerda, i schwör da …«

»Ilona! Wer! Ist! Ilona!?« Und im Rhythmus der Worte saust der Kopfpolster auf Klaus nieder.

Er sitzt jetzt instabil aufrecht am Bettrand. »Ilona? Wer soll das sein? Wie kommst du auf Ilona?«

»Du hast doch gerade Ilona zu mir gesagt!«

»Ich? Ich hab doch nicht … Gerda, i schwör da …«

»Geh ins Badezimmer und versuche, wieder einen Menschen aus dir zu machen. Wirst dich bemühen müssen, denn du hast nur knapp eineinhalb Stunden Zeit dafür.«

Klaus steht auf wackeligen Beinen unter dem Wasserstrahl der Brause und erholt sich kein bisschen.

Ilona, geht es ihm durch den Kopf, wie komm ich auf Ilona?, bis ein unscharfes Bild vor sein inneres Auge tritt. Er mit offener Hose hingestreckt auf einer »relativen« Matratze und über ihm eine ziemlich junge Frau, die, sehr sorgfältig überschminkt, mit – ja – reizendem ungarischen Akzent haucht: »Ich heiße Ilona«, und ihre Brustwarzen pathetisch mit vorher aufreizend abgeschleckten Fingerspitzen liebkost.

Ein eisig kalter Wind bläst das Bild samt Nebel hinweg. Die Duschkabinentür wird nämlich aufgerissen, und Gerda streckt ihm die zerwuzelte Rechnung mit vor Wut zitternden Händen entgegen: »Und was ist das, bitte?«

Klaus steht unter der Dusche und bedeckt seinen Körper mit den Händen, wie es einst Adam im Paradies getan haben mochte, als er von dem Apfel abgebissen und bemerkt hat, dass er nackt ist. »Ich weiß nicht«, stammelt er und fürchtet, in Ohnmacht zu fallen, denn das auf ihn prasselnde Wasser hört sich für ihn an wie die Sintflut und das sonst unter der menschlichen Wahrnehmungsgrenze liegende Rascheln des Papierfetzens in Gerdas zitternder Hand wie der Lärm, den eine heftig geschüttelte Blechplatte macht, um am Theater Donner zu simulieren.

»7.300 Schilling! 7.300 Schilling für eine Heinz-Chudaczek-Nachtbar-Betriebs-GmbH?«

»Gerda, i schwör da …«

Das Folgende ist nicht mehr zu hören, weil sie die Duschkabinentür derartig zupfeffert, dass die aus ihrer Führungsschiene springt.

Klaus wäscht sich, stets einen Herzstillstand fürchtend, in Slow Motion den schmierigen Film der Sünde vom Körper und starrt blödsinnig in das schwarze Loch seines erheblichen Gedächtnisverlustes. Ich muss, grübelt er, wenn ihre Mischpoche kommt und sie mit den beiden Kindern herumtrottelt, den Rainer anrufen. Der war doch mit, oder?

Natürlich war ich mit.

Ich habe Klaus in Heinz Chudaczeks Nachtbar-Betriebs-GmbH, besser bekannt als Love Island, abgeliefert und bin dann, als Klaus bereits fremdbestimmt mit der anschmiegsamen Ilona aufs Zimmer getaumelt ist, nach Hause gefahren. Denn das wäre das Mindeste gewesen, was Gerda von einem anständigen Mann wie mir erwartet hätte.

Mit spürbarer Anstrengung begrüßt Klaus die Familie von Gerdas Schwester, samt den reizenden, auf der anderen Seite sehr temperamentvollen Kindern und Thomas, dem streng pointenlosen Gatten und Vater.

Der präsentiert sofort die ungünstige Veranlagung aller Pointenlosen, indem er Klaus in blödsinniger Überschwänglichkeit die Hand so richtig schüttelt und – vorauseilend erheitert – sagt: »Was is mit du?«

Darauf Klaus: »Alles im grünen Bereich.«

»Besonders im G’sicht«, poltert Thomas, während die beiden aufgeweckten Leibesfrüchte sich an Klaus hängen und krähen: »Klausi, spiel mit uns Verstecken!«

Klaus leidenschaftslos: »Ja, Kinder, versteckt euch!«

»Was hat er denn?«, fragt die Schwester, »ist mit ihm was?«

»Geh«, entgegnet Gerda mit Ekel in der Stimme, »kümmer dich gar nicht um den. Der ist Luft für mich.«

Die Kinder verstecken sich geräuschvoll, und Klaus vergisst zunächst, sie zu suchen, bis die Schwester pikiert bemerkt: »Wenns d’ schon mit ihnen Verstecken spielst, musst sie auch suchen.«

»Ich will sie eigentlich gar nicht finden«, räsoniert Klaus, schlurft im Wohnzimmer herum und verschwindet im Nebenzimmer, während er mit belegter Stimme vollkommen desinteressiert sagt: »Ja, wo sind sie denn? Die haben sich aber gut versteckt, die Kinder«, macht er die Tür hinter sich zu und ruft mich an.

Ich: »Klaus, wie geht’s? Bist du gut nach Haus kommen? Ich hab mir schon Sorgen gemacht.«

Klaus (flüsternd): »Bitte, was war gestern? Ich kann mich an nichts mehr erinnern und …« (senkt die Stimme abermals) »… wer ist Ilona?«

Ich: »Die Ilona?« (Schnalze mit der Zunge.) »Die Ilona ist ein Leckerbissen, was?«

Klaus: »Ja? An dem Bissen werde ich noch lang kiefeln müssen. Die Gerda ist total angfressn auf mich.«

Ich: »Aber geh, das wird schon wieder.«

Klaus: »Ich glaub, am meisten ist sie angfressn, weil ich über 7.000 Schilling aus’geben hab.«

Ich: »Was?«

Klaus: »Ja, sie hat den Abbuchungsbon von meiner Kreditkarte gefunden.«

Ich: »Klaus, hörst! Wie oft hab ich dir schon gesagt, wenn man ins Puff geht, keine – aber schon gar keine – Belege aufheben. Sofort wegschmeißen!«

Klaus: »Ich glaub, die Gerda will sich scheiden lassen.«

Bei solchen Äußerungen erschrickt der Frauenausborger, denn nichts will er weniger, als nach gehabtem Erfolg mit einer geschiedenen Frau dazustehen, die dann vielleicht eine weiterführende Beziehung wünscht oder gar »Liebe« herbeisehnt.

Ich: »Also, jetzt wollen wir doch nicht gleich allzu optimistisch sein. Ich red mit der Gerda, ich renke das wieder ein.«

Klaus: »Danke, Rainer. Und bitte: Sag nix von dieser Ilona oder vom …«

Ich: »Love Island

Klaus: »Ja. Nichts sagen, mehr so … tiefenpsychologische Sachen mit ihr reden.«

Die Kinder reißen die Tür auf, laufen ins Nebenzimmer und schreien: »Klausi, Klausi, du hast uns nicht gefunden, haha!«

»Werdets ihr euch sofort wieder verstecken, ihr zwei«, ruft Klaus den Kindern zu und wispert ins Telefon: »Also, ja nix sagen …«

Ich: »Keinesfalls! Was glaubst denn du von mir?«

Jetzt hat der Frauenausborger die erste Hürde übersprungen. Er hat nicht nur das Vertrauen des künftigen Hahnreis, er tut ihm – so glaubt jener – sogar noch einen Gefallen, ja mehr: einen Freundschaftsdienst.

»No, was sagt das Fräulein Ilona?«, ruft Gerda, just als Klaus die Tür aufmacht und ein wenig erleichtert ins Wohnzimmer tritt.

Die Verwandtschaft schaut Klaus unverwandt an, und Thomas verbalisiert diese Blicke: »Aha! Wer ist denn das Fräulein Ilona?«

»Ich kenn keine Ilona«, zuckt Klaus mit den Achseln.

»Bitte«, Gerda seufzt es fast weinerlich, »bitte redets ihn gar nicht an, diesen …«

»Gerda, i...

Erscheint lt. Verlag 15.10.2024
Verlagsort Wals
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Affäre • Altenheim • Betrug • Eifersucht • Fantasy Krimi • geschenk für krimifan • Humor • joesi prokopetz krimi • Kabarett • Krimi • krimiautor österreich • Kriminalfall • Lebemann • lustige Krimis • Mord • Mordopfer • Österreichischer Krimi • Satire • Schwarzer Humor • Seniorenresidenz • Verdächtige • Verführer • Wien • wiener Flair • Wiener Krimi
ISBN-10 3-7104-5086-1 / 3710450861
ISBN-13 978-3-7104-5086-0 / 9783710450860
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