Sandstrandliebe (eBook)
350 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3104-1 (ISBN)
Karin Wimmer lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Niederösterreich. Seit sie denken kann, sind Bücher ihre treuen Begleiter und Freunde und schon im Teenageralter entdeckte sie auch das Schreiben für sich. Ihre Ideen kommen meist spontan aus alltäglichen Situationen und lassen sie dann nicht mehr los, bis sie sich an den Laptop setzt. Die Liebe spielt in ihren Romanen immer die Hauptrolle. Ihre eigene Leidenschaft gehört ihrer Familie, dem geschriebenen Wort und Schokolade - in etwa in dieser Reihenfolge.
Karin Wimmer lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Niederösterreich. Seit sie denken kann, sind Bücher ihre treuen Begleiter und Freunde und schon im Teenageralter entdeckte sie auch das Schreiben für sich. Ihre Ideen kommen meist spontan aus alltäglichen Situationen und lassen sie dann nicht mehr los, bis sie sich an den Laptop setzt. Die Liebe spielt in ihren Romanen immer die Hauptrolle. Ihre eigene Leidenschaft gehört ihrer Familie, dem geschriebenen Wort und Schokolade – in etwa in dieser Reihenfolge.
Kapitel 1
Kennt ihr das? Es ist ein Abend, wie es schon hunderte zuvor gab. Niemand weiß mehr genau, wer aus dem Freundeskreis in den Gruppenchat geschrieben hat, ob man sich mal wieder treffen wolle. Es soll einfach nur ein gemütlicher Abend werden, doch dann kommt alles anders als erwartet und urplötzlich wird es ein Abend, an den man sich sein ganzes Leben erinnern wird.
Als ich mich im pink glitzernden Watermelon, unserer Lieblingsbar, an den großen Tisch setze, der für meinen doch inzwischen recht großen Freundeskreis reserviert ist, freue ich mich einfach auf ein paar leckere Cocktails, gutes Essen und eine wunderbare Zeit mit den Menschen, die mir am meisten am Herzen liegen. Die Stimmung ist gut, die bereitgestellten Fischbrötchen und Fischburger werden verputzt, und das typische Cocktailshakergeräusch ertönt. Ich bin tiefenentspannt, als ich nach meinem Glas greife. Wir stoßen an und wie es der Brauch bei uns will, bringt jeder einen Toast aus.
»Ich trinke darauf, dass mein voller Terminkalender heute einen freien Abend mit meinen Freunden zugelassen hat«, sage ich und hebe meinen Cocktail mit dem klingenden Namen Big girls don’t cry. Dann wende ich meine Aufmerksamkeit meinem Sitznachbarn zu, der gleichzeitig auch der Mann an meiner Seite ist. Die Jukebox wechselt den Song und ich lächle, denn zufällig ist es genau jener, der mich auf ewig mit meinem Freund verbinden wird. Liebevoll sieht er mich von der Seite an und ich ziehe ihn für einen zärtlichen Kuss näher zu mir. Und dann – ja dann ist der Moment gekommen, der den Abend verändert. Von einem ganz normalen, zu einem, den man nie wieder vergessen wird. Denn der Mann, den ich liebe, zieht ein kleines Samtkästchen aus der Hosentasche und sinkt auf die Knie. Sofort ist mir klar, was nun kommen wird, und trotzdem halte ich den Atem an, wage nicht, mich zu bewegen. Mein Puls rast, als hätte ich gerade einen sechzig Meter Lauf absolviert. Sein Blick findet den meinen und ehe er seine Frage stellen kann, weiß ich, dass ich in diesen Augen für den Rest meines Lebens versinken möchte. Dass er mein Anker ist, mein Leuchtturm, mein Zuhause. Und auch wenn seine Hände zittern, als er die Schatulle öffnet, so verrät mir sein Lächeln, dass er meine Antwort bereits kennt, als er fragt: »Alexandra Charlotte Cecilia Manninger, du bist die Liebe meines Lebens, warst es von der ersten Sekunde an und durch alle Wellen und Stürme, die wir überwinden mussten, bis wir endgültig zueinander gefunden haben. Und ich möchte nicht eine Sekunde davon missen. Willst du mich heiraten?«
Die Jukebox stoppt, der Song ist zu Ende. Und es war noch nie so still im Watermelon wie in diesem Moment. So still, dass man es fast hören kann, wie die einzelne Träne, die sich aus meinem rechten Auge einen Weg über meine Wangen gebahnt hat, auf den Boden fällt. Alle halten den Atem an, sind überrascht, hingerissen und erwartungsvoll. Auch die anderen Gäste haben inzwischen mitbekommen, was an unserem Tisch vor sich geht und warten gespannt auf meine Antwort.
Nikos Lächeln sitzt noch immer fest auf seinen Lippen. Er hat keine Angst vor meiner Antwort. Wir haben beide lange und oft genug an unserer Beziehung gezweifelt, so viel sprach gegen uns, so viele Missverständnisse, es gab so vieles, das jeder von uns noch lernen musste. Doch eines blieb vom ersten Moment an bis heute: unsere Liebe. Und das ist alles, was wirklich zählt.
»Ja, das will ich«, flüstere ich und was darauf folgt ist wie ein plötzlich hereinbrechender Sturm. Jubel, Glückwünsche, Applaus – es ist ohrenbetäubend und doch lenkt es mich nicht ab von dem Mann, der nun aufsteht, mich in seine Arme zieht und küsst. Und obwohl wir nun schon seit Jahren zusammen sind, ist es immer noch so, als würde die Welt rundherum einen Schritt zurücktreten, wenn seine Lippen auf meine treffen.
Schließlich lösen wir uns voneinander und Niko streckt mir die blaue Ringschatulle entgegen. Bisher habe ich das Schmuckstück nicht beachtet, denn ich habe die Aufregung rund um einen Verlobungsring nie ganz verstanden. Als würde die Größe eines Steins das Glück in der Ehe bestimmen können. Doch nun sehe ich mir an, welchen Ring Niko für mich ausgesucht hat. Er ist aus Weißgold und statt eines großen Steins in der Mitte befinden sich dort in einer Pavéfassung unzählige Brillanten in unterschiedlichen Größen, die zu einem Quadrat angeordnet sind. Auch der Ring selbst trägt links und rechts von der Fassung einige kleine Steine. Er ist atemberaubend schön und ich nicke Niko zu, als er mich fragend ansieht. Dann nimmt er das Schmuckstück vorsichtig aus der Schachtel und streift es mir über den Ringfinger. Der Ring passt perfekt und ich bewundere ihn einen Moment, ehe ich Niko wortlos küsse.
Dann drängt sich schon meine Zwillingsschwester Lilly durch die umstehenden Leute zu uns und zieht erst Niko und dann mich in eine Umarmung.
»Ich freue mich so für euch«, quiekt sie und drückt mich fest an sich. »Auf eurer Hochzeit koche ich, was ihr wollt.« Als Inhaberin des L&P, eines Restaurants mit Pension, meint sie ihr Versprechen ernst.
»Lilly, ich bin selbst Koch«, erinnert Niko seine Küchenchefin augenzwinkernd.
Diese runzelt tadelnd die Stirn.
»Aber du kannst ja wohl schwer auf deiner eigenen Hochzeit kochen«, gibt sie dann zu bedenken und ich gluckse.
»Darf ich dich daran erinnern, dass ich dir das auch bei deiner eigenen Hochzeit sagen musste?«, werfe ich ein, doch sie wischt mein Argument mit einer Handbewegung weg.
»Damals mussten wir jemand Fremden für das Catering organisieren. Du hast eine Schwester, die ein Restaurant führt.«
»Und eine beste Freundin, die Eventplanerin ist«, mischt sich nun eine andere Stimme ein. Sylvie steht hinter mir. »Mach dir keine Sorgen, Lilly, wir werden dich bei der Hochzeitsplanung sicher berücksichtigen. Aber Lexi kann sich da ganz beruhigt zurücklehnen, sie ist bei der Agentur Strandkorb in besten Händen.«
»Die im Übrigen meine Agentur ist«, merke ich trocken an, als meine beste Freundin mir zur Verlobung gratuliert.
»Ich weiß«, nuschelt sie in mein Haar. »Aber ich darf dich doch unterstützen, oder?«
Wortlos nicke ich. Allein, dass sie es machen möchte, rührt mich. Dabei hat sie durch ihre Vergangenheit ein durchwachsenes Verhältnis zu Hochzeiten. Auch wenn unsere Eventagentur sehr viele Trauungen betreut, weiß ich doch, dass Sylvie lieber Taufen oder Geburtstagsfeiern organisiert. Wenn sie nicht ohnehin gerade mit den Belangen der Stadt beschäftigt ist, die sämtliche Events exklusiv von uns organisieren lässt. Oder besser gesagt exklusiv von Sylvie, denn sie hat einfach grandiose Ideen für die Tourismusregion rund um unsere Heimatstadt Sterenholm. Ihr Freund Georg sitzt als Leiter des Tourismusbüros im Stadtrat und gemeinsam sind sie ein unschlagbares Team.
Doch nun wird Sylvie von unserem besten Freund Johnny, dem Inhaber unserer Lieblingsbar, zur Seite geschoben, ehe er mich an seine Brust zieht.
»Herzchen, ich freu mich so für euch.« Dann setzt er einen ernsten Blick auf und dreht sich zu Niko. »Und dass du sie ja glücklich machst. Verstanden, Sahneschnitte?«
Dieser nickt.
»Jaja, ich habe deine Worte noch im Ohr«, erinnert er sich. »Wenn nicht, wirst du mein größter Albtraum.«
Mein bester Freund will noch etwas erwidern, doch ich unterbreche ihn.
»Johnny!«, ermahne ich ihn warnend. Seine Ansprache, als er Niko kennengelernt hat, ist uns allen noch im Gedächtnis. Doch Johnny lässt sich nicht von mir beirren und sieht Niko herausfordernd an, bis er nickt.
»Ich werde mein Bestes geben«, verspricht er dem Barkeeper dann.
Johnny wendet sich nun mir zu.
»Lexi, du und Sylvie seid wie die Schwestern, die ich nie hatte. Lass mich doch den großen Bruder spielen, wenn es um so wichtige Dinge geht.«
Skeptisch ziehe ich meine Augenbrauen nach oben.
»Leider geht in solchen Situationen oft das Testosteron mit dir durch. Oder soll ich dich daran erinnern, wie du Georg angedroht hast, ihn abzufüllen, ohne dass er es merkt und seinen Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen, wenn er Sylvie je zum Weinen bringt?«
Johnny verdreht die Augen.
»Ist ja schon gut, ich bin ja schon still.« Erneut umarmt er mich und macht dann Livia Platz.
»Ich habe acht verschiedene Schokoladentorten im Angebot. Ihr könnt jederzeit Kostproben ordern.« Sie zwinkert mir zu, denn als Konditorin meines Vertrauens weiß sie natürlich, dass ich grundsätzlich keine Süßspeisen ohne Schokoanteil esse und auch meine Hochzeitstorte dementsprechend aussehen wird.
»Ich komm darauf zurück«, verspreche ich.
»Und für deinen Brautstrauß habe ich auch schon einige Ideen«, wirft Anna ein, eine weitere Freundin und Inhaberin der Gärtnerei Blatt & Blüte. »Herzlichen Glückwunsch!«
Auch Mariella kommt nun zu uns.
»Alles Gute! Ihr beide hattet ab der ersten Minute eine ganz eigene Verbindung und Chemie. Es war so schön, euch zuzusehen, wie ihr...
Erscheint lt. Verlag | 3.6.2024 |
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Reihe/Serie | Sterenholm |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Abschied • Familie • Freundinnen • Glück • Happy End • Hochzeit • Hoffnung • Küste • Liebe • Mädelsabend • Männerabend • Meer • Ostsee • Rogasch • Romance • Romantik • romantisch • Sand • Schwanger • Schwangerschaft • Steg • Sterenholm • Strand • Trennung • Wellen |
ISBN-10 | 3-8437-3104-7 / 3843731047 |
ISBN-13 | 978-3-8437-3104-1 / 9783843731041 |
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